Bin ich mit einem Muttersöhnchen zusammen?
Wir sind jetzt drei Jahre zusammen, er 21 und ich 19. Unsere Beziehung läuft und ist relativ gesund. Nur das, was mich stört, ist dass er ein aus meiner Sicht eine sehr sehr enge Beziehung zu seiner Mutter hat. Seine Mutter kauft für ihn die Kleider (was ja noch geht, da sie auf dem Land leben und somit eine Sammelbestellung machen können, wenn er dort ist, er wohnt allerdings seit 2 Jahren in einer anderen Stadt bzw. Nachbarsland), er erzählt ihr ALLES (ich muss ihm ausdrücklich bei gewissen Sachen sagen, dass er es nicht seiner Mutter erzählen soll, weil ich meine Privatsphäre haben möchte) und heute als ich ihn besuchen gegangen bin, meinte er "meine Mutter muss akzeptieren, dass sie jetzt nicht die einzige Frau in meinem Leben ist" als sie meinte zu ihm"danke fürs Abwürgen" am Telefon, als ich heute etwas früher gekommen bin. Sie telefonieren jeden Tag, was ich verstehen kann, da er ja 8h mit dem Zug entfernt von ihr wohnt. Aber irgendwie jedes Mal, wenn ich zu ihm gehe, reden wir über seine Mutter, ob kurz oder lang.
Ich mag seine Mutter sehr gerne und sie mag auch mich (sie schenkt mir oft Sachen und wir haben ein gutes Verhältnis zu einander), aber ich weiss nicht, was tun. Ich hatte ihn schon mal angesprochen, aber er meinte "das wird sich noch mit der Zeit ändern, wenn wir älter werden". Ich habe das Gefühl, dass er sich so immer so verhalten wird. Ich erwarte schon, dass mein Partner eines Tages relativ unabhängig leben kann. Er bedeutet mir sehr viel und würde es gerne lösen. Hat jemand Erfahrungen damit? Ist es mit der Zeit besser geworden?
8 Antworten
Er befindet sich ja in einer Art Abnabelungsprozess, zumindest würde ich seinen ersten Kommentar dahingehend deuten ("nicht einzige Frau in seinem Leben").
In diese Rollen Mann, Partner, Freund, Sohn muss man auch erstmal hineinwachsen/-finden und jede stellt andere Herausforderungen - auch in Hinsicht Eigenständigkeit.
Das passiert auch nicht von Heute auf Morgen. Ich sehe auch in der Hinsicht "Unabhängigkeit" und "gutes Verhältnis zur eigenen Mutter" Unterschiede. Das Eine bedeutet ja nicht, das das Andere nicht mehr stattfindet.
Du bist jetzt seine Partnerin und die Beziehung setzt neue Maßstäbe/Grenzen, die ihr zusammen aushandelt und die sich eben auch ergeben werden.
Ich erwarte schon, dass mein Partner eines Tages relativ unabhängig leben kann.
Wenn das so ist, solltest Du ihm keine Vorschriften machen. 😉😇
Ich mache ihm ja keine Vorschriften. Unabhängigkeit heisst für mich, dass er nicht auf eine Person angewiesen ist, die ihm alles kauft etc. Ich verlange ja auch nicht, dass er mehr Zeit mit mir verbringt oder dass er irgendwie gar keine Zeit mit ihr verbringt.
jup, er ist ein muttersöhnchen.
sprich es direkt an, und einigt euch auf konkrete grenzen die ihr gegenüber seiner mutter aufzieht und auch einhaltet. sein lebensmittelpunkt bist jetzt du, und nicht seine mutter, und sie muss das auch respektieren früher oder später. er muss aber auch lernen, grenzen zu setzen, weil wie du richtig sagst; es gibt sachen die seine mutter einfach nichts angehen
ok, aber das klingt ziemlich ungesund von ihm...also er sollte zumindest in der lage sein mit dir in ruhe darüber zu reden
ja, aber sprich es an einem öffentlichen ort an, wo er nicht einfach ausrasten kann
Ich denke, dass es sich wirklich mit der Zeit noch weiter regulieren wird. Wenn dein Freund noch Geschwister hätte,, dann wahrscheinlich frühe, als später..Wenn er Einzelkind ist, dann eventuell später, als früher.
Er ist wahrscheinlich das Wichtigste auf der Welt für seine Mutter und das bleibt er lebenslang. Sie kann ihn vielleicht schwer los- und ganz in sein unabhängiges Leben entlassen, obwohl sie ihn schon ins Nachbarland ziehen lassen musste. Alle Mütter müssen ihre Kinder ein großes Stück weit loslassen und die meisten wollen ihre Kinder auch nicht festhalten. Aber der Kontakt soll natürlich bestehen bleiben. Familie ist das Wichtigste.
Dein Freund muss seiner Mutter zeigen, wobei er evtl. ihre Mitwirkung nicht mehr wünscht und an welcher Stelle sie zwei Schritte zurückgehen sollte, sollte sie dazu neigen, sich einzumischen oder Aufmerksamkeit einzufordern. Er muss ihr sagen, wann sie zurücktreten muss, weil etwas anderes wichtiger ist. Das erkennt er ja selbst und er tut es, indem er ein z.B. Telefonat beendet, wenn du erscheinst. Dass tut er, obwohl beide offenbar ein sehr enges Verhältnis haben und er gern mit seiner Mutter spricht. Aber dann bist du da und dann bist du für ihn Priorität.
Ich denke, seine Mutter will an eurem Leben teilhaben. Sie mag dich ja auch gern und du sie. Ich finde seine Beziehung zu seiner Mutter in dem Alter noch nicht allzu ungewöhnlich, dein Freund Vertraut seiner Mutter sehr..
Solange dein Freund seiner Mutter nichts weiterträgt, was dir nicht recht ist und er nicht an ihrem Rockzipfel hängt, hast du doch keinen echten Nachteil. Dass er ein Muttersöhnchen wäre, sehe ich nicht, Er lebt noch nicht einmal in ihrer Nähe und bis auf den Kleidungskauf erledigt sie doch weiter nichts für ihn. Lass ihn doch ruhig ein paar Worte über seine Mutter sprechen und sage Stopp!, wenn es ausufert. Seine Mutter stört eure Bezeihung doch nicht wirklich, also gibt es doch eigentlich von außen betrachtet keinen echten Grund zur Sorge. Ihr seid ihm beide auf nicht vergleichbare Art gleich wichtig.
Du musst dich genauso damit arrangieren, wie seine Mutter. Er ist für euch beide sehr wichtig. Du solltest keine Eifersucht entwickeln.
Danke für deine tolle Antwort. Ich kann deine Sicht sehr gut verstehen. Es war nur auch am Anfang etwas schwierig für mich, habe ich noch gemerkt, weil er am Anfang meinte "Du kommst ja fast an meine Mutter dran" im Sinne von Lieben und das hatte mich sehr verletzt. Ich habe mich versucht etwas zurückzuziehen und solche Sachen nicht mehr anzusprechen, weil wie du gesagt hast, muss ich mich auch anpassen. Aber ich kann nicht mit einem Muttersöhnchen für immer zusammen sein. Seine Mutter ist aber echt eine Nette und natürlich soll sie viel in seinem Leben zu tun haben, aber natürlich in Grenzen z.B. wenn ich ihm etwas sage, dann erwarte ich es, dass er es nicht direkt seiner Mutter sagt, obwohl ich da auch mittlerweile zögere, ihm wegen dem Sachen zu sagen.
Ich habe leider nur wenig Erfahrung damit, aber wenn sich da bald in den nächsten monaten nichts ändert, dann solltest du etwas in deinem Leben ändern. Mach dich nicht von ihm abhängig. Damit meine ich nur, wenn es jetzt so läuft dann gehe keinesfalls eine nächste Stufe also Ebene mit ihm ein. Mach ihn langsam klar das sich was ändern muss, sonst kann es so nicht weitergehen. Wenn er das nicht akzeptieren kann, dann musst du ihn damit bestrafen, dass du dich einfach weniger bei ihm meldest. Du hast dann einfach keine Wahl mehr. Er stellt dich momentan an 2. Stelle. Wenn seine Mutter das wichtigste bleibt, dann soll er zu ihr ziehen und mit ihr alt werden.
Irgendwann muss man einfach eine Entscheidung treffen, egal ob sie gut ist oder nicht gut ist. Es darf nicht so sein das du die Leidtragende bist.
Auch dir danke! Das Ding ist halt, dass wir noch nicht zusammen wohnen und weiss deshalb gar nicht, wie er so wäre, wenn wir zusammen leben würden. Ich habe etwas Hemmungen, weil wir schon drei Jahre zusammen sind und das wegzuwerfen wäre echt Schade. Aber ich stimme dir zu, ich muss das irgendwie regeln. Vielleicht sollte ich nochmals versuchen, klarzustellen, wo meine Grenzen sind.
Das Problem zu lösen kannst du nicht. Das muss er auch von sich aus wollen. Ich würde ihm ja raten das er sich da Hilfe nimmt. Aber zum Psychiater wird er bestimmt da nicht gehen, obwohl es meiner Meinung nach ja schon ein Psychisches Problem ist. Da seine Mutter ihn von anfang an wie eine Helicoptermama bemuttert hat. Da du noch sehr jung bist hast du ja Zeit genug dir was zu überlegen. Aber wenn sich nach 1 weiteren Jahr nix ändert, solltest du ihm schon vorher klarmachen das er sich entscheiden muss. Ich hatte leider selber so eine Mutter, nur bei mir weis ich es auch, da meine Mutter extreme psychische Probleme hatte.
Ich verstehe nicht, wie du darauf kommst, dass die FS an 2. Stelle stehen würde, Er legt sofort auf (würgt seine Mutter ab ...) wenn die FS zu ihm kommt. Er erkennt,,dass seine Mutter sehr an ihm hängt (was verständlich ist, da es eventuell ihr einziges Kind ist und dies in einer anderen Stadt lebt). Beide - FS und Mutter mögen sich sehr ...
Ihr sehe kein echtes Fehlverhalten- weder beim Freund, noch bei der Mutter und auch nicht bei der FS. Ich sehe nur, dass alle etwas großzügiger sein sollten.
Das Fehlverhalten war das seine Mutter ihn einfach falsch erzogen hat, sie hat ihn wahrscheinlich bis zu seinem Erwachsenenalter "bemuttert" was falsch ist. Sie hat ihn damit nicht richtig erzogen was leider keine Seltenheit ist. Er wird sein sehr inniges verhältnis zu seiner Mutter niemals ablegen - auch in 20 oder in 30 jahren nicht. Und nein: Es ist nicht nur so das seine Mutter sehr an ihn hängt, sondern es ist umgekehrt auch so. Da kann man noch so auf lieb machen, das spielt keiner Rolle. Es ist schön das sich alle so toll und schön vertragen, das ist aber nicht Thema.
Es ist doch völlig okay, auch als erwachsener Mann an seiner Mutter zu hängen. Das ist eine ganz andere Beziehung, als zur Partnerin. Die FS muss also auch nicht in Konkurrenz zur Mutter treten.
Solange die Mutter die Beziehung nicht stört, sich nicht einmischt und beide ihr Leben leben lässt, ist alles okay. Die FS spielt hier nicht die zweite Geige. Beide sind außerdem noch recht jung. Mit fortschreitendem Alter wird sich die eine oder andere Änhänglichkeit wahrscheinlich noch etwas regulieren.
Ich sehe auch keine Unselbständigkeit. Der junge Mann wohnt in einer anderen Stadt. Ein "Abnabelungsprozess" hat offenbar längst eingesetzt.
Wie die Mutter ihren Sohn erzogen hat, kann ich nicht beurteilen. Darüber hat die FS auch nichts berichtet.
Das kann man nur hoffen das sich da was ändert, Die FS hätte hier keinen Beitrag reingestellt, wenn es wirklich keine Probleme gäbe. Aus eigener Erfahrung kenne ich das sich in manchen Fällen nicht nur nichts ändern wird, es sogar schlimmer werden könnte. Darum ist die Fragestellung hier völlig berechtigt. (Meiner Meinung nach). Die Mutter wird hier über die Beziehung gestellt. Etwas schönzureden ist immer das einfachste.
Vieleicht liegt das Problem der FS woanders - Ist sie eifersüchtig, weil sie nicht die einzige weibliche Person ist, die die Aufmerksamkeit ihres Freundes genießt?
Ich sehe hier nichts Schlimmes oder Alarmierendes. Würde die Mutter die Freundin bekämpfen, wäre es etwas anderes. Aber das sehe ich hier nicht.
Das stimmt nicht so ganz, ich würde es nicht Eifersucht nennen, sondern ich will mir einfach sicher sein, dass falls ich ihn eines Tages heirate, ich nicht immer 2. Priorität sein möchte und ständig mit seiner Mutter verglichen werden möchte.
Ich finde, es kommt drauf an, wie sehr man an der Mutter hängt. Klar, Familie sollte immer eine hohe Priorität haben, aber finde es nervend, wenn ich mit seiner Mutter verglichen werde, im Sinne von "Du kommst von der Priorität fast an meine Mama ran" etc. (was er wortwörtlich gesagt hat). Und nein, er ist nicht ihr einziges Kind. Ich will auch nicht, dass jedes Detail von meinem Leben seiner Mutter erzählt wird, also ich finde, das ist einfach grundlegendes Respekt, dass man gegenüber seiner Partnerin haben müsste.
Vergleichen sollte er dich natürlich nicht. Die Mutter ist die Mutter, die Partnerin ist die Partnerin.
Immerhin wohnt er alleine und dies auch nicht gleich ums Eck. Also ist er ja in vielen Punkten schon eigenständig unterwegs.
Und er erkannte auch, dass er aufpassen muss, dass seine Mutter ihn eben auch mehr loslassen kann. Das sind doch gute Ansatzpunkte.
Kommt hinzu, dass seine Mutter auch lieb zu dir ist. Würde sie die Über-Mama sein, dann würde sie dich zu sabotieren versuchen. Damit sie ihren Sohn nur für sich hat. Das tut sie aber nicht. Von daher wird dies schon gut kommen.
Das stimmt, er ist in vielen Bereichen sehr selbständig, muss er auch, da er in einer anderen Stadt lebt für Arbeit. Nur weiss ich nicht, ob ich mein ganzes Leben lang nur "Mama, Mama, Mama" hören kann.
Klar, nur das wird sich legen. Ich weiss ja nicht, wie lange er nun schon so weit weg von seinem einstigen zu Hause lebt. Ob er sich schon einen Freundeskreis am neuen Ort hat aufbauen können etc.
Es braucht sicher einfach etwas Zeit.
Danke für deine Antwort! Das letzte Mal, als ich es ja angesprochen hatte, ist er komplett ausgerastet. Ich habe dementsprechend etwas Hemmungen.