Bürgerversicherung pro contra?

5 Antworten

Gläser von Brillen werden so gut wie immer von KV bezahlt, wenn es medizinisch notwendig ist. Das Gestell ist in den meisten Fällen der Streitpunkt zwischen KV und Beitragszahler.

Das Problem ist, dass zu viele Menschen rausholen und zu wenige einbezahlen. Wenn ich sehe, wie viele Sozialhilfeempfänger "Ärztehopping" betreiben, so lange, sie sie die gewünschte Diagnose haben, dann wundert es mich nicht, dass das System am kollabieren ist.

Quelle: Familienmitglieder, die als Sozialarbeiter beschäftigt sind.

Ich sehe keinen tieferen Sinn in der Bürgerversicherung. Die 8% Privatversicherten zahlen über die Gesamtlaufzeit wesentlich mehr in das Gesundheitssystem ein als gesetzlich Versicherte und sorgen damit für eine Quersubventionierung des Systems. Viele Arztpraxen könnten gar nicht überleben ohne die Privaten zu schröpfen.

Das Problem der GKV ist strukturell und eine Vergrößerung der zahlenden Basis würde am Ende kein besseres Ergebnis bringen.

Apropos Brille; auch bei den Privaten gibt es viele verschiedene Leistungstarife und Brillen werde längst nicht mehr automatisch gezahlt.

Viel zu teuer für die meisten, denn die kostenfreie Familienversicherung soll ja wegfallen, für die gesetzl. versicherten.

Die privatversicherten würden sich freuen, für die wird es deutlich günstiger.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Schulzefa 
Beitragsersteller
 10.10.2024, 09:34

Quellen das kostenlose familen mitversuchrung wegfällt?

Wenn es nur eine versichrung gibt wie kann es für die private günstige werden?

Von Experte vanOoijen bestätigt

Der vorteil an einer Bürgerversicherung (wo alle einzahlen müssen), wäre das die Sozialgruppe größer ist.

In der Privatversicherung gibt es zu 100% nur Leute die in die Kasse einzahlen, deswegen ist sie im vergleich zur Gesetzlichen billig.

In der Gesetzlichen sind alle arbeitlosen, Rentner, flüchtlinge und und und... Das heißt der anteil der Empfänger/Zähler ist größer als bei den Privaten was sie teurer macht. Eine tatsächliche Bürgerversicherung würde dies ändern.

Alles was man dann zusätzlich will muss man on-top versichern. Z.b. Zahnersatz aus Keramik.


PeterJohann  08.10.2024, 14:51

Das ist leider sachlich falsch 🫠

Die PKV ist nur für gesunde und relativ junge Singles billiger als die GKV. Für Ältere und ganz besonders für Familien wird es sehr schnell sehr viel teurer in der Privaten. Zum einen gibt es im Gegensatz zur GKV ein ausgeprägtes Risikoelement in der Tarifkalkulation (Alter ist auch ein Risiko) zum anderen gibt es keine kostenlose Familienmitversicherung.

Kaen011  08.10.2024, 15:52
@PeterJohann
Die PKV ist nur für gesunde und relativ junge Singles billiger als die GKV

Dann bring doch einfach ein paar Beispiele welchem Szenario GKV billiger ist als PKV wenn man an der Beitragsbemessungsgrenze verdient. Damit wir alle bescheidwissen. Also in welchen fällen ist es billiger und in welchen teurer

Das die Familie nicht mitversichert wird muss man zwar im hinterkopf behalten, allerdings Spielt das heutzutage wo immer öfter beide Partner arbeiten auch immer eine kleinere rolle.

Dazu kommt das die PKV häufig erheblich bessere Leistungen bietet. Also wenn man 0€ mehr zahlt und dafür in der PKV ist, hat man schon gewinn gemacht.

treppensteiger  08.10.2024, 23:31
@Kaen011

Wenn man die Nutzung einer KV unter privaten Gewinnabsichten betrachtet, hat man da nicht schon das gesamte KV-System missverstanden?

Kaen011  09.10.2024, 09:07
@treppensteiger

Nein, tatsächlich ist es normal bei einer Versicherung ein maximum an Leistungen für ein minimum an Geld zu bekommen.

Kriege ich also erheblich mehr Leistungen für den gleichen Betrag, mache ich natürlich plus.

Denn sind die kosten nicht versichert muss ich sie ja privat selbst nachschießen.

CamelWolf  09.10.2024, 15:52
@PeterJohann

Sachlich richtig ist aber, dass die Privaten nur die Einzahler versichern. Oder wie kommt es, dass ein Mann mit Anfang 30 als gesetzlich Versicherter oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze den 3-fachen Satz eines PKV-Mitgliedes pro Monat bezahlt ? Und genau darin liegt ja der Haken. Die gesetzlich Versicherten zahlen auch für die mit, die niemals auch nur einen Cent in die Gemeinschaft einzahlen. Das machen Private eben nicht.

schleudermaxe  10.10.2024, 09:08
@CamelWolf

Und keiner regt sich auf, dass die Familienversicherung von uns allen über die Steuer bezahlt wird, und der privatvers. für seine Familie keinen Cent abbekommt.

Sauerei, sagen wir hier auf dem Land, und gehört abgeschafft, sofort.

Kaen011  10.10.2024, 09:23
@schleudermaxe
Und keiner regt sich auf, dass die Familienversicherung von uns allen über die Steuer bezahlt wird

Weil die keinen hohen wert haben. Eine deutsche Frau kriegt im schnitt 1,36 Kinder.

Das ist ein gegenwert von etwa 150€ und dafür hat das Kind Chefarztbehandlung, Einzelzimmer im Krankenhaus und und und...

Sauerei, sagen wir hier auf dem Land, und gehört abgeschafft, sofort.

Abgeschafft gehört es das Leute die in die privatversicherung einzahlen diesen Sozialen teil eben nicht mit übernehmen. Wenn das so ein "reibach" ist wie du implizierst, sollten eben alle in die Gesetzliche Versicherung einzahlen und kriegen dann entsprechend auch heraus.

von uns allen über die Steuer bezahlt wird

EBEN NICHT. Sondern praktisch nur von den Leuten die in die Gesetzliche einzahlen. Die Privatversicherten packen sich komplett raus aus dem system.

Privatversicherung ist immer Optional. Sie können auch weiterhin in der Gesetzlichen versicherung bleiben und dort freiwillige Beiträge bezahlen. Sie tun es nur nicht.