Wie weit darf Verteidigung gehen?

Deine Frage lässt sich eigentlich nicht mit einem "ja" oder "nein" beantworten, da sie den gesamten Kontext gar nicht berücksichtigt.

Wenn es sich um einen konventionellen Krieg handeln würde würde ich sofort sagen, dass ich es nicht ok finde (z.B. was Russland mit der Ukraine macht - hauptsächlich zivile Ziele angreifen.

Im Kontext vom Krieg in Gaza ist die Lage leider anders. Es gibt keine Armee die kämpft, sondern Terroristen, die ihre Nachbarn vernichten wollen. Diese Terroristen mischen sich unter die Zivilisten (von denen auch nicht alle "unschuldig" sind - viele jubelten am 7. Oktober und haben (oder tun es noch immer) Geiseln bei sich aufgenommen und halten sie noch immer gefangen. Viele sympathisieren mit der Hamas, gewähren den Terroristen Unterschlupf in ihren Häusern. In anderen Fällen besetzen die Terroristen ein Wohnhaus, lassen die Bewohner nicht mehr weg, und feuern von dort aus Raketen auf Israel.

Also was wäre jetzt die Lösung? Soll sich Israel mit dem Raketenbeschuss tatenlos abfinden, weil die Abschusspositionen in zivilen Häusern, Schulen und Krankenhäusern sind? Und warum wehren sich die Palästinenser in Gaza nicht gegen die Hamas? Es gab genug Versuche herauszufinden wo die Geiseln versteckt sind, um sie da herauszuholen. Aber auch die zivile Bevölkerung hält dicht, und hält (noch) zur Hamas. Nur sehr langsam regt sich Protest gegen die Hamas - viel zu langsam. Sie allein haben es in der Hand, diesen Krieg sofort zu beenden - aber sie tun es nicht. Und der Hamas ist die Bevölkerung egal. Sie nutzt die Bevölkerung als Kanonenfutter, als lebendes Schutzschild, mischt sich unter das Volk, und das "Volk" lässt das mit sich machen und schweigt.

Finde Zivilisten sollten aus jedem Krieg rausgehalten werden auch wenn ich weiß das das nicht möglich ist

Wobei sich das Töten von Zivilisten leider nicht immer vermeiden lässt. Die Hamas provoziert so etwas schließlich auch.

Mitglieder der Hamas erklärten in einem Interview mit der New York Times, dass das Ziel nicht sei, den Gazastreifen zu regieren und ihn mit Wasser und Strom zu versorgen, sondern dass der Kriegszustand an allen Grenzen Israels dauerhaft werde und die arabische Welt an der Seite der Hamas stehe. Dafür sei eine „große Tat“ notwendig gewesen, wobei klar gewesen sei, dass die Reaktionen auf diese Tat ebenfalls groß sein würden. Die vielen palästinensischen Opfer seien in den Augen der Hamas der notwendige Preis.^[60][61][62]

Ghazi Hamad, Sprecher und Mitglied des Politbüros der Hamas, erklärte am 24. Oktober 2023 in einem Interview mit LBC International,^[63] dass der Überfall vom 7. Oktober 2023 erst der erste Angriff von vielen sei. Seine Aussage „there will be a second, third and fourth time“ („es wird ein zweites, drittes und viertes Mal geben“) aus dem Interview ging um die Welt.^[64][65][66] Auf die konkrete Frage, ob die Pläne der Hamas die vollständige Zerstörung Israels bedeuteten, antwortete er: „Ja, natürlich.“^[67]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_in_Israel_und_Gaza_seit_2023#Hamas

Zivilisten aus einem Krieg herauszuhalten ist eine Illusion. Das, was die Hamas dort umsetzt, ist eine Form des Terrorismus auch gegen die Zivilbevölkerung. Tausende von Palästinenser wurden durch die Hamas gefangen, gefoltert und ermordet, nur weil diese Menschen sich gegen den Krieg gegen Israel aussprachen oder einfach nur für ein friedliches Leben einstanden. Solange jedoch nicht große Teile der Bevölkerung gegen die Hamas aufstehen und sich unter den Schutz von Israel begeben, solange wird sich das Leiden der Zivilisten nicht ändern. Denn die Wirbelsäule einer Armee ist immer die Zuarbeit der Zivilgesellschaft, um eine Armee zu schlagen, muss man die Wirbelsäule brechen. Doch die Lösung liegt bei den Palästinensern und ihrer Zuarbeit zur Hamas.

Kommt drauf an, was genau du unter Verteidigung verstehst. Das Volk oder das Gebiet.