11 jähriger und Erziehungsprobleme?

6 Antworten

Es ist ein sehr schwieriges Alter. Dein Kind versucht sich grade einen Platz im Leben zu schaffen. Er wird sich von den Regeln abheben wollen, will eigenen Entscheidungen treffen und sich gegen die "Alten" auflehnen. Das ist ein normales Verhalten, was viele Jungs mehr oder weniger stressig durchmachen. Und so manches Mädchen auch.

Da gibts nur eins. Gemeinsam hinsetzen, Grenzen benennen. Nicht nur ihr eure, sondern er kann auch seine Grenzen benennen. Und ihr müsst einen Plan aufsetzen. Rechte und Pflichten. Er braucht dringend einen Rahmen an dem er sich orientieren kann. Es muss klar sein, das man nur das beste möchte und nichts macht, was ihm schaden soll.

Er ist alt genug das er Dinge einsehen kann. Aber ihr dürft nicht nur eure Wünsche durchsetzen, sondern für jeden eurer Regeln und Wünsche muss er ein Zugeständnis bekommen. Und wenn er Zugeständnisse hat und aber eure Vorgaben verletzt muss es Konsequenzen geben. Und bei denen muss man dann bleiben, ohne Ausnahme. Jede Ausnahme macht euch unglaubwürdig. Was ihr dann bekommt ist ein Kind das euch nicht ernst nimmt.

Ich drück euch die Daumen das ihr das hinbekommt. Sollte es nicht der Fall sein gibts noch die Möglichkeit vom Jugendamt eine Familienhilfe und / oder eine Erziehungsberaterin an die Seite zu bekommen.

Typisch Pubertät würden viele Eltern nun sagen.

Ein gemeinsames Wochenende - wie hier vorgeschlagen wurde - ist sicherlich etwas sehr gutes. Etwas wo sie wirklich tolle Dinge machen, die auch deinen Sohn Spass machen und beiden die Chance geben, sich wieder näher zu kommen.

Gleichzeit würde euch beiden als Eltern auch eine Erziehungsberatung vielleicht nicht schlecht tun. Einfach um mal alles loszuwerden und den ein oder andere Tipp von Fachleuten zu erhalten.

Ansonsten bleibt leider nur noch zu sagen: diese Konflikte wird es in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren immer wieder geben, bis diese Zeit der Pubertät vorbei ist.

Das nennt sich Pubertät und ist für beide Seiten eine unangenehme und oft auch schmerzliche Zeit.

Gerade dann, wenn das Verhältnis besonders eng und liebevoll war, ist der Ablösungsprozess besonders hart- für beide Seiten.

Allerdings fängt euer Junge echt früh an damit.

Lies dich mal ein bisschen schlau darüber, was während der Pubertät in einem jungen Menschen vor sich geht und was da an "Umbauten" körperlich und psychisch ablaufen, dann wird es einfacher.

"Pubertät ist die Kunst einen Kaktus zu umarmen" habe ich mal irgendwo gelesen. Passt ziemlich gut, finde ich.

Nennt man das vielleicht Pubertät? Habe gehört, es wäre ein kleines Wunder, wenn die Kinder immer 4 bleiben. Aushalten, miteinander reden. Wege finden wie man miteinander umgeht. Dein Mann kann auch an sich arbeiten. Ist ja wahrscheinlich für euch 3 das erste mal mit einem präpubertären zusammen zu Leben. Auch darauf achten, ob und wann doch mehr als nur die Hormone dahinter stecken und dann auch darüber reden. Es wird höchstwahrscheinlich zuerst noch viel anstrengender bevor das besser wird. Oder dachtest du etwa Kinder haben ist einfach?

Hallowed1111 
Fragesteller
 25.12.2023, 11:21

Naja Er wird erst im Februar 11. Ist das nicht etwas früh für die pubertät?

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JonasVjonas2  25.12.2023, 11:24
@Hallowed1111

Vielleicht hast du recht. Ja. Kann präpubertät sein und ein frühzünder. Dubkennst ihn besser. Aber ich würde dann doch die Ursache woanders suchen. Irgendwas scheint er jedenfalls durch zu machen. Kinder verändern sich nicht zufällig plötzlich stark. Und jeden Tag streiten macht auch keiner, weil er das streiten so mag. Vielleicht hat er Probleme in der Schule? Wird gemobbt oder so und ist den ganzen Tag gefrustet?

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JonasVjonas2  25.12.2023, 11:27
@JonasVjonas2

Und noch mal zu dem respektieren. Respekt muss man dich verdienen, er kann nicht eingefordert werden. Wenn dein Mann nur rumschreit muss er sich nicht wundern, wenn ihm.der Respekt verloren geht. Oder würdest du das mit dir thun lassen? Oder hätte er mehr Respekt wenn du öfter mal rumbrüllst?

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Da fehlen leider wichtige Informationen.

Du sagst, "sie waren immer ein super Team". Also vermutlich dein Sohn und dein (neuner) Mann. Dieser wäre auch "sehr aufbrausend".

War das schon immer so? Seit wann ist das so?

Wie geht der Mann (und du) mit dem Sohn um?

Entweder ist dein Mann (oder ihr beide) unterschwellig gestresst von irgendwelchen Sorgen und dein Sohn bekommt das mit, aber weil nicht darüber geredet wird, bezieht er es auf sich und sein Verhalten und wird dann aggressiv oder dein Mann (oder du) hat verpasst zu bemerken, dass dein Sohn älter geworden ist und behandelt ihn noch "wie ein (Klein-)Kind".

Kinder wachsen, entwickeln und verändern sich oft viel schneller, als Eltern Schritt halten können. Während das Kind schon einiges kann und bestimmte Ansichten über sich und die Welt (eigene Fähigkeiten etc.) entwickelt hat, vergeht für den Elternteil gefühlt die Zeit viel langsamer und er hängt immer noch einem Bild des Kindes nach, das schon mindestens ein oder zwei Jahre veraltet ist. Für ein Kind in dem Alter kann das eine lange Zeit sein. Es reichen schon Sätze wie "iss bitte ordentlich" oder "denke an deine Hausaufgaben", um das Kind zum Kochen zu bringen, weil sofort der Gedanke kommt "was denken die von mir!? Natürlich esse ich ordentlich! EINMAL habe ich die Hausaufgaben vergessen und seitdem werde ich ständig daran erinnert, als ob ich nichts alle schaffen könnte!"

So etwas würde ich mal überlegen.

Vielleicht könnte Silvester für euch ein Anlass sein zu sagen, was jedem in der Familie missfällt und wie ihr das im nächsten Jahr ändern wollt.

Da könntet ihr als Eltern sagen "hm, die und die (konkreten!) Sätze und Situationen kommen immer wieder vor und belasten mich/ uns. Was müsste sich in der Familie ändern, damit das nicht mehr nötig ist?" Vielleicht sagt der Sohn dann ja so etwas wie "ich brauche nach der Schule erst mal Zeit für mich und möchte nicht ausgefragt werden" oder "ich kann Xyz alleine machen und möchte nicht immer daran erinnert werden" oder "ich möchte auch mal über meine Hobbys, Ideen, guten Seiten reden und nicht immer Kritik hören".

Dein Mann soll bei dem Gespräch auch sehr genau zu hören.

Ihr könntet das Gespräch auch ein paar Tage vorher, z.B. Freitagabend, führen und NICHTS dazu sagen, auch nicht seufzen oder mit den Augen rollen oder euch anschauen (so nach dem Motto, "aha, schau mal, was er da für einen Blödsinn redet!") und bis Sonntagabend alle überlegen, was man ändern könnte, OHNE, dass einer sich dabei untergebuttert vorkommt. Also nicht einer muss alles ändern, sondern was kann jeder sich vornehmen, was für Regeln kann man einführen, worauf kann jeder achten.

Ideen für Regeln:

Erst mal fragen, ob jemand gesprächsbereit ist, bevor man ein großes Thema eröffnet.

Ruhezeiten der anderen beachten.

Auf sensible Themen der anderen achten (bspw. Sohn zieht sofort nach Betreten der Wohnung die Schuhe aus und stellt sie ordentlich in den Flur, Mann meckert nicht über Jugendsprache des Sohnes oder kritisiert seine Freunde).

Bei Stress/ Streit erst mal eine Bedenkzeit einführen und einen Satz dafür. "Darüber möchte ich erst mal nachdenken" wäre eine Idee. Also, wenn jemand etwas sagt, tut, fragt, das die anderen nervt, stresst, irritiert, poltern die nicht sofort los, sondern überlegen erst mal in Ruhe, wie sie das kommunizieren und was sie genau stört.

Vielleicht könntet ihr einmal in der Woche, z.B. am Sonntagsfrühstück, kurz sagen, wie es jedem gerade geht, wie die Woche war, was stressig war, was jeder braucht (Ruhe, Lob, Ermutigung, Rücksicht etc.). Und auch mal sagen, was jeder an den anderen schätzt (das vielleicht nicht jede Woche, aber regelmäßig, damit jeder merkt, dass er für die anderen auch wichtig ist). Oder auch, was ihn gerade belastet, worauf er gerade stolz ist, damit man mehr darauf achtet.

Versucht, aufeinander zuzugehen und euch gegenseitig zu respektieren und diskutiert, wie ihr dahin kommt. Nicht, wie der Sohn den Eltern mehr Respekt entgegenbringt oder die Eltern sich für den Sohn mehr zurücknehmen, sondern wie man es für alle entspannend gestalten kann, so dass jeder gern in der Familie ist.