Waren deine Vorfahren Nazis?

Nein 66%
Ja 34%

35 Stimmen

18 Antworten

Nein

Nicht, dass ich wüsste. Einige entfernte Vorfahren sind auch im KZ umgekommen. Aber selbst wenn, wärs mir komplett egal. Ich kann nichts für Dinge, die meine Vorfahren getan haben.

Ja

Ja sicher zwar noch recht jung aber nazis ,na klar waren wohl viele nazis damals oder wenn nicht überzeugt so doch gut nachgemachte -so wie in der ostzone alles Kommunisten- erst Nazis ,dann Kommunisten mit Nazi Vergangenheit in der West zone alles Imperialisten und kapitalisten auch mit nazi Vergangenheit .Oder heutzutage erst Protestwähler und jetzt nazi wähler mit kleinen Pimmeln und ohne Majo

Ja

Es ist nicht gesichert und Nachforschungen aus familiären Gründen eher schwieriger sind (aus Respekt gegenüber meinen Großeltern). Zumindest mütterlicherseits mit Blick auf meinen verstorbenen Uropa. Mein verstorbener Opa väterlicherseits ist 1917 geboren, war 1933 demnach 16 Jahre alt und 1939 in der Wehrmacht gedient hat.

Was ich bis dato noch nicht in Erfahrung bringen konnte, in welchem Jahr er genau aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Hause zurückkam. Meinen Uropa durfte ich zwar noch kennenlernen, allerdings noch sehr jung war. Da im Krieg oder in der Zeit danach etwas vorgefallen sein muss, meine Oma nicht danach ausfragen will.

Ich interessiere mich für Geschichte und die eigenen Familienbiografie, jedoch nicht um jeden Preis - wenn nur wegen meiner Neugier alte Wunden aufgerissen werden. Meine noch lebenden Großeltern hatten nichts mit jener Zeit zutun. Vielleicht erfahre ich irgendwann doch noch mehr und wenn nicht, dann es für mich vollkommen okay.

Ich wollte eigentlich nichts auswählen und dem Ja, ein „aber nicht gesichert” anfüge.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.
Ja

Mein Opa väterlicherseits wurde 1921 geboren. Er ist somit in der NS-Zeit zur Schule gegangen, hat sein Abitur dort gemacht, dann angefangen zu studieren - und wurde dann als Soldat eingezogen. Und nein, er war damals definitiv kein Systemkritiker oder gar irgendwie Widerstandskämpfer. Auch seine Familie definitiv nicht, sein Vater war Beamter. Und höhere Bildung ist in solchen Systemen ja auch nichts frei zugängliches...

Dem System wirklich abgeschworen hat er erst einige Jahre nach seiner Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft - nämlich dann, als er erstmals selbst eine KZ-Gedenkstätte besucht hat und so wirklich mit eigenen Augen sehen konnte, dass das keinesfalls "Feindpropaganda", sondern wirklich geschehen war. Das war dann der Moment, wo er eine komplette Kehrtwende gemacht, bereut, Verantwortung übernommen und Zeit seines Lebens eine klare Haltung gegen Faschismus eingenommen und vertreten hat.

Meine anderen drei Großeltern waren alle mehr als 10 Jahre jünger und in dieser Zeit somit Kinder. Aber auch bei dem Opa mütterlicherseits gehe ich stark von linientreuen Eltern aus, also bei meinen Urgroßeltern. Diese habe ich zwar nie persönlich kennengelernt, aber da beide als Lehrkräfte in dieser Zeit tätig waren, können sie jetzt echt nicht sonderlich anti unterwegs gewesen sein...

Einzig die Mutter meiner Oma väterlicherseits scheint da schon etwas in Richtung Widerstand im Kleinen unterwegs gewesen zu sein. Laut Schilderungen meiner Oma nahm sie kein Blatt vor den Mund bezüglich ihrer Meinung zu Hitler - und wurde deshalb sogar von einem Cousin, der in der SS war, vehement gewarnt, genauer darüber nachzudenken, was sie da sagt, mit indirekter KZ-Drohung... Ebenfalls hat sie einige Jahre die Familie, bei der sie eine Ausbildung zur Schneiderin gemacht hat, mit Lebensmitteln versorgt - eine jüdische Familie. Bis dann eines morgens eine Nachbarin ihr steckte, heute besser nicht hinzugehen, weil "sie abgeholt wurden"... So viel übrigens zu "Wir haben doch von nix gewusst!", denn diese Szenen spielten sich nicht in Großstädten, sondern auf Dörfern ab...