Berittpferd voll verklebt?
Hi
Wir (ich mit 2 anderen ausm Stall) sind heute zu unserer "besseren" Reitlehrerin (haben 2) gefahren wo meine RB auch am Anfang zu Beritt war.
Es war alles schön und gut, eine ist noch eines der Berittpferde Probegeritten. (Der soll Verkauft werden) Heißt, war alles so wie es sein sollte.
Dann hat uns diese Trainerin gefragt, ob wir 3 Pferde putzen könnten, haben wir auch gemacht, weil warum auch nicht (vorallem weil wir uns alle in jeweils eines ihrer Pferde verliebt haben).
Den den ich fertig gemacht habe ist sie dann schon geritten, die Besitzerin meiner RB hat ihren auch schon wieder in die Box. Die wo zuvor schon einen Probegeritten war war allerdings noch lange nicht fertig.
Das Pferd (Schwarzwälder) hat so viel Fell verloren, als wenn er seit 3 Wochen nicht mehr geputzt worden wäre (klar, Fellwechsel aber so krass hab ich das noch nie erlebt). Außerdem war sein ganzes Fell mit Schei*e verklebt. Angeblich weil er immer im Mist pennen würde. Aber wenn er täglich geputzt und richtig gereinigt werden würde sähe er doch nicht SO krass aus!
Teilweise mussten wir da schon ganze Fellbüschel rauszerren weil man die nicht mehr richtig hinbekommen hat.
Zudem, das war kein eigenes Pferd der RL. Das war ein BERITTPFERD.
Wie hättet ihr darauf reagiert?
(Ich selber habe noch nie Unterricht bei genannter Reitlehrerin genommen, aber die anderen beiden ausm Stall)
6 Antworten
Garnicht. Ich hätte das Pferd eben geputzt so gut es ging. Man hat dich gefragt, ob du helfen willst, und du hast eingewilligt. Du kriegst keinen Blumentopf dafür. Wenn das Putzen dieses Pferdes mir dann in zu viel Arbeit auszuarten droht, würde ich es eben nur an den wichtigen Stellen gründlich putzen und den Rest lassen.
Die Pflege eines Berittpferdes sollte stets dem individuellen Verhalten und den Bedürfnissen des jeweiligen Pferdes angepasst werden. Manche Pferde befinden sich bereits im Fellwechsel, während andere später reagieren – das ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Eine Momentaufnahme des Pflegezustands kann daher nicht immer den gesamten Kontext erfassen.
Zudem spielen wirtschaftliche Gegebenheiten eine Rolle. Stallbedingungen, Fütterung und zeitliche Ressourcen beeinflussen, in welchem Umfang eine optimale Pflege gewährleistet werden kann. Trotzdem sollte das Wohlergehen des Pferdes stets Priorität haben. Nicht des Menschen.
Hier ist es sehr individuell, was das Pferd benötigt. Je nach Liegegewohnheiten und anderen Besonderheiten gibt es Pferde, die immer schnell ungepflegt wirken, weil sie sich in Mist und Schlamm legen. Das sollte bei der Beurteilung berücksichtigt werden.
Außerdem ist zu beachten: Berittpferde sind keine Hobbypferde, um die sich jemand in seiner Freizeit kümmert. Sie stehen im Training und haben eine andere Nutzung als ein Freizeitpferd. Die Erwartungen an ihren Pflegezustand sollten dies ebenfalls reflektieren.
Ich kenne es auch so, dass Eigentümer selbst zur Pflege und möglichst zum Satteln) erscheinen. Wenn sie zum Zeitpunkt des Beritts keine Zeit dafür haben, schmeißt der Bereiter eben selbst den Sattel auf die notdürftig gereinigte Sattellage und kriegt nen Kaffee extra dafür…
Viele Betriebe können das (zumindest hier in Deutschland) in der Form nicht mehr anbieten. Ich kenne keinen einzigen Betrieb mehr, der das macht. Mittlerweile gehen die Betriebe hier in meiner Umgebung sogar dazu über, dass bei „Vollpension“ in Boxenhaltung sonntags nicht gemistet wird. Wem das nicht passt , hat ein Sonderkündigungsrecht. Nutzt aber nix - wo anders ist es auch nicht besser. Und in den Offenställen gibts Heu, evtl Hafer, und wer ne Sonderbehandlung braucht, muß selber kommen. Obendrein wird jeder Einsteller verpflichtet, regelmäßig bei Instandhaltungsarsbeiten mitzuwirken, wovon man sich auch nicht freikaufen kann. Einen Stall, wo das Personal die eingestellten Pferde putzt, kenne ich garnicht mehr.
ist doch klar, dass wer schlecht bezahlt, keine leute findet. naja - und seien wir doch mal ehrlich - von den jugendlichen heute will doch keiner mehr einen beruf, der körperlich anstrengend ist, wochenendarbeit beinhaltet, mentale grenzbelastung bedeutet etc. pp.
passt doch alles nicht zur erwarteten work-life-balance.
reitställe mit echten pferden wird es in 50 jahren nicht mehr geben. noch mal 50 jahre und das pferd als solches ist geschichte. vielleicht haben irgendwo ein paar verschrobene eingeborene noch eine ponyzucht.
Vielleicht sucht man auch nicht wirklich Leute, weil die Einsteller auch nicht bereit wären, mehr zu zahlen.
Da liegt oft das Problem.
Die Einstaller haben ja oft keine Wahl, nur der Stall traut sich nicht auskömmliche Preise zu nehmen, sich mit anderen Höfen zusammen zu schließen um auskömmliches Preisniveau durchzusetzen.
Ebenso das man unterschiedliche Preise durchsetzt für unterschiedliches Klientel, wer viel zahlen kann, zahlt auch viel und wer weniger zahlen kann, zahlt halt das.
Am Ende muss der Stalleigner sehen, das er so gut aufgestellt ist, das er sich Personal leisten, transparente Preise und ein angemessenes Preisleistungsverhältnis anbieten kann. Dazu gehört aber auch mindestens 50 Euro die Stunde für Arbeitsleistungen anzusetzen und auch durchzusetzen.
Ebenso das man unterschiedliche Preise durchsetzt für unterschiedliches Klientel, wer viel zahlen kann, zahlt auch viel und wer weniger zahlen kann, zahlt halt das.
Bitte was?
Ein Pferd zu haben ist ein Luxus. Wer sich den nicht leisten kann, der kann es sich eben nicht leisten. Es ist ja keiner drauf angewiesen ein Pferd zu haben. Daher kannst du nicht sagen, dass jemand der sich die teurere Gebühr nicht leisten könnten eben ein Recht drauf hat weniger zu bezahlen!
Natürlich kann ich je nach Einkommen und co auch unterschiedliche Preise nehmen.
Ja, du kannst als Betreiber machen was du willst. Du kannst auch den guten Samariter spielen wenn du willst und Menschen vorgaukeln sie könnten es sich leisten ein Pferd zu finanzieren - also zumindest bei dir.
Ein "Recht" auf so eine Behandlung hat aber keiner.
Und was ist, wenn du morgen nicht mehr da bist, dein Stall schließt und sich deine Sonderfälle von einem Tag auf den anderen mit Preisen auf dem echten Markt konfrontiert sehen? Meinst du, damit ist denen dann geholfen?
Das nennt man Fellwechsel. Manche fangen halt früher ab , andere später.
Der eine Norweger bei uns sieht jeden Tag so aus, trotz fast täglichem Putzen. Der hat den Frühling schon eingeläutet und wirft sämtlichen Plüsch ab.
Meine Konikstute legt sich auch mit Vorliebe in die Mist und Pipistellen anstatt auf die Liegeflächen. Ja, das wird am nächsten Tag eklig verklebt, ist halt so.
Ich bin mir nicht ganz sicher, was du da jetzt genau hören willst? Willst du unterstellen, dass das Berittpferd nicht geritten werden würde?
Ich würde beobachten wie die anderen Pferde versorgt werden, es kann ja sein das das Pferd wirklich nur im Matsch schläft und sich generell übermäßig dreckig macht. Dann würde ich noch schauen ob die Boxen gut gemistet sind oder Pferde Anzeichen für Hautkrankheiten die durch mangelnde Hygene ausgelöst werden können zeigen. Wenn alle anderen Pferde gepflegt und die Boxen sauber wirken, ist es vielleicht Panik um nichts.
Gar nicht ... ich hätte mich nur geärgert, sowas zugesagt zu haben.
Ob das nun irgendwie "seltsam" oder nicht war/ist, kann man nur sagen, wenn man das Pferd eine Weile lang jeden Tag sieht/beobachtet.
ich würde so ein pferd mal eine woche auf hobel stellen und schauen, ob es immer noch so nass im eigenheim ist, wenn es weniger stroh frisst. falls ja, gehört es nicht unter den sattel, sondern erst mal in die internistische diagnostik.
aber wie ich schon an anderer stelle hier in einem kommentar bemerkte, befindet sich wasser bei plustemperaturen im aggregatszustand flüssig. wenn man trocken abziehen kann, kann man also auch problemlos waschen.
für die andern mal zur ergänzung
in einem seriösen stall sind für die aufbereitung von berittpferden ausschliesslich personen zuständig, die auf der gehaltsliste stehen. alles andere wäre betrug.