Frage an Gläubige: wie gehst du mit Widersprüchen/vermeintlichen Widersprüchen in deinem Glauben um?
Symbolbild religiös Jesus Christus, Heiland und Messias und der Gründer des Islam, Muhammed.
14 Antworten
Ich gehe ihnen auf den Grund.
Manchmal haben verschiedene Leute zu bestimmten Themen verschiedene Ansichten, manchmal ist es ein Missverständnis. Mal so, mal so.
Wobei die Widersprüche eher berreichernd sind..
Zu Widersprüchen in der Bibel:
Die Evangelisten haben unterschiedliches überliefert. Für mich ist das kein Problem, ich sehe darin sogar einen Vorteil: Wenn die Bibel verfälscht worden wäre, dann hätte man doch sicherlich alles vereinheitlicht. Aber das ist nicht passiert, was meiner Ansicht nach dafür spricht, dass es keine Verfälschung gab. Man hat die Evangelien so gelassen, wie sie waren.
Im Christentum hat man von Anfang an verschiedene Evangelien genutzt. Von Anfang an war klar, dass diese einige Sachen unterschiedlich berichten. Das wurde in der 2000 jährigen Geschichte des Christentums nie als Problem wahrgenommen.
Wenn auf der Straße ein Unfall mit Fahrerflucht passiert, dann kann es sein, dass drei Zeugen drei unterschiedliche Aussagen machen. Der eine meint beispielsweise, dass das Auto rot wäre, der andere meinte, dass es blau gewesen sei. Dies ist normal. Die Polizei weiß also nicht genau, welche Farbe das Auto hat, aber deswegen sagt die Polizei nicht, dass die ganze Geschichte erfunden wurde und das es den Unfall nie gegeben hat. Alle drei Zeugen sagen, dass es den Unfall gegeben hat. So ist es auch mit der Bibel: Alle sagen, dass es die Kreuzigung und Auferstehung gegeben hat.
Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.
Ich lese die Inder, weil das Innerliche dort am weitesten und tiefsten erforscht wurde, und löse die Widersprüche auf.
Im monotheistischen Kontext geht das nicht, dort gab es solche innere Forschung nicht, weil alles immer von oben reglementiert und vorgeschrieben war. Nur Glaube - keine Suche, kein freier Prozess durfte sich vollziehen. Deswegen hat sich zB keine christliche Psychologie oder Philosophie entwickelt, nur eine Theologie, die auf halb- bis irrationalen Dogmen fußt, was heute zu großen Spannungen zwischen Tradition und Moderne führt, die aus dem traditionellen Christentum heraus nicht aufzulösen sind.
Es gibt aber Modelle von außen (zB "integrales Christentum", Gott 9.0), die das versuchen, und in praktischer Hinsicht natürlich die kontemplativen Strömungen, die eine zeitgemäße Spiritualität anbieten (v.a. Haus Gries, bzw. der "Grieser Weg").
Ich kritisiere sie - Und lege mich mitunter auch mit meinen Geschwistern deswegen an.
Da ich einer Religion angehöre, die keine heilige Schrift hat, sondern von Mythologie und einer sehr individuellen Auslegung lebt, halte ich mich an wissenschaftliche Fakten und glaube an das, was sich mit dem Verstand erklären lässt. So entstehen keine Widersprüche.
Und genau dafür hab ich meinen Glauben als Stützende Erklärung
Widersprüche vielleicht nicht, aber auf wissenschaftl. Basis kann man nicht alles erklären. Sie wissen zB nicht, woher die Schwerkraft kommt. Oder auch bei der Zeit wirds schwierig - also ganz elementare Dinge sind der Wissenschaft unbekannt (wieso ist tagsüber immer ein Nasenloch freier als das andere, und zu der Zeit von Sonnenauf- und -untergang sind beide Nasenlöcher frei? ;-)