Gab es die Evolution?

10 Antworten

(Geiselmotor wird gerne von Kritikern angeführt)

Das wurde bereits vor fast 20 Jahren (!) im Fall Kitzmiller vs Dover widerlegt. Kenneth Miller hat den Begründer dieses Arguments, Michael Behe, vor Gericht ziemlich hart zerlegt und es wurde entschieden, dass Intelligent Design eine Pseudowissenschaft ist. Der Geiselmotor ist nicht irreduzibel komplex und kann durchaus aus einfacheren Formen bestehen:

https://www.ag-evolutionsbiologie.net/pdf/2013/Die-Evolution-bakterieller-Flagellen.pdf

Im Allgemeinen besteht das Argument aus Prämissen, welche die Evolution ungenau darstellen und wichtige Mechanismen einfach ignorieren. Darüber hinaus gibt es viele weitere Beispiele für irreduzible Komplexitäten (zB. Cit+ bei E. Coli), die durch Evolution entstanden sind und somit die Behauptung von Behe widerlegen, dass irreduzible Komplexitäten nicht durch Evolution entstehen können.

Es gab nicht die Evolution, es gibt sie. Evolution findet immer noch statt und es wird sie geben, solange es Lebewesen gibt.

Was spricht dafür?

Ausnahmslos alle Befunde aus der Biologie. Fossilien, das System der abgestuften Ähnlichkeit, die Biogeographie, Rudimente und Atavismen, morphologische Stufenreihen, die Universalität des genetischen Codes, cytologische Merkmale, Gen-Sequenzen, Aufbau der ribosomalen RNA, Brückenorganismen, über Jahrzehnte hinweg konsequent geführte Beobachtungen, Laborexperimente, ... um mal eine kleine Auswahl zu nennen.

Was dagegen

Nichts. Weil kein einziger Einwand der Evolutionsgegner einer wissenschaftlichen Überprüfung standhielt. Heute führen Evolutionsleugner dieselben "Argumente" an, die bereits Charles Darwin entkräftet hat.

Was sind andere Theorien?

Es gibt keine Alternativtheorie zur Evolutionstheorie. Jedenfalls keine, die die Kriterien der Wissenschaftlichkeit erfüllt und seriös ist. Die Evolutionstheorie ist die einzig plausible Erklärung, die im Rinklang mit den empirischen Befunden steht.

Es gibt natürlich Menschen, die an die Schöpfung glauben; entweder an den biblischen Schöpfungsmythos oder in etwas modernerem Gewand an den Kreationismus - der Kreationismus ist aber keine wissenschaftliche Theorie und beruht einzig auf dogmatischen Glaubenssätzen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Evolution gab es nicht, es gibt sie. Es ist sogar möglich, sie live bei der Arbeit zu beobachten.

Was "Präastronautiker" dazu meinen, ist irrelevant.


Das Bestehen der Evolutionstheorie ist sehr wahrscheinlich aufgrund folgender Feststellungen:

  • Auf den Galapagosinseln entdeckte Charles Darwin die sogenannten „Darwin-Finken“, deren Schnabelform exakt an das Nahrungsangebot des jeweiligen Habitats angepasst war. Hier stellen wir fest, dass sich Tierarten an ihre Umgebung anpassen.
  • Als Alfred Russel Wallace durch die indonesischen Inseln reiste, entdeckte er die sogenannte „Wallace-Linie“. Sie trennte die asiatischen Arten wie Affen von den australischen Arten wie die Gürteltiere. Der Grund ist, dass die westindonesischen Insel früher zum Urkontinent Australien gehörten und durch sich mit der Zeit abspalteten. Dasselbe gilt mit den ostindonesischen Insel und Asien. Nun passten sich die abgedrifteten Arten an ihre neuen Lebensräume an, was an der hohen Artenvielfalt in Indonesien erkennbar ist.
  • Die Paläontologie ist der beste Beweis der Evolution: Hier sehen wir, dass Lebewesen einen gemeinsamen Vorfahren und von ausgestorbenen Verwandten abstammen, wie zum Beispiel das Armadillo in Südamerika, welches vom im Pleistozän lebenden Glyptodon abstammt und mit ihm verwandt ist.

Die Evolution ist ein sehr robustes Optimierungsverfahren. Während der Covid-Pandemie hat man diese bei den verschiedenen Virenstämmen sehr schnell und sehr anschaulich verfolgen können.


Inkognito-Nutzer   24.04.2024, 18:08

Spricht man da auch von Evolution? Achso.

hologence  24.04.2024, 19:13
@Inkognito-Beitragsersteller

Evolution erkennt man an den drei Prozesskomponenten Mutation, Selektion und - bei geschlechtlicher Vermehrung - Crossover. Auch Haushunderasden werden ja nicht chirurgisch zusammengebaut, sondern unterliegen einer Evolution mit menschengeführter Selektion.