Systemumzug von Windows Linux Mint lohnt sich das?

6 Antworten

Mach das doch einfach und Probier es für dich aus. Dafür brauchst du doch nicht das ok von fremden.
Sich mit anderen Betriebssystemen beschäftigen schadet nie, vor allem, wenn man in den it Bereich gehen will.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit langer Zeit als Systemadministrator tätig

Yak2626 
Beitragsersteller
 25.11.2024, 00:19

Ich würde mir nur von "neutralen" Personen einholen, da die meist sowas besser beurteilen 😂

Kommt drauf an, was du als Fachinformatiker dann machen willst. Wenn du da Windows Apps entwickelst bzw entwickeln sollst, hilft dir Linux eher wenig.

Insgesamt kann man aber sagen, dass Linux deutliche Vorteile gegenüber Windows hat. Es ist schneller, sicherer, stabiler und zuverlässiger. Microsoft kann keine Qualität, wie sie jede Woche zeigen. Bspw von letzter Woche:

Linux Mint ist dann gut, wenn es okay ist, jahrealte Software ZZ verwenden, oder wenn es bspw der PC beim Opa ist, wo man alle Schaltjahre zur Administration vorbei kommt.

Ich habe aber das Gefühl, du brauchst aktuellere Software und v.a. unterstützte Bibliotheken (LM hat bspw Qt in v6.4.2 non-LTS, nicht mal 6.4.3 😕 oder eine LTS Version). Besser sind da Fedora, Solus, openSUSE Tumbleweed. Aktuell, gepflegt, stabil.

Anfangen würde ich in einer VM oder bei Distrosea, um zu schauen, welche Desktop Umgebung dir zusagt. Danach einen Live-System Test, um die Unterstützung der Hardware zu prüfen (auch dafür sind neuere Kernel besser als der von LM). Danach kannst du dir überlegen, was du brauchst.

VM ist halt immer recht langsam und eingeschränkt. Aber probieren kannst du es.

Dualboot ging mir immer mega auf den Sack, weil gerade Windows immer sehr viel Pflege gebraucht hat mit Updates für das OS und jede App einzeln 🤦‍♂️. Letztlich habe ich damals dann zeitweise immer ein System benutzt. Schließlich bin ich komplett auf Linux umgestiegen, weil Windows schlicht gesagt keine gutes System ist.

Ob sich etwas für einen selbst "lohnt" hängt immer davon ab, welchen Wert man unterschiedlichen Dingen selbst beimisst und welche Dinge man lieber nicht haben will. Ich wollte vor mehr als 30 Jahren schon viele Dinge nicht, die die Firma aus Redmond gemacht hat und mittlerweile fühle ich mich extrem bestätigt. Es muss aber nicht für Dich "lohnend" sein, Herr über Deine eigene Hardware und Software zu sein, oder nicht ständig mehr oder weniger unsanft in eine bestimmte Richtung gedrängt zu werden.

Es sollte klar geworden sein, dass das Aspekte sind, die es für mich sehr lohnend machen, so weitgehend wie möglich, nicht auf dem Gaul zu reiten, den alle reiten.

Ansonsten musst Du das selber ausprobieren und da das nur Zeit kostet, kannst Du dabei auch nur Zeit verlieren.

Jain, je nach dem, was du machen wills, brauchst du Unterschiedliche Sachen.

Windows in einer VM hate ich für deine Zwecke eher unpraktisch.

Dual Boot:

Du möchtest beide Betriebssysteme verwenden aber nicht gleichzeitig, z.B. Privat Linux und dienstlich Windows dann ist der Dualboot eine gute Sache. Du kannst beim starten auswählen Wadi booten willst, du hast dann ein Mal ein komplettes Windows oder ein Komplettes Linux am laufen.

Wine:

Wine kannst du verwenden, wenn du bestimmte Apps die für Windows gedacht sind auf Linux laufen lassen möchtest. Das ist besonders dann nützlich, wenn eine App nur auf Windows kompatibel ist und es keine guten Alternativen gibt, die du verwenden kannst oder die Funktion die du brauchst nicht vorhanden ist. Das Prinzip ist allerdings nur für einige Apps praktisch. Wenn dort aber alle deine beliebten Windows Apps installieren willst bringt das auch nichts mehr. Dann ist eher zum Dualboot zu raten.

Virtuelle Maschine:

Eine Virtuelle Maschine ist dann Praktisch, wenn du Programme entwickeln willst oder die Sandbox brauchst, die unterstützt wird. Der Sinn einer VM ist, dass im Normalfall keine Daten in sie rein kommen und keine Daten aus ihr heraus können. Das ist ein Vorteil, wenn man ein neues Betriebssystem Testen will.

Oft findet die VM noch bei Entwicklern einen Platz, die versuchen darauf ihre entwickelten Produkte zu testen oder gar ein Betriebssystem erstellen. Aber auch Personen und Firmen die sehr auf Sicherheit achten nutzen VMs wegen der Sandbox. Beispielsweise analysieren Hersteller von Virenschutzprogrammen oft so was passiert, wenn ein PC einen Angriff abbekommt. Dabei können sie ein Betriebssystem gezielt angreifen und keine Angst haben, dass die Malware außer Kontrolle gerät, da die Sandbox das ausdrringen aus dem Betriebssystem verhindert.

Der wohl größte Nachteil ist aber, das eine VM viel Rechenleistung verbraucht. Du solltest für eine VM mit Windows mindestens 265GB Speicher, 8 GB RAM, 2 besser 4 CPU Kerne,… vorsehen, sonst wird es keinen Spaß machen!

In deinem Fall würde wohl der Dualboot am meisten Sinn machen.
Woher ich das weiß:Hobby – Ich sammel/Installire alle Betriebssysteme die mir begegnen

medmonk  25.11.2024, 00:55
Der Sinn einer VM ist, dass im Normalfall keine Daten in sie rein kommen und keine Daten aus ihr heraus können.

Du wirfst hier Sandbox und VM in einen Topf, was so nicht stimmt. Ob und auf welche Daten eine VM zugreifen kann, von ihrem Verwendungszweck abhängt. Eine VM ist daher nicht zwingend eine Sandbox und als solche genutzt wird.

Dabei können sie ein Betriebssystem gezielt angreifen und keine Angst haben, dass die Malware außer Kontrolle gerät (...)

Stimmt so auch nicht ganz, da diverse Malware in VMs gar nichts macht. Die Kunst besteht darin zu verschleiern, wie die Malware arbeitet. Dazugehört u.a. die Erkennung, ob der Schadcode in einer VM oder einem Host ausgeführt wird.

Der wohl größte Nachteil ist aber, das eine VM viel Rechenleistung verbraucht.

Stimmt auch nur halb, da vieles vom Host- und Gastsystem als auch vom Hypervisor abhängt. Vor allem letztere sich teils deutlich unterscheiden und man bei Typ-1 (Bare-Metal) direkten Zugang zur Hardware des Hosts hat.

In deinem Fall würde wohl der Dualboot am meisten Sinn machen.

Und damit ggf. der nächste Fragesteller der sich ausheult, weil eines von beiden nicht mehr startet, Bitlocker herumnörgelt oder andere Probleme auftreten. Es gibt längst bessere Lösungen, als sich ein Dual-Setup ans Bein zu binden.

Allen voran, in dem das alte System unangetastet bleibt. Stattdessen in Richtung Proxmox oder Unraid umsehen und sowohl das alte System als auch neue einbinden. Eine Lizenz (sofern Unraid), ein USB-Stick und ein bisschen ins Thema einlesen.

LG medmonk

Windows geht mir seit längerem auf die Nerven

Der beste Grund um umzusteigen.

und ich plane deswegen einen Umzug auf mint

Grundsätzlich eine gute Wahl für die erste Linux Erfahrung.

und ich will fachinformatiker werden, daher könnte das eine gute Vorbereitung sein.

Vor allem als Systemintegrator wirst du Recht häufig mit Linux als Server Betriebsystem konfrontiert werden. In den Sinne ist es tatsächlich eine gute Idee sich auf dem eigenen Gerät mit dem Terminal und den quirks vin Linux vertraut zu machen.

Mir ist bewusst, dass ich auf manche Windows tools nicht verzichten kann.

Bist du dir da ganz sicher?

Die zwei größten Software Suiten die so gar nicht mit Linux kompatibel sind, wären Microsoft Office und alles von Adobe.

Anstelle von Microsoft Office kannst du gerne mal versuchen mit Libre Office zu arbeiten, das ist in der Bedienung ähnlich genug um vertraut zu sein und kann Dateien aus Microsoft Office lesen und schreiben. Abseits der Vorlagen gibt's da eigentlich nichts zu missen.

Und für die ganzen Adobe Programme gibt's eigentlich auch mehr oder weniger gute Alternativen, solang du die Adobe software also nicht professionell nutzt kann man auch da durchaus umgewöhnen.

Aber ich glaube der Dualboot, wine und eine VM könnten mir da helfen

Von Dual Boot würde ich komplett abraten, es ist zu nervig für ein bestimmtes Programm den PC rebooten zu müssen was darin endet dass du nach einer Weile doch wieder nur Windows nutzt weil da ja auch das einer Programm läuft von den du dich nicht abnabeln möchtest.

Wine kann helfen, ist aber auch kein Allheilmittel. Wine scheitert zB an invasiven DRM Maßnahmen. Ich persönlich habe es bevorzugt komplett auf Linux native Software umzustellen.

VMs funktionieren, kosten aber ordentlich Performance was problematisch wird wenn eine Software viel Leistung benötigt oder du sie auf zB einem Laptop nutzen möchtest.

Könnt ihr mir sagen wie ihr das findet?

Ich persönlich hatte, als ich meine Ausbildung begann, meinen Laptop mit Linux installiert ... Kein Dual Boot, keine VM, ich hatte auf meinem Laptop ausschließlich FOSS.

Für Sachen die Windows absolut benötigten hatte ich zu der Zeit noch meinen Desktop mit damals noch Windows XP.

Ich empfinde den Ansatz als sinnvoller da man nicht dazu verleitet wird sich wieder Windows zu booten und unterm Strich könnte ich mir heute nicht mehr vorstellen einen Laptop mit Windows zu nutzen, selbst als ich ein Microsoft surface apps meinen Laptop nutzte, lief darauf Linux.

Inzwischen läuft auch auf meinem Desktop Linux, Steam hat Proton mittlerweile so weit entwickelt dass auch gaming unter Linux richtig gut anfühlt. Und ich kann dadurch auch sagen, nö, man braucht weder Windows, noch irgendein Programm welches nur unter Windows läuft, man muss nur gewillt sein sich umzugewöhnen.