Bist du für höhere Rauschgift-Blutwerte im Straßenverkehr?
Exklusiv 3,5 statt bislang 1,0 Nanogramm THC im Blut: Die Ampel will nach der Cannabis-Legalisierung die Grenzwerte im Straßenverkehr anheben. Und stößt auf Widerstand.
Die von der Ampel beschlossene Cannabis-Legalisierung führt zu ungewöhnlichem Rollenverhalten in der Bundesregierung. Zuerst lag es ausgerechnet am Bundesgesundheitsminister, die umstrittene Drogenfreigabe in Bundestag und Bundesrat durchzukämpfen. Nun folgt nach dem Vorbild des SPD-Manns Karl Lauterbach Bundesverkehrsminister Volker Wissing, der nun bemerkenswerterweise für höhere erlaubte Rauschgift-Blutwerte im Straßenverkehr wirbt.
Das Ergebnis basiert auf 68 Abstimmungen
11 Antworten
Bei der jetzigen Zahl handelt es sich um den sog. "Analytischen Grenzwert" (1,0ng), es geht dabei um die Grenzen der Nachweisbarkeit, keine Einschränkungen der Fahrtauglichkeit. Derzeit darf man nach einmaligen THC-Konsum wochenlang nicht Auto fahren. Eine Wirkung ist aber nur ca. 4h zu spüren. Selbst bei dem neuen Grenzwert (3,5ng) darf man mehrerer Tage nicht hinters Steuer. Man stelle sich solche Vorgaben bloß mal für das geliebte deutsche Bier vor (...)
Alles im Allem: Funktioniert so nicht. Der Wert muss noch weiter hoch, man muss völlig nüchtern seinen PKW führen dürfen. Eine 0,0 Promillegrenze für Alkohol fände ich aber angebracht.
Ja, so war die Antwort gemeint. Selbst mit 10ng THC ist man wesentlich nüchterner als bei 0,5 Promille, zudem die Alkohol die Risikobereitschaft stark steigert.
Es ist wissenschaftlich unmöglich, vorherzusagen, wann man nach dem Kiffen "wieder fahrtauglich" ist. Der eine erreicht 3,5ng nach Stunden, der andere braucht dafür dafür Tage. Selbst einschätzen kann man das Ganze nicht, man fühlt sich in jedem Fall absolut nüchtern. Und auf "gut Glück" ins Auto zu steigen, das finde ich schwierig.
Und ja, eine Angleichung in die Richtung fände ich fair und gleichwertig.
Den Blutwert finde ich fast schon nebensächlich. Die selbe Expertenkommission, die diesen empfohlen hat (übrigens selbst auch als konservativ bezeichnete), hat auch empfohlen, Speicheltests als Vortests einzusetzen. Über diese ist der Konsum nur relativ kurz nachweisbar. Damit lässt sich kurz zurückgelegener Konsum relativ gut ermitteln.
Hier kann man die komplette Empfehlung lesen: https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2024/018-expertengruppe-thc-grenzwert-im-strassenverkehr.html
3,5 Nanogramm ist viel zu niedrig angesetzt.
Das wird noch zu Problemen führen, denn soviel hat man selbst nach Tagen im unberauschten Zustand noch im Blut. Regelmäßige Kiffer auch mehr.
Deswegen haben sich die meisten Experten ursprünglich für Werte zwischen 7,5 - 10 Nanogramm ausgesprochen.
Cannabis am Steuer: Sind 3,5 ng zu niedrig? (Politik, Auto, Gesetz) - gutefrage https://www.gutefrage.net/frage/cannabis-am-steuer-sind-35-ng-zu-niedrig
Die Verkehrssicherheit geht vor und dazu müssen die Grenzwerte entsprechend niedrig sein.
Nein, bin aber auch für 0 Promille was Alkohol angeht.
Selbst bei dem neuen Grenzwert (3,5ng) darf man mehrerer Tage nicht hinters Steuer.
Das ist einseitig und so in den Raum gestellt nicht richtig. Es gilt nur für täglichen, regelmäßigen Konsum und für Personen mit hohem Körperfett, da die Wirkstoffe eben nicht wie Alkohol körperfremd sind, sondern bei Gewöhnung im Fettgewebe eingelagert werden. In der Regel ist bei Gelegenheitsrauchern am nächsten Morgen nichts mehr nachweisbar.
Ich habe deine Antwort aber richtig verstanden? Alkoholwert runter und THC-Gehalt hoch? Und das soll sinnvoll und vor allem gleichwertig sein?