BSW nimmt Mandate mit?

4 Antworten

Das ist nicht ungewöhnlich. In der älteren und jüngeren Geschichte gibt es dafür parteiübergreifend genug Beispiele.

Der Grüne Oswald Metzger wechselte in der laufenden Legislaturperiode zur CDU und nahm sein Mandat mit. Das ist das Recht eines Abgeordneten, egal ob er per Direkmandat oder über die Liste seiner Partei an seinen Sitz im Parlament gekommen ist.

Man kann das verräterisch finden, aber ungesetzlich ist das nicht und die verlassene Partei kann auch nichts dagegen unternehmen.

Und da das bei anderen Parteien schon vorkam, Erika Steinbach von der CDU zur AfD, wird über BSW von den anderen Parteien diesbezüglich auch nicht gemotzt.

Fein ist es nicht, aber auch nicht so ungewöhnlich bzw. einzigartig wie Du denken magst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

naja solche Mandatsmitnahmen sind keine Neuheit. War nicht kürzlich einer der bisherigen Linken Abgeordneten sogar zur SPD gewechselt? Die (alte) Linke ist für beide Gruppen, die sich gespalten haben, gewählt worden.

In manchen Ländern werden die Abgeordneten sogar offen bestochen, die Partei zu wechseln.

Es gibt grundsätzlich nunmal keine Abgeordneten 1. und 2. Klasse. Sie können sich nach ihrem Gewissen zusammentun wie sie möchten. Sie sind keine Roboter.

Ja das ist schon sehr frech. Die sache ist halt nur die es ist halt die Linke und die ist sowieso nicht beliebt also juckt das keinen ob die jetzt weg ist als Fraktion. Die anderen Parteien sind da warscheinlich eher Froh drüber dass es eine Fraktion weniger gibt.

Das ist einfach die Rechtslage. Nach dem Grundgesetz wählst du keine Partei, sondern einen Abgeordneten. Als Person. Der ist keiner Partei verpflichtet, sondern seinem Gewissen.

Das ist wenig bekannt, weil die Organisation in Parteien so im Vordergrund des Polit-Alltags steht. Aber nun mal die eindeutige Rechtslage.


EragonArya 
Beitragsersteller
 27.07.2024, 00:43

Da beantwortet jemand meine Frageb durch.😂🫶

Ich sage ja auch nicht, dass es illegal ist, aber als fair empfinde ich es eben nicht.

DocPsychopath  27.07.2024, 00:44
@EragonArya

Ja, ich schaue mir gerne Fragenlisten an und beantworte, was geht. Natürlich nicht bis ins Mittelalter zurück :)

Wenn du das als ungerecht empfindest, hast du aber eben das Rechtssystem falsch verstanden, weil du offenbar die Parteien für massgeblich hältst. Aus gutem Grund ist das nicht so. Obwohl D-land schon ein sehr auf Parteien ausgerichtetes System hat.

EragonArya 
Beitragsersteller
 27.07.2024, 00:55
@DocPsychopath

Deswegen unterscheide ich ja zwischen über Liste eingezogen/direkt gewählt. Wären die BSWler alle direkt gewählt, kein Problem wenn sie die Sitze behalten.

Sie sind ja aber wirklich alle ausnahmslos über die Liste der LINKEN eingezogen.

DocPsychopath  27.07.2024, 00:57
@EragonArya

Auch dann ist der Abgeordnete nach dem GG persönlich gewählt.

Dieser Vorgang geschieht übrigens alle Nase lang; vom Gemeinderat bis zum Europa-Parlament. Das BSW reiht sich da ein in eine lange Geschichte solcher Mandatsmitnahmen.

Und "ungerecht" ist es immer nur, wenn es der eigenen Partei geschieht :)

EragonArya 
Beitragsersteller
 27.07.2024, 00:58
@DocPsychopath

Ich empfinde es genauso als ungerecht, wenn ein anderer Abgeordneter wechselt.

Aber hier, wo eine komplett neue Partei entsteht ist es halt doch sehr extrem finde ich.

DocPsychopath  27.07.2024, 01:01
@EragonArya

Schau mal auf diesen Fall:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/eu-abgeordnerter-nico-semsrott-verlaesst-die-partei-17144411.html

Der war wirklich heftig. Denn da ist der Abgeordnete nicht nach einem Streit geganngen, sondern quasi am Tag seines Einzugs in das Parlament.

Der muss das von Anfang an beabsichtigt haben, oder?

In DEM Fall wäre ich als Wähler wirklich wütend gewesen, denn er hat mich von Anfang an belogen und verkauft.

Nach einem Zerwürfnis über grundlegende Differenzen ist es völlig richtig, wenn ein Abgeordneter seine Partei verlässt. Zeugt von einem Charakter. Ich will keine Parteisoldaten, die ihr Fingerchen auf Befehl heben, sondern Charaktere, die echte Überzeugungen haben und für sie einstehen.

Es gibt davon viel zu wenige.

EragonArya 
Beitragsersteller
 27.07.2024, 01:05
@DocPsychopath

Also wenn ich jemanden direkt wähle, will ich eine Persönlichkeit. Wähle ich einen Listenplatz will ich aber tatsächlich schon einen „Parteisoldaten“, der einfach das Parteiprogramm umsetzt.

DocPsychopath  27.07.2024, 01:07
@EragonArya

Dann musst du, wie gesagt, jetzt umlernen, dass das Grundgesetz dir das eben nicht ermöglicht.

Die Parteien stehen m.W. nur ein einziges mal im GG, mit dem verschwommenen: "wirken an der Willensbildung mit". Die Listen bzw. Fraktionen kein einziges Mal (!)

EragonArya 
Beitragsersteller
 27.07.2024, 10:11
@DocPsychopath

Möglich wäre es schon die Mandate zurückzugeben. Es ist keine juristische Verpflichtung, klar.