Tochter kommt in die Pubertät
Die 11-Jährige Tochter meines Cousins kommt langsam in die Pubertät, was meinrn Cousin und seine Frau teils zur Verzweiflung bringt.
Wie ist/war das mit euren Töchtern so? Und falls ihr auch mit Jungs Erfahrung habt: Sind Töchter da scheieriger als Jungs?
8 Antworten
Die Pubertät meines Sohnes, war vollkommen anders als die meiner Tochter, aber beide fand ich mittelgradig anstrengend. Mein Sohn hat ihr Türen geknallt und geschimpft, wo gegen meine Tochter sensibler ist und schneller verletzlich. Aber ich habe ziemlich schnell herausgefunden, dass man nicht alles persönlich nehmen darf. Und ich versuche, meine Worte mit bedacht zu wählen, damit ich meine Tochter nicht verletze.
In dem Alter empfinden Kinder noch viel intensiver als wir als Erwachsene. Es ist ein ständiges auf und ab. Wenn man dafür Verständnis hat und nicht auf jede Provokation eingeht, kommt man eigentlich ganz gut klar. Aber irgendeinen Punkt muss man darauf vertrauen, dass man gute Basics gelegt hat. Man kann Kinder in dem Alter nicht mehr „erziehen“, man kann sie nur begleiten.
Ich war als Teen auch schlimm. Habe mich im Haushalt nicht bewegt, war faul, war bockig, habe mein Bruder gestänkert, war ständig auf Stenz..... Noten... naja....
Aus mir ist auch was geworden. Heute bin ich Erzieherin, arbeite über 20 Jahre im Beruf. Mache grade eine Weiterbildung zur Kitaleitung....
Also ich würde mal spontan sagen, das dein Cousin da durch muss. Das Kind lernt Selbstbestimmung und sucht ihren Platz in der Gesellschaft. Die Hormone schießen quer und alles auf einmal. Das wird rumgehen, sobald das Kind merkt wo der Hase lang läuft. Und 11 ist noch kein Alter. Der Höhepunkt ist so das 16. Lebensjahr. Danach gehts meistens in die Ausbildung und dann richtet das Kind seinen Fokus auf den Ernst des Lebens aus.
Bei mir dauerte es übrigens bis Ende 20, bis ich Allüren und Flausen abgelegt hatte. Da war ich schon lange von Zuhause fort.
Sehr schön beschrieben Danke dafür, ich habe ja 2 Stieftöchter bei der Heirat dazu bekommen , aber gemeinsam haben wir das wohl auch gut hin bekommen !
Kinder sind oft selbständiger und können mehr als Erwachsene Ihnen zutrauen.
Kinder lernen nur was wenn SIe selber merken das war jetzt nicht so gut was ich gemacht habe.
Deswegen Jugendlichen vertrauen und machen lassen.
Erst eingreifen wenn es wirklich gefährlich wird.
Vom Ansatz her gut, sehe ich ähnlich. Aber machmal sollte man eben auch bei nicht so ganz gefährlichen Dingen eingreifen. Denn Kinder und auch Jugendliche haben eben oft nicht den weitblick den Erwachsene haben.
Aber ja, manche Fehler muss man Kinder einfach machen lassen, denn aus denen lernt man.
Ist bei jedem anders. Man braucht vor allem Ruhe und Gelassenheit. Wenn man auch ausrastet, dann geht gar nichts mehr.
Ich habe zwei Jungs, mein älterer Sohn wusste mit 15 alles besser. Das war sehr anstrengend. Er kann alles und weiß alles. Warnungen schlug er in den Wind. So sagte ich, dass er mit dem Mofa aufpassen muss und die Drossel drin bleiben muss. Nein, bei uns im Ort kann die Polizei ihm gar nichts, da fährt man einfach in den Wald und die kommen nicht hinterher.
14 Tage später standen sie dann mit ihm vor der Tür. Mit einem hinten drauf kam er nicht so schnell in den Wald und sie setzten sich vor ihn und haben ihn ausgebremst. Er fuhr auf.
Hat ihn sein ganzes Erspartes gekostet. Und einige Unfälle verursacht später mit dem Auto.
Hat erst mit 19 so aufgehört. Heute ist alles in Ordnung.
Zudem war er sehr sensibel. Ein lautes Wort von mir und dir Türen flogen und zwei hat er auch eingeschlagen aus Wut. Dann war er mindestens eine Stunde nicht ansprechbar.
Mein jüngerer Sohn war einfacher, er wurde eher zurückhaltend und ängstlich. Und hat nicht geredet, wodurch man die Probleme nicht lösen könnte. Einmal habe ich einen Heilkrampf bekommen, weil er nicht rausgerückt ist. Dann hat er mitgeheult und endlich geredet. Das riesige Problem könnten wir dann in einer Woche lösen. Man müsste ihn immer stärken und aufbauen. Heute ist er auf einem guten Weg. Hat Ausbildung gemacht und studiert jetzt.
Mit allen drei Kindern wurde über jedes Thema gesprochen, schon vor der Pubertät, es gab einige abgedrehte Reaktionen, die wir durch "tun wir, als hätten wir es nicht gesehen/ gehört " relativ schnell normalisieren konnten.
Unsere Kinder hatten SEHR viele Freiheiten, was ihnen aber erst bewusst wurde, als ihre Freunde und Freundinnen ihnen das klarmachten, bei ihren Besuchen in unserem Haus. Wir hatten teilweise zehn Teenager in unserer Hütte und an unserem Tisch.