Was bedeutet „Lästerung gegen den heiligen Geist“?

9 Antworten

Mt. 12: 22 Da wurde ein Besessener zu ihm gebracht, der blind und stumm war, und er heilte ihn, sodass der Blinde und Stumme sowohl redete als auch sah.

23 Und die Volksmenge staunte und sprach: Ist dieser nicht etwa der Sohn Davids?

24 Als aber die Pharisäer es hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen!

25 Da aber Jesus ihre Gedanken kannte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet, und keine Stadt, kein Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann bestehen.

26 Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so ist er mit sich selbst uneins. Wie kann dann sein Reich bestehen?

27 Und wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.

28 Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen!

29 Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den Starken bindet? Erst dann kann er sein Haus berauben.

30 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut!

31 Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden.

32 Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen.

Die Lästerung der Pharisäer bestand darin den Heiligen Geist einen Dämonischen Geist zu nennen.-obwohl sie wissen mussten, dass nur Gott die Dämonen ausgetrieben haben konnte.

Sie beleidigten ihn also bewusst als etwas, was er nicht war, um ihre Machtposition zu sichern.

Viele sind der Ansicht, dass man den H.Geist nicht mehr lästern kann. Denn die Pharisäer nannten den H.G einen Dämonischen Geist. Wenn das die Lästerung ist(was sie auch ist), braucht es dafür auch einen Grund. z.B ein vom H.G gewirktes Wunder-und das ist in der heutigen Zeit Mangelware, um es mal so zu sagen.

Und andere begründete Lästerungsmöglichkeiten fallen mir nicht ein.

Jedenfalls kann man den H.Geist nicht versehentlich lästern, denn man lästert mit voller Absicht und bewusst.

lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ
PinkyRose862  05.09.2022, 09:46

Ich hab das eine Nacht so bewusst und extra gedacht, dass ich jetzt tiefe Traurigkeit bekomme was ich getan habe und sorge mich verloren zu sein.

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SurvivalRingen  05.09.2022, 12:12
@PinkyRose862

Was genau hast du gedacht und? Ich bezweifle stark, dass du den Heiligen Geist gelästert hast, denn sonst würdest du wohl nicht bereuen.

Die Pharisäer hatten gelästert, weil sie so verstockt waren, dass sie die Wahrheit einfach nicht wahrhaben wollten - und dementsprechend hatten sie auch keine Reue.

Außerdem: Du hast in der Nacht ja wohl kaum ein vom H.G. gewirktes Wunder miterlebt und dann in vollem ernst behauptet, das käme von Satan?

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PinkyRose862  05.09.2022, 12:16
@SurvivalRingen

ich will die Gedanken nicht aufschreiben weil sie lästernd sind und so wieder in meinem Kopf kommen aber das was die Pharisäer sagten in meinen Worten und das bewusst und extra. Aber ich war heute morgen irgendwie traurig oder keine Ahnung ich kann meinen Gedanken selber nicht vertrauen weil ich sehr unsicher da bin was wirklich war und ich es ehrlich erzählen will.

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SurvivalRingen  06.09.2022, 02:06
@PinkyRose862

Hab ich das richtig verstanden, dass diese Gedanken nicht mit deiner Herzenseinstellung übereinstimmen?

Gedanken müssen nicht immer von einem selbst kommen. Satan kann uns auch welche eingeben, um uns zu irritieren. Hast du schonmal daran gedacht, dass das bei dir der Fall sein könnte.

Denn wie gesagt: Eine Lästerung, so wie es die Pharisäer taten, setzt eine Verstockung des Herzens vorraus, sodass man nicht bereut. - was bei dir aber offensichtlich der Fall ist.

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PinkyRose862  06.09.2022, 08:17
@SurvivalRingen

Ich denke das es meine Herzeneinstellung ist. Denn ich fühle nichts aber ich hab mich trotzdem entschuldigt.

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Hallo Lelele309,

es stimmt, gemäß Jesu Worten gibt es eine Sünde, die nicht vergeben werden kann: die Sünde (oder Lästerung) gegen den heiligen Geist. Das, was Jesus darüber sagte, möchte ich hier einmal im Zusammenhang wiedergeben:

"Deswegen sage ich euch: Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. Zum Beispiel, wer irgendein Wort gegen den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; wer immer aber gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden" (Matthäus 12:31,32).

Bevor man vorschnell befürchtet, die Sünde gegen den heiligen Geist begangen zu haben, ist es wichtig zu verstehen, um was für eine Art Sünde es sich dabei handelt. Bei der Sünde gegen den heiligen Geist geht es um eine willentliche und vorsätzliche Lästerung gegen den heiligen Geist, der einem bösen Herzen entspringt!

Betrachte einmal das Beispiel des Apostels Paulus. Er war, bevor er Christ wurde, jemand, der für den Tod einiger Menschen verantwortlich war. Er hatte also in den Augen Gottes sehr schwer gesündigt! Hatte er aber dadurch die Sünde gegen den heiligen Geist begangen? Paulus schrieb einmal von der Zeit, bevor er Christ war, folgendes: "...obwohl ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein unverschämter Mensch war. Dennoch wurde mir Barmherzigkeit erwiesen, weil ich unwissend war und im Unglauben handelte (1. Timotheus 1:13).

Rein menschlich gesehen, könnte man denken, Gott könne dem Paulus wegen des Ausmaßes seiner Sünden nicht mehr vergeben; dennoch tat er es, da ihm zum Zeitpunkt seiner Taten nicht bewusst war, wie schlimm das, was er getan hatte, in Wirklichkeit war. Nachdem ihm jedoch die Schwere seiner Sünde klar wurde und er von Herzen bereute, vergab Gott ihm bereitwillig. Paulus hatte also, obwohl er schwer gesündigt hatte, eindeutig nicht die unvergebbare Sünde begangen.

Gegen den heiligen Geist zu sündigen heißt, sich ihm willentlich zu widersetzen, und zwar aus dem Grund, weil das Herz durch und durch böse geworden ist, so dass es kein Zurück mehr gibt. Es gibt in der Bibel Beispiele von Personen, die sich der Sünde gegen den heiligen Geist schuldig gemacht haben. Dazu zählten z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten, als Gruppe gesehen.

Obwohl sie mit eigenen Augen gesehen hatten, welche Wunder Jesus Christus durch Gottes Geist vollbracht hatte, widerstanden sie ihm und schmiedeten sogar Mordpläne gegen ihn. Ihr Herz hatte einen Grad von Bosheit erreicht, der keinen Gedanken an Reue mehr zuließ.

Das gleiche kann von Judas Iskariot gesagt werden, der von Jesus als "Sohn der Vernichtung" bezeichnet wird (Johannes 17:12). Obwohl er als einer der 12 Apostel zu Jesu engsten Vertrauten gehört hatte und viele seiner Wunder aus nächster Nähe beobachtet hatte, war seine Habgier größer als die Liebe zu seinem Herrn. 30 Silberstücke reichten ihm, um ihn zu verraten. Sein Handeln entsprang einem durch und durch bösen Herzen. In einem Artikel mit dem Titel "Was ist die unvergebbare Sünde?" hieß es u.a. :

"Wer sein sündiges Verhalten hasst und sich wirklich ändern möchte, hat die unvergebbare Sünde nicht begangen. Gott kann selbst jemandem vergeben, der wiederholt in dasselbe sündige Verhaltensmuster zurückgefallen ist — vorausgesetzt, er hat sich Gott gegenüber nicht verschlossen (Sprüche 24:16).

Manche werden allerdings immer wieder von Schuldgefühlen gequält und denken deswegen, sie hätten sich der unvergebbaren Sünde schuldig gemacht. Die Bibel sagt aber, dass wir uns nicht immer auf unsere Gefühle verlassen können (Jeremia17:9). Gott hat uns nicht das Recht gegeben, über jemanden ein Urteil zu fällen — nicht einmal über uns selbst (Römer 14:4.12). Er kann uns vergeben, sogar wenn wir uns selbst nicht vergeben können (1. Johannes 3:19,20)" (Quelle: jw org - Bibel und Praxis - Fragen zur Bibel).

Wie Du also siehst, geht es bei der "unvergebbaren Sünde" darum, dass jemand aus einem durch und durch bösen Herzen handelt, in dem nicht mehr der Wunsch nach Änderung und Besserung vorhanden ist. Wer jedoch wegen einer bestimmten Sünde, die er für die "Sünde gegen den heiligen Geist" hält, Reue empfindet, hat diese Sünde wahrscheinlich nicht begangen!

LG Philipp

PinkyRose862  05.09.2022, 09:49

Ich hab es bewusst und extra gedacht und musste mir wieder antrainieren die Wahrheit zu denken. Ich bin sehr traurig was ich grade lese und was für Konsequenzen es hat. 😞

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Philipp59  05.09.2022, 12:55
@PinkyRose862

Du bist bereit, dein Denken zu korrigieren. Die Pharisäer taten das nicht! Außerdem empfanden sie niemals Reue wegen ihrer schlechten Taten.

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Im Matthäusevangelium heilt Jesus einen Besessenen vor großem Publikum.

24 Als aber die Pharisäer es hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen!

Jesus sagt dann sinngemäß, kann ja nicht sein, dass ich den Satan mit dem Satan austreibe.

28 Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen!

Dann sagt Jesus, dass nur der Heilige Geist den Teufel bindet, und wer was anderes behauptet, der schafft Unfrieden und ist gegen ihn und das Reich Gottes.

31 Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. 32 Und wer ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Weltzeit noch in der zukünftigen.

Wer also behauptet, das Wirken Jesu Christi sei irgendein Hokuspokus oder Teufelswerk, der lästert den Heiligen Geist. Wer sagt, der Heilige Geist ist dämonischer Natur, der lästert ihn. Das kann einem Christen nicht aus Versehen passieren, dazu muss man Jesus und seine Lehre selbst ganz grundsätzlich anzweifeln und gegen ihn sein.

Inwieweit Kritik an der Kirche (insbesondere der Katholischen) dann auch automatisch Lästerung ist, kann ich nicht beurteilen. Die katholische Führung ist garantiert dafür, weil sie sich zu den einzig legitimen Nachfolgern Christi in Lehre und Wirken erklären. Außerdem generierten sie früher riesige Einnahmen, indem sie das schlechte Gewissen von Sündern ausnutzten.

Meiner Meinung nach gilt Johannes 14,16, wo Jesus verspricht, dass der Geist in den Gläubigen wohnen wird und dass dies dauerhaft sei. Jeder Christ kann durch den Heiligen Geist Gutes tun, und jeder, der Christen aus Feindschaft dämonische Motive unterstellt, lästert den Heiligen Geist.

Was Lästerung des Geistes (Sünde wider den Heiligen Geist) genau bedeutet, hängt davon ab, welchen Christen man fragt.

Der katholische Katechismus meint: die Weigerung, Erbarmen Gottes anzunehmen.

   „Wer sich absichtlich weigert, durch Reue das Erbarmen Gottes anzunehmen, weist die Vergebung seiner Sünden und das vom Heiligen Geist angebotene Heil zurück. Eine solche Verhärtung kann zur Unbußfertigkeit bis zum Tod und zum ewigen Verderben führen.“ – Nr. 1864

http://www.intratext.com/IXT/DEU0035/_P6I.HTM

Protestanten meinen für gewöhnlich: wer das Wirken Gottes dem Teufel zuschreibt.

In diesem Sinne lästert den Heiligen Geist nur, wer das offensichtliche Wirken Gottes dem Teufel zuschreibt. Es geht nicht um Glaubenszweifel oder Murren gegen einen abwesenden oder angeblich ungerechten Gott.[3]
In der protestantischen Diskussion ist der Begriff insbesondere im Zusammenhang mit dem Abfall von der evangelischen Lehre in Zusammenhang gebracht worden, etwa in der Interpretation des Schicksals des italienischen Renegaten Francesco Spiera.

https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCnde_wider_den_Heiligen_Geist

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden (vgl. 1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.