Staatlich finanzierte Medien sind zu öffentlichen Prangern geworden.
Vor Kurzem hat der öffentlich-rechtlich finanzierte Jan Böhmermann den YouTuber „Clownswelt“ öffentlich identifiziert, obwohl dieser seine Identität bislang geheim gehalten hatte. Dabei sollen Böhmermann und sein Team Recherchen betrieben haben, die unter anderem Gespräche mit dessen Familie, Bandmitgliedern und seinem näheren Umfeld einschlossen. Dies wird von vielen als Eingriff in die Privatsphäre und rufschädigend empfunden.
Einige Beobachter werten dies als eine Form öffentlicher Drohung durch Medien mit staatlicher Finanzierung. Durch die Veröffentlichung persönlicher Daten könnte der Betroffene zudem Gefahren wie politisch motivierten Angriffen ausgesetzt sein.
Warum werden in einem solchen Fall keine rechtlichen Konsequenzen gezogen? Und wie kann man unter solchen Umständen noch von einer funktionierenden Demokratie sprechen?
9 Antworten
In diesem Zusammenhang finde ich es erschütternd dass sogar Nazis nicht als Nazis geoutet werden möchten.
Statt ihre Überzeugung stolz zu vertreten verstecken sie sich. Haben inzwischen sogar schon Nazis begriffen dass Nazi sein Kakke ist?
#mimimimi #Opferrolle
Der mutmaßliche Neo-Nazi „Clownswelt“ wird ja bereits vom Verfassungsschutz beobachtet.
Sehr geheim dürfte seine Identität nicht sein.
Der Kanal mit seinen rechten Positionen ist im gesellschaftlichen Mainstream angekommen. Die Anonymität des Betreibers ist nicht schützenswert. Wer im Internet vor 227.000 Abonnent:innen die angebliche Wahrheit sagt, der kann doch auch sein Gesicht zeigen
Anonymität hat mit Wahrheit oder Unwahrheit sagen nichts zu tun, sondern ist eine Entscheidung zum Selbstschutz oder Angehöriger. Und dieses Recht steht jedem zu.
Beobachten kann man jeden, ist völlig uninteressant. Urteilen tun Gerichte, aber selbst wenn der Typ Unsinn baut und verurteilt wird ist es noch kein Freifahrtschein alles von ihm zu veröffentlichen. Auch Straftäter haben Rechte. Und ob so ein VS Daten hat oder halb Deutschland ist wohl ein Unterschied. Oder seh ich das alles falsch?
Nein, das ist so gar nicht unseriös. Warum auch? Anonym zu hetzen, ist da schon eher unseriös.
Gibt doch genug Skandale ;)
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat den sogenannten öffentlich-rechtlichen Programmauftrag zu erfüllen, der in den entsprechenden gesetzlichen Grundlagen verankert ist. Danach müssen die Programme den Zuschauern und Zuhörern umfassend und ausgewogen Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung anbieten
Ich glaube nicht, dass Herausgeben von Privatdaten zwecks eventueller Hexenjagd dazugehören.
Sie haben nur einen Namen genannt. Das fällt wohl deutlich unter Information. Die Hexenjagd entstammt deiner Phantasie.
Achso du redest nicht vom hier besprochenen Fall. Das ergibt wenig Sinn.
An den Pranger hat sich Clownswelt selbst gestellt.
Wenn sich jemand hinter der Anonymität versteckt um Hetze und Fake-News zu verbreiten und sich damit an die Öffentlichkeit wendet, kann er sich nicht beschweren, wenn er ebenfalls Öffentlich gemacht wird.
Ganz nebenbei bemerkt hat Clownswelt kein Probleme damit seine Opfer an den Pranger zu stellen und sie mit Namen und Fotos in die Öffentlichkeit zu zerren.
Ihn jetzt als Opfer darzustellen ist an Dreistigkeit wohl kaum noch zu überbieten und zeugt von einem blinden Fanatismus.
Und wir müssen den Schwachsinn finanzieren.
Die haben sogar mit seinen Umfeld gesprochen, totaler Wahnsinn.
Willkommen in der "Demokratie" 2025.
Äh, nein. Wie kommt man auf so krude Ideen?
Gegen die Medien kann jeder vorgehen, der sich zu unrecht verunglimpft, diffamiert oder diskriminiert fühlt.
Die Opfer von Clownswelt können das nicht, wenn sie nicht wissen wer sich sich hinter Clownswelt versteckt.
Davon abgesehen ist es auch Aufgabe von Medien die Bevölkerung zu informieren, insbesondere dann, wenn es viele Geschädigte gibt und der Schädiger eine gewisse (große) öffentliche Reichweite hat.
Dass ich mal erlebe, dass Rechtsextremisten, die öffentlich Volksverhetzung betreiben, trotz ihrer bewussten Entscheidung in der Öffentlichkeit zu stehen, verteidigt werden.
Clownswelt weiß genau was er tut und tritt bewusst in der Öffentlichkeit auf. Da muss er sich nicht wundern, wenn er für seine Propaganda irgendwann identifiziert wird. Faschisten müssen als Faschisten erkannt und zur Rechenschaft gezogen werden.
Faschismus schützt nicht vor Konsequenz.
Jetzt mal abgesehen davon, dass er für sich 'Wahrheit' proklamiert und teil eines rechten Netzwerk ist, das sich gegenseitig als Quelle angibt und verlinkt, profitiert er durch Werbeeinnahmen seiner Kanäle.
Wer so eine Reichweite hat, wirtschaftlich davon profitiert und sich als politischer Aktivist bezeichnet, sollte sich nicht in der Anonymität verstecken, sondern dazu stehen - aber das kennt man ja von Rechten zur genüge: leugnen und verstecken.
Bin der Meinung, bei sowas sollte der Klarname im Impressum sowieso verpflichtend sein.
Deine Meinung entspricht nicht der Realität oder gesetzlichen Vorschrift. Impressum in dem Fall ja, Klarname nicht zwingend nötig. Abgesehen davon ist das eine andere Sache, die auch nicht durch ÖR zu lösen ist. Momentan steht der Straftatbestand Doxing im Raum. Dazu mal Gedanken machen ob das alles so richtig und seriös ist, gerade wenns um einen ÖR geht.
Das hat nichts mit outen zu tun. Veröffentlichung und Einflussnahme auf das private Umwelt ist ziemlich gefährlich...