Spd und CDU haben sich geeinigt. Bürgergeld wird abgeschafft. Eure Meinung?
Bürgergeld wird abgeschafft und dafür kommt 15 Euro Mindestlohn. Sensationell wie ich finde.
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2 Antworten
Für mich persönlich schlecht. Ich selbst arbeite, seit dem ich 17 bin (bin jetzt 51) ohne Arbeitslos zu sein, ich habe allerdings eine schwerbehinderte Tochter. Wir kämpfen schon seit Jahren, dass sie Grundsicherung erhält, aber zur Zeit ist sie auf Bürgergeld angewiesen. Ich habe die Befürchtung (genaueres ist ja noch nicht bekannt) dass sie es deutlich schwerer haben wird. Für mich klingt das gerade nach eine Neuaufnahme von Hartz4,nur unter anderem Namen und das wäre eine Katastrophe für uns. Wir müssten sie wieder stärker unterstützen, aber das ist nicht mehr so einfach. Auch für uns ist alles teurer geworden. Wenn man bedenkt, dass das Bürgergeld, so wie es eingeführt worden ist, von der SPD kam, ist das sehr enttäuschend für mich. Die haben sich echt verkauft. Geht eben doch nur um Machterhalt..
In der Theorie ja. Die Praxis sieht nur deutlich anders aus. Jeden Anspruch muss man sich hart erkämpfrn. Wir brauchten fast 3 Jahre um den GDB anzuerkennen lassen. Jetzt kämpfen wir wieder 3 Jahre für die Grundsicherung. Inzwischen hat sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert. Wir brauchen also einen höheren GDB um einen Pflegegrad anerkannt zu bekommen. Das geht zwar auch ohne, ist aber deutlich schwerer. Das Bürgergeld war eine enorme Erleichterung. Bei Hartz4 mussten wir immer wieder beweisen, dass sie nicht arbeitsfähig ist. Das führte so weit, dass wir mit ihr zur Arbeitsagentur hin mussten, um zu beweisen, dass sie tatsächlich kaum noch laufen kann. Das ist für ein 25 jähriges Mädl ja noch nicht schwer genug. Die Bearbeitungszeiten waren immer so lang, dass sie immer wieder Monate kein Geld bekam. Hätte sie uns nicht, wäre sie verhungert. Manchmal habe ich den Eindruck, dass genau das Ziel ist und sich das "Problem" so von selbst erledigt. Habe ich einer Sachbearbeiterin mal tatsächlich vorgeworfen. Als Bürgergeld kam, war das alles von heute auf morgen vorbei. Verlängerungen waren plötzlich kein Problem mehr. Eine Sorge weniger. Ich hoffe, wir kriegen die Grundsicherung bald durch.
Jetzt verstehe ich Dich. Mir war bisher noch gar nicht klar gewesen, dass es zwischen Bürgergeld und Hartz 4 so große Unterschiede bei der Bewilligung und den bürokratischen Abläufen gibt. Bei mir persönlich hat sich nicht viel geändert, ausser der Tatsache, dass das Bürgergeld wesentlich höher ist als das ehemalige Hartz 4. Ich bin alleinerziehend und arbeite in Teilzeit, und bekomme aufstockend Bürgergeld. Bei der Bewilligung von aufstockenden Leistungen gab es noch nie Probleme. Allerdings habe ich vor 5 Jahren ( 2019) einen Fall erlebt in den ich indirekt involviert war, wo das Jobcenter extrem uneinsichtig und starr, sowie herzlos reagierte: Mein Freund hatte einen Schlaganfall erlitten und musste deswegen ins Krankenhaus. Leider war sein Sprachzentrum betroffen, so dass er nicht mehr sprechen konnte und seine gesamte rechte Seite ( Arm und Bein) war gelähmt, sodass er auch nicht mehr schreiben konnte. Ich habe damals die gesetzliche Betreuung meines Freundes übernommen und hatte auch eine schriftliche Betreuungsvollmacht. Unglücklicherweise erlitt er den Schlaganfall 2 Wochen vor Ablauf des Bewilligungszeitraums, und er hatte den Weiterbewilligungsantrag noch nicht gestellt. Anfang des nächsten Monats floss vom Jobcenter kein Geld mehr, und seine Miete wurde nicht mehr überwiesen. Daraufhin habe ich beim Jobcenter angerufen und erklärt, dass mein Freund aufgrund eines Schlaganfalls im Krankenhaus behandelt wird und dass ich als seine gesetzliche Betreuerin für ihn anrufe, weil er aufgrund einer Beeinträchtigung seine s Sprechzentrums nicht mehr sprechen konnte. Ich habe das Jobcenter darum gebeten, die Regelleistungen für meinen Freund schnellstmöglich weiterzuzahlen, damit seine Miete überwiesen wird. Von einer Dame der Hotline des Jobcenters erhielt ich tatsächlich folgende Antwort: "Es tut mir leid, da muss er selbst anrufen. Ich kann Ihnen leider keine Auskunft geben, ich muss mich an die Vorschriften halten."
Ich habe der Dame am Telefon ganz klar gesagt, dass ich als seine - gesetzliche - Betreuerin für ihn anrufe, da er wegen des Schlaganfalls seine Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln und dass er weder zum Jobcenter gehen noch anrufen kann, um den Weiterbewilligungsantrag selbst zu stellen, da sein Sprachzentrum beeinträchtigt war, seine Miete aber trotzdem überwiesen werden musste. Das alles interessierte sie nicht. Ich war von ihrer eiskalten, verständnislosen Reaktion zutiefst schockiert und konsterniert.
Ich empfand diese Reaktion als unbeschreiblich herzlos und menschenunwürdig. So etwas hat meiner Meinung nach kein Mensch verdient. Schließlich konnte mein Freund ja gar nichts dafür , dass er einen Schlaganfall hatte und nicht mehr selbst sprechen konnte.
Im Folgenden habe ich mich über das unangemessene und taktlose Verhalten der Person des Callcenters beschwert. Eine Vorgesetze Sachbearbeiterin gab mir schließlich in der Sache recht. Doch es wurde verlangt, dass ich alle notwendigen Dokumente doppelt und dreifach schriftlich einreiche, die Betreuungsvollmacht, die Bescheinigung des Krankenhauses usw. was ja im Prinzip auch teilweise plausibel ist. Für solche Reaktionen wie die der Dame, die am Telefon verlangte , dass mein schwerkranker Freund selbst anrufen solle, obwohl er nicht mehr sprechen konnte und nur auf ihre Vorschriften verwies, habe ich jedoch wirklich kein Verständnis.
Auf alle Fälle wünsche ich Dir alles gute , auch für Deine Tochter, und dass die Bewilligung der Leistungen schnell und unkompliziert ablaufen wird!
Danke. Dir und Deinem Freund auch. Ich hoffe, es geht aufwärts mit ihm.
Die haben sich echt verkauft
Da gibts doch so´n Spruch : Verkauft und verraten,von den Sozialdemokraten.
Die zäh däh uuh redet von bürokratischen Abbau,aber will das BG ersetzen,obwohl man H4 eben erst durch das BG ersetzt hat. Dem Merz passt einfach nur der Name nicht. Nicht das jeder Bürger (der Bürger bürgt,für die Schulden des Staates) denkt, ihm stünde Geld zu...oder es ist für Imigranten leichter auszusprechen, als Grundsicherung... :-)
Die 15 Euro Mindestlohn sind nicht schlecht aber die Abschaffung (was nicht mal so stimmt) des Bürgergelds. Das entzieht dem Arbeitnehmer den Einfluss über die Arbeitgeber.
Friss oder Stirb, deine Sorgen und Probleme sind mir egal.
Ehrlich gesagt verstehe ich Deine Sorge nicht. Bedürftige werden doch weiterhin Unterstützung erhalten, wenn auch unter einem anderen Namen. Wieso gehst du davon aus, dass du demnächst weniger Unterstützung erhalten wirst als jetzt? Auch wenn das Bürgergeld umbenannt wird, ändert sich doch im wesentlichen nicht viel an den Regelleistungen.