warum kommt jetzt bei syrischen Mitbürgern der Aspekt "willkommene Arbeitsfachkräfte" zu kurz, wenn die Stimmung so weiter anhält?
bei der Debatte Deutschland zu verlassen, denn dann würden ja unzählige voll integrierte Ortsfachkräfte auf dem Arbeitsmarkt fehlen, sodaß umgekehrt die jungen Leute heiß umworben sein müßten - was ist denn jetzt richtig?
sollte jetzt aktuell eine Kampagne her, daß sie bleiben, vermittelt werden, damit nicht neue und erneute Unsicherheiten für Irritationen sorgen?
8 Antworten
Ich glaube, Deine Frage liegt darin begründet, dass "bestimmte Kreise" es jetzt kaum abwarten können, nach "Abschiebung" zu kreischen, kaum dass Assad weg ist. Wenn man ein bisschen nachdenkt, und Deine Frage deutet darauf hin, dass Du das tust, wird man zu dem Schluss kommen, dass es für solche Überlegungen noch viel zu früh ist.
Wenn wir mal annehmen wollen, dass es eine neue Regierung in Syrien gibt, die im allerbesten Fall demokratisch und liberal wäre (Können wir uns das vorstellen?), dann werden viele Syrer nach Hause aufbrechen - Abschiebung überflüssig. Ich glaube sogar, sehr viele können es kaum abwarten und sitzen auf gepackten Koffern.
Und die Anderen, die sich inzwischen in Deutschland eine Existenz aufgebaut haben und vielleicht sogar die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen haben, werden vielfach hier bleiben. Und zwar als willkommene Mitarbeiter und Kollegen und auch als hochwillkommene Zahler von Steuern und Rentenbeiträgen!
Mit einem Wort: Warten wir's doch ab!
So einfach kann man das nicht machen. Wenn ein Syrer zurück in die Heimat will, kann man ihn nicht hindern. Werbung wird da wenig tun. Am meisten wird er durch seinen bisherigen Erfolg in Deutschland beeinflusst sein.
Probleme mit zu wenigen Arbeitskräften in Deutschland gibt es, aber ich denke nicht, dass es dort so viel ausmacht, wenn jetzt einige Syrer gehen.
Was aber die AfD angeht: Diese würde massenhaft abschieben. Das könnte dann schon einige Konsequenzen nach sich ziehen, nicht nur für die unmittelbar betroffenen. Es ist schwer zu sagen, welche genau.
Was in Syrien passieren wird, weiß man so wie so erst mal nicht.
Richtig und falsch gibt es nicht. Wäre die Welt nur schwarz weiß, dann wären die Probleme alle einfach lösbar.
Es gibt viele Flüchtlinge, die sich gut integriert haben und hier einen guten Beitrag leisten, auch wenn das von unseren braunen, ich meine blauen Parteien, gerne so einseitig dargestellt wird, als wäre es nicht so. Viel schlimmer ist, dass diese Menschen dann oft keine Bleibeperspektive haben, weil unsere Gesetze das nicht zulassen.
Die andere Seite ist aber auch: Viele Flüchtlinge schaffen es nicht in den Arbeitsmarkt. Teilweise, weil man es gar nicht muss, da man in Deutschland entgegen dem Leistungsgedanken Leistungen erhält, die nicht unbedingt Anreize zum Arbeiten geben. Teilweise auch, weil es oftmals unmöglich ist eine Arbeit aufzunehmen, weil der Staat es durch seine Bürokratie fast unmöglich macht.
Teilweise aber vllt auch, weil wir zu wenig fordern. Eigentlich gäbe es genug Gemeindearbeit, die man ableisten könnte, solange man hier ist. Aber "Arbeitszwang" wollen viele nicht und dann hast du einfach viele Gründe, die dazu kommen, warum einige arbeiten, viele aber auch nicht.
sodaß umgekehrt die jungen Leute heiß umworben sein müßten -
Was bedeutet heiß umworben?
Nehmen wir den einfachsten Fall du bist bereit aktuell 50 oder 60 Euro für das Kilo Spargel oder Erdbeeren zu bezahlen, weil für weniger finden die Bauern keine deutschen Arbeitskräfte?
Ein anderes Beispiel : "Tut uns leid die Auszubildende möchte Montag morgen gerne ausschlafen und daher müssen wir die Öffnungszeiten für die Praxis einschränken ".
So etwas in der Art?
FALLS Syrien jetzt stabilisiert WÜRDE, wovon ich keineswegs überzeugt bin, gäbe es dort in Zukunft eine Menge Möglichkeiten, sein Geld zu verdienen. Aber genau wie im Irak, wird das nicht stattfinden. ich befürchte eher, dass das ein zweites Afghanistan wird, mit Schulverbot für Mädchen.
Diese "Rebellen" sind keinen Deut besser, als die Taliban.