Seltsames Argument der Leugner des menschengemachten Klimawandels?
Wenn ich auf Leugner treffe, kommt sehr häufig das Argument, dass man mit der Erfindung des menschengemachten Klimawandels und mit der erzeugten Angst viel Geld verdienen kann. Man - damit scheint die Regierung gemeint zu sein.
Dass der menschengemachte, besser ausgedrückt der durch Menschen stark beschleunigte Klimawandel eine erwiesene Tatsache ist, ist jedem vernunftbegabten Wesen klar.
Sollte es aber nicht auch den Leugnern klar sein, dass, wenn der Klimawandel so voranschreitet (dass das durch den Menschen geschieht kann man ja mal unklugerweise ignorieren), wir wesentlich mehr Kosten zu tragen hätten, wie z.B.
- Höhere Kosten durch Extremwetterereignisse
- Steigende Lebensmittelpreise durch Ernteausfälle
- Zunahme von Gesundheitskosten
- Umsiedlungskosten durch steigenden Meeresspiegel
- Höhere Versicherungs- und Energiekosten
- Produktivitätsverluste durch schlechtere Arbeitsbedingungen
- und so weiter...
Mein Argument (wobei es natürlich haufenweise durch Wissenschaft bestätigt wurde und nicht von mir kommt), ist, dass alles viel teurer wird, wenn wir nichts unternehmen.
Dass aktuell mit dem Klimawandel viel Geld gemacht wird, wage ich stark zu bezweifeln.
Was ist eure Meinung?
19 Antworten
Dass man mit etwas Geld verdienen kann, ist kein Beweis, dass es da nicht gibt.
Bei genügender Nachfrage kann man mit allem, was man verkaufen kann, Geld verdienen: mit Lebensmitteln, Autos Häusern ...
Die Sonderstellung des Klimawandels ist, dass niemand auf der Welt allein den Klimawandel bekämpfen kann, kein einzelner, kein Staat, kein Zusammenschluss von einigen Staaten. Dafür ist die Aufgabe zu groß. Deshalb ist die Versuchung sehr groß, zu warten, dass die anderen anfangen. Mit welchem Argument man das begründet, ist dabei egal. Inzwischen ist aber so lange gewartet worden, dass jeder, der nicht anfängt, sich ins eigene Fleisch schneidet. Denn ein Weltproblem trifft alle. Und der Aufwand wird immer größer, je länger man wartet.
Was das Problem verschärft, ist die Tatsache, dass die Stärkeren davon zunächst weniger betroffen sind und die Schwächeren am meisten. Weil die am wenigsten tun können, müssten die Starken im eigenen Interesse am meisten tun.
Weshalb das nicht geschieht, unter Tragik der Allmende erläutert
Du hast völlig Recht.
Allerdings ist es schwierig, mit Anhänger:innen solcher Verschwörungstheorien eine konstruktive Diskussion zu führen, denn das ist ja das Wesen der Verwschwörungstheorie: Keiner Institution, keiner statistischen Erhebung, keiner naturwissenschaftlichen Logik wird geglaubt und jede:r Andersdenkende sofort entweder für naiv oder zu einem Teil der Verschwörung erklärt.
Nachdem leider immer breitere Teile des politischen Spektrums ihre Berührungsängste zu wissenschaftsfeindlichen Kreisen verlieren habe ich zunehmend Angst vor einem Mittelalter 2.0 .
Du hast mit allem selbstverständlich absolut recht.
Das Problem mit den Leuten, ob nun diese Leugner/ Verharmloser, irgendwelche Verschwörungsanhänger, oder festgefahrene emotionalisierte Ideologen, diese Leute sind ab nem gewissen Punkt so tief drin im Rabbit hole, dass sie nur noch die eigene Theorie bestätigt sehen, reale Daten, Fakten und Logik spielen dann keine Rolle mehr. Sie werden ignoriert und fehlinformiert negiert.
Viel Geld wird eher mit dem Festhalten an der Fossilen Drecksindustrie verdient, daher betreiben Exxon, BP, Shell und Co. alles um nichts am fossilen System zu ändern. Zu behaupten dass mit Klimaschutz und der "Lüge" vom Klimawandel Geld verdient werden solle ist eine ekelhafte Ablenkung von den wirklichen eigenen finanziellen Interessen.
Typisch rechte Taktik: sich zum Opfer erklären und den Faktentreuen und Vernünftigen üble Motive unterstellen. Die Drecksäcke hassen die Faktentreuen, weil sie wissen dass sie denen moralisch komplett unterlegen sind.
Das sich das Klima ändert sieht man schon, wenn man aus dem Fenster schaut. Wie krass es zu drohen wird kann uns die Wissenschaft sagen. Das es Menschengemacht ist, ist so wahrscheinlich, daß man von Fakten sprechen kann.
Dass aktuell mit dem Klimawandel viel Geld gemacht wird, wage ich stark zu bezweifeln.
Doch, wir es aber nicht von Dir oder mir. etwas weiter unten das Beispiel eines Autokonzerns der damit Geld macht Anpassung zu verschleppen... und was meinst Du was die Öl- und Gasfördernden Nationen und deren Big Player für Geld scheffeln mit jedem einzelnen Jahr, das wir weiter diese tollen Rohstoffe einfach in Massen verbrennen?
Sogar so viel Geld, daß man viel in desinformationskampagnen investieren kann die uns den Klimawandel kaputtreden sollen. Wie es mit Zigaretten auch war. Die verursachen keinen Krebs. Könnte sein, aber wir wissen nicht genug. Ja, ok, sie verursachen Krebs, aber Passivrauchen doch nicht.... und so wird Jahr um Jahr weiter das Zeug verkauft. Klimawandel gibt es nicht. Klimawandel gibt es, aber er ist nicht Menschengemacht. Klimawandel gibt es und er ist Menschengemacht, aber wir wissen noch nicht genug... laß uns weiter machen wie bisher und noch 20 Jahre forschen, bitte? Genau so machen die das.
Ich kann nachvollziehen, was in Klimawandelleugnern vorgeht, aber ich verstehe trotzdem nicht ganz. Ich vermute es gibt grob 3 Kategorien:
1 - Sich bereichern wollen. Zum Beispiel sparen indem man zu wenig zu spät in die Entwicklung neuer Antriebe steckt um weiter bestehende Verbrennertechnologie zu verkaufen. Dabei Lügen und Betrügen, was die Abgaswerte angeht, die Regierung dazu bringen, bessere Abgasnormen in Europa zu sabotieren. Macht kurzfristig total Sinn zur Gewinnmaximierung, denn Verbrenner da muß man nicht viel neu Forschen und die Gewinnmarge ist größer. Die Quittung bekommt man dann, wenn es im Ausland nicht mehr läuft, weil man nur unattraktive Technologie hat. Dann trägt man das auf dem Rücken hart arbeitender Angestellter aus ... und der nächste Schritt ist schon am Horizont: Die Flottenwerte beim CO2 sollen gekippt werden, weil man sonst die Quittung zahlen müßte dafür, das man weiter den alten Schrott verkauft. Die sind nicht dumm, die sind einfach nur abartig gierig und bereichern sich auf Kosten der Allgemeinheit. Egal ob Volkswagen oder Öl-Multis, geht ja Hand in Hand.
2 - Leute die Bequem sind, konservativ, nichts dran ändern wollen, Sturheit gepaart mit Egoismus, wenn man es negativ ausdrücken will, aber eigentlich ist "nichts unnötiges tun" ein Vorteil und erstmal nicht negativ - es sei denn jetzt was tun um dann in Zukunft große Nachteile zu vermeiden wird sein gelassen. Dann ist es kurzsichtig. Weil man das eigentlich selbst tief drinnen weiß wird sich dann auf den Argumenten von Gruppe 1 gestützt und eine Fake-Realität aufgebaut in der das schon alles gut gehen wird.
3- Die par wenigen Leute die wirklich nicht dazu im Stande sind zu verstehen, was passiert und 1 und 2 einfach nachplappern. Ich denke, daß sind gar nicht so viele (oder überschätze ich da meine Mitmenschen?). Leute die es nie gelernt haben Information nicht nur aufzunehmen und widerzugeben, sondern zu bewerten ob etwas das man erzählt bekommt Quatsch und die Quelle aus der es kommt unseriös ist.
Und im Strudel dieser 3 Gruppen treibt das dann so absurde Blüten, daß wir Parteien haben die den Klimawandel leugnen und selbst die heutigen, vollkommen unzureichenden Maßnahmen zurückfahren wollen ... und gleichzeitig Flüchtlinge nicht aufnehmen wollen und Fremde hassen. Was meinen die denn, was passiert, wenn ganze Inselstaaten absaufen, Städte in aller Welt Katastrophen erleben wie sie vor dem Klimawandel undenkbar waren, Ernteausfälle noch mehr Leute in den Hunger treiben und Landstriche unbewohnbar werden? Bleiben die alle brav zu Hause oder gehen die dort hin wo man ihre mißliche Lage verursacht hat und sich mit dem Geld an den Wandel anpaßt und noch leben kann? Wer Angst vor Flüchtlingen schürt sollte doch alles was er kann gegen den Klimawandel tun um weitere Flüchtlinge zu vermeiden? Sind die so dumm oder ist das reine Gier "Kategorie 1" nur mit Wählerstimmen statt Geld?