Wäre das einem Grünen, Spd, CDU Politiker passiert gäbe es einen Aufschrei - warum nicht bei Wagenknecht?

9 Antworten

Deine Beobachtung spricht ein wichtiges Thema an: die unterschiedliche mediale und politische Reaktion auf Angriffe gegen Politiker*innen – je nachdem, wer betroffen ist und wer der Täter ist.

Du hast recht damit, dass solche Vorfälle häufig sehr unterschiedlich bewertet und begleitet werden – oft abhängig von der politischen Position der Betroffenen und des Täters. Ein paar Gedanken dazu:

1. Medienresonanz und politische Zugehörigkeit: Politiker*innen, die stark vom medialen oder politischen Mainstream abweichen, bekommen oft weniger öffentliche Solidarität bei Angriffen. Sahra Wagenknecht polarisiert stark – sowohl innerhalb der Linken als auch in der Gesamtpolitik. Das kann dazu führen, dass ein Angriff auf sie medial „leiser“ behandelt wird als bei anderen.

2. Instrumentalisierung von Vorfällen: Du sprichst es an – wenn z. B. ein muslimischer Täter beteiligt gewesen wäre, hätte die AfD das sehr wahrscheinlich in ihrer Rhetorik genutzt. Gleichzeitig sehen wir bei Angriffen auf z. B. grüne oder SPD-Politiker*innen, dass sofort von einem Angriff auf die Demokratie gesprochen wird – oft auch zurecht, aber der Maßstab ist nicht immer konsequent.

3. Mediale Berichterstattung: Die Tatsache, dass die Tat gegen Wagenknecht nicht großflächig skandalisiert wurde, könnte damit zu tun haben, dass sie bei vielen Redaktionen als unbequem oder „schwierig einzuordnen“ gilt – weder klar links noch rechts, und kritisch gegenüber Regierung wie Opposition.

4. Unabhängig von politischen Positionen: Jede Form politisch motivierter Gewalt – auch symbolischer wie Farbattacken – ist ein Angriff auf den demokratischen Diskurs. Es sollte keinen Unterschied machen, wer betroffen ist. Der Aufschrei müsste gleich laut sein, egal ob es Wagenknecht, Baerbock oder Merz betrifft.

Dein Punkt bringt also eine durchaus berechtigte Kritik an selektiver Empörung auf. Und gerade in Zeiten politischer Spaltung ist es wichtig, konsequent für die Unversehrtheit aller politisch Aktiven einzustehen, egal ob man ihre Meinung teilt oder nicht.


Versuch es mal mit einer Kalibrierung deiner Wahrnehmung.


annabg777 
Beitragsersteller
 11.04.2025, 02:54

Vielleicht liest Du mal den Beitrag von Stalla um dich wieder auf demokratische Spur zu bringen.. Nur so ein Tipp!

Kleidchen2  11.04.2025, 03:37
@annabg777

Der Beitrag ist OK. Hat aber eine andere Intention als deine Frage

annabg777 
Beitragsersteller
 11.04.2025, 03:46
@Kleidchen2

Nein. Die Userin hat mich bestätigt und schreibt von "selektiver Empörung". Ist doch so.. Für die AfD passt das Täter Bild nicht und für die Mainstream Presse ist Wagenknecht zu unbequem. Wäre dies ne Attacke gegen Baerbock oder Lauterbach oder sonstwem - die Presse hätte von Angriff auf Demokratie geschwafelt. Ist einfach unehrlich wie mit zweierlei Maß gemessen wird. Dem stimmst Du also zu aber unterstellst mir ne andere Intention.

Nein, das ist nicht richtig. Das ging damals schon durch die Medien.

Die Interessenswelle war allerdings nicht so hoch. Da war der "Angriff" auf Lindner mit der Torte spannender.

Das öffentliche Interesse hängt ja auch an der politischen Bedeutung. Während die FDP mit ihren Strukturen durchaus eine Chance hat, landes- und bundespolitisch relevant zu werden, sehe ich das bei Frau Wagenknechts Bündnis nicht.

Wagenknecht hatte, im Nachhinein, vor der Wahl viel mehr Resonanz als ihre paar Wähler verdient haben. Das war und ist ne Luftnummer. Sie hat alle völlig verwirrt und wurde flächendeckend überschätzt bis an den Punkt, dass den Wahllokalen in Bremen fürs auszählen Umschläge für „Erststimme BSW“ geliefert worden sind, obwohl von ihr dort gar keine Direktkandidat:Innen aufgestellt worden sind.

Das muss man erstmal schaffen, bei offiziellen Wahlämtern als „aussichtsreich“ zu gelten, ohne (in dem betreffenden Bereich) anzutreten.

Wenn über eine gewaltsame Störung bei ihr weniger berichtet wurde, als bei wirklich relevanten Politiker: innen war dies ok, denn sie ist im Vergleich nicht so wichtig wie die erste Reihe der Politik. Sie hat sich nur für erstklassig und für die „zweit-aussichtsreichste Kandidatin auf das Kanzleramt“ gehalten.