Tja, ist anstrengend und doch musst du am Ball bleiben. Gegessen wird am Tisch, basta und schon gar, wenn die Teller nicht wieder zurück in die Küche kommen.
Die Freizeit kann er verbringen wie er will. Da würde ich nichts dazu sagen. Aber die hat er eben erst, wenn er seine Aufgaben erledigt hat.
Auch ist es nicht schlimm, wenn er, sei es auch nur durch Faulheit runter gestuft wird. Da würde ich absolut keinen Druck machen. Weil das ist seine Verantwortung.
Man muss nicht auf Teufel komm raus, das Abi in der Tasche haben. Ein guter Realschulabschluss, dann eine Lehre, ist oft besser.
Unsere Kinder gingen alle diesen Weg. Intelligenz geht nicht verloren, denn als sie die Richtung hatten, bildeten sie sich weiter und haben nun alle gute Positionen.
Wir verlangten nur, dass sie ihren selbst gewählten Weg zum Abschluss brachten. Die jüngste Tochter, sie lernte Chauffeur und meinte vor der Abschlussprüfung, falls sie diese nicht besteht, sei dies egal, weil sie ja alle Billetts hat, selbst Gefahrengut.
Und ich sagte, kommt nicht in die Tüte, falls du nicht bestehst, beharre ich drauf, dass du wirklich dein Diplom hast, auch im schulischen Bereich.
Weil das öffnet dir später alle Türen, für Fachhochschulen, wenn du was anderes machen möchtest. In der Schweiz gilt eine abgeschlossene Lehre, im schulischen Bereich, als solides Grundwissen über Mathematik, Sprachkenntnissen, Rechtswirtschaft...halt das ganze Fundament, wo man Bescheid wissen sollte und man darauf aufbauen kann, wenn man möchte.
Aber man hat bereits einen Beruf, den man von der Picke her lernte und die Praxis darin kennt.
Nun gut, sie bestand die Prüfung im schulischen Bereich in der oberen Liga und gut war. Ihr würden auch alle Türen offen stehen, nur sie liebt ihren Job. Was will man mehr? Bin ja selbst auch Chauffeur, es liegt im Blut. Ich fuhr in den Ferien bei meinem Vater mit, sie bei mir, als ich wieder in Teilzeit zu arbeiten begann, als sie 14 war.
Es ist eine andere Welt, in die ich sie eben mitnahm und sie wusste, was sie später machen möchte. Nur mir war wichtig, dass sie einen anerkannten Abschluss hat.
Weil den habe ich auch. Es ist die Grundausbildung, die du dein Leben lang gut gebrauchen kannst, egal in welchem Job.
Von daher, man muss konsequent sein. Nicht einmischen, in den Weg, den das Kind von sich aus wählt, sehr wohl aber, dass es dies durchzieht. Eben nicht der Andere schuld ist...das lernst du auf der Strasse.
Jeder macht mal einen Fehler, die Frage ist nur, wie reagierst du darauf. Als Chauffeur nimmst du dies gelassen. Man muss die Nerven behalten, nicht der Andere ist schuld. Nein man selbst, weil man nicht aufmerksam genug war.
Und darum, übergib die Verantwortung deinem Kind, denn es ist der Kapitän seines Schiffes. Aber es ist dein Gewässer, darum hat es sich auch gefälligst danach zu richten.
Was es aber selbst macht, das kannst du nicht beeinflussen, darf man auch nicht. Denn es ist sein leben und nicht dein Wunsch.