Wie findet Ihr es, dass Sahra Wagenknecht die Kanzlerkandidatin für das BSW ist?
Mitte Dezember gab die Partei-Co-Vorsitzende Sahra Wagenknecht bekannt, dass sie als Kanzlerkandidatin für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) für die kommende Bundestagswahl am 23. Februar antreten wird. Zuletzt erhielt die im Januar 2024 gegründete Partei bei bundesweiten Umfragen fünf Prozent. Auf Landesebene erzielte sie dagegen größere Erfolge. So ist das BSW seit Kurzem in Brandenburg mit der SPD in einer Regierungskoalition und in Thüringen koaliert die junge Partei mit der CDU und SPD.
"Die aktuelle Kanzlerkandidaten-Inflation bringt auch das BSW in Zugzwang“. Das erklärte BSW-Generalsekretär Christian Leye anschließend der dpa. Die Kandidatur diene dem Zweck, der Partei Sichtbarkeit zu verschaffen, auch wenn keine realen Chancen auf die Kanzlerschaft bestünden – darüber sei man sich durchaus bewusst. Dennoch wollte man so verhindern, dass die Konkurrenz ungerechtfertigte Vorteile habe. Die SZ vermutet, dass Leye hier auf den Fakt anspielt, dass nur Kanzlerkandidatinnen und Kandidaten zu bestimmten Fernsehformaten wie TV-Duellen während des Wahlkampfes eingeladen würden.
Wagenknecht selbst hatte sich davor kritisch über die Vielzahl an Kanzlerkandidatinnen und -kandidaten geäußert. Im November kritisierte sie die Entscheidung der Grünen, angesichts der niedrigen Umfragewerte von damals zehn Prozent einen eigenen Kanzlerkandidaten mit Robert Habeck aufzustellen. Als die Parteichefin ihre eigene Kandidatur bekannt gab, sagte sie dem ZDF: „Die Chancen bspw. von AfD und Grünen auf die Kanzlerschaft sind auch nicht größer“, obschon diese bessere Umfragewerte verzeichnen. Derweil hält es der Spiegel für „enorm riskant”, dass das BSW im Wahlkampf voll und ganz auf Wagenknecht setze, da der „zentralistische Aufbau der Partei” zunehmend von der Basis kritisiert werde.
12 Antworten
Es war exakt so zu erwarten, da dieses Bündnis letztlich die Privatbühne einer einzigen Person ist - und es wäre objektiv auch unglaubwürdig gewesen, wenn das Bündnis nach einer Person benannt ist, deren Namen es trägt, und dann irgendein anderer als Spitzenkandidat nominiert wird. Wenn sie aber andere wie die Grünen und ihren Spitzenkandidaten kritisiert und Parteien mit besseren Prognosen so etwas wie mangelnde Erfolgsaussichten nachsagt, wirft das ein fahles Licht darauf, dass sie dann in ihren Reihen selbst kandidiert.
"Die aktuelle Kanzlerkandidaten-Inflation bringt auch das BSW in Zugzwang“. Das erklärte BSW-Generalsekretär Christian Leye anschließend der dpa. Die Kandidatur diene dem Zweck, der Partei Sichtbarkeit zu verschaffen, auch wenn keine realen Chancen auf die Kanzlerschaft bestünden – darüber sei man sich durchaus bewusst. Dennoch wollte man so verhindern, dass die Konkurrenz ungerechtfertigte Vorteile habe. Die SZ vermutet, dass Leye hier auf den Fakt anspielt, dass nur Kanzlerkandidatinnen und Kandidaten zu bestimmten Fernsehformaten wie TV-Duellen während des Wahlkampfes eingeladen würden.
Dieser Erklärung kann ich folgen.
Sahra Wagenknecht ist DAS Zugpferd des BSW. Für die Politik des BSW stehen allerdings alle Parteimitglieder. Natürlich zieht das BSW nun nach und benennt ebenfalls eine Kanzlerkandidatin, so wie es andere Parteien tun, die ebenfalls keine Chance haben, einen Kanzler/eine Kanzlerin zu stellen.
Warum ausgerechnet ihr immer wieder vorgeworfen wird, sie allein würde den Kurs der Partei bestimmen, ist mir nicht ganz klar. Hier vermischen sich wohl auch Antipathie und sachliche Beurteilung. Aber das kennen wir ja wohl alle.
Man wird davon auch nicht ablassen, wenn es eine Umbenennung geben wird.
(siehe auch dies)"Wieso entwickeln wohlmöglich die poltischen Kontrahenten so viele unlautere Wahlkampfmärchen über das BSW?"
Ist mir vollkommen egal - da irrelevant…
Ich gewinne dem nichts ab, wenn Sahra Wagenknecht als Kanzlerkandidatin fungiert, weil es hierzu keine Chancen gibt. Das Gleiche trifft auch für Linke, FDP, Grüne und SPD zu. Man sollte bedenken, dass eine einzige Partei nicht über 50% der Wählerstimmen kommen wird, so dass 1-2 Koalitionspartner benötigt werden. Die bisher geäußerten Zusammenarbeitsausschlüsse könnten einer Regierungebildung arg im Wege stehen, sofern sich am aktuell prognostizierten Wählerverhalten nichts Grundsätzliches ändern würde.
Ja, ist schon irgendwie ein unwürdiges Demokratie-Spiel. 32% wählen den Unsympathen, den die Wirtschaft will, und zwar obwohl das ein Dinosaurier aus den 90ern ist.
Die Anderen sollten sich besser Bewerber als Koalitionspartner nennen. Der Abstand von 15% in Umfragen ist einfach zu groß um die ernstzunehmen.
Das sie Spitzenkandidatin wird war ja klar wenn das Bündnis schon nach ihr benannt ist. Aber Chancen Kanzerlin zu werden hat sie genauso wenig wie Robert Habeck.
Aber glaube sie würde eine gute Aussenministerin sein, aber auch das werden leider die anderen Parteien nicht zulassen.
Gäbe es in Diskussionen einen Stern 🌟 bekämst Du ihn.