Warum seid ihr in einen anderen Stall gezogen oder warum habt ihr wen aus dem Stall rausgeschmissen?

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auf Grund einer Verleumdung bin ich mit meinem Pferd aus meinem damaligen Stall A rausgeflogen nach jahrelangem Aufenthalt. Normale Kündigungsfrist allerdings. Ich hatte allerdings immer einen Plan B im HInterkopf und bin dann dorthin gezogen. Eigentlich ungern, weil im Stall A alles sehr gut war und ich meine Reiterfreunde zurücklassen musste. Ich konnte den Justizirrtum zwar später noch aufklären, hätte auch zurückkommen können, aber da hatten wir uns im Stall B schon eingelebt.

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meine junge Stute im Beritt in Stall A. Halle gab es auch, aber meine RL war ein Draussen Fanatiker

Im Stall B war mein Pferd nach ein paar Wochen sehr glücklich, ich nach der Eingewöhnung auch. Mein neuer SB war ein richtiger Pferdemann. Früher aktiver Springreiter LK2, Reitlehrer und später dann Filmpferdetrainer. Noch heute sieht man manchmal seine Pferde in alten Münsteraner Tatorten, in Mord mit Aussicht, und so weiter. Er hat auch Schauspielern das "Reiten" beigebracht, das sie für ihre Rollen brauchten. Das war sehr interessant. Julius Weckauf, "Der Junge muss an die frische Luft" hat bei ihm das "Reiten" gelernt und konnte die Reitaufnahmen so selbst drehen.

Leider ist unser SB aber vor vier Jahren plötzlich verstorben und seine Frau konnte den Stall und das Filmgeschäft alleine nicht weiterführen. Das war sehr schlimm. Wir fünf letzten Einsteller haben dann den Stall alleine weitergeführt. Aber nur ein Jahr lang, dann wurde er von einem Nachbarstall geschluckt.

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Mein Pferd im Stall b

Stall B. Offenstall.

Aber dort gefiel es uns nicht, die neue SB versprach uns alles, hielt aber nichts ein. Ich hatte mir überlegt, in meinen alten Stall zurückzukehren, aber, da es ein guter Stall ist, hatte der eine lange Warteliste. Außerdem mochte ich meine mittlerweile 24 Stute nicht von ihrer besten Freundin trennen, Da die Besitzer ihrer Freundin sowieso wegziehen wollten in ihre alte Heimat Hochsauerland ,hatte ich mich dann entschlossen, ihnen mein Pferd mitzugeben. Ich kannte sie ja und wusste, wie sorgsam und zuverlässig sie mit ihrem Pferd umgingen, Meine Stute zog mit ihrer Freundin also weg von mir, in die Nähe von Winterberg auf ein kleines Warmblutgestüt. Riesige Weiden, gemauerter Offenstall, alles bestens. Von den Gestütsstuten waren sie getrennt. Ich habe sie regelmäßig besucht, bin aber natürlich nicht mehr geritten,

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Meine Stute und ihre Freundin in Sauerland - Sibirien

Dort im Stall C war mein Pferd sehr glücklich, Leider ist sie dort aber anderthalb Jahre, Im März, später an ihrer einzigen Kolik gestorben. Da war sie 25. Ich bin die 240 km hingerast, aber wir konnten ihr nicht mehr helfen. Ich war dabei. als sie eingeschläfert wurde. Und da das Hochsauerland tierärztliches Notstandsgebiet war, hatte es auch keinen Sinn, sie noch mindestens 2 Stunden lang in eine Klinik zu schaffen. Die behandelnde TÄ tippte auf ein Lipom im Darm,

 - (Reiten, Pony, Reitbeteiligung)  - (Reiten, Pony, Reitbeteiligung)  - (Reiten, Pony, Reitbeteiligung)

Ich hab nur einmal den Stall gewechselt und das nicht spontan, sondern aus guten Gründen. Spontan einfach mal Ställe wechseln geht gar nicht, denn für die Pferde stellt sowas immer einen Riesenstress dar.

Der erste Stall, an dem wir standen war eine Vollkatastrophe, allerdings damals anders nicht möglich, da keine Box in unserem Favoritenstall frei war und das Pony sonst im Garten hätte stehen müssen 😉. Wir standen anderthalb Jahre in dem Stall und haben dann in unseren jetzigen Stall gewechselt. 

Der damalige Stall war ein großer Betrieb mit über 150 Reitschülern sowie für ein großes nationales Turnier. Die Infrastruktur des Stalles und die entsprechenden Anlagen waren auch unglaublich gut und riesig, allerdings war alles Drumherum schlimm. Die Stallgassen waren dunkel, staubig und eng. Heu und Futter waren so günstig wie irgendwie möglich hergestellt. Trainingsbedingungen okay (außengelände durfte nicht wirklich benutzt werden, da das der Stall wirklich nicht gerne sah, Ausreitgelände nur mit Asphaltierten wegen, blieben 2 Reithallen), Reitunterricht nur bei der Reitschule möglich. Die Stallgemeinschaft war nahezu nicht vorhanden, vor allem zwischen Reitschülern, RBs und Einstellern gab es immer wieder Probleme, wobei man den ganz neuen, unerfahrenen Reitschülern natürlich nicht die Schuld für diverse Vorfälle geben kann. 

Die für uns entscheidenden Punkte für einen Stallwechsel waren zum einen der leider schlechte Reitunterricht, wo mein Pferd und ich uns nicht weiterentwickeln konnten, sondern eher fehlerhaftes Reiten, das absolut nichts mit reellen Reiten zu tun hatte, lernten. Zum anderen war es das ganz ganz gravierende Auslaufproblem. Für die bestimmt 40 Einsteller war viel zu wenig Weidefläche, die dann dementsprechend extrem genutzt wurde. Das endete dann in viel zu vielen Pferden auf einer Fläche, vollkommen willkürlich zusammengesetzten Gruppen und schließlich zu einer Matschweide, auf der kaum noch was wuchs. Im Sommer konnte man das Pony maximal 4 Stunden rausstellen, im Winter mussten sich alle Pferde 8 Paddocks teilen, die kaum größer als die Boxen waren. 

Und das alles zu einem wirklich stolzen Preis. 

In unserem jetzigen Stall ist es viel viel besser. Die Pferde kommen individuell in Gruppen ganzjährig raus, das weidemanagement ist top. Futter und Heu ist auch 1a. Der Unterricht ist unglaublich wertvoll und ich bin sehr sehr froh die Plätze für meine Pferde unbefristet zu haben

Liebe Grüße calvari

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 3 Pferde im eigenen Besitz

Ich bin nur einmal von einer Gruppe in eine andere umgezogen weil dort endlich ein Platz frei geworden ist und ich von Anfang an dort stehen wollte.

Das die Emotionen öfter mal hoch kochen auf allen Seiten kommt leider immer wieder mal vor. Aber zum Glück muss man sich da bei uns nicht gleich mit aufregen.

Bei uns wurde auch nur ein Pferd bisher wirklich "rausgeschmissen". Aber das war auch komplett irre und hat einfach wirklich nicht in die Gruppe gepasst. Das hätte man auch nicht mit viel Arbeit irgendwie hin bekommen.

Dafür kenne ich eine "lustige" Geschichte von einer Dame, die mit ihrer Stute mehrfach eindringlich gebeten wurde doch wieder aus zu ziehen in einigen Ställen in der gleichen Umgebung. Die hat dann versucht ihre Stute einfach wieder in einem Stall dazu zu schummeln in dem es eine sehr große und zugegebenermaßen recht unübersichtliche Herde gibt. So viel Dreistigkeit muss man auch erstmal haben.

Aber so "Stallnomaden" gibts auch immer wieder. Die finden immer was, was ihnen dann doch nicht passt und scheinen nur zufrieden zu sein, wenn sie mindestens jährlich einen Umzug vollziehen.

Ich habe 12/2008 das erste Pferd gekauft und ad hoc einen Stall suchen müssen. Der Wallach stand zum Verkauf, weil der Stall komplett geschlossen wurde und er dem Betreiber gehörte, der eben auch das eigene Pferd verkaufte bei Aufgabe der Pferdehaltung.

Ich fand etwas in Boxenhaltung, aber mit großen Herdenkoppeln von 6.00 bis 20.00 Sommer wie Winter. 14 Stunden Koppel, 10 Stunden Box. Da blieb ich erst mal, zumal ich keine Stallkonzepte kannte, wo man ein sehr leichtfuttriges und ein sehr schwerfuttriges Pferd gemeinsam halten konnte. Der Stall wurde verpachtet. Die Pächterin teilte die Koppeln in Einzelkoppeln und kündigte an, die Pferde ab Übernahme von 10.00 bis 14.00 jeweils rauszustellen und das Heu zu kürzen, so, dass es jeweils nach einer Stunde gefressen ist, Fütterung um 7.00 und um 18.00.

Deshalb zog ich mit beiden Pferden 07/2011 in den Aktivstall wo jetzt die Nachfolger der beiden leben.

Ich habe schon so viel erlebt. Stallhopper, die nirgendwo länger als 3 Monate bleiben, Menschen, die bewusst gegen normale und wichtige (!) Regeln verstoßen (solche Regeln wie "wirf keine alten Croissants über den Zaun in den Aktivstall"), ... Manche gingen schneller wieder als man sich umsehen konnte und sich die Namen und Gesichter gemerkt hätte, manche wurden gegangen.

Viel zu oft kommt es vor, dass die Leute zwar ordentlich kündigen, wenn sie dann aber im neuen Stall vorzeitig einziehen müssen, um den Platz zu bekommen, vorzeitig gehen ohne Bescheid zu sagen. Bei Stallkontrolle fällt dann auf, das Pferd hat die letzten Stunden kein Futter abgeholt und man macht sich auf die Suche, wo es ist, um zu sehen, ob es gesund ist. Wenn man Pech hat, sucht man im Dunklen bei dichtem Nebel 6.000 m2 Stallfläche und 58.000 m2 Weidefläche ab nach einem Pferd, das nicht mehr da ist, was man aber noch nicht weiß, weil es die Leute nicht für notwendig erachten, Bescheid zu sagen, wenn sie gehen.

Ich musste beruflich umziehen, hatte keine größere Wahl, als mein Pferd zu verkaufen, oder einen neuen Stall in meiner neuen Wohngegend zu suchen, was ich letzendlich auch getan habe.