Sind Freikirchen gefährlich?
Ich schaue mir gerade den Bericht über Freikirchen und radikale Christen auf ProSieben an.
Ich bin erstaunt darüber, wie gefährlich (so meine Einschätzung) Freikirchen sein können.
Anfangs dachte ich, dass Freikirchen ganz cool wären, weil, wie der Name schon sagt, der Glaube dort viel freier ausgelebt werden kann. Doch das Gegenteil ist der Fall: Freikirchen sind viel stärker auf die Bibel fokussiert (nehmen diese wörtlich) und man ist regelrecht gefangen.
Menschen werden sozusagen "rekrutiert", wenn es ihnen schlecht geht. Man lockt sie in die Gemeinde und macht sie abhängig von der Gemeinde, sodass ein Austritt extrem schwer wird.
Menschen werden angeblich während des Gottesdienstes geheilt, ihnen werden Dämonen ausgetrieben. Manchen wird sogar abgeraten, zum Arzt zu gehen - stattdessen soll auf Jesus vertraut werden.
Gegen Abtreibungen und Frauen, die abtreiben, wird natürlich gehetzt. Auch gegen Homosexuelle. Diese versucht man zu heilen.
Was ist eure Meinung zu Freikirchen?
22 Antworten
Alle diese genannten Dinge sind höchstwahrscheinlich schon vorgekommen, aber komplett unbiblisch und unchristlich. Das Leid anderer auszunutzen, um sie an sich zu binden, das ist absolut nicht in Ordnung. Leider passiert es jedoch nicht selten, dass das Christentum als Deckmantel für eigene Interessen genutzt wird oder durch ein Falschverstehen der Bibel Schnellschüsse gemacht werden.
Ich kann dich aber beruhigen, das ist zum Glück nur in einer absoluten Minderheit an Freikirchen so. Ich habe viel Kontakt zu verschiedenen Freikirchen und bei allem, was ich bisher gehört habe, lässt es sich nicht annähernd auf solche Vorfälle schließen.
Ich wünsche auf jeden Fall allen Betroffenen, dass sie sich aus erzwungenen Bindungen befreien können und darüber hinaus erkennen können, dass das absolut nicht christlich ist. Zudem hoffe ich, dass diese Art von Freikirchen entweder den Fehler selbst bemerken und wieder geradebiegen oder, dass andere diesen Fehler ansprechen, sodass es zu einer Änderung kommt.
Mfg
DerEineHalt08
Amen, das kann ich von den Antworten von mir, die mir vielleicht in ähnlicher Weise gut gelingen, auch nur sagen!
LGundGS!
Ich finde es auf jeden Fall gut, wenn Leute mit ihren eigenen Antworten zufrieden sind, denn das ist eine Basis zu erkennen, dass man mit sich selber zufrieden ist.
Als Christ ist es meiner Meinung nach dann nur wichtig, dass man selber nicht überheblich wird und sagt :,, Schau was ICH für eine tolle Antwort geschrieben habe!,, , sondern, dass man die Wurzeln erkennt, durch die man erst zu so einem Mindset gekommen ist, um die Frage so beantworten zu können.
Bei uns Christen ist die Wurzel dafür die Bibel und der Heilige Geist. Deshalb erachte ich es als wichtig, bei allem, was uns gut gelingt, auf den zu zeigen, der uns fähig dazu gemacht hat.
Ich habe die Sendung auch verfolgt.
Aus meiner Sicht wurden die Verbindungen u.a. in die USA gut dargestellt.
Zu undifferenziert fand ich, dass alle evangelikalen Gemeinden über einen Kamm geschoren wurden. In einer strengen baptistischen Gemeinde gibt es keine moderne Lobpreismusik und Wunderheilungen sind eher in charismatischen als in evangelikalen Gemeinden zu finden. Wobei die Grenzen teilweise fließend sind.
P.S. Ich gehöre einer Freikirche, der FeG an.
Du erwartest von atheistischen Medien ja wohl nicht eine neutrale Darstellung über religiöse Gruppen?
Anfangs dachte ich, dass Freikirchen ganz cool wären, weil, wie der Name schon sagt, der Glaube dort viel freier ausgelebt werden kann.
"Freikirche" bedeutet frei von kirchlichen Institutionen. Aber tatsächlich wird der Glaube in Freikirchen meist lebendiger und persönlicher gelebt.
Freikirchen sind viel stärker auf die Bibel fokussiert (nehmen diese wörtlich)
Ja, und was ist schlecht daran? Die Bibel ist die Grundlage des christlichen Glaubens, also ist es als Christ nur folgerichtig ihr auch zu glauben. Wenn du den sich ständig ändernden Zeitgeist als Maßstab nimmst, um das ewig gültige Wort Gottes zu deuten, kannst du die Bibel gleich in die Tonne kloppen. Der Zeitgeist gehört an dem Wort Gottes geprüft, nicht umgekehrt.
Menschen werden sozusagen "rekrutiert", wenn es ihnen schlecht geht. Man lockt sie in die Gemeinde und macht sie abhängig von der Gemeinde, sodass ein Austritt extrem schwer wird.
Also das ist jetzt wirklich absoluter Schwachsinn. Es geht nicht im Geringsten darum neue Mitglieder zu "rekrutieren". Natürlich freut es eine Gemeinde, wenn jmd neu zum Glauben kommt und in der Gemeinde bleibt. - Man freut sich einfach darüber, dass ein weiterer Mensch gerettet wurde.
Und natürlich versucht eine Gemeinde auch zu helfen, wenn es einem Mitglied schlecht geht. - Nicht mit Hintergedanken, sondern einfach weil einem die Person am Herzen liegt.
Menschen werden angeblich während des Gottesdienstes geheilt, ihnen werden Dämonen ausgetrieben. Manchen wird sogar abgeraten, zum Arzt zu gehen - stattdessen soll auf Jesus vertraut werden.
Das kommt in der Pfingst- und Carismatikbewegung vor, aber längst nicht in allen Freikirchen. (Auch nicht in jeder Pfingstgemeinde) Ich sehe für diese in der Pringstbewegung praktizierte Form keine biblische Grundlage, aber nehmen wir doch mal kurz an das wäre zu 100% wahr und biblisch: Was wäre dann so schlecht daran? Wäre doch eine schöne Sache. (ausgenommen das Abraten eines Arztbesuches)
Gegen Abtreibungen und Frauen, die abtreiben, wird natürlich gehetzt.
Ich habe öfter beobachtet, dass das Wort "Hetzte" vorschnell benutzt wird, um eine andere Ansicht schlecht darzustellen.
Natürlich bin ich als freikirchlicher Christ gegen das Töten von Ungeborenen. Aber echte Hetzte habe ich da noch nie erlebt. Ich habe auch nichts gegen Frauen die abtreiben. Denen macht das ja keinen Spaß, im Gegenteil, oft geht es ihnen in der Situation gar nicht gut. Die brauchen da Hilfe und Unterstützung, keine Vorwürfe.
Auch gegen Homosexuelle. Diese versucht man zu heilen.
Auch wieder verzerrt dargestellt: Wir beziehen klare Stellung gegen homosexuellen GV, begegnen dem homosexuellen Menschen aber in Liebe. Auch wenn Homosexualität oft so betont wird, ist der homosex. GV auch "nur" eine Sünde von vielen. - Ich bin in anderen Bereichen schuldig.
Ich glaube durchaus, dass Gott die Sexualität eines Menschen ändern kann, aber ich bin kein Freund davon, wenn Menschen entsprechende Heilungen anbieten. Wo, wann und wie Gott einen Homosexuellen ändert, ist immer noch Seine Sache.
Was ist eure Meinung zu Freikirchen?
Allemal besser und biblischer als die großen Kirchen.
Lass dir von Atheisten nicht deine Meinung über Christen bestimmen, das kann nur schief gehen. Wenn du Freikirchen kennenlernen möchtest, besuche selber verschiedene freie Gemeinden.
lg
klare Stellung gegen homosexuellen GV,
nicht nur.
Ihr verweigert Homosexuellen jede gleichgeschlechtliche Liebe und Beziehung.
Ich glaube durchaus, dass Gott die Sexualität eines Menschen ändern kann,
Und mehr als Glaube hast du nicht.
Nicht wenige homosexuelle Christen haben das auch geglaubt. Und haben aus Verzweiflung Suizid begangen.
In der Sendung geht es auch um Ben Fitzgerald:
Die Veranstaltung fand während des Wahlkampfs von Bundeskanzler Sebastian Kurz statt und erhielt große mediale Aufmerksamkeit, weil Ben Fitzgerald (Gründer von Awakening Europe) die Veranstaltungsteilnehmer aufrief, für Sebastian Kurz zu beten.[42][43][44]
Die Plattform WikiLeaks enthüllte im Sommer 2021 Dokumente über die Einflussnahme der christlich-fundamentalistischen Gruppe CitizenGo auf rechte Parteien in Europa, um LGBTQI-feindliche und antifeministische Politik zu unterstützen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gudrun_Kugler
Wir beziehen klare Stellung gegen homosexuellen GV, begegnen dem homosexuellen Menschen aber in Liebe
Das ist wie: ich hab nichts gegen Juden. Nur gegen das, was Juden tun.
Na ja, ich glaube, da wird etwas übertrieben, insbesondere wenn es um Fernsehsendungen geht.
Sicher gibt es da manche Freikirchen, die ich als sehr bedenklich einstufen würde, aber nicht als gefährlich. Ich sag das als jemand, der etliche Freikirchen kennt und zu einigen sehr gute Kontakte pflegt. Ich weiß um die Abhängigkeiten, die entstehen können, und um die theologischen und "biblischen" Schwächen, aber auch um das, was sie sehr gut machen. Einzelne extreme Freikirchen gibt es, aber weniger in Deutschland, sondern eher in den USA.
Auch hier in GF nehme ich einige Freikirchler als sehr schwierig im Umgang wahr. Aber ich bin mir bewusst, dass das nicht der Durchschnitt und nicht repräsentativ ist.
Die meisten Freikirchen sind so weit schon ok und ich würde die nicht als gefährlich bezeichnen. Natürlich nervt es mich als Katholik auch manchmal, wenn die mir mit Halbwahrheiten, Wissenslücken und zementierten Vorurteilen kommen. Aber deshalb ist jemand weder extrem noch gefährlich. Und "hetzen" ist nochmal eine andere Kategorie. Habe ich nur sehr selten erlebt.
So Fernsehreportagen sind häufig sehr tendenziös, einseitig und legen den Focus auf das, was vielleicht nicht so gut läuft. Deshalb würde ich da nicht allzu viel draufgeben.
Als Freikirchler bin ich positiv überrascht und der verhältnismäßig guten Beurteilung eines Katholiken!
Ja, kann passieren, aber sowas kann auch in normalen Kirchen passieren.
Fakt ist dass dieser Sender Quote generieren muss und Friede Freude Eierkuchen ist kein Quotenbringer.
Super Antwort!