Was haltet ihr von meiner Idee, Thema Pferde?

11 Antworten

Ach Kind. Von einem Nebenjob kannst du dir vielleicht die Stallmiete leisten, aber Futter, Tierarzt, Hufschmied, Sattler, Osteo etc. sind in deiner Auflistung nicht enthalten. Ok, bezahlen vielleicht deine Eltern, aber, jetzt mal ehrlich, was passiert denn, wenn du den Führerschein machen sollst? Das Ding kostet mittlerweile 3000 bis 4000 €. Dann brauchst noch ein Auto. Selbst, wenn deine Eltern dir eins finanzieren, bis du dein eigenes Geld verdienst: Das Auto kostet Versicherung, Sprit, Instandhaltung.

In ein paar Jahren kommt für dich eine Zeit, da will man in der Regel abends feiern gehen und mit Freunden weg gehen und verliert nicht selten das Interesse am eigenen Tier. Und dann? Wer soll sich dann um DEIN Tier kümmern?

Dann bist du volljährig, machst vielleicht eine Ausbildung oder ein Studium. Dein Azubigehalt reicht nicht für die 500 bis 1000 €, die ein Pferd monatlich kostet (und die Versicherung ist das kleinste Problem). Bei einem Studium verdienst du hast kein Geld und musst nebenbei arbeiten, da hast du keine Zeit für ein Pferd. Und ich denke nicht, dass deine Eltern das Tier weiter finanzieren würden, wenn du dein eigenes Geld verdienst.

Wenn du umziehen musst Arbeit oder Studium: Was passiert mit dem Pferd? Hast du einen Hänger? Kannst du selbstständig das Pferd von A nach B fahren? Das ist auch wichtig, wenn es mal in die Klinik muss oder du mit ihm irgendwo hin fahren willst. Deine Eltern haben bestimmt keine Lust, dich jedes Mal von A nach B zu fahren, wenn du irgendwo hin willst.

Wo wohnst du? Eine Wohnung kostet heutzutage schnell über 1000 € Miete jeden Monat, Lebensmitteleinkäufe liegen schnell bei über 100 €, Versicherungen für die Wohnung kosten auch ihr Geld.

Das kannst du gar nicht alles von einem mickrigen Azubigehalt bezahlen.

Wie viel Geld hast du schon auf die Seite gelegt, das nicht für Führerschein oder eine eigene Wohnung drauf geht?

Du siehst, es gibt noch so viele unsichere Komponenten. Ich weiß, dass der Wunsch groß ist und ich verstehe dich, in deinem Alter wollte ich auch ein Pferd, aber glaube mir: Es kostet so viel Zeit und Geld, da muss man sich absolut sicher sein, dass es auch ins eigene Leben passt (auch noch in dreißig Jahren).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

Venus345  01.04.2025, 13:46

Sehr beeindruckend, Trift den Nagel auf den Kopf,

Zuerst mal: Ein Tier, besonders dieser Größenordnung, beeinflusst IMMER das gesamte Familienleben. Wenn die Familie da nicht interessiert ist, macht man das nicht. Auch nicht als Erwachsener. Meine bessere Hälfte würde mir sogar gerne ein Pferd gönnen - ich aber weiß, wie viel Opfer das erfordern würde, und fände es rücksichtslos.

Und ich habe es dir schon im letzten Beitrag geschrieben: es ist unmöglich, neben Schule/ Ausbildung her einen Nebenjob zu verrichten, und dann noch genug Zeit und Kraft für das Pferd zu haben. Und diese dauerhafte Überforderung führt über kurz oder lang dazu, dass du tatsächlich „keine Lust“ mehr hast. Kein Mensch, und erst recht so junger Mensch wie du, kann dauerhaft 110% geben. Der Tag hat nun mal nur 24 Stunden. Hinzu kommt, dass ja sicher irgendwann Prüfungszeiten, Führerschein, Berufswahl mit Bewerbungen und andere Dinge hinzu kommen, die deine Energie fressen.

Und jaaaa - wenn du mal nen Schnupfen hast, ok. Aber was, wenn du LÄNGER ausfällst? Dann bist du den Nebenjob sofort los, und kein Mensch wird bereit sein, sich mehrere Wochen um dein Pferd zu kümmern.

Gedulde dich einfach, bis du erwachsen bist und auf eigenen Füßen stehst. Du weißt ohnehin jetzt noch nicht, ob du dir auch dann ein Pferd wirst leisten kannst.

Das sind alles keine Lösung, das sind die blauäugigen Fehlannahmen eines Kindes, so hart das jetzt klingt.

Aktuell zahlt man Stallmiete Vollpension (! Selbst, wenn man nicht Vollpension bucht, entstehen die Kosten, man zahlt die dann halt jemand anderem!) plus 300 Euro im MonatsDURCHSCHNITT! Jeden einzelnen Monat.

Durchschnitt heißt, es kommen mal nur 60 Euro für die Hufe und in einem anderen Monat mal 4.000 weil die komplette Reitausrüstung angeschafft wird ... wenn man das auf das Pferdeleben umlegt, sind es etwa 300 Euro im Monat.

Und die Kosten steigen rasant an. Deutschland hatte das Glück, seit den 1950er Jahren stetig wirtschaftlichen Aufschwung zu haben. Das geht aber nicht endlos. Wir müssen damit rechnen, dass wir für die Lebenshaltung deutlich, deutlich mehr erwirtschaften müssen in den nächsten Jahren/Jahrzehnten. Die Welt ist ein abgeschlossenes System in dem Sinn es kann nicht immer alles nur leichter und besser werden, es wird immer schwanken. Aktuell schwankt es bitter nach unten und wir müssen alle ran klotzen, um das ein bisschen dämpfen zu können. Statt ran klotzen höre ich aber von jungen Leuten, sie wollen sich jedes Wochenende Skifahren, Berge, Ausflüge in Freizeitparks, teure Bäder oder sonstwas leisen können, sie wollen unter der Woche genug Freizeit haben, um dann dasselbe zu tun. Brauchen wir jetzt für unsere Pferde noch rund 900 Euro im Monat, sind es in 5 bis 10 Jahren sicherlich im Vergleich zu heutigen Einnahmen 1.000 bis 1.300 Euro. Und dann? Was machst Du dann mit dem Tier?

ZUSÄTZLICH brauchst Du Geld für Erkrankungen und Verletzungen. Heute kostet es 300 Euro, bis der Tierarzt überhaupt am Hof aus dem Auto steigt. Eine Woche Klinik ist nicht so viel, aber 3.000 bis 5.000 Euro sind dafür gar nichts. Ich hatte mal ein Pferd 8 Wochen in der Klinik. Woher nimmst dann einfach die 24.000 bis 40.000 Euro? Hast Du die zuhause unter dem Kopfkissen?

Wie willst Du mit einem Nebenjob so viel verdienen? Wie willst Du sicherstellen, dass Verwandte, die Dein Hobby nicht teilen, das immer entbehren können? Sollen die auf alles verzichten, was ihnen selbst Sicherheit verschafft, ihnen Freude macht? Sollen die sich sparen, Dir eine Ausbildung zu finanzieren? Falls letzteres, wovon willst Du dann das Pferd danach halten?

Woher weißt Du Stand heute, dass Du niemals umziehen musst? Oder willst Du dann egoistisch Deinem Pferd ständige Stallwechsel zumuten, nur, weil Du für Dein Wohlgefühl unbedingt ein Pferd haben musstest, bevor Du eine Familie gegründet, sesshaft und finanziell abgesichert geworden bist?

Glaub mir, ich bin jetzt fast 50 Jahre alt und die ganze Zeit habe ich nur 10 % anhaltende Freude, 90 % schweres Leid gesehen, wenn Menschen in jungen Jahren schon eigene Pferde hatten. Das Glück ist nur von kurzer Dauer. Das ist es nicht wert.

Auch diese "Lösung" mit dem Einsatz fremder Menschen. Die wechseln im Leben. Niemals macht man sich abhängig. Rechne für jeden Urlaubs- und Krankheitstag 100 Euro ein zur Sicherheit, dann ist es realistisch kalkuliert. Mit Geschenken kalkuliert man nicht. Die Reitlehrerin kann sich auch verletzen, krank werden, aufgrund irgendwelcher Umstände in ihrem Leben umziehen müssen und die nächste verlangt für Dienst an Deinem Pferd ihren normalen Stundensatz. Auch Freundinnen kann man nicht verhaften, gratis zur Verfügung zu stehen, ihr Leben nach irgendeinem fremden Pferd zu richten. Solche Kalkulationen sind einfach nur weltfremd.

der Zwang nach einem eigenen Pferd würd immer größer

Das klingt nicht gesund. Lass dich besser mal psychisch untersuchen. Ein Zwang ist nie etwas gutes.

wenn ich 15 bin, fange ich an dem Nebenjob an

Und davor? Auch bevor du 15 bist, musst du alles bezahlen, wenn du dir ein Pferd kaufst. Selbst wenn du so alt bist, kannst du die Kosten wohl kaum mit einem Nebenjob stemmen.

Die Versicherung würde meine Oma bezahlen und das restliche Zeug würden meine Eltern übernehmen
  1. Eine Versicherung ist kein Geldbaum. Legal wirst du das Geld nur bekommen, wenn du schon etwas hast und es kaputt ist oder du selbst ohne es Probleme im Alltag hast. Die geben dir kein Geld für Reitsachen.
  2. Das wird extrem teuer für deine Eltern. Das kann nicht jeder finanzieren.
Und jetzt hat er meine Mutter noch diesen Einspruch du hast ja keine Lust irgendwann mal aber ich weiß es ist nicht nur 10-15 Jahre Lust sondern ich werde mich das ganze Leben des Pferdes und kümmern und dann auch in Regen und Wetter rausgehen

Das sagst du jetzt, aber du bist erst 13. Da kann noch eine Menge passieren. Es ist durchaus möglich, dass du nach einiger Zeit das Interesse an Pferden verlierst.

Aber meine Mutter hat immer noch Einsprüche

Sie ist also gegen das Pferd und du erwartest trotzdem von ihr, dass sie es finanziert? Du spinnst ja wohl!

1. bist du U18 noch nicht voll geschäftsfähig, heißt weder kaufst du ein Pferd, noch schließt du Verträge ab (Einstellervertrag) noch kommen TA, Hufbearbeiter oder Sattler zu einer 15j., dass muss alles über deine Eltern laufen. Sie haben die komplette Verantwortung. Das will deine Mutter verständlicherweise nicht.

2. wann willst du zum Pferd, wenn du neben Schule Stallmiete verdienen musst? Und Futter? Weißt du überhaupt, wie man ein Pferd richtig füttert? Welche Nährstoffe wo drin sind, wie man Mengen berechnet, was ihm gut tut oder schadet? Was, wenn es krank wird? Spezielles Futter braucht weil es zB ein Magengeschwür hat wie heutzutage 80% aller Pferde? Was, wenn du in einen anderen Stall wechseln musst, sowas kann immer nötig sein, und der kostet mehr Geld? Deine Eltern müssen dann einspringen.

3. Erfahrung? Erkennst du, ob die Zähne gemacht gehören? Das Pferd zu dick/zu dünn ist? Muskuläre Defizite? Passt der Sattel? Gehören die Hufe gemacht, Eisen ja/nein? Geht es dem Pferd gut, erkennst du Koliken, Huf- /Hautprobleme? Wer hilft dir mit dem Tier, wenn was ist? Wer kann es in die Klinik fahren wenn nötig und ist dafür überhaupt Geld da (Kolik-OP etwa 10 Tsd und nein, das läuft nicht ausschließlich über die Op-Versicherung)

4. Betreuung? Trainer? In deinem Alter unbedingt nötig und auch Voraussetzung in dem ein oder ändern Stall. Da lässt niemand Kinder unbeabsichtigt ohne Plan mit dem Pferd wurschteln.

Naja, und dass du überhaupt keine Zeit mehr für anderes hast, Freunde, ect., das Pferd unter solchem Egoismus leidet weil du weder die Erfahrung, noch die finanziellen Möglichkeiten hast, es gut zu halten, dir kein Penny übrig bleibt für Sparen auf Führerschein, eigene Wohnung, whatever... wird dich nach der Anfangseuphorie ziemlich hart treffen. Ebenso wie die absolute Verpflichtung und Probleme gibt es immer, mehr als genug, weil Wendy ist halt nicht real.

Liebe alleine ohne zu wissen wie man das Tier gesund erhält, richtig erzieht, richtig reitet ohne erfahrene Anleitung in dem Alter klappt nicht. Da geht schon der Kauf in die Hose.

Wenn es dir wirklich um das Pferd geht, dann wartest du, bis du es dir wirklich leisten kannst, mit allem was dazu gehört, sammelst erst noch ein paar Jahre Erfahrung ( nicht nur reiten, sondern vor allem Fütterung und Haltung).

Ein Pferd ist eine große zeitliche und finanzielle Herausforderung. Diese muss von der ganzen Familie angenommen werden, da es ALLE betrifft. Das hast du scheinbar nicht verstanden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

SashaMu66  15.02.2025, 09:03

Das Thema Führerschein sollte man nicht unterschätzen. Ich wollte eigentlich nie einen machen, brauchte ihn dann aber doch WEGEN meiner Pferde. Denn ein Stall, wo es ihnen gut geht, ist mit den Öffis oder im Winter mit dem Fahhrad nicht unbedingt erreichbar.