Auf keinen Fall. Er lässt sich ja nicht mal von ausgebildeten Journalisten infrage stellen und geht auf Rückfragen nicht ein. Mit diesem Verhalten würde er vor Schülern als „toller Typ“ dastehen, der sich „nicht verunsichern lässt“ - dabei ist genau das der Kern seines undemokratischen Wesens: Sich niemals vom ideologisch vorgestellten Weg abbringen lassen, keine Kompromisse eingehen, andere politische Richtungen nur noch als Gegner sehen, nicht als Teilnehmer der Willensbildung. Der Wille des Volkes wird in seiner Welt von ihm persönlich „erkannt und durchgesetzt“, im Grundgesetz hingegen in der parlamentarischen Aushandlung immer wieder neu justiert - niemand kennt den Willen des Volkes für sich allein bevor er mit den anderen Parteien einen Mittelweg gefunden hat.
Genau hier ist ja das Missverständnis der AfD und ihrer Gläubigen (denn wer AfD Fan ist, hat eine eher religiöse Erlöser-Hoffnung, nicht ein politisches Teilinteresse):
Sobald die ersehnte Mehrheit von 51% erreicht ist, scheissen sie auf den Rest und ziehen ihr extremes Programm durch, verändern die Spielregeln und halten das für Demokratie. Genau das ist es aber nicht. Wie man an Trump sieht ist es eben nicht demokratisch legitimiert, Gerichte zu entmachten und in Ausschüssen und Anhörungen vor dem Kongress zu lügen und die Ohren zu verstopfen