Ist der Normopath das neue Normal im Lichte stattgehabter Maßnahmen?
Der Begriff Normopath wurde vom Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz geprägt und beschreibt einen Menschen, der sich zwanghaft an gesellschaftliche Normen anpasst, um Anerkennung zu erhalten und Konflikte zu vermeiden.
Ein Normopath ist nach dieser Definition nicht in der Lage, eigene Gefühle, Bedürfnisse oder Meinungen wahrzunehmen oder auszudrücken, wenn diese von den erwarteten Normen abweichen. Er funktioniert scheinbar perfekt im System, verliert dabei aber den Zugang zu seinem wahren Selbst. Das Verhalten ist weniger eine bewusste Anpassung als vielmehr ein unbewusster Zwang, sich konform zu verhalten.
Typische Merkmale oder Verhaltensweisen, die einem Normopathen zugeschrieben werden, sind extreme Anpassung (das eigene Ich wird den äußeren Erwartungen vollständig untergeordnet), fehlende Empathie (nach außen; weil die Person keinen Zugang zu den eigenen Gefühlen hat, fällt es ihr schwer, die Gefühle anderer nachzuvollziehen), Perfektionismus und Kontrolle (der Versuch, alles perfekt zu machen und die Umgebung zu kontrollieren, um keine Fehler zu begehen, die von der Norm abweichen könnten), Angst vor Ablehnung (große Furcht davor, nicht gemocht, kritisiert oder ausgeschlossen zu werden), innerliche Leere/Gefühlskälte (obwohl nach außen hin funktional, kann ein Gefühl der Leere oder Abgeschnittenheit von sich selbst bestehen) und Rigidität (Schwierigkeiten, sich an neue Situationen anzupassen, wenn alte Normen nicht mehr gelten).
Maaz argumentiert, dass Normopathie oft in der Kindheit entsteht, wenn Authentizität nicht gefördert wird und Kinder lernen, dass sie nur geliebt werden, wenn sie bestimmten Erwartungen entsprechen. Die moderne Leistungsgesellschaft und der Druck zur Konformität können solche Tendenzen noch verstärken.
4 Antworten
Bin nur Laie, aber es klingt nach pathologischer Angepasstheit. Und, dass man seine Persönlichkeit nicht vollends ausbilden konnte. Eben aufgrund tiefer Unsicherheit i.S.v. Minderwertigkeits-komplexen.
Ich denke nicht, dass das normal ist, aber man sollte wohl die Forschung dahingehend vorantreiben um womöglich Betroffene und darunter Leidende zu diagnostizieren und zu therapieren.
Der Begriff Normopath wurde vom Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz geprägt
Dem muß man nicht folgen. Ansonsten - es war schon immer so, daß Menschen (übertrieben !) angepaßt lebten (Opportunismus, da braucht man den Maaz nicht) in diktatorischen Gesellschaften fast die Regel um zu überleben. Es gibt auch das Gegenteil, aber als Opportunist lebt es sich " bequemer" .
Die moderne Leistungsgesellschaft ..... solche Tendenzen noch verstärken
Kann sein, oder auch anderer Druck - kein Thema welches man speziell forcieren müßte.
Schau dich doch mal um. Maaz hat ja so Recht, LEIDER! Deshalb wird sich auch, gerade in Deutschland, an der gegenwärtigen menschenfeindlichen Politik und Situation (zumindest gegen deutsche Bürger) Nichts ändern. Denn kaum jemand wagt es noch, seine eigene Komfortzone zu verlassen. Und wer es tut muss mittlerweile mit härtesten staatlichen und gesellschaftlichen Restriktionen rechnen. Also machen alle brav weiter wie gehabt, ganz im Sinne von Orwell`s sich selbst bewahrheitender Dystopie 1984. OBEY! 😬