Bedeutet das 49 Euro-Ticket das Ende (des größten Teils) des Fernbusverkehrs in Deutschland?
D.h. eine starke Ausdünnung von Linien und die Streichung der meisten Verbindungen?
Das ab Mai geplante 49 Euro-Ticket ist eine monatliche Flatrate für (nahezu) alle öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland, außer Fernzüge (ICE, IC, EC..) und die vor 10 Jahren eingeführten Fernbusse (Flixbus als Marktführer).
Glaubt ihr, dass das wohl konkurrenzlos günstige 49 Euro-Ticket das weitgehende Ende des Fernbusverkehrs in Deutschland zu Folge hat (abgesehen von internationalen Verbindungen)?
Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen
4 Antworten
Wenn man es sich genau überlegt, ist es nicht konkurrenzlos günstig, der Preis der einzelnen Fahrt ist immer davon abhängig, wie oft man es am Ende im Monat nutzen kann. Und wie auch das deutlich günstigere 9€-Ticket meines Wissens nicht zu extremen Einbrüchen bei den Fernbusbetreibern geführt hat, wird das beim 49€ Ticket erst recht nicht passieren.
Wie auch das 9€ Ticket gilt das 49€-Ticket ausschließlich im NAH-Verkehr, Flixbus etc. zählen wie auch IC und ICE zum Fernverkehr, das hat also nicht viel miteinander zu tun. Wer weitere Entfernungen zurücklegt oder zwischen größeren Städten unterwegs ist, wird eine Verbindung vorziehen, die nicht alle paar Minuten einen Zwischenhalt hat und wenig Umstiege erfordert. Von daher würde ich das 49€-Ticket nicht als deutlichen Vorteil für die Konkurrenz gegen Flixbus sehen
Fernbusse sind schneller als Regionalzüge. Vor allem hat man eine Garantie, dass man an sein Ziel kommt, wenn man einmal im Bus ist.
Mit dem 49€ Ticket kann es passieren, dass man nach einer Verspätung unterwegs an einem Bahnhof strandet und nicht mehr weiter kommt. Man hat ja als viele mit dem 9€ Ticket nach Sylt gefahren sind gesehen, dass Regionalzüge kein sinnvoller Ersatz für den Fernverkehr sind.
Fernbusse sind schneller als Regionalzüge
, wenn man eine Direktverbindung findet.
Dan vergleichen zwischen Fernbus und Regionalbahn habe ich vor garnicht so langer Zeit gemacht. Raus kam das mich der Bus auch nur 20€ gekostet hat und, je nach Verbindung, mindestens eine Stunde schneller war als der Zug. Dazu musst ich auch nicht mindestens 5 Mal umsteigen und darauf hoffen das ich dann alle Züge auch bekomme und keiner ausfällt, zu spät kommt und ich den Anschlusszug verpasse und so weiter.
Sind daher zwei, wie auch schon der Name sagt, völlig unterschiedliche Einsatzzweck die sich nur minimal gegenseitig beeinflussen werden.
Eher nicht, denn wie der Name ja schon sagt handelt es sich um Fernverkehr, deshalb auch Fernbuslinien, lange Distanzen umsteigefrei zurück zu legen. Der neue Fahrschein ist ein Nahverkehrstarif, man kann zwar damit auch komplett durch Deutschland fahren, aber müßte dann oft umsteigen und wäre länger und unkomfortabler unterwegs. Vor allem für Reisende, die vielleicht einmal im Monat innerhalb Deutschlands eine weitere Strecke hin und zurück fahren, dürfte dies im Fernbus für immer noch weniger als 49 zu haben sein.