Bei seinen Jüngern sagte er:,, Der Vater ist größer als ich, ich kann nur tun, was ich den Vater tun sah. Ich kann nichts von mir aus tun, sondern nur was der Vater möchte.
Du hast da 3 verschiedene Verse zusammengewürfelt. Aber auch da verneint Jesus nicht explizit Gott zu sein.
1) Joh 14,28 Ihr habt gehört, dass ich euch sagte: Ich gehe hin, und ich komme zu euch! Wenn ihr mich lieb hättet, so würdet ihr euch freuen, dass ich gesagt habe: Ich gehe zum Vater; denn mein Vater ist größer als ich.
Da gibt es 2 mögliche Antworten:
Jesus hatte sich in Seinem Erdenleben erniedrigt (Phil. 2) und damit könnte Er sich auf Seinen temporär erniedrigten Zustand beziehen.
Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass der Vers Teil einer funktionellen Rangordnung in der Dreieinigkeit ist. Bedeutet: Die 3 Personen sind in ihrer Göttlichkeit gleich, aber sie ordnen sich freiwillig einander unter. Der Sohn unterstellt sich dem Vater und der Heilige Geist dem Vater und Sohn. (Der Vater sendet den Sohn, der Heilige Geist wird von Vater und Sohn gesandt)
So oder so widerlegt der Vers nicht die Dreieinigkeit. Eine freiwillige Unterordnung tangiert weder die Wesensgleichheit, noch die Göttlichkeit. Du bist ja auch nicht weniger Mensch als dein irdischer Vater, nur weil er dir (während der Kindheit) in seiner Funktion als Erzieher übergeordnet ist.
__
2) Joh. 5,19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.
Jesus beschreibt hier die enge Verbundenheit zwischen Ihm und dem Vater. Dass Er nicht implizieren möchte weniger mächtig zu sein, zeigt schon der Kontext des Kapitels:
18 Darum suchten die Juden nun noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, womit er sich selbst Gott gleich machte.
Wer ist Gott gleich, wenn nicht Gott?
23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
Jesus soll genauso geehrt werden, wie der Vater geehrt wird. Aber Gott teilt Seine Ehre mit niemandem, der nicht Gott ist:
Jes 42,8 Ich bin der HERR, das ist mein Name; und ich will meine Ehre keinem anderen geben, noch meinen Ruhm den Götzen!
Wenn Jesus also wie der Vater geehrt werden soll, muss Jesus Gott sein.
__
3) Joh. 5,30 Ich kann nichts von mir selbst aus tun. Wie ich höre, so richte ich; und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen des Vaters, der mich gesandt hat.
Siehe die Erkärung zu Vers 19.
__________________
Jesus wird Gott genannt, da Er ganz klar als solcher beschrieben wird.
Joh 8,58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich!
Jesus benutzt hier den Gottesnamen "Ich bin" für sich, was die Übersetzung von "JHWH" ist. In der damaligen Grammatik wäre das "ich" nicht nötig gewesen, trotzdem benutz Jesus es und verwendet so den Namen Gottes für sich. Im Grundtext steht "ich bin", nicht "bin ich"; Ist nur vertauscht, da die deutsche Grammatik anders ist.
Die Juden verstanden die Bedeutung, denn sie wollten Ihn darauf hin steinigen.
Noch offensichtlicher ist aber, dass Jesus sich hier auch als ewig bezeichnet, was ebenfalls auf Seine Gottheit hinausläuft:
Jeder andere hätte gesagt "Ehe Abraham war, war ich". Aber Jesus sagte "bin". Das bezeichnet einen Zustand der Dauerhaftigkeit/Endlosikeit/Ewigkeit. Und das trifft nur auf Gott zu. Engel haben zwar auch kein Ende, aber einen Anfang, auch da würde man "war" sagen.
Es bleibt also keine andere Möglichkeit, als dass Jesus sich da indirekt als Gott bezeichnet.
__
Joh. 12, 37 Obwohl er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn;
38 damit das Wort des Propheten Jesaja erfüllt würde, das er gesprochen hat: »Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn geoffenbart worden?«
39 Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja hat wiederum gesprochen:
40 »Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verhärtet, damit sie nicht mit den Augen sehen, noch mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile«.
41 Dies sprach Jesaja, als er seine Herrlichkeit sah und von ihm redete.
Aus dem Kontext von Vers 37 geht hervor, dass von Jesus gesprochen wird. In Vers 41 ist dann von Seiner Herrlichkeit die Rede, die Jesaja sah. Also ist "seine Herrlichkeit" auf Jesus bezogen.
Die Parallelstelle dazu ist:
Jes. 6,3 Und einer rief dem anderen zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen; die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit!
5 Da sprach ich: Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen!
6 Da flog einer der Seraphim zu mir, und er hielt eine glühende Kohle in seiner Hand, die er mit der Zange vom Altar genommen hatte;
7 und er berührte meinen Mund [damit] und sprach: Siehe, dies hat deine Lippen berührt; deine Schuld ist von dir genommen und deine Sünde gesühnt!
8 Und ich hörte die Stimme des Herrn fragen: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich!
Nach Vers 5 hat Jesaja JHWHs Herrlichkeit gesehen. Da in Johannes steht, dass Jesaja Jesu Herrlichkeit sah, bedeutet das, dass Jesus Gottes Herrlichkeit hat und damit (auch) JHWH ist.
Vers 8 ist auch noch interessant: Der Herr (hebräisch "Adonai", also auch Gott) fragt, wer für uns gehen wird.
Demnach wird Jesaja also von mindestens 2 Personen gesendet, die beide Gott sind, denn nur Gott sendet Propheten.
__
Lukas 3,4 wie geschrieben steht im Buch der Worte des Propheten Jesaja, der spricht: »Die Stimme eines Rufenden [ertönt] in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade eben!
5 Jedes Tal soll ausgefüllt und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden, und das Krumme soll gerade und die holprigen Wege eben werden;
6 und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.«
Diese Prophetie aus Jesaja 40 wird auf Johannes den Täufer bezogen, der den Weg des Herrn bereitet, welcher im NT auf Jesus bezogen wird.
Jes. 40,3 Die Stimme eines Rufenden [ertönt]: In der Wüste bereitet den Weg des HERRN [JHWH], ebnet in der Steppe eine Straße unserem Gott!
Somit wird Jesus eindeutig als der JHWH aus Jesaja 40,3 definiert.
__
Römer 10,13 denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«.
Das ist ein Zitat aus Joel 3. Mit "Herr" ist hier Jesus gemeint, wie sich aus Vers 9 eindeutig ergibt:
9 Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.
Das mit "Herr" (gr. "kyrios") übersetzte hebräische Wort in Joel lautet JHWH:
Joel 3,5 Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN [JHWH] anruft, wird gerettet werden; denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird Errettung sein, wie der HERR verheißen hat, und bei den Übriggebliebenen, die der HERR beruft.
Damit wird Jesus als der JHWH des AT identifiziert.
Jesus ist ganz eindeutig Gott. Hier eine ausführliche Argumentation dazu: https://www.jesus-christus-ist-gott.de/fragen-%C3%BCber-gott-und-die-dreieinigkeit/ist-jesus-gott
lg