Christ aber Grausam?

12 Antworten

Niemand ist nur gut oder nur böse. Alle Menschen ohne Ausnahme haben beide Anteile. Perfekte Menschen ohne Fehler gibt es nicht. Auch Christen begehen Sünden, machen Fehler. Es ist ein schwerer Irrtum, zu denken, wahre Christen seien perfekte Menschen. Noch schlimmer ist der Gedanke, wer Fehler mache könne kein wahrer Christ sein.

Wer sich ehrlich auf den christlichen Weg begibt hat die ernste Aufgabe, an sich selber zu arbeiten. Damit die schlechten Anteile weniger werden, und die guten mehr. Es sollte eine innere Umwandlung stattfinden. Schritt für Schritt. Perfektion ist aber unmöglich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

„Falsche Christen“ ist witzig. Die Einteilung in richtig und falsch ist so sinnvoll, wie die Welt in „richtigen Joghurt“ und „nicht richtigen Joghurt“ einzuteilen: Feuerwehrauto? Nicht richtiger Joghurt! :-)

Es gibt verschiedene Untergruppierungen bei den Christen. Sie haben unterschiedliche Riten und Regeln, die bestimmen, unter welchen Umständen man dazu gehört oder nicht. Dies ist offensichtlich völlig willkürlich, insofern kann jeder seine eigene Definition von „Christsein“ anwenden und nach Belieben andere als „falsch“ erklären. Ob das sinnvoll ist, ist Geschmacksache.

Meiner persönlichen Erfahrung nach glänzen Personen, die ein großes Bohei um ihren Status als Christ machen, nicht durch „christliche“ Handlungen, die im neuen Testament erläutert werden, sondern es geht dann um das Ausüben von Macht, dem Bedürfnis sich als höhere moralische Instanz aufzuspielen und andere mit Vorwürfen der „Sünde“ anzugreifen. Wer dagegen Nächstenliebe, Friedfertigkeit und Vergebung verinnerlicht hat, braucht meist gar nicht mit seiner Religionszugehörigkeit zu protzen - meiner Ansicht nach brauch er nicht mal eine Taufe, um „christlich“ zu sein bzw. Zu handeln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lese Fragen durch und vermeide Ferndiagnosen

Seit es Religionen gibt, gibt es auch grausame Gläubige.

Siehe: Glaubenskriege

Da ist die Religion irrelevant.

Doch grundsätzlich hat Grausamkeit eines Menschen nicht unbedingt was mit der Religion zu tun, sondern mit Charakter und Gesinnung.

Inanna

In Religionen geht es hauptsächlich um Macht und Geld:

Auch Mahatma Gandhi erkannte die Fatalität, zu glauben, Spiritueller Reichtum stehe in irgendeinem Zusammenhang mit weltlichem Besitz. So machte er am Beispiel des Christentums deutlich:

Ich bin davon überzeugt, dass das Europa von heute nicht den Geist Gottes oder des Christentums verwirklicht, sondern den Geist Satans. Und der Satan hat den größten Erfolg, wo er mit dem Namen Gottes auf den Lippen aufritt. Europa ist heute nur noch dem Namen nach christlich. In Wirklichkeit betet es den Mammon an. Leichter kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr, als ein Reicher in das Reich Gottes. Das sind die Worte Christi. Seine sogenannten Anhänger messen ihren moralischen Fortschritt an ihrem materiellen Besitz.

(Quelle: M.K. Gandhi, Young India, 08. 09. 1920)

Nein. Denn dann folgt man nicht dem wichtigsten Gebot von Jesus:

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Ein egoistischer, grausamer Mensch wird nicht ins Paradies kommen.