Ab wann gilt es als Übergriff?

6 Antworten

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Hi,

das sind Übergriffe und ja, das Verhalten der Mutter legitimiert dieses Verhalten des Vaters und bestätigt so gesehen, dass es richtig ist was er da macht.

Ich würde ihr jedoch nicht sagen, dass ich mich damit nicht wohl fühle, da es das Ganze auch etwas herunterspielt.

Stattdessen würde ich klar sagen, dass es nicht sein kann, dass eine Mutter ihr eigenes Kind bei derartigen Übergriffen im Stich lässt und ihr eigenes Kind damit psychischer und physischer Gewalt aussetzt und sie damit zur "Mittäterin" erklären. Das trifft den Kern der Sache eher.

Wenn das nichts bewirkt, kann man davon ausgehen, dass die Mutter aus Angst, selbst Opfer davon zu werden, den Mund hält und lieber das Kind leiden lässt. Man muss nicht lange darüber nachdenken, was man von solchen Menschen zu halten hat.

SG


Easygoing775  06.07.2025, 06:46

Du wertest das Verhalten der Eltern ohne irgend einem Hintergrundwissen warum und wieso. Hast du Kinder?

Majumate  06.07.2025, 08:32
@Easygoing775

Ich habe 4 Kinder und ich würde es nicht zulassen, wenn eines davon so angegriffen worden wäre. Es gibt viele Möglichkeiten, Dinge zu klären und Gewalt ist keine davon.

Ausserdem: Ich war als Kind und Jugendliche auch solcher Gewalt ausgesetzt und das nur, weil mein Vater cholerischer Trinker war. Deshalb reagiere ich darauf auch entsprechend.

Naja, ich finde nicht, dass Schweigen = Verharmlosen ist. Vielleicht ist ja gerade auch das das Problem, dass man es nicht ansprechen kann.


Lotti924 
Beitragsersteller
 06.07.2025, 06:12

Aber in diesem Fall wurde es doch angesprochen?

rallerapper799  06.07.2025, 06:13
@Lotti924

Aber auch das nicht mehr erwähnen im Anschluss muss nicht heißen dass man es verharmlost.

Lotti924 
Beitragsersteller
 06.07.2025, 06:19
@rallerapper799

Ich glaube du hast den Kern der Frage nicht ganz verstanden.

klar ist das absolut übergriffig

dumm halt, dass sich hier die Mutter dem Manne schon komplett untergeordnet hat und sich hier nicht wahrhaftig für ihre Tochter und deren Schutz gegenüber ihrem Mann einsetzt bzw. verhindert.

Es kommt darauf an, was der Grund war, warum der Vater ausgerastet ist. Sollte unsere Tochter z.B. trotz vorherigen Gespraechen, Warnungen und Verboten, z.B. Nudes an fremde Maenner schicken, koennte ich mir selbst bei meinem Mann einen solchen Ausraster vorstellen und haette dafuer sogar Verstaendnis.

Lieber anschreien als pruegeln. Wie gesagt, man kennt den Grund fuers Ausrasten nicht.

Nachtrag: ich verurteile das Verhalten von Eltern nicht, ohne Hintergrundwissen, warum sowas passiert.

Alles was wir tun ist eine Entscheidung. Nicht zu handeln ebenfalls. Familien haben alle so ihre "Muster" und vermutlich haben die Eltern das selbst so erlebt in ihren Familien. Mutter hilflos und handlungsunfähig. Vater übergriffig und Pascha. Für das Kind beides schlecht. Die Frage ist halt WIE schlecht und extrem es ist und was es mit dem Kind macht. Anschreien ist sicher nicht ok. Sie ins Sofa drücken auch nicht. In solchen Momenten weiß er sich scheinbar nicht anders zu helfen.

Kann die Tochter denn bei solchen "Diskussionen" einfach sagen sie will nicht drüber reden und gehen? Nicht jedes Thema muss ausdiskutiert werden. Aber Fakt ist. solange sich nichts ändert, ändert sich nichts. Und wir wissen zu wenig hier um irgendwie mehr darüber zu sagen. Ich zumindest nicht. Ob und inwiefern das extrem schlimm ist. Schlimm ist es sicher. Dass die Mutter sich dafür entscheidet nicht zu handeln macht die Sache fürs Kind halt noch schwerer weil es vermittelt bekommt, dass das so in Ordnung und richtig ist. Was vermutlich dafür sorgt, dass das Kind später ebenfalls solche "Eigenheiten" (des Vaters oder der Mutter) annimmt. Erziehung ist nicht immer perfekt. Wir wissen auch das Alter und die Auslöser nicht. Ich für meinen Teil sehe nicht genug Information um recht viel mehr zu sagen. Ich wills nicht verharmlosen aber ich habe zu viele "Möglichkeiten" im Kopf die jegliche Aussage aushebeln würden. Je nach Situation.


Lotti924 
Beitragsersteller
 06.07.2025, 07:11

Würde es dir weiterhelfen wenn du wüsstest dass die Tochter 16 ist under Vater 50, sie hat wiedersprochen, hatte nicht die selbe Meinung wie er und hat auf ihre Meinung beharrt, manchmal war ihr Ton vielleicht auch Zickig? Aber danke ist schon sehr hilfreich!

Kitharea  06.07.2025, 08:17
@Lotti924

Naja wenns nur um Meinungen ging sollte das nicht so ausarten. Die Tochter sollte versuchen sich dem nicht auszusetzen. Ihre Meinung zu sagen und ihm deutlich zu sagen, dass er sie schlagen kann und sie wird sie nicht ändern. Er tut das nicht - genau deswegen so formulieren (ich würde das tun) - übertreiben um ihn zum Nachdenken anregen. Oder Meinung sagen und gehen. Und mit der Mutter vllt deutlicher werden, dass sie alt genug ist ihre eigene Meinung zu haben und es nicht einsieht sich ständig deswegen solche Diskussionen zu stellen. Auch mit der Mutter deutlicher reden. "Ich mag das nicht" ist was völlig Anderes als "er ist nicht ok, dass er mich in den Sessel drückt und mich anschreit nur weil ich eine eigene Meinung habe. Ich darf das. Und ihr solltet stolz auf mich sein, dass ich eine eigene Meinung habe anstatt sie zu unterdrücken". Sowas in der Art. Klartext ist immer besser als Rückzug oder die Dinge nicht beim Namen zu nennen. Aber schlimmstenfalls. Meinung sagen - gehen. "Ich will nicht weiter drüber reden". Man MUSS sich Konversationen nicht stellen. Man darf gehen oder eine Antwort verweigern.

Bei mir zu Hause wars ähnlich. Ging immer um die Meinung beim selben Thema und mit 16 ist es extrem schwer sich gegen die Eltern zu wehren, wenn sie versuchen einem zu sagen wer man ist. Aber gleichzeitig ist es auch genau die Zeit, wo sowas passiert. In der Pubertät. Das ist gut und gesund. Heutzutage habe ich weniger Problem damit. Wenn diese "Themen" aufkommen sage üblicherweise, dass ich das Thema wechseln will weils eh nur Streit gibt oder ich pack meine Sachen und geh. Heute kann ich das. Früher wars nicht möglich.

Es ist schwierig weil selten einer aus seiner Haut kann. Grade in dem Alter. Weder die Eltern noch die Kinder. Aber wenns so wie mans grade tut nicht funktioniert, muss man was ändern. Die Situationen sind oft schon so "eingespielt", dass man vorher schon weiß, was bei Satz A rauskommt. Also deutlicher werden, Satz anders formulieren, oder sich der Diskussion entziehen

Da kann man auch mal ganz deutlich den Vater fragen wieso er denkt, dass sie ihre Meinung ändern würde wenn er sie in den Sessel drückt und anschreit. Ob das mit ihm auch so gemacht wurde.