Warum wählt man die Linke, obwohl deren Programm sehr unrealistisch ist, da alle Unternehmen abhauen würden und deren Ziele nicht mehr finanzierbar wären?
Die Firmen hauen jetzt schon ab.. wieso wählt man die trotzdem.
11 Stimmen
4 Antworten
1. Frage: wieso ist deren Programm unrealistisch...?
2. Frage: wieso sollten Unternehmen abhauen? Das Programm der Linke sieht diverse Anreize für Unternehmen vor. Alles, was dabei verschwinden soll, ist dass der Hauptanreiz letztlich höchstens eine Hand voll Menschen ist, die überreich werden auf dem Rücken von Hunderten oder Tausenden von Menschen, die finanziell kaum ihren Alltag bewältigen können.
3. Frage: was sind denn deren Ziele...? Gewinnmaximierung? Klar, weil eine Handvoll Menschen (in der Regel weiß, männlich) sich dann daran aufgeilen kann, dass sie ihren 5. Sportwagen in die Garage stellen. Gewinnmaximierung geht auch, wenn das Geld tatsächlich bei den Menschen ankommt, die das Geld reinbringen. Also ich persönlich habe mich sehr früh dafür entschieden, auf keinen Fall einen Job in der freien Wirtschaft zu wählen. Mir jeden Tag ein Bein rausreißen, nichts davon haben außer das Nötigste und dennoch jeden Tag 120% geben müssen, weil ich davon ausgehen muss dass wenn ich nur 100% gebe jemand neues schon hinter der nächsten Ecke steht, wo bereit ist 120% zu geben und ich für den Arbeitgeber damit weniger attraktiv werde als Arbeitskraft. Ein Hierarchie-Denken wie aus dem Mittelalter, ein Mangel an jeder Stelle an demokratischen Gedanken und Werten, Konkurrenz wo man hinschaut und eingerostete große Firmen, die die individuellen Stärken ihrer Arbeitnehmer nicht einmal kennen geschweige denn nutzen. Das ist Wirtschaft.
Danke für das tolle Beispiel linker Doppelmoral.
Inwiefern ist das Doppelmoral? Ich habe keine Homogenisierung weißer Männer vorgenommen, ich habe herausgestellt, dass diejenigen, die in der Wirtschaft ganz oben sitzen, in der Regel (womit eine Differenzierung vorgenommen wird) weiße Männer sind. Das ist ein belegbarer Fakt. Netter Versuch, hier zwei Dinge in einen Topf zu werfen, die nichts miteinander zu tun haben. Ich habe diesen weißen Männern keine Zuschreibungen oder ähnliches gemacht, die darauf beruhen, dass sie weiße Männer sind.
Es ist ein Fakt und empirisch eindeutig, dass dies passiert. Grund sind die unattraktiven Standortbedingungen. Aber das weiß man natürlich nicht, wenn man noch nie im Leben wertschöpfend gearbeitet hat.
Na dann kannst du mir ja sicherlich entsprechende Quellen zukommen lassen, die ich mir dann gerne anschaue. Aber eine ziemlich freche Behauptung von dir, ich hätte nie wertschöpfend gearbeitet. Du kennst mich nicht, weißt nicht wieso und weshalb ich diese Entscheidung getroffen habe geschweige denn was ich bisher wo geleistet habe.
Sei froh, dass die niederen Weißen in der freien Wirtschaft noch fleißig sind und deine Transferleistungen erwirtschaften. Lange wird das System allerdings nicht mehr stabil sein, wenn man sieht, wie das sauerverdiente Steuergeld vernichtet wird.
Bin ich nicht. Unser asoziales ausbeuterisches Wirtschaftssystem wird aufrecht erhalten, weil jene Menschen immer weiter daran teilhaben und alles mit sich machen lassen. Stand jetzt gibt es mehr als ein Dutzend alternative Wirtschaftssysteme, die nicht der neoliberalen Logik unterliegen und damit Ausbeutung vorantreiben. Mehr als die Hälfte aller Einwohnerinnen und Einwohner der EU wünschen sich einen Wechsel im Wirtschaftssystem - auch wenn sich diese Menschen eben leider nicht einig sind, in welche Richtung. Und du beschwörst hier Dämonen und redest von "Vernichtung" wenn eine Partei regieren würde, die niemals bisher die Chance erhalten hat. Andererseits können wir auf die Bilanz der rechten, konservativen Politik, die Deutschland die längste Zeit regiert hat, schauen und merken schnell: war wohl auch nicht so toll. Arm und reich sind in Deutschland weiter entfernt als in den meisten anderen Ländern, obwohl wir offiziell ein Sozialstaat sind. Irgendwas scheint da also nicht so gut zu laufen...
Versuch doch zur Abwechslung mal aus deinem "Geld Geld Geld" Hamsterrad rauszukommen und deine Menschlichkeit wiederzufinden. Dann wirst du auch schnell merken, dass es nicht so ganz fein ist, dass es Menschen gibt, die mehr Geld besitzen als man in 5 Leben ausgeben könnte und gleichzeitig in einem Sozialstaat Menschen erfrieren, verhungern, körperliche und psychische Krankheiten aufgrund von Überanstrengung etc. bekommen und zwar nur damit eben jene anderen Geld anhäufen können, welches sie niemals ausgeben werden.
Netter Versuch, hier zwei Dinge in einen Topf zu werfen
Netter Versuch dich hier heraus zu reden. Du distanzierst dich einerseits von Rassismus auf deinem Profil und baust gleichzeitig mithilfe ethnischer Merkmale ein zweifelsfrei negatives Framing ("aufgeilen") auf. Okay geschenkt. Also wäre es auch i.O. zu sagen, dass braune Menschen sich an den sozialen Hängematten in Europa aufgeilen?
Na dann kannst du mir ja sicherlich entsprechende Quellen zukommen lassen
Die deutsche Industrieproduktion, insb. in energieintensiven Sektoren ist in den letzten Jahren um über 18% zurückgegangen. Wir befinden uns faktisch in einer Rezession, die mittels künstlich-fluktuierenden Quartalszahlen verfälscht wird. Und das ist kein globaler Trend, das ist vorrangig ein deutsches Problem. In anderen Ländern hat sich die Industrie nach Corona und Ukraine viel besser erholt. Gleichzeitig gehen die Investitionen in den Standort immer weiter zurück, die Erwartungen schmelzen und das allgemeine Geschäftsklima entwickelt sich unterirdisch. Vor 5 Jahren haben noch knapp 35% der Mittelständler die Absicht gehabt, die Produktion ins Ausland zu verlagern. Heute sind es über 50%. Das ist ein signifikanter Anstieg. Ein wesentlicher Grund ist die Dysfunktionalität in diesem Land. Die Unternehmen ersticken an Bürokratie. Deutschland ist hier Weltmeister: Nirgendwo anders wird so viel pedantisch reguliert, wie hier.
https://www.ihk.de/gera/magazin/wirtschaft/energieprobleme-verfestigen-abwanderungstendenzen-6221832
Zudem gibt es etliche wissenschaftliche Konferenzbeiträge und Journalartikel aus 2023 und 2024, die genau das thematisieren.
Aber eine ziemlich freche Behauptung von dir, ich hätte nie wertschöpfend gearbeitet.
Deine Aussage, nicht meine Behauptung:
Also ich persönlich habe mich sehr früh dafür entschieden, auf keinen Fall einen Job in der freien Wirtschaft zu wählen.
🤷♀️
Stand jetzt gibt es mehr als ein Dutzend alternative Wirtschaftssysteme, die nicht der neoliberalen Logik unterliegen und damit Ausbeutung vorantreiben.
Ein Wirtschaftssystem ohne Gewinnmaximierung und ohne freie Verfügung der Produktionsmittel heißt Kommandowirtschaft oder Sozialismus. Damit wird es allen deutlich schlechter gehen. Und nein, auch MMT oder andere Märchenkonstruktionen werden in diesem Land nicht funktionieren. Wenn man Unternehmer enteignen will, geht das nur mit Mauer und Schießbefehl, sonst hauen die Leute hier nämlich ab.
Mehr als die Hälfte aller Einwohner der EU wünschen sich einen Wechsel im Wirtschaftssystem
Nach aktuellen politischen Umfragen wollen die meisten ein freieres, weniger reguliertes System, korrekt.
Und du beschwörst hier Dämonen und redest von "Vernichtung"
Wenn man Unternehmen zerschlägt und in eine zentralisierte Planwirtschaft überführt bzw. die Vermögensgegenstände in liquide Mittel umwandelt und in alle Welt verteilt, ist das keine Beschwörung sondern eine Tatsachenfeststellung.
wenn eine Partei regieren würde, die niemals bisher die Chance erhalten hat.
Die Partei ist offizieller Rechtsnachfolger jener Partei, die knapp 40 Jahre durchregiert hat. Und zwar nicht sehr erfolgreich, was den durchschnittlichen Wohlstand und die Freiheit der Menschen unter ihrem Regime angeht.
Versuch doch zur Abwechslung mal aus deinem "Geld Geld Geld" Hamsterrad rauszukommen und deine Menschlichkeit wiederzufinden.
Ich habe Verantwortung über meine Mitarbeiter, die einen gutbezahlten Arbeitsplatz bei mir haben (ich beute niemanden aus, im Gegenteil), muss meine Familie ernähren und mein Haus abbezahlen. Ich arbeite regelmäßig 60+ Stunden die Woche - und das tue ich auch gerne. Aber wenn sozialistische Enteigner ans Werk kommen, werde ich sowie viele andere auch die Konsequenz ziehen und das Land verlassen.
Ende vom Lied. Dann müssen die Sozialabgaben für die hier verbleibenden eben drastisch gekürzt werden.
Dann wirst du auch schnell merken, dass es nicht so ganz fein ist, dass es Menschen gibt, die mehr Geld besitzen als man in 5 Leben ausgeben könnte
Das Geld liegt also in Geldspeichern herum? Oder was denkst du in welcher Form diese Menschen Kapital besitzen? Auf dem Papier besitze ich auch überdurchschnittlich viel Vermögen, kaum etwas davon ist in irgendeiner Art und Weise liquide. Wie soll ich also bei der ohnehin schon extremen Abgabenlast eine Vermögenssteuer bezahlen? Mitarbeiter entlassen und Produktionsmittel verkaufen?
gleichzeitig in einem Sozialstaat Menschen erfrieren, verhungern
Niemand muss hier verhungern. Traurige Einzelschicksale (drogenabh. Obdachlose, ggf. mit psychischer Erkrankung) wird es in jeder Gesellschaft geben.
Also wäre es auch i.O. zu sagen, dass braune Menschen sich an den sozialen Hängematten in Europa aufgeilen?
Nein, da es faktisch falsch wäre. Ganz einfach.
Die deutsche Industrieproduktion, insb. in energieintensiven Sektoren ist in den letzten Jahren um über 18% zurückgegangen. Wir befinden uns faktisch in einer Rezession...
Netter Aufsatz, toll beschrieben, stellt sich nur die Frage was das jetzt mit der Linken zu tun hat...? Soweit ich mich erinnere, hat zuletzt die Ampel regiert und davor die CDU.
Deine Aussage, nicht meine Behauptung:
Falsch. Ich habe nie behauptet ich hätte nie in der freien Wirtschaft gearbeitet. Ich schrieb lediglich ich habe mich früh entschieden, dass ich da nicht arbeiten möchte.
Ein Wirtschaftssystem ohne Gewinnmaximierung und ohne freie Verfügung der Produktionsmittel heißt Kommandowirtschaft oder Sozialismus. Damit wird es allen deutlich schlechter gehen. Und nein, auch MMT oder andere Märchenkonstruktionen werden in diesem Land nicht funktionieren. Wenn man Unternehmer enteignen will, geht das nur mit Mauer und Schießbefehl, sonst hauen die Leute hier nämlich ab.
Auch nette Ausführung, und wieder die Frage: was hat das mit der Linken zu tun. Zudem: nur weil man nicht der neoliberalen Logik unterliegt, heißt das nicht zwangsläufig, dass man komplett auf Gewinnmaximierung und freie Verfügung über Produktionsmittel verzichtet. Im Gegenteil, es gibt diverse Systeme, die diesen Anreiz beibehalten, aber dafür sorgen, dass beispielsweise Motivation aufgebaut wird indem Gewinn wirklich da ankommt, wo er gemacht wird: bei den Arbeitnehmenden. Und woher kommen diese wilden Enteignungsfantasien...? Die Linke interessieren sich für niemanden, der hart arbeitet und sich seine eigene Firma aufgebaut hat. Die Linke interessiert sich z.B. für Unternehmen, die weit über 3000 Wohnungen besitzen und Mieten in die Höhe treiben, da ihr Grundsatz ist, dass Grundbedürfnisse von allen bezahlbar sein müssen und man da auch notfalls staatlich nachhilft.
Die Partei ist offizieller Rechtsnachfolger jener Partei, die knapp 40 Jahre durchregiert hat. Und zwar nicht sehr erfolgreich, was den durchschnittlichen Wohlstand und die Freiheit der Menschen unter ihrem Regime angeht.
Polemisch und nicht wert, darauf einzugehen. Sonst spinnen wir das weiter und markieren die CDU als unwählbar weil ihr geistiger Vorgänger die NSDAP ermächtigt hat...
Ich habe Verantwortung über meine Mitarbeiter, die einen gutbezahlten Arbeitsplatz bei mir haben (ich beute niemanden aus, im Gegenteil), muss meine Familie ernähren und mein Haus abbezahlen. Ich arbeite regelmäßig 60+ Stunden die Woche - und das tue ich auch gerne. Aber wenn sozialistische Enteigner ans Werk kommen, werde ich sowie viele andere auch die Konsequenz ziehen und das Land verlassen.
Das ist schön, darüber freuen wir uns alle. Und wenn das so der Wahrheit entspricht will die Linke überhaupt nichts von dir. Keine Ahnung woher du diese Angst nimmst. Hast du dich überhaupt jemals ernsthaft mit der Linken beschäftigt, oder baust du deine komplette Argumentation auf Narrativen auf, die in der Öffentlichkeit kursieren?
Das Geld liegt also in Geldspeichern herum? Oder was denkst du in welcher Form diese Menschen Kapital besitzen? Auf dem Papier besitze ich auch überdurchschnittlich viel Vermögen, kaum etwas davon ist in irgendeiner Art und Weise liquide. Wie soll ich also bei der ohnehin schon extremen Abgabenlast eine Vermögenssteuer bezahlen? Mitarbeiter entlassen und Produktionsmittel verkaufen?
Gehörst du mit diesem Vermögen zu den reichsten 5% des Landes? Wenn nicht nochmal: du hast nicht wirklich etwas zu befürchten. Das, was du mehr an Abgaben hättest, kannst du ohne Weiteres verkraften. Und wenn dein Argument jetzt ist, dass du dann eine deiner 14 Wohnungen verkaufen müsstest, dann lass dir das bitte mal ordentlich auf der Zunge zergehen, was dann deine Kritik ist während andere Menschen in Deutschland teilweise nicht wissen wie sie jeden Tag ein warmes Essen für ihre Kinder auf den Tisch bekommen.
Niemand muss hier verhungern. Traurige Einzelschicksale (drogenabh. Obdachlose, ggf. mit psychischer Erkrankung) wird es in jeder Gesellschaft geben.
Ich merke schon, dass du - schön für dich - nie Berührungspunkte mit den sozial Schwachen in Deutschland hattest. Die Realität sieht nämlich leider ganz anders aus, als es in der Mittelschicht angenommen wird. Und nein, das sind nicht nur drogenabhängige oder obdachlose Menschen, die durch unser System ihre Grundbedürfnisse nicht decken können.
Die Linke sagt schlicht: was ein Grundbedürfnis ist (Wohnen, Essen, Trinken, Energie, Wasser) muss für alle bezahlbar sein. Und wenn die freie Wirtschaft das von alleine nicht schafft, greift der Staat ein. Das ist schon alles. Die Linke will keinen Sozialismus (auch wenn eine Minderheit in der Partei dafür einsteht).
Nein, da es faktisch falsch wäre. Ganz einfach.
Achso. Pullfaktoren durch das Sozialsystem gibt es nicht. Klar.
Netter Aufsatz, toll beschrieben, stellt sich nur die Frage was das jetzt mit der Linken zu tun hat...?
Das hat primär etwas mit den Regierungen der letzten 20-30 Jahre zu tun. Die Linken würden die Deindustrialisierung jedoch weiter beschleunigen.
Polemisch und nicht wert, darauf einzugehen. Sonst spinnen wir das weiter und markieren die CDU als unwählbar weil ihr geistiger Vorgänger die NSDAP ermächtigt hat...
Ehemalige NSDAP-Mitglieder gab es in allen Parteien. Sogar bei den Grünen. Die Linke ist jedoch faktisch Nachfolgepartei der Mauermörderpartei. Letztens wurde bei einer Podiumsdiskussion noch gefordert, Reiche zu erschießen. Ich glaube Riexinger war es, der dann entgegnete, dass man die Reichen lieber sinnvoller Arbeit zukommen lassen sollte.
Hast du dich überhaupt jemals ernsthaft mit der Linken beschäftigt, oder baust du deine komplette Argumentation auf Narrativen auf, die in der Öffentlichkeit kursieren?
Ich habe in Ökonomie promoviert und kenne mich ein wenig mit wirtschaftlichen Zusammenhängen aus. Ich kenne auch die Dysfunktionalität unseres Wirtschaftssystems und deren Ursachen. Und nein, diese werden sich nicht durch Umverteilung lösen lassen.
Das ist schön, darüber freuen wir uns alle.
Warum das? Weil es bei mir etwas zu holen gibt? :)
Und wenn das so der Wahrheit entspricht will die Linke überhaupt nichts von dir.
Doch will sie. Ich würde sofort mehr Steuern zahlen müssen. Wahrscheinlich sogar eine Vermögenssteuer, die ich aktuell nicht bedienen kann (ich habe keinen Geldspeicher, das Geld steckt insb. in meinem Unternehmen).
Gehörst du mit diesem Vermögen zu den reichsten 5% des Landes? [...] Das, was du mehr an Abgaben hättest, kannst du ohne Weiteres verkraften.
Ja. Ab 750.000€ gehört man bereits zu den oberen 5%. Ich habe ein zur Hälfte abbezahltes Eigenheim (nach heutiger Immobilienblase also allein schon >300.000€ wert), eine Risikolebensversicherung, private Altersvorsorge und einen Betrieb inkl. BGA und gesunder Geschäftsentwicklung. Nach gängigen, kaufmännischen Bewertungsmethoden also wahrscheinlich über 1 Mio. an Assets.
Jedoch ist dieses Vermögen, bis auf meine Altersvorsorge, faktisch nicht liquide. Was schlägst du also vor?
- Altersvorsorge der Umverteilung opfern und dann mit 70 schauen wo ich bleibe? (Ich bekomme keine staatl. Rente)
- Mitarbeiter entlassen und Betriebskapital verkaufen, um die steuerlichen Verbindlichkeiten zu bedienen?
- Steuerzahlungen vom Gewinn bedienen und dazu Investitionen sowie auch Gehaltserhöhungen meiner Mitarbeiter über die nächsten Jahre zurückstellen?
was dann deine Kritik ist während andere Menschen in Deutschland teilweise nicht wissen wie sie jeden Tag ein warmes Essen für ihre Kinder auf den Tisch bekommen.
Ich zahle jetzt bereits Rekordabgaben im internationalen Vergleich. Würde man mir nun an die Substanz gehen, kenne ich einen netten Kanton in der Schweiz, der mich sehr gerne willkommen heißt.
Zumal viele meiner Kunden (insb. Mittelstand im verarb. Sektor), dieses Land verlassen würden und den damit verbundenen Wohlstand mitnehmen würde.
- Wer zahlt dann die Transferleistungen, wenn die Wirtschaft um >3% schrumpft und die Arbeitslosenzahl sich verdoppelt?
- Wie will die Linke dies verhindern? Mauer mit Schießbefehl errichten?
Insofern: Wenn die Industrie abhaut, wird es tendenziell weniger warmes Essen geben.
Ich merke schon, dass du - schön für dich - nie Berührungspunkte mit den sozial Schwachen in Deutschland hattest.
Dann scheinst du eine unfassbar große Menschenkenntnis zu besitzen. Die ist mindestens genauso außerordentlich ausgeprägt, wie dein Verständnis von Wirtschaft.
Die Linke sagt schlicht: was ein Grundbedürfnis ist (Wohnen, Essen, Trinken, Energie, Wasser) muss für alle bezahlbar sein.
Ist bzw. wäre es bereits jetzt. In nahezu keinem anderen Land der Welt geht es den unteren 10% so gut wie in Deutschland.
Und wenn die freie Wirtschaft das von alleine nicht schafft, greift der Staat ein.
Der Interventionismus der Linken ist übergriffig und mündet im Zweifelsfall im Sozialismus. Wie gesagt, macht was ihr wollt. Die Umgestaltung des Systems durch Fachfremde ist ja bereits en vogue.
Meine Wenigkeit, sowie viele andere Nettosteuerzahler werden das Land dann eben verlassen. Dann wird alles gerechter, aber eben auch in Verbindung mit deutlich weniger Wohlstand.
Die Linken werden nie an die Macht kommen. Es geht bei den Linken nur um Posten, Gelder und Freunde.
Wenn du als deutsches Unternehmen abwanderst, weil du ein paar mehr Steuern zahlst, dann versuche mal beispielsweise den Amerikanern zu erklären, warum du den Standort wechseln willst.
Abgesehen davon gibt es genug andere Länder, in denen schon vor Ewigkeiten eine Vermögenssteuer und andere Steuern für Unternehmen eingeführt wurden. An der Wirtschaft der Länder hat sich wenig geändert und die Unternehmen sind immer noch da.
Als der Mindestlohn angehoben werden sollte, warnte man auch vor den Unternehmen. Und nichts passierte.
Darüber hinaus sind Unternehmen wie VW und BMW wirtschaftlich, politisch und auch rufmäßig von Deutschland untrennbar. Unternehmen wie diese würden ihren gesamten Ruf sowie ihre Macht und Position komplett verlieren, wenn sie wegen ein paar mehr Steuern auswandern würden. Wo sollen sie denn hin? Deutschland bleibt der Staat, von dem sie mit am meisten profitieren und für den sie bekannt sind. Damit schneidet man sich ins eigene Fleisch.
Abgesehen gehört Deutschland zu einem der wenigen Steuerparadiesen der Welt und vor allem Europas. In kaum einem Land können so viele Steuerschlupflöcher genutzt und Steuern abgesetzt werden. Wer sich in Deutschland steuerlich nicht wohlfühlt, hat es nicht verstanden, den Staat zu betrügen. Ein paar mehr Steuern sorgen nicht dafür, dass die Unternehmen plötzlich um ihre Existenz kämpfen müssen.
Unternehmen und Konzerne sind nicht unfehlbar und erst recht nicht die Könige der Welt, die über alles entscheiden und sofort harte Konsequenzen ziehen werden, wenn man sie etwas mehr besteuert. Es gibt im Übrigen auch genügend Reiche, die eine höhere Besteuerung sogar befürworten.
Ich empfehle Unternehmen, die sich über viele Jahre ein Vermögen in Deutschland aufgebaut haben, einfach mal ins Ausland abzuwandern. Ich wette, dass wenn überhaupt nur wenige Unternehmen davon nachhaltig profitieren würden. Standorte und Territorien wechselt man nicht einfach wie die Boxershorts - da hängt mehr dran als man denkt.
Außerdem bedenke man hier, dass die Steuerpläne der Linkspartei teilweise noch recht liberal sind. Zumindest was die Einkommenssteuer und Vermögenssteuer betrifft. Eine Verpflichtung von 1% auf ein Vermögen von 1 Mio. Euro im Jahr ist keine herausragende Belastung.
Wenn wir denken, dass die Wirtschaft nicht demokratisiert gehört, dann wird sie die Demokratie irgendwann selbst zerstören. All die dystopischen Geschichten über konzerngeleitete Überwachungsstaaten sind nicht so weltfremd und fantasievoll wie wir vielleicht denken. Ich erinnere da gerne an beispielsweise Cyperpunk. In der Welt von Cyberpunk werden die USA in einer fiktiven Zukunft von 2 Megakonzernen geleitet, die die Politik, die Polizei und das Alltagsleben der Menschen kontrollieren und einen Überwachungsstaat geschaffen haben, in dem massive Armut herrscht. Klar sind solche Szenarien deutlich überzeichnet, aber wir sehen bereits heute zu welcher sozialen Ungleichheit und zu welchem Machtmissbrauch Unternehmen und Konzerne in der Lage sind. Wenn wir sie nicht in Schach halten und daran glauben, dass wir sie lieber in Ruhe lassen sollten, dann holen wir uns das Endstadium des Kapitalismus irgendwann ganz von selbst zu uns. Und dann heißt es „warum hat davon niemand etwas geahnt?“.
Manche denken es ist realistischer im Gegensatz zu gewissen anderen Parteien...
Liebe Grüße
Du schreibst in deinem Profil:
und hier:
Danke für das tolle Beispiel linker Doppelmoral. 👍
Es ist ein Fakt und empirisch eindeutig, dass dies passiert. Grund sind die unattraktiven Standortbedingungen. Aber das weiß man natürlich nicht, wenn man noch nie im Leben wertschöpfend gearbeitet hat.
Sei froh, dass die niederen Weißen in der freien Wirtschaft noch fleißig sind und deine Transferleistungen erwirtschaften. Lange wird das System allerdings nicht mehr stabil sein, wenn man sieht, wie das sauerverdiente Steuergeld vernichtet wird.