Wieso leben manche wohlhabende als wären sie arm und hätten kein Geld?
Meine Eltern sind 1964 ohne viel Geld und ohne ein Wort Deutsch zu können nach Deutschland gekommen. Den ersten Winter haben sie in einer unbeheizten Garage gehaust. Das kann man sich heute kaum vorstellen. Sie waren von Sizilen geflüchtet wo es keine Arbeit und keine Zukunft gab. Hier in Deutschland wurden Gastarbeiter gebraucht, denn Muskelkraft war im Hoch und Tiefbau und im Straßenbau gefragt...da war es eagl ob man die Sprache konnte oder auch nicht. Denn es war immer einer da der übersetzen konnte...Nach und nach lernten sie dann die Sprache und bekamen auch eine sehr günstige Werkswohnung das aber nicht mal ein Bad hatte. Da bin ich dann mit meinen Geschwistern aufgewachsen.. Eines konnten sie jedoch sehr gut und das war: Jeden Cent 2 x umdrehen und sparen. 1984 baute sie dann durch hohe Ersparnisse und einen Kredit ein Mehrfahmilienhaus. Ganze 15 Jahre später waren die Schulden dann auch bezahlt aber was immernoch in den Knochen blieb war das eiserne Sparen, denn sie wollten nie wieder arm sein...so kauften sie sich ein paar Jahre später noch eine Eigentumswohnung die bis heute vermietet ist und auch noch mit über 80 Jahren sparen sie immernoch weiter und gönnen sich fast nichts. Ins Restaurant geht es vielleicht 2 oder 3 x im Jahr wenn was großes ansteht sonst wird immer zu Hause gekocht. Obwohl sie heute Milllionäre sind kaufen sie immernoch die günstigsten Lebensmittel und Produkte..was billig ist ist halt gut so deren Ansicht und das schon ein Leben lang. Nur ein Beispiel: Meine norwengische Winterjacke hat um die 300€ gekostet und hält mich auch noch bei minus 10 Grad im Winter warm....Meine Eltern würde so eine Jacke wegen dem hohen Preis niemals kaufen. Ein Winterparka von C&A für 60€ sollte reichen, mehr geben die nicht aus, dafür aber wunder sie sich wenn es im Winter 0 Grad hat und sie mit der C&A Jacke frieren...Ich achte beim Einkaufen null auf die Preise und kaufe das was ich benötige. Meine Eltern kaufen immer noch nur dann wenn was im Angebot ist, also das Bier für 8,99€ der Kasten wie neulich statt 16.99€...Selbst die Butter die 2.29€ kostet wird nicht gekauft weil es sie manchmal im Angbeot für 1.89€ gibt und man dann doch lieber wartet....u.s.w. Die Liste ist unendlich lang.
Was ich nicht verstehe, daß man sich im Alter obwohl man es sich leisten kann sich nichts gönnt....was bringen mir die paar 100.000€ auf dem Tagesgeldkonto, wenn ich das Leben nicht genieße?
Ich weiß...ist nicht mein Leben und es kommt mir und meine Geschwister mal zugute, dennoch würde ich mir wünschen, daß sich meine Eltern auch mal etwas gönnen im Leben. Aber jede Empfehlung und Rat verläuft ins leere und unverständnis.... daher sage ich nichts mehr zu ihnen...
18 Antworten
Dine Eltern führen das Leben, das für sie taugt. Sie sind damit sicherlich nicht unglücklicher als du.
Wenn man so aufwächst, legt man das im Alter nicht ab. Und wenn man ohne Luxus aufgewachsen ist, braucht man den im Alter auch nicht mehr.
Fällt es dir wirklich so schwer, zu verstehen, warum jemand, der echte Armut erlebt und sich dort rausgekämpft hat, es keineswegs für selbstverständlich hält, dass der positive Zustand auch immer so bleibt und eher nach dem Motto lebt, "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not!"?
Wenn dir dieses Verständnis wirklich so grundlegend fehlt, dann sei deinen Eltern noch mal besonders dankbar! Dann haben sie es nämlich offensichtlich extrem gut geschafft, ihre Sorgen damals sehr weit von euch Kindern fernzuhalten. So, dass ihr diese existentiellen Ängste nicht gespürt und nicht ebenfalls mitgenommen habt.
Du verstehst aber schon den Unterschied zwischen existentiellen Ängsten und der Abwesenheit materiellen Überschusses, oder?
Ich kann Dir nicht folgen....meinen Eltern fehlt es an nichts und benötigen aber auch keinen Luxus.
Deine Eltern haben existentielle Ängste gehabt und erlebt. Sie hatten Angst davor, eben gerade kein Dach über dem Kopf, keine Heizung im Winter und keinen vollen Magen zu haben. Bedürfnispyramide und so. Sie haben dabei erlebt, wie es sich anfühlt, wenn die untersten, existentiellen Ebenen davon nicht erfüllt und gesichert sind. Das macht sehr, sehr viel mit Menschen und hinterlässt nachhaltige, lebenslange Spuren!
Genau diese Ängste haben sie aber eben offenbar wunderbar von euch Kindern ferngehalten, sie nicht an euch weitergegeben, sie euch nicht spüren lassen. So, dass du eben vor allem den fehlenden materiellen Überschuss aus deiner Kindheit erinnerst, nicht aber ein Gefühl von Bedrohung, dass die Existenzgrundlagen von heute auf morgen abhanden kommen könnten.
Dass deine Eltern trotz ihrer eigenen Lebenssituation das für euch Kinder so hinbekommen haben, ist eine wahnsinnig tolle Leistung von ihnen als Eltern! Eine, für die du ihnen jetzt, als erwachsener Mensch, extrem dankbar sein solltest. Weil sie euch somit echt erspart haben, ebenso lebenslang mit diesen Ängsten leben zu müssen.
Solche Fragen sind schwierig zu beantworten.
Im Grunde genommen hängt es sehr stark davon ab, welchen Wert man in Geld sieht und welche Bedeutung Geld für einen hat. Das sieht jeder unterschiedlich.
Offensichtlich legt ihr unterschiedlich viel Wert auf Geld. Das hat auch etwas damit zu tun, dass deine Eltern aus der Armut kommen und wissen, wie es ist, nichts zu haben.
Falls deine Eltern ein paar 100k € auf dem Konto rumliegen haben, dann ist es in der Tat dumm angelegt, weil ungenutztes Geld verliert bekanntlich an Wert. In 10 Jahren ist es dann nur noch die Hälfte wert. – Klug ist das nicht.
was bringen mir die paar 100.000€ auf dem Tagesgeldkonto, wenn ich das Leben nicht genieße?
Ich finde es schön, dass deine Eltern großzügig vorsorgen. Das ist nicht selbstverständlich! Andere Eltern hinterlassen einen riesigen Schuldenberg und nur Probleme... Für mich klingt deine Sorge, um ehrlich zu sein, wie ein Luxusproblem.
Aber jede Empfehlung und Rat verläuft ins leere und unverständnis.... daher sage ich nichts mehr zu ihnen...
Du solltest dich generell nicht einmischen, wie andere oder deine Eltern mit ihrem Geld umegehen. Da deine Eltern mit Geld umgehen können, sehe ich kein Handlungsbedarf.
... das Bier für 8,99€ der Kasten wie neulich statt 16.99€
Also bei Lebensmitteln kann man eigentlich super sparen. Ich würde manche Produkte, wie z.B. Mehl, Softdrinks oder eben Bier auch nur im Angebot kaufen. Lebensmittel, die ewig oder sehr lange Haltbar sind, kann man nämlich günstig und gut auf Vorrat kaufen. Frische Lebensmittel natürlich nicht. Und Bier ist in der Regel auch mind. ein 3/4 Jahr haltbar.
Meine norwengische Winterjacke hat um die 300€ gekostet und hält mich auch noch bei minus 10 Grad im Winter warm.
Nur weil ein Produkt teuer ist, heißt es nicht, dass es automatisch besser ist. Woher willst du wissen, dass eine C&A Jacke nicht warm hält, wenn andere sie tragen? Was ist, wenn die Menschen oder deine Eltern, die die C&A Jacke tragen, einfach nur Frostbeulen sind?
Das beste Beispiel, warum teure Produkte manchmal dumm sind, sind Autoteile. Wenn man z.B. unbedingt die 4 Ringe auf einem Ersatzteil haben will, also Audi, dann zahlt man das fünffache, obwohl es vom selben Hersteller ist. Also Ersatzteile, die Audi selbst zukauft, z.B. von Siemens oder Bosch. Das sieht bei ganz vielen anderen Produkten/Marken nicht anders aus.
Wenn du mich fragst, ich achte auch nicht auf das Geld. Wenn ich etwas brauche oder will, dann spare ich dafür und gebe es dann aus. Natürlich sollte man etwas parrat haben, wenn z.B. die Waschmaschine kaputt geht, aber sparen für nichts halte ich für dumm. Dann lieber anlegen.
Was ist dumm sein Geld 100% sicher an zu legen?
Meine Eltern lachen über einen Börsenchrash, denn sie haben keine Aktien. Sie kennen nicht mal den Unterschied zwischen einer Aktie und einer Anleihe. Sie legen ihr Geld konservatv in Tagegeld und Festgeld an und die Inflation interessiert sie nicht. Dadurch daß jeden Monat etwas dazu kommt wird das Vermögen immer mehr...das reicht vollkommen...
Inflation? Noch nie von gehört?
Seit der Einführung des Euros hat sich die Kaufkraft fast um die Hälfte reduziert. Um genau zu sein, um etwa 40%.
Einfaches Beispiel:
Im Jahr 2002 war 1€ auch 1€ Wert. Heute hat dieser eine Euro aber nur noch eine Kaufkraft von ca. 60ct.
Denk mal z.B. an einen Hamburger von McDonald's. Der hat früher genau 1€ gekostet, aber heute kostet dieser um die 1,30€.
Das gleiche passiert mit dem Geld auf dem Konto deiner Eltern. Angenommen deine Eltern haben seit über 20 Jahren 500.000€ angespart. Bei einer Inflationsrate von 40% beträgt die heutige reale Kaufkraft nur noch ca. 300.000€.
Mal eben 200.000€ an Wert verloren...
Also ja, es ist dumm, das Geld einfach nur rumliegen zu lassen. Diejenigen, die wirklich viel Geld sparen möchten, machen das so nicht. Heutzutage kann man z.B. in Fonds investieren. Man kann aber auch z.B. Gold kaufen, wenn man nicht in's Risiko gehen will. Bei einer jährlichen Rendite von sagen wir ca. 1,5% kann man so dem Werteverlust entgegensteuern.
Für sowas gibt es aber Banken, die da einen beraten.
Für sowas gibt es aber Banken, die da einen beraten.
Dafür muß man das aber auch verstehen was die einem sagen:
Meine Eltern waren damals kaum auf der Schule. Sie mußten auf dem Acker arbeiten, daher können sie nur sehr schwer schreiben und lesen lernen und haben beide keinen Schulabschluß. Wie bitteschön willst du Dich da weiter bilden?
Natürlich weiß mein Vater mittlerweile was Infaltion ist, dennoch interessiert es ihm nicht. Sei MFH daß er für damals 300.000 DM incl. Grundstück gekauft hat ist heute 1 Mio € Wert...reicht das nicht als Infaltionsausgleich?
Daher ist es ihm egal, ob er nun 2% oder 3% auf sein Festgeld bekommt, hauptsache er hat etwas Inflationsausgleich...und dafür kein Risiko.
Ich finde es dumm. Darf ich das nicht?
Sei MFH daß er für damals 300.000 DM incl. Grundstück gekauft hat ist heute 1 Mio € Wert...reicht das nicht als Infaltionsausgleich?
Ändert die Tatsache, dass das Geld auf dem Konto um mind. 40% weniger Wert ist, nicht. Er war trotzdem bestimmt ein paar Jahre völlig umsonst arbeiten.
Ich bin der Meinung, dass ein Kind in der Lage sein sollte seine Eltern darüber aufzuklären, dass Aktien, Fonds oder andere Wertanlagen nicht immer mit Risiko verbunden sind. Du musst nicht für deine Eltern entscheiden, aber darüber reden und informieren, dass es das gibt, ist völlig ausreichend, gerade weil sie nicht genug Bildung haben.
Außerdem: Das ist nicht dein Geld. Was stört oder interessiert es dich überhaupt? Lass doch deine Eltern einfach das machen, was sie für am klügsten halten.
Ich würde niemals auf die Idee kommen, mich ungefragt in die Finanzwelt meiner Eltern einzumischen, geschweige denn sie zu kommentieren. Solange sie nicht exorbitant hohe Schulden machen und mir als direkter Familienkontakt rechtliche Konsequenzen drohen, können sie wirtschaften wie sie wollen.
Ich finde es übrigens unverschämt, dass du über das Vermögen anderer sprichst, als wäre es deine Angelegenheit oder sogar Verdienst.
Ich gönne es dir wirklich, aber dein Verhalten ist ja sowas von peinlich. Typische Luxusprobleme... Wie ich zu Beginn sagte:
Für mich klingt deine Sorge ... wie ein Luxusproblem.
Ich rate dir, das habe ich hier aber auch schon mehrfach gesagt, dich einfach da raus zu halten und gut ist.
Ich würde echt gerne wissen, was du von uns hier auf Gutefrage eigentlich erwartest, außer die Antwort, dass du dich da raus halten sollst. Von mir bekommst du ganz sicher nicht Applaus dafür.
Eine 600-€-Jacke von Burberry (oder wieviel die kosten mag) hält auch nicht wärmer, wenn sie nicht aus einem wärmenden Material besteht.
Ich habe übrigens den ganzen Winter eine Daunenjacke für 8 € aus der Kleiderstube getragen.
Dieses Schnäppchen hat mich wärmer gehalten als so manch teurere Mäntel.
Deine Eltern werden sich diesbezüglich nicht mehr ändern - warum sollten sie das auch tun?
Sie sind damit zufrieden, wie es mir scheint.
Ja durchaus sind sie zufrieden...und ändern? Nie im Leben. Was bitteschön sollten sie ändern, wenn es schon seit 60 Jahre so funktioniert?
Eben - Spruch meines Vaters war immer: Du kannst einem alten Hund keine neuen Tricks beibringen.
Wir Kinder sind auch nur mit dem notwendigsten aufgewachsen. Wir hatten nicht die Einstellung dass uns was fehlt, denn wir hatten es immer warm, hatten immer was zu essen und wir hatten auch immer was zum Anziehen, auch wenn es nur billige Klamotten waren. Aber wir hatten auch kaum Spielzeug, das war unseren Eltern viel zu teuer. Wir spielten daher drausen mit anderen Kindern und irgend jemand in der Siedlung hatte dann auch ein Fußball. Das hat völlig gereicht. Zum Glück war ich auf einer Schule in der man nicht gemobbt wurde, wenn man keine Markenklamotten hatte...daher haben wir unsere Jugend gut überstanden. Mein Bruder und ich bekamen sogar mal neue aber billige Supermarktfahrräder, das war der Hit. Auch wenn die nicht so lange gehalten haben. Die Fahrräder waren schon notwendig, da meine Eltern nie ein Auto hatten mußten wir die Einkäufe mit dem Fahrrad erledigen und mithelfen...