Abgeschlossener Bachelor in Psychologie, was nun?

4 Antworten

Arbeitspsychologie ist durchaus ein brauchbares Ziel. Da könnte man nach dem Bachelor evtl. ein Praktikum in Vertrags- und Arbeitsrecht machen. Muss ja nicht in der HR-Abteilung sein; kann auch die Verkaufs- oder Marketingabteilung sein.
A-pro-pos Marketing + Verkaufspsychologie, vielleicht etwas inflationär, finde ich. Ist aber ein interessantes Thema, das man kombinieren kann mit Design im Bereich eBusiness (Shop und Site-Design beispielsweise).

Was mich sonst interessiert ist HR (Personal), Design oder Marketing. Ist dies überhaupt möglich? Mit einem Bachelor-Abschluss in Psychologie?

Wenn man sich die Bewerber in diesen Bereichen anschaut: praktisch alle mit Master-Abschluss.

Allenfalls im Marketing hat man mit einem Bachelor realistische Jobchancen.

Der Bedarf im HR ist erstaunlich gering - die meisten Arbeitgeber wollen hier eben den klassischen Personaler. Also entweder jemanden, der selbst aus dem "operativen Geschäft" kommt und/oder den spezialisiert-studierten Strategen.

Als "Fachfremder" mit Bachelor, ohne einschlägige HR-Management-Erfahrung gibt es schlicht keine dedizierten Positionen, die nicht auch genauso gut von anderen erledigt werden könnten. Am Ende geht das Psychologie-Studium recht weit an dem vorbei, was man in der Berufspraxis braucht.

Selbst in unserem Unternehmen (rd. 2000 Mitarbeiter) holen wir uns Psychologen nur "extern" bei Bedarf dazu, z.B. für Assessment-Center.

Quintessenz

Master machen - entweder doch klassisch klinische Psychologie, angewandte Psychologie oder Wirtschaftspsychologie. Wenn es eindeutig Richtung HR gehen soll: entsprechendes Studium.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige anhaltende Tätigkeit im Personalmanagement

Mehr als nur ein Job in Firmen, die Werbung konzipieren, ist wohl nicht drin für jemand, der ein Psychologie-Studium schon mit dem Bachelor abbrechen möchte.

Psychologie, Marketing, Management, HR, Social science und humanities, Geschichte/politics/non-quantitative economics, und alles mit “studies” sind Fächer bei denen man nichts sinnvolles lernt. Ich selber habe Kurse in management und social science machen müssen und kann dir bestätigen das kann jeder 10 Klässler bestehen. Also kannst bist du mit deinem Abschluss in Psychologie bestens für eine Karriere in diesen Fächern vorbereitet (jeder andere der lesen und schreiben kann aber natürlich auch).

calitooo 
Fragesteller
 29.12.2021, 16:56

Danke für die Infos!

Dann wäre nach meinem Praktikum im HR-Bereich vielleicht eine Weiterbildung in Form eines Kurses (Marketing und/oder HR/Personal) ein Einfall, um mit Psychologie-Bachelor, HR-Praktikumserfahrung und einem Kurs plus Zertifikat interessant genug für Arbeitnehmer zu sein, dass sie mich eventuell gegenüber anderen Bewerbern mit einem HR oder Marketing-Studium auszuwählen.

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calitooo 
Fragesteller
 29.12.2021, 17:00

Bzgl. sinnvolles Lernen muss ich schon sagen, dass ich eindeutig Sinnvolles lernen konnte für eine Karriere in der klinischen Psychologie. Der Anteil der Arbeits- und Organisationspsychologie hingegen war natürlich nicht gerade groß, konnte aber wahrscheinlich auch ähnliche Inhalte wie in einem HR-Studium mitteilen. Also ich denke nicht, dass man in einem sehr theoretischen Studium nichts sinnvolles lernt.

Ich verstehe aber, du meinst, diese von dir genannten Fächer lehren nicht präzise das, was später im Beruf PRAKTISCH benötigt wird bzw. im Beruf wird nicht das (z.B. ganze Theoretische) benötigt, was man im Studium durchgeschuftet hat.

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