Schätzt ihr die Präzision und Exaktheit der deutschen Sprache? 🇩🇪📖✒️
32 Stimmen
8 Antworten
Vielen ist das garnicht klar.
Deshlab finde ich es auch schlecht, wenn sie jetzt mit zu vielen englischen Worten verballhornt wird.
Absolut!
Die meisten Menschen nutzen nur ein winzig kleines Vokabular, was angesichts der großen Auswahl schade ist. Ein Teil unserer Sprache stirbt damit aus.
Die Anhäufung von Anglizismen ist vielleicht gerade im Trend, tut aber ein Übriges, die deutsche Sprache mehr und mehr zu verwässern.
Ich halte die englische Sprache für deutlich präziser als die deutsche. Ein paar Beispiele:
Die englische Sprache hat weitaus mehr Wörter für unterschiedliche Situationen als die deutsche. Im Vergleich zur englischen Sprache wird im Deutschen beispielsweise nicht zwischen Himmel im meteorologischen (sky) und religiösen (heaven) Zusammenhang differenziert, auch die Begriffe für verdienen im Sinne von erwirtschaften (earn) und zustehen (deserve) sind im Deutschen beide identisch. Dasselbe gilt für tragen im Sinne von anziehen (wear) und im Sinne von mitnehmen (carry). Es gibt noch etliche weitere Beispiele.
Dieser Mangel an verschiedenen Wörtern für bestimmte Gegebenheiten in der deutschen Sprache führt häufig dazu, dass bereits unwichtig wirkende Kleinigkeiten wie eine falsche Groß- und Kleinschreibung die Bedeutung und Aussage von Sätzen völlig in ihrem Sinn entstellen können. Englische ist diesbezüglich eine wesentlich robustere Sprache:
Auch gibt es im Englischen viel mehr Synonyme mit unterschiedlichen Konnotationen als im Deutschen, die es ermöglichen, seine Gedanken präziser an andere zu vermitteln (z. B. Menschheit vs humanity, mankind, humankind oder Geschwindigkeit, Schnelligkeit vs speed, velocity, rapidity, quickness, swiftness, promptness, speediness oder suchen vs search, seek, quest oder tödlich vs deadly, lethal, fatal, mortal).
Außerdem gibt es im Deutschen im Gegensatz zum Englischen keine Verlaufsform der Gegenwart (present progressive), um auszudrücken, dass man gerade dabei ist, etwas zu tun.

Das war lediglich ein Beispiel, das du dir rausgepickt hast.
Und dieses zeigt nicht nur, dass Groß- und Kleinschreibung wichtig ist, sondern eben auch, dass die englische Sprache weitaus robuster ist als die deutsche, weil sie einen wesentlich größeren und präziseren Wortschatz hat, weshalb einfache Tippfehler nicht den Sinn einer Aussage bereits völlig sinnentstellen können.
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund, danke!
Eine Sprache zu sprechen reicht halt nicht aus, man muss sie auch begreifen.
Wer das tut, hat beim Leser keine Missverständnisse zu befürchten.
Wenn du das als Maßstab anlegst, ist außerdem (nahezu) jede Sprache gleich präzise, weil man mit (nahezu) jeder Sprache so gut wie jeden Sachverhalt ausdrücken kann; in einigen Sprachen wie Englisch geht das nur eben effizienter und mit weniger Wörtern, weil diese Sprache ein viel größeres Volabular hat, um ggf. etwas zu verdeutlichen und hinreichend zu differenzieren.
Und genau deshalb würde ich sagen, dass die englische Sprache weit präziser als die deutsche ist.
Eine Sprache zu sprechen reicht halt nicht aus, man muss sie auch begreifen.
Dito.
Wenn man sie gut beherrscht, kann man sich präzise ausdrücken, dennoch lauern an vielen Stellen gewisse Probleme - diese gibt es aber auch in manchen anderen Sprachen. "Freier Wille" ist wie "free will" kein besonders exakter Begriff (mir würden zwei verschiedene Sachverhalte dazu einfallen).
Auch ist "glauben" ein unpräzises Wort (Latein kennt "credere" und "putare", und im Deutschen verwechseln dies viele). Oder "Liebe" (Griechisch kennt "agape", "eros" und "philia"). Man kann all dies auch auf Deutsch ausdrücken, muss sich dann aber ein wenig Mühe geben, hin und wieder auch mal einen Relativsatz einbauen.
Ja, aber nicht mehr oder weniger als die Präzision und Exaktheit anderer Sprachen.
Deine Beispiele zeigen, dass es wichtig ist, auf Groß-Kleinschreibung zu achten. Wer das tut, hat beim Leser keine Missverständnisse zu befürchten.