Sollte es mehr Quereinstiegsmöglichkeiten geben, um berufliche Ausgrenzungen zu reduzieren?
Zertifikate können in bestimmten Kontexten unbeabsichtigt zu einer Form beruflicher Ausgrenzung beitragen, indem sie formale Hürden für den Zugang zu bestimmten Arbeitsfeldern schaffen.
Wenn qualifizierte Personen ohne die entsprechenden, oft kostspieligen oder zeitaufwendigen Zertifikate von vornherein ausgeschlossen werden, kann dies ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich schmälern und sie in prekären Beschäftigungsverhältnissen oder sogar in Armut festhalten, selbst wenn die praktischen Fähigkeiten und die tatsächliche Kompetenz vorhanden wären.
So können Zertifikate, die ursprünglich der Qualitätssicherung dienen sollten, ungewollt zu einem Instrument der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheit werden.
Wie kann man die Hürden reduzieren ohne die qualitativ notwendigen Mindestanforderungen einiger Berufe (z.B. Arzt) zu gefährden? Sollen wie beim Beispiel "Arzt" Krankenpfleger einiges aus ihrer Berufspraxis und Ausbildung für das Medizinstudium anerkannt bekommen? (gut, Pflegepraktikum wäre dann obsolet)
3 Antworten
Ich war Quereinsteiger. Die bekamen früher scheinbar öfter ne Chance. Problem ist vllt, dass viele Firmen heutzutage über andere Firmen Menschen suchen. Und da diese das bestmögliche Ergebnis abliefern müssen, haben auf der Schiene Quereinsteiger wohl selten eine Chance.
Ich verstehe nicht so ganz was Dein Problem ist. Quereinsteiger werden ja überall beschäftigt, aber natürlich muss es, je nach Jobanforderungen, auch bestimmte Qualifikationen geben, die am besten auch irgendwie nachvollziehbar sind. Danach kommt in aller Regel eine Einweisungs- oder Trainingsphase, die auf den bestehenden Qualifikationen aufbaut und eine nahtlose Übernahme der neuen Verantwortlichkeiten ergeben soll.
Wo kommt jetzt die von Dir postulierte Ausgrenzung zustande?
Was heute definitiv anders ist als vor 40-50 Jahren ist die ständig steigende Ausbildungsanforderungen für dieselben Jobs. Z.B. konnte man „früher“ als Techniker oder Laborant eine Produktionsanlage übernehmen und leiten und auf der Basis ins leitende Management aufsteigen, aber auch damals ging das nur mit berufsbegleitenden Zusatzausbildungen. Heute liegen die Eingangsvoraussetzung um überhaupt einen ähnlichen Job zu bekommen wesentlich höher, d.h. Für eine ähnliche Anlage zu leiten braucht es dann einen Ingenieursabschluss oder ein naturwissenschaftliches Studium, am besten mit Promotion..
Andererseits gibt es heute auch wesentlich mehr höher qualifizierte Arbeitnehmer als anno dazumal und die Weiterbildungsmöglichkeiten sind enorm- also auch hier keine direkte Ausgrenzung….
Vitamin b hilft da besser fuer unqualifizierte. Ich kannte mal einen, der frueher als Monteur gar nicht earbeitet hat, wei er Montagestunden aus nicht ausgeschoepten Auftraegen verbucht. Das war sowas wie Arbeitszeitbetrug mit Billigung des Arbeitgebers. Später wurde er Gruppenleiter, Obwohl der Im Meeting sagte, dass " ist der heilige Geist und, dass wir einen Reichtsparteitag abhalten." Dann sagte er mal dass fuer mich wahr ist, was er sagt, dass wahr ist was er sagt, was wahr ist. Irgendwie war der in der Prinzengarde und hatte einen sugardaddy.