Warum gab es seit der Homo Sapien kam keine neue Art von Menschen?
Vor Homo Sapien gab es Neandertaler, Homo Erectus, Homo Habilis auf verschiedene Orte und Zeitspannen verteilt, aber seit der moderne Mensch (Homo Sapien ) kam blieb es bei diese Art physisch und biologisch gemeint natürlich hat sich seit damals Psycho-sozial, Kommunikation, Technologie, Finanzen usw viel weiterentwickelt und verändert. Liegt es daran dass der Homo sapien so stark im überleben und anpassen ist, dass es nicht nötig oder biologisch nichtkompatibel war, dass es eine neue Art von Menschen kommt im Gegensatz zur vielen Arten von Tieren, zum Beispiel Tiere die vom aussterben bedroht sind ?
7 Antworten
Arten sind menschengemachte Konstrukte, die hilfreich sind, weil sie uns die Systematisierung des Lebens erleichtern. In Wirklichkeit ist das, was wir als Art sehen, aber nur der Zustand einer phylogenetischen Linie (Abstammungslinie) zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt. Wenn wir uns die Evolution als einen Film vorstellen, dann ist das, was wir als Art bezeichnen, nur ein einzelnes Standbild dieses Films. Und das, was wir als Sahelanthropus, Australopithecus, Homo habilis, Homo erectus, Homo sapiens usw. bezeichnen, sind lediglich Einzelbilder desselben Films, den wir quasi lediglich zu unterschiedlichen Zeitpunkten angehalten haben. Die Abstammungsgeschichte des Menschen ist also eigentlich eine beinahe endlose Aneinanderreihung von "Einzelbildern" (in der Realität entspricht jedes Einzelbild einer Generation), bei der der Übergang von der ursprünglichen Form hin zu der abgeleiteten (dem anatomisch modernen Menschen, Homo sapiens sapiens) stets fließend war. Wir können z. B. kein Ende fixieren, an dem der Homo erectus eindeutig aufhörte zu existieren, weil er eben nicht "verschwand", sondern schrittweise in den Homo sapiens überging. Die Auftrennung ein- und derselben Abstammungslinien in verschiedene Arten zu unterschiedlichen Zeitpunkten, sog. Chronospezies, ist daher immer auch mit einer gewissen Willkür verbunden. Genauso gut könnte man alle Funde von Menschenfossilien auch einer einzigen Spezies zuordnen, dem Homo sapiens, der lediglich sein Aussehen über die Zeit stark verändert hat. Zumal die verschiedenen Menschenarten nach den neuesten DNA-Befunden auch nicht reproduktiv voneinander getrennt waren, sondern sich miteinander fortpflanzen konnten. Genfluss ist z. B. zwischen anatomisch modernen Menschen und Neanderthalern (Homo sapiens neanderthalensis) nachgewiesen (in Mitteleuropa beträgt der Anteil an Neanderthaler-DNA in jedem von uns noch etwa 2 %), ebenso zwischen anatomisch modernen Menschen und Denisovanern. Und die Vorfahren der Neanderthaler und Denisovaner wiederum kreuzten sich vorher bereits schon mit den eurasischen Populationen des Homo erectus (in der Literatur auch als Superarchaer bezeichnet). Die verschiedenen Chronospezies des Menschen erfüllen also nicht die Definition des biologischen Artkonzepts und müssten demnach, legten wir dieses Konzept allein der Definition einer Art zugrunde, unter einer gemeinsamen Art zusammengefasst werden.
Natürlich steht die Evolution bei uns auch heute nicht still. Der anatomisch moderne Mensch hat sich auch nach seiner "offiziellen" Entstehung vor etwa 315 000 Jahren in Afrika weiter verändert. Die Fähigkeit der Lactasepersistenz, also das Vermögen Lactase auch als Erwachsene noch in ausreichender Menge zu produzieren und somit Milch verdauen zu können, entwickelte sich erst vor gerade einmal zwischen 7000 (Itan et al. 2009) und 5000 (Burger et al. 2020) Jahren. Die Allele für helle Haut setzten sich in Europa erst vor 6000 Jahren durch. Zuvor waren die Europäer über Jahrtausende dunkelhäutig. Und aktuell werden z. B. schon immer mehr Kinder geboren, die keine Anlage mehr für die Weisheitszähne haben, je nach Region beträgt der Anteil zwischen fünf und 37 % (Rakhshan 2015). Der Musculus palmaris longus (ein Handbeugermuskel des Unterarms) ist bei etwa 13 % der Menschen gar nicht mehr vorhanden (Reimann et al. 1944), bei vielen anderen nur noch einseitig, und der Musculus plantaris, ein Muskel im Unterschenkel, fehlt bei rund neun Prozent (Simpson et al. 1991).
Hab´ Geduld!
In den Laboren einiger Länder wird sicher schon daran gearbeitet, den jetzigen Menschen mit diversen Genmaterial von Tieren etwas zu „verbessern“.😱
Der chinesische Homo xxxx könnte eventuell das Rennen machen.
Wirklich ? Hast du eine Quelle oder zertifierter Bericht dazu ?
Vor einigen Jahrzehnten, als Genosse Stalin in der Sowjetunion das Zepter mit eiserner Faust in der Hand hielt, gab er dem berühmten Forscher Ilya Iwanowitsch den Auftrag zu testen, ob eine Affen-Mensch-Züchtung möglich sei.
Ein neuer Mensch sollte dabei herauskommen, nicht sehr intelligent, aber dafür kräftig von Wuchs und Gestalt, damit das Wesen als Soldat gegen den bösen Westen eingesetzt werden könne.
Zu dieser Zeit stand die Genforschung noch nicht zur Verfügung, also setze man auf konservative Befruchtung, zuerst mit Menschensperma und dann das Ganze umgekehrt.
Gottseidank hat dieses Prozedere nicht funktioniert.
https://www.sueddeutsche.de/leben/tierversuch-affen-ilja-iwanow-frankenstein-geheimnis-sz-1.6327458
Die Entstehung neuer Arten braucht oft eine sehr lange Zeit.
Es gibt sog. monotypische Gattungen, das sind Gattungen mit nur einer Art. Ein Beispiel ist das Erdferkel, früher gab es mehrere Arten von Erdferkeln (Gattung Orycteropus), heute gibt es nur eine einzige Art. Das ist zugleich auch eine monotypische Ordnung. D.h. nahe Verwandte des Erdferkels gibt es auch nicht (oder nicht mehr).
Eine monotypische Gattung hat auch das Schnabeltier.
Der moderne Mensch hat die Mechanismen der Evolution teilweise beseitigt. Körperliche Leistung ist irrelevant geworden: Niemand muss sein Essen mehr selbst jagen. Kaum jemand muss sich gegen wilde Tiere verteidigen. Krankheiten und schwere Verletzungen lassen sich heilen. Früher führten alle diese Dinge zu Selektion (natürlicher Auslese). Heute fast nicht mehr.
Das einzige, was heute noch eine wichtige Rolle spielt, ist Attraktivität: Wer beim anderen Geschlecht begehrt ist, kann eher die eigenen Gene weitergeben.
Zu wenig Zeit.
Danke sehr gut erklärt.