Ist der "Glaubensabfall" die lästerung des heiligen Geistes?
7 Stimmen
6 Antworten
Unter anderem kann es dieses sein, ja.
Aber JESUS offenbart uns auch z.B. in der Johannesoffenbarung, dass man durch andauernde, unbußfertige Sünde seine Errettung wieder verlieren kann.
Zwar ist nur die Sünde gegen den Heiligen Geist prinzipiell unvergebbar. Aber um die anderen Sünden getilgt zu bekommen, muss man natürlich auch irgendwann mal Buße tun. Sonst tritt man JESU Blut, das für uns auf Golgatha vergossen wurde, mit Füßen. Und wälzt sich wie die Sau wieder in dem Dreck, von dem sie gereinigt wurde.
Natürlich ist die Heiligung ein Prozess, der lange dauern kann, und bei dem es auch Rückschläge geben kann. Da hat JESUS jedes Verständnis für. Aber wir müssen dranbleiben, und wenn es manchmal nur millimeterweise ist. Wenn wir nicht dranbleiben, kann es irgendwann aus sein.
JESUS spricht z.B. von Jezebehl, einer Frau, die einige von JESU kostbaren Nachfolgern zur Unzucht und zum Götzenopfer verführte. Extremst schwere Sünden also. Und diese Frau ist definitiv nicht bei ihrem Heiligungsprozess geblieben. Und sogar hier sagt JESUS, ER werfe sie zwar aufs Krankenlager, wolle ihr aber noch etwas Zeit geben Buße zu tun.
: )
Hallo Reddignton,
Ja, der Glaubensabfall von geistig Wiederborenen Christen.
aber Nein, der Glaubensabfall von noch nicht wiedergeborenen, ist keine Sünde gegen den heiligen Geist. 😊🙏💖
Diese Stelle in Hebräer bezieht sich eindeutig auf die "Lästerung gegen den heiligen Geist".
Denn wer 1.) einmal erleuchtet wurde, muss dazu den Geist empfangen haben und wenn es 2.) unmöglich ist diese Person erneut zur Buße zu bewegen, ist es offensichtlich unverzeihlich.
Aber das ist und bleibt immer eine individuelle Sache zwischen der betreffenden Person und Gott, ob man seine persönlichen Sünden vor Gott wirklich bereut usw. wozu auch die gesamte individuelle Lebenssituation eine Rolle spielen wird.
Aber um deine Frage einfach zu beantworten;
JA, diese Stelle beschreibt sinngemäß die Lästerung gegen den heiligen Geist (wobei das immer etwas individuelles ist und bleibt)
bedeutet, Gott und seinen gekreuzigten Sohn zu verleugnen.
Das kann aber so nicht stimmen, weil Gott sich doch über einen "verlorenen Sohn", der zurück kehrt, besonders freut.
Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.
Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.
Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."
Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.
Alle andere Sünden können ja vergeben werden: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).
Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.
Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.
Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.
Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.
Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.
Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.
Zu Hebräer 6,4-4 mal zwei Bibelkommentare...
Zu Hebräer 6,4-6 steht im Bibelkommentar von Dr. John F. Walvoord:
"Zu diesen drei Versen gibt es vier verschiedene Auslegungen: (1) Es gehe um die Gefahr für den Christen, seiner Erlösung verlustig zu gehen. Diese Auffassung wurde jedoch verworfen, weil in der Bibel eindeutig festgehalten ist, daß die Erlösung ein Werk Gottes ist, das nicht rückgängig gemacht werden kann. (2) Die Warnung richte sich gegen ein bloßes Lippenbekenntnis des Glaubens ohne echte Teilhabe am Heil (The New Scofield Reference Bible, S. 1315). (3) Die Verse seien dahingehend zu interpretieren, daß es in dem hypothetischen Fall, daß ein Christ tatsächlich seine Erlösung verliert, keine Möglichkeit zur Umkehr mehr gebe (The Ryrie Study Bible, S. 1736). (4) Der Verfasser des Hebräerbriefes warne hier vor den Gefahren, die drohen, wenn ein wirklicher Christ, der auch seinem Glauben entsprechend gelebt hat, sich so verändert, daß er untauglich zum christlichen Dienst wird (1Kor 9,27) und sein Erbe an der tausendjährigen Herrlichkeit verspielt. Von dieser letzteren Auslegung wollen wir im folgenden ausgehen. Im deutschen wie im griechischen Text bilden die drei Verse einen einzigen Satz. Ihre zentrale Aussage ist: Es ist unmöglich, die, die ... wieder zu erneuern zur Buße. Nach den Worten "die, die" folgt eine Beschreibung des Personenkreises, der nach Auffassung des Briefschreibers wohl kaum wieder zur Buße und Umkehr gebracht werden kann. Die geschilderten Eigenschaften zeigen deutlich, daß er dabei an Christen denkt.
Zunächst einmal schildert er sie als Menschen, die einmal erleuchtet worden sind - ein Hinweis auf die Erfahrung der Bekehrung, der sich ähnlich auch in anderen Texten findet (vgl. 2Kor 4,3-6 ). Das Verb "erleuchten" taucht danach im Hebräerbrief nur noch einmal, in Hebr 10,32 ,auf, einem Kontext, in dem es eindeutig um christliche Erfahrungen geht. Auch die Kennzeichnung der betreffenden Personen als Menschen, die geschmeckt haben die himmlische Gabe, greift auf vertraute Vorstellungen, die allgemein mit der Bekehrung in Verbindung gebracht wurden, zurück (vgl. Joh 4,10; Röm 6,23; Jak 1,17-18 ). Wer dieser Folgerung ausweicht und in dem Wort "geschmeckt" nicht die volle Teilhabe der Christen an Christus erkennt, schließt damit Jesu Todeserfahrung aus, was sich schon vom Gebrauch des Wortes im Hebräerbrief selbst (Hebr 2,9) verbietet (vgl. auch 1Pet 2,3 ,wo Ps 34,9 zitiert wird).
In der Charakterisierung "und Anteil bekommen haben am heiligen Geist" steht im Griechischen wieder das Wort metochoi, das schon in Hebr 1,9 und Hebr 3,1.14 auftauchte (es kommt nochmals in Hebr 12,8 vor). Der Verfasser betrachtet die Gabe des Geistes, angeregt durch die vorangehenden Anspielungen, offensichtlich als ein Resultat der Bekehrung. In einer letzten Wendung werden die zuvor geschilderten als jene beschrieben, die geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt. Damit sind auf jeden Fall die Bekehrten gemeint, die durch ihre Unterweisung im "Wort Gottes" einen klaren Eindruck von seiner "Güte" empfangen und auch die Wirklichkeit der Wunder erfahren haben. Das hier mit "Kräfte" (dynameis) übersetzte Wort wird im Neuen Testament meistens für "Wunder" gebraucht und spielt offensichtlich auf die in Hebr 2,4 geschilderte Erfahrung an. Es drängt sich auf, dass alles, was hier gesagt wird, besonders gut zu wahren Christen passt und es demzufolge sicherlich allzu gesucht wäre, darin einen Vergleich von bloßen Lippenbekennern mit wirklich Bekehrten zu vermuten.
Doch dann folgt der harte Satz: und dann doch abgefallen sind (parapesontas). Das klingt eindeutig danach, dass der Verfasser durchaus solche Fälle kannte.
Das Wort "abgefallen" kann sicherlich nicht den Verlust des ewigen Lebens meinen, das, wie das Johannesevangelium zeigt, ein unveräußerlicher Besitz all jener ist, die im Glauben an Christus darauf vertrauen. Für den Verfasser des Hebräerbriefes geht es hier offensichtlich um den Abfall vom Glauben, die Apostasie, die Abkehr vom christlichen Bekenntnis (vgl. Hebr 3,6.14;10,23-25.35-39 ). Die Behauptung, dass ein Wiedergeborener nicht in diese Situation kommen könne, ist eine theologische Hypothese, die vom Neuen Testament nicht gestützt wird. Auch Paulus kannte die Gefahren von Irrlehren für den christlichen Glauben und bezog Stellung gegen einen gewissen Hymenäus und einen Philetus, die erklärten, "die Auferstehung sei schon geschehen", und damit einige "vom Glauben" abbrachten ( 2Tim 2,17-18 ). Der Verfasser des Hebräerbriefes war ein nüchterner Realist, der Angriffe auf den Glauben seiner Leser sehr ernst nahm. Deshalb warnte er sie auch, dass jene, die solchen Angriffen erliegen und "abfallen", nachdem sie so große geistliche Privilegien erhalten und erfahren haben, nicht wieder ... zur Buße gebracht werden können.
Der Grund dafür ist, dass sie für sich selbst den Sohn Gottes abermals kreuzigen und zum Spott machen. Wer seinen christlichen Glauben widerruft, vollzieht in seinem Leben und in seiner ganzen Einstellung einen Schritt, der im Grunde auf eine erneute öffentliche Verwerfung Christi hinausläuft. Als er ihm zuerst vertraute, bekannte er sich damit zu der Ansicht, dass die Kreuzigung ungerecht war und aus der sündigen Ablehnung des Heilands resultierte. In der Zurücknahme dieser Auffassung bestätigt er jedoch den Standpunkt der Feinde Jesu, dass dieser seinen Tod am Kreuz verdient habe. In diesem Sinne "kreuzigen" solche Menschen "den Sohn Gottes abermals". Diese Aussage gewinnt besonderes Gewicht, wenn man annimmt, dass die Leser des Hebräerbriefes Juden waren, die im Begriff standen, in irgendeiner Form in ihre alte Religion zurückzufallen, denn die Kreuzigung Jesu ging immerhin in erster Linie vom jüdischen Volk aus. Ein Rückfall von Judenchristen war gleichbedeutend mit einem Wechsel ins feindliche Lager und der Solidarisierung mit jenen Landsleuten, die Jesus damals ans Kreuz schlagen wollten. Das war in der Tat ein schweres Vergehen. Solche Menschen konnten nicht ein zweites Mal zu der Buße bekehrt werden, die sie bei ihrer ersten Bekehrung zum Christentum empfunden hatten. Der Autor setzt voraus, dass ihre Herzen gegen alle Bemühungen, sie nicht zum christlichen Glauben, aber zu einem christlichen Leben zurückzugewinnen, verhärtet werden."
Die folgenden 3 Artikel erklären die Lästerung gegen den Heiligen Geist (die unvergebbare Sünde) auch recht gut: