Was haltet ihr von den Lindner Papieren?
Die 18 Seiten voll mit Sozial-Abbau, Steuersenkungen und so weiter. Stimmen aus dem Unternehmertum und den Arbeitgeber-Verbänden sind absolut begeistert und nennen es den richtigen Schritt den Deutschland jetzt dringend braucht.
36 Stimmen
11 Antworten
Ich bin Kapitalist aber selbst ich sehe wenig Mehrwert darin, ausgerechnet jetzt den Soli abzuschaffen, der ohnehin nur Menschen betrifft, die ein überdurchschnittliches Einkommen erzielen oder Kapitalerträge oberhalb des Freibetrags haben.
Sowas kann man machen, wenn man ohnehin einen Überschuss an Steuereinnahmen hat und kein Haushaltsloch.
Für Bürokratieabbau kannst du bei mir immer offene Türen einrennen aber für den Rest eher weniger.
Grundsätzlich verstehe ich auch das Festhalten an der Schuldenbremse und in halbwegs normalen Zeiten, wäre das ein korrektes Vorgehen aber wir haben keine normalen Zeiten
- Energiewande und Klimaproblematik
- Angriff auf unsere Demokratie von innen und außen (AfD, BSW, Russland)
- damit einhergehende Veränderung der Sicherheitslage in D, Europa und der Welt
- ein gefährlicher Faschist wird bald US Präsident werden
in solchen Zeiten ist das Einhalten der Schuldenbremse das kleinere Übel
Ich bin nicht verblendet genug, um den Aschenputteltraum zu träumen, eines Tages mal zu den obersten 1% zu gehören und von solchen Regelungen zu profitieren. Warum genau sollte ich es also gut finden, genau diesen 1% noch mehr Geld zuzuschieben, was sie nicht ausgeben können, während wir Durchschnittsnormalos immer mehr damit strugglen, irgendwie mit den paar Krümeln vom Kuchen durch's Leben zu gehen?
Tja, leider denken das halt viele. Es stimmt aber nicht. Schau einfach mal auf deinen letzten Lohnzettel, wie viel dort wirklich für Steuern abging. Nicht Sozialversicherungsbeiträge, wirklich nur Steuern. Dann rechne aus, wie viel Geld du wirklich mehr zur Verfügung hättest, wenn dieser Betrag um 5, 10 oder meinetwegen auch 20% niedriger wäre. Auf wie viel kommst du?
Jetzt bedenke aber auch noch, dass keineswegs primär oder nur die Einkommensteuer gemeint ist. Es geht bei der FDP vor allem immer um die Steuern, die Unternehmen bezahlen.
Mit diesen Steuern wird eine ganze Menge bezahlt, was wahrscheinlich auch du täglich nutzt. Hast du zum Beispiel Kinder, die eine Kita oder eine Schule besuchen? Wie viel Elternbeitrag zahlst du aktuell? Und wie viel mehr würdest du gerne dafür bezahlen, dass auf deinem Lohnzettel die oben ausgerechnete Ersparnis auftaucht? Und wäre diese Ersparnis für dich dann wirklich noch eine, wenn du sie an anderer Stelle für gestiegene Gebühren, Beiträge und Abgaben wieder abgeben müsstest? Denn diese Steuern fehlen dann ja dort, wo sie aktuell diese Dinge noch finanzieren.
Wieso soll ich den Sozialkram weglassen? Auf den größten Teil meiner Einkünfte zahle ich 42% allein an Einkommensteuern. Wäre ich gesetzlich krankenversichert, könnte ich trotz ewig langer Wartezeiten und immer ramschiger Versorgung fast doppelt soviel hinlegen für meine private KK.
Und fast alles, was ich mir von meinem Nettoeinkommen sonst noch leiste, wird nochmal mit 19% besteuert. Damit habe ich nur die Hälfte von meinem Bruttoeinkommen zur Verfügung für den eigentlichen Warenwert. Dazu kommen noch Waren, die on top nochmal höher besteuert werden wie z.B. Benzin, Energie, Grundsteuern, ... und andere Sachen, die Grüne nicht toll finden.
Ja, ich habe ein Kind in der Kita und das ist ein exzellentes Beispiel, wieso Deine geliebte Staatsplanwirtschaft einfach nur kacke ist! Hier zahlt man Beiträge nämlich nach Einkommen gestaffelt und wir sind zwar reich genug, um den Höchstbeitrag zu zahlen, aber nicht reich genug, dass uns das nicht weh tut. Leute, für die Ihr Linken die Türe weit aufgehalten habt, darf ich mitbezahlen, obwohl sie nachweislich die Qualität des Unterrichts drastisch senken.
Spätestens in der weiterführenden Schule werden wir daher auf eine Privatschule wechseln, weil die bessere Qualität liefert und nur wenige 100€ mehr kostet.
Dazu kommt, dass planwirtschaftlicher Mist, den man gezwungen ist zu bezahlen immer zu Angestellten mit Beamtenmentalität führt. Die wissen, dass Du keine Wahl hast und behandeln ihre "Kunden" meist auch so. Vorschriften zitieren, ewig lange brauchen für alles (Behindertenausweis hat 2 Jahre (!) gedauert, Steuernachforderung war nach einer Woche hier. Früher mit Erstattungen dann wieder mehrere Monate.)
Öffentlich rechtlicher Rundfunk, den ich sogar mal sehr schätzte, kostet das Doppelte von Netflix und finanziert einen riesigen Wasserkopf und inzwischen auch unerträglichen Journaktivismus.
Kram, den ich sonst noch mitfinanzieren muss, wie etwa die genannten Seenotschlepper und andere NGOs oder Krötentunnelharmonisierungsrichtlinien mit der dazugehörigen Arbeitsgruppe... Ist gegen meine Interessen oder überflüssig, will ich also nicht finanzieren. Abstimmen durfte ich darüber nie.
Du zahlst die 42% Steuern nur auf jeden Euro, den du über 66.761 Euro verdienst. Für die Euros bis dahin zahlst du - ebenfalls gestaffelt - weniger als diese 42%. Ja, dieses System hinter der Einkommensteuer ist kompliziert...
Und du zahlst zwar den nach Einkommen gestafffelten Elternbeitrag. Aber bist du dir bewusst, dass die tatsächlichen Kosten für deinen Kita-Platz dennoch wahrscheinlich noch mal deutlich mehr ausmachen als das, was du da bezahlst? Rechne mal so mit ca. 1200 Euro pro Kindergartenkind pro Monat an real entstehenden Kosten, für Kinder im Krippenalter sogar noch mal deutlich mehr...
Sozialabgaben sind es übrigens nicht, die Lindner senken will. Deshalb sollst du die ausklammern. Hier liegt der Schlüssel zur Senkung nämlich darin, dass man dafür einheitliche Regeln für alle, wirklich ALLE, schafft. Also keine Ständeversicherung bei der Rente mehr, keine Sonderregeln für Beamte, keine Ausnahmen für Selbstständige und Privatiers, keine Trennung in PKV und GKV mit hunderten unterschiedlichen Versicherern, sondern wirklich jeweils ein Topf für alle, wo alle von jeder Art von Einkommen den gleichen Anteil zahlen.
Und genau an dem Punkt könnten wir Normals halt echt profitieren. Dann, wenn sich nicht mehr so viele Besser- und Spitzenverdiener und Vermögende aus der Solidargemeinschaft verabschieden könnten. Dann, wenn die, die weit überdurchschnittlich haben und bekommen, nicht mehr prozentual davon weniger abgeben müssten als wir mit unseren abhängigen Beschäftigungsverhältnissen.
Mach nicht den Fehler wie so viele und schau auf die Schwächeren und was du für diese zahlen musst, sondern auf die Stärkeren und was diese eben gerade NICHT für die Schwächeren zahlen! Dann findest du die Fehler im System. Und dann erkennst du auch, warum die FDP und Lindner deine Interessen absolut nicht vertreten...
"Du zahlst die 42% Steuern nur auf jeden Euro, den du über 66.761 Euro verdienst. ... Ja, dieses System hinter der Einkommensteuer ist kompliziert..."
Das musst Du mir nicht erklären. Von den Freibeträgen bin ich weit entfernt, zudem dank der Progressionsregeln bzw. gestaffelten Abgaben wie Kita-Gebühren das Ganze wieder aufgefressen wird. Hinzu kommt so ein Schwachsinn wie Kammerbeiträge.
"Rechne mal so mit ca. 1200 Euro pro Kindergartenkind pro Monat an real entstehenden Kosten, für Kinder im Krippenalter sogar noch mal deutlich mehr..."
Und das ist absoluter Schwachsinn. Eine private Schule kostet 800€ pro Monat und das ist eine der Besten im Land. Ich bin nicht hinterher, dass meine Kinder eine Elitekarriere machen, aber der Unterschied zu einer staatlichen Schule ist, dass man eben nicht auf irgendwelche Leute Rücksicht nehmen muss, die die Sprache nicht oder nur als Pidgin-Dialekt mit "isch disch" beherrschen und jede Menge Ressourcen der Schule aufbrauchen, ohne einen Beitrag leisten zu müssen.
"Sozialabgaben sind es übrigens nicht, die Lindner senken will. Deshalb sollst du die ausklammern."
Doch, auch die will Lindner bzw. die FDP senken, indem unnötige Ausgaben gestrichen werden. Wohin Dein "Topf für alle" führt, sehen wir ja bei allen anderen staatlich geregelten Organisationen. Träge Beamte, überbordende Bürokratie, Wasserkopf und Kosten, die in keinem Verhältnis zur Leistung stehen. Dazu kommt, dass Preiserhöhungen nach Belieben arbiträr festgesetzt werden können und auch selten wieder verschwinden. Siehe Soli.
Besserverdiener noch weiter zu schröpfen ist bei Linken beliebt, aber ich möchte lieber meiner Tochter Klavierstunden bezahlen als Ali trotz Ausreisepflicht sein Bürgergeld oder eben die Programme gegen toxische Männlichkeit in Ruanda oder Ricarda Langs "Seebrücke" um noch mehr Beitragsempfänger ins Land zu holen, die meine Tochter dann am Bahnhof mit dem Messer bedrohen.
Meine Rente möchte ich selbst ansparen und regeln dürfen. Ich will davon auch keinen Beamtenapparat mitfinanzieren - oder eben auch wieder Einwanderer oder Gammler, die ohne einzuzahlen sogar bessere Versorgung bekommen. Vor allem soll die Politik auch die Griffel aus meinem Ersparten, schon versteuerten Einkommen lassen, um völlig rentenfremden Unsinn zu zahlen.
Staatswirtschaft funktioniert nicht. Nie. Ein paar Sozialleistungen sind okay, aber die sollte man minimieren und auf Sachleistungen + Taschengeld beschränken.
Du schaust leider immer noch nach unten statt nach oben. Schade, ich dachte, Menschen in den oberen Gehaltsklassen haben Bildung genossen und schaffen es, sich mit etwas komplexeren Zusammenhängen vertraut zu machen!
Und dass die Privatschule nur 800 Euro im Monat kostet und der Elternbeitrag bei der Kita nicht bei 1200 Euro aufwärts liegt, liegt daran, dass sie staatliche Zuschüsse erhält. Steuern also. Was du als Elternteil zahlst, ist nämlich nur eine Kostenbeteiligung, aber keineswegs eine Kostendeckung.
Glaube mal, dass meine Bildung in Ordnung ist. Ich komme nicht aus reichen Verhältnissen und habe gerade darauf den allergrößten Wert gelegt! Und die Bildung ist der Grund, wieso es mir besser geht.
Nach oben schauend muss ich sagen, dass die Reichen in der Regel drastisch mehr Steuern bezahlen und viel in die Wirtschaft investieren, die wiederum Arbeitsplätze und Steuern generiert. Das vergessen Linke genauso gerne, weil die ein chronisches Feindbild sind.
Nein, die Privatschule, die ich mir ausgesucht habe, bekommt fast keine Zuschüsse, abgesehen von der Gemeinnützigkeit und der entsprechenden Steuerbefreiungen, die aber wieder gedeckelt sind. Würde sie die haben wollen, müsste sie sich wieder an die Regeln halten, wozu etwa gehört, dass sie sich die Schüler nicht selbst aussuchen dürfen, sondern - hier sind wir wieder bei Planwirtschaft - vom Jugendamt bürokratisch und träge zugeteilt werden. Man muss also wieder einem kleinen Funktionär in den Arsch kriechen, um überhaupt z.B. einen Kitaplatz zu bekommen. Zieht man den Rechtsanspruch bekommt man dann einen mit einer Stunde Anfahrt in ein Brennpunktviertel oder was in der Art.
Dann gibt es noch weitere (auch wieder linke) Beschränkungen. Eine sehr lästige ist jetzt die sogenannte "Armutssensibilität". Da die Stadt ja lieber faule Formularhengste bezahlt als dringend benötigte Erzieher und Angebote in der Kita, zahlen die Eltern zähneknirschend einige Dinge selbst. Das dürfen sie jetzt nicht mehr, auch nicht als freiwillige Spende, weil sich dann wieder einige schlecht fühlen könnten. Selbst anonyme Spenden sind sehr schwierig, weil dann die Kita wieder viel Aufwand treiben muss, um sich an irgendwelche Korruptionsvorschriften zu halten.
Überhaupt muss jeder Scheiß dokumentiert werden, Gelder fließen nicht und - auch ein typischer Beamtensatz - "dafür binnischnischzuständisch" mit Fingerpointing im Kreis.
Die Kita-Beiträge zurückzuhalten ist keine Option wie bei anderen Vertragspartnern. Dafür dürfen die Länder und Städte die Regeln ja selbst erfinden. Also schlägt man sich wieder mit den kleinen Stalins rum, die am Drücker sitzen, statt bei diesem Verhalten und Inkompetenz ihren Arbeitsplatz zu verlieren wie andere auch.
Sozialismus funktioniert nicht! Kriegt es doch endlich in den Kopf!
Ich glaube, dir sind da einige Zusammenhänge und Hintergründe zur Finanzierung von Kitas und Schulen in freier Trägerschaft nicht bekannt. Mir schon, denn ich arbeite seit einigen Jahren bei freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, in der Verwaltung, als Wirtschaftsfachwirtin.
Dass solche Einrichtungen als gemeinnütziger Verein firmieren, ist der Standard. Hat was mit der Besteuerung zu tun, aber auch damit, sich für Fördergelder - privatwirtschaftliche von z. B. Stiftungen genau so wie öffentliche - überhaupt zu qualifizieren. Das bedeutet aber keineswegs, dass sie deshalb keinen staatlichen Vorgaben und Kontrollen unterliegen!
Kitas brauchen eine Betriebserlaubnis des Landesjugendamts und müssen bestimmte Anforderungen erfüllen, um kommunale Fördermittel zu erhalten. Eben die Gelder, die dafür sorgen, dass Elternbeiträge nicht bei 100% der Kosten liegen. Wie hoch diese Fördermittel sind und wie hoch entsprechend die Beiträge, das variiert je nach Kommune. Hier für meinen Wohnort liegen die Elternbeiträge bei rund 20% der tatsächlich entstehenden Kosten. Ja, auch für die absoluten Topverdiener, das ist der Höchstsatz!
Bei Schulen ist das mit den Vorgaben sogar noch strenger geregelt. Hier gilt ja die allgemeine Schulpflicht. Und diese gilt eben nur dann als erfüllt, wenn es sich um eine staatlich anerkannte Schule handelt. Sonst könnten Eltern ihre Kinder ja auch irgendwo in eine Fabrik schicken, die behauptet, die Kinder dort zu unterrichten. Und genau das ist ja ein zentraler Punkt der Schulpflicht - der Schutz der Kinder vor Kinderarbeit.
Diese Schulen in privater Trägerschaft werden übrigens zu mindestens 50-60% aus staatlichen Fördermitteln finanziert - ist Vorschrift! So viel also dazu, dass die 800 Euro kostendeckend seien...
Im Gegenteil und ich habe doch genau das erklärt: die betreffende Schule bekommt diese Förderungen eben nicht, um nicht an diesen staatlichen Verwaltungswasserkopf mit all seinen Vorschriften gebunden zu sein!
Bei einer Kita ist es dasselbe. Hier liegen die Kosten für einen 7,5-Stunden-Platz bei 985€, die von meinem Arbeitgeber mit etwas weniger als 200€ gefördert werden. Der Preis für die Grundschule ist etwas höher, aber dafür habe ich dort weder Talahons noch Unterrichtsausfall, gegen den ich nichts machen kann, weil keiner sich zuständig fühlt und ich die Beiträge nicht kürzen kann.
Als Verwaltungsangestellte ist es natürlich klar, dass Du den Wohlfahrtsstaat mit dem Leben auf Schienen bevorzugst. Wenn man Deine Stelle (und ich gehe mal davon aus, Du bist nicht die Einzige) sparen kann, weil die Verwaltung schlank gestaltet ist und keine Bürokratie im Weg, wäre die Qualität bei den öffentlichen Kitas auch besser, da mehr Erzieher und Aktionen bezahlt werden könnten.
Unsere Kita ist städtisch und hatte dieses Jahr zusammengerechnet 6 Wochen Ausfall + Ferien - bei gleichbleibenden Beiträgen, die im Januar nochmal erhöht wurden. Die Kitaleiterin ist am Betrieb nicht beteiligt, sondern verpufft eine volle und teure Stelle nur mit bürokratischem Firlefanz. Das gibt es in der privaten nicht. Leider ist die zu weit weg, um praktikabel zu sein. Die Grundschule ist es nicht, aber da haben wir zum Glück eine sehr gute katholische hier. Bei der weiterführenden Schule gibt es nur die Gesamtschule und diese Schulform sollte ohnehin abgeschafft werden. Also wird es spätestens da eine private, ohne Talahons, ohne Unterrichtsausfall und ohne bräsig-autistische Bürokraten ohne Mehrwert.
Kapierst du es nicht? Mein Arbeitgeber IST so ein gemeinnütziger Verein, ein freier Träger, keine öffentliche Kita! Und "schlanke Bürokratie" haben wir. Ich bin die einzige Personalerin für 200 Mitarbeitende mit einer 30-Stunden-Stelle. In der freien Wirtschaft in jedem Unternehmen kämen auf diese Mitarbeiteranzahl locker 3 Vollzeitstellen! Und ja, genau deshalb kämpfe ich regelmäßig dagegen an, komplett im BurnOut zu versinken.
Und nein, deine Schule ist NICHT frei von staatlichen Auflagen und Vorgaben! Dann dürftest du deine Kinder dort nämlich gar nicht hinschicken bzw. es wäre ein Verstoß gegen die Schulpflicht mit allen Konsequenzen bis hin zur Inobhutnahme wegen Kindeswohlgefährdung. Und weil sie diesen staatlichen Vorgaben nun mal unterliegt, erhält sie auch automatisch 50-60% ihrer Kosten staatlich gefördert. Anders geht Schule in Deutschland rechtskonform halt nicht!
Du kapierst es nicht, die Auflagen sind inhaltlicher Natur, nicht verwaltungstechnischer Natur! Die Schule muss weder das Jugendamt entscheiden lassen, wer reinkommt, noch muss sie mit den Lehrern leben, die ihr zugeteilt werden und sie kann sich mehr als die Hälfte (leider nicht allen) Papierkram sparen.
Staatlich anerkannt ist die Schule trotzdem, weil sie sich an die Lehrpläne hält und darüber hinaus weitere Angebote anbietet. "Abgezogen" wurde dort noch nie jemand und das Gebäude ist auch durchaus nach den 80ern mal renoviert worden.
Für 200 Leute braucht man nicht mehr als eine Personalerin. Ob Deine "schlanke Bürokratie" wirklich der Wahrheit entspricht, wage ich zu bezweifeln, da Dein Träger ja zwangsweise mit dem Staat interagieren muss und die ganzen Auflagen wie Dokumentation, Antragsverwaltung usw. leisten muss.
Es wäre schön, wenn man sich diesen Mist auch noch aus dem Weg schaffen könnte und sich noch mehr auf die Bildung konzentrieren könnte. Deshalb hat Lindner ja Recht, Staat weg, der kann nichts!
Wenn man für 200 Mitarbeitende nur eine Personalerin braucht, warum rechnet dann ausgerechnet die profitorientierte Wirtschaft mit einer Vollzeitstelle pro 50-100 Mitarbeitende? Weil die so gern sinnlos Geld für Personalkosten ausgeben?
Und ja, Schulen in freier Trägerschaft haben ein paar mehr Freiheiten im Vergleich zu staatlichen Schulen. Das habe ich ja auch nicht geleugnet. Der einzige Punkt, den ich jetzt zum wiederholten Male betone, ist der, dass sie eben dennoch staatliche Fördermittel erhalten! Und dass sie, wie du ja selbst zugibst, durchaus staatlichen Vorgaben und Kontrollen unterliegen. Und dass du somit eben NICHT die vollen Kosten selbst trägst, sondern davon profitierst, dass dort Steuergelder reinfließen. Steuern, die Lindner senken will. Wovon somit weniger da wären. Was wiederum für dich bedeuten würde, dass du deine Ersparnis einfach stattdessen 1:1 für höhere Elternbeiträge durchreichen müsstest (bzw. wahrscheinlich sogar MEHR hinblättern müsstest, als du sparst). Wodurch du mal so gar nix gewonnen hättest.
Mit weniger sinnloser Bürokratie könnte ich übrigens auch sehr gut leben. Allein auf Basis meines beruflichen Tuns kann ich ganze Gesangbücher damit füllen, wo es da überall hakt und knirscht und sinnlose Mehrarbeit macht. Aber ich bin mir extrem sicher, dass Lindner keineswegs die gleichen Vorstellungen davon hat, wo genau man hier vereinfachen, optimieren und erleichtern kann. Immer bedenken: er ist nicht der Interessenvertreter der arbeitenden Bevölkerung, sondern der der Unternehmer und Superreichen! Und zu denen zählst du halt trotz deines Einkommens noch lange nicht.
"...Mitarbeitende..." Furchtbar.
Also wir hatten in einer 3.000 Mitarbeiter beschäftigenden Firma genau 3 Personaler, nachdem wir das anständig durchdigitalisiert haben. Bei 200 würde ich das glaube ich sogar outsourcen.
Es besteht ein Unterschied zwischen freier Trägerschaft und tatsächlich Schulgeld erhebenden Privatschulen. Leider ist Bildung Ländersache. In Bayern z.B. hat man durchaus mehr Möglichkeiten, man kann bis zu 50% durch Schulgeld finanzieren und ist deshalb nicht verpflichtet, die Schüler über ein Amt zuteilen zu lassen bzw. kann die Lehrpläne aufstocken und Unterrichtsausfall verhindern.
Es gibt ein altes BVerfG-Urteil nachdem man trotzdem viele bürokratische Anforderungen erfüllen muss und nicht zu 100% Schulgeldfinanziert sein darf, das ist wahrscheinlich, was Du meinst. Um das trotzdem zu ermöglichen, kann man aber Stipendien anbieten, die jedoch leistungsabhängig (und nicht amtszuteilungsabhängig) gestaltet sein dürfen. So ist das jedenfalls in Bayern.
Da ein Teil des Tricks dabei ein Förderverein ist, benötigt man dafür zusätzliche Bürokratie, was die Kosten wieder treibt.
Bei Bildung würde ich sogar befürworten, dass sie einkommensunabhängig immer verfügbar ist. Wenn denn nicht - auch von links - als Kennzahl die Anzahl der Absolventen und nicht der Wissensstand im internationalen Vergleich als Erfolg hergenommen wird. Ergo: Niveau runter und an den meisten staatlich und halbstaatlich organisierten Schulen kann man sich den Rest nicht leisten (Armutssendibilität usw.). Ist halt einfacher.
Doch, Lindner vertritt auch meine Interessen, denn nach linker Logik bin ich ja schwerreich, weil ich überall für Ali und Kevin den Höchstsatz latzen muss. Dabei zahle ich schon mehr Steuern als alle Kevins der Stadt zusammen.
In der Schweiz hätte ich deutlich bessere Verhältnisse in jeder Hinsicht. Wäre ich hier nicht so stark sozial verwurzelt, ich wäre schon längst dort.
Wer faul ist kann halt nicht zu den 1% gehören. Nur wer fleißig ist.
Ja das sagen die, die halt faul sind. Ausrede ist bekannt. 🤡
Wer hier auf GF tagsüber solche Fragen stellt, gehört definitiv nicht zu denen, die von FDP-Politik profitieren. Und nein, du wirst auch niemals dazu gehören. Komm raus aus deinem Disney-Prinzessinnenschloss, hör auf zu träumen und werd erwachsen!
Ja. Dank Mami und Papi (lückenlos verbeamtet mit maximalsten Dienstjahren die man so haben kann) profitier ich eher von mehr Sozialismus und dahin geht offenbar die Reise. 🤡
Mit Eltern im Angestelltenverhältnis gehörst du ebenfalls nicht zu den 1% und wirst es auch nie tun.
Das nicht. Aber kann nicht klagen. Großes Haus, 700 qm Garten und so weiter. Auch alles schon abbezahlt. Klar gehts auch noch besser, da hast du Recht. Aber was willst du mit Milliarden? Macht nur Stress.
Damit bist du aber nun mal nicht die Zielgruppe, deren Interessen Lindner vertritt und die von seinen Plänen profitieren würden. Also wieso findest du das dann so toll?
Wo hab ich jemals geschrieben dass ich das toll finde? Oben steht dass das Unternehmertum es feiert.
Ich bin Arbeitnehmer und kein Firmen-Eigentümer, also Nein Danke.
Dieser Vorschlag / das Arbeitspapier von Lindner, stammt noch aus der Zeit vor seinem Ausscheiden aus der Ampel und besteht aus vollkommen wirren und nicht durchführbaren Vorschlägen.
Die reguläre Altersrente auf 70 hochzusetzen, mit wesentlich mehr Anzügen als jetzt, wenn jemand regulär mit 67 in Rente geht, ist eine Unverschämtheit.
Das ist ein übler Trick, damit muss dann meistens gar keine Rente mehr bezahlt werden, weil Menschen kurz vor der Rente noch direkt am Arbeitsplatz sterben 😗
Vom Arbeitsplatz direkt in die Kiste (Sarg).
Kommen dann die Arbeitnehmer mit ihren Rollatoren zur Arbeit ?😁
Missmanagement belohnen und den Rest der Republik dafür zahlen lassen.
Das die Industrie in der Krise ist, hat sie sich ausschließlich selbst zuzuschreiben, da sie Entwicklungen verpennt hat und zu lange an ihren alten Produkten festgehalten hat. Der Staat hat die Rahmenbedingungen zu setzen, aber nicht Missmanagement in den Unternehmen zu fördern.
Wenn Lindner die Körperschaftssteuer senken will, bedeutet dies den Unternehmen Steuergeschenke zu machen, welche diejenigen bezahlen müssen, die keine Geschenke erhalten. Dafür dürfen Sie nach den Vorstellungen der FDP und CDU/CSU noch länger arbeiten und Rentenversicherung bezahlen.
Wenn man die Unternehmen, wie auch die Bevölkerung mitnehmen will, dann sollte man ordentlich in die Infrastruktur, Bildung und Zukunftstechnologien investieren.
Das funktioniert aber nicht, wenn der Staat auf Einnahmen verzichtet oder durch Steuergeschenke eine Umverteilung von unten nach oben praktiziert und gleichzeitig an der Schuldenbremse festhält. Kein Mensch würde auf die Idee kommen ein Auto- oder Hauskauf ohne Schulden zu finanzieren. Aber beim Staat soll diese Rechnung aufgehen? Jahrzehnte lang sparen, um eine Brücke zu sanieren oder zu bauen?
Man muss nicht zu den oberen 1% gehören, um davon zu profitieren. Tatsächlich reicht es schon, nicht zu den Empfängern von Sozialleistungen zu gehören.