Hat Greenpeace recht, dass Großbritannien nur deshalb AKWs baut, um die Infrastruktur für den Atom-U-Bootbau zu haben, obwohl AKWs ansonsten unrentabel sind?
Hieraus kopiert:
Strom aus Atomkraftwerken sei nicht wettbewerbsfähig. "Das heißt aber nicht, dass Atomenergie ganz verschwinden wird", so der Greenpeace-Experte. Großbritannien etwa werde neue Atomkraftwerke um jeden Preis bauen, auch wenn es für die Bevölkerung ein klares Minusgeschäft sei und eine verlässliche Energieversorgung sich ohne Atomenergie schneller, einfacher und billiger aufbauen ließe. Das Land brauche eine nukleare Infrastruktur inklusive Fachkräften und Fachfirmen für den Neubau von atomgetriebenen U-Booten. "Es wäre zu teuer, alle diese Kosten dem Militär zuzurechnen."
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5 Antworten
Es gibt aber auch viele Länder mit Atom-Reaktoren, welche keine Atom U-boote besitzen. Kann also nicht der einzige Grund sein.
Müsste man vermutlich die Greenpeacestudie lesen, wie das genau gemeint war.
Man kann erkennen, das das in den allermeisten Fällen nicht geschieht.
Wo bleiben denn die Atomwaffen von Finnland, Schweden, Japan, Südkorea, Taiwan, Belgien, der Niederlande oder der Schweiz? Oder diejenigen von Argentinien und Brasilien oder Südafrika? Ja, alle diese Länder haben AKW in Betrieb derzeit und das schon seit Jahrzehnten.
Das gilt nur für die Kernkraftwerke der Generationen 1 und 2. Die neueren Generationen sind sehr profitabel, liefern aber nicht mehr so viel Material, was für Kernwaffen geeignet ist. Deshalb setzt Frankreich weiter auf Atomkraftwerke und hat sich diese von der EU als "grün und nachhaltig" deklarieren lassen.
Ohne AKW und Atomindustrie, wird es schwierig Atom-U-Boote dauerhaft zu betreiben und Kernwaffen vorzuhalten. Es benötigt also eine gewisse 'Supplychain'.
Würde man die Industrie nur für die militärische Nutzung betreiben wollen, wird das extrem teuer, nimmt man die zivile Nutzung hinzu, kann man zumindest weite Teile der Infrastruktur halbwegs auslasten und beide Zweige profitieren von niedrigeren Kosten.
Und ja, natürlich ist Kernenergie teuer, der garantierte Abnahmepreis dürfte derzeit bereits über 15 cent je KWh liegen. (Nachtrag: Bezieht sich auf Hinkley-Point C, da wir von UK sprechen)
Wenn es nur um das Know-How des Militärs ginge, dann würde es keinen Sinn ergeben, dass man gerade so große Anlagen mit 1600 MW elektrischer Leistung baut, die wegen der extremen Leistung (und den besonderen Sicherheitsmaßnahmen) erst recht schweineteuer sind.
Zudem geht eine Menge der Kosten einfach für den Bau der extrem stabilen Gebäude drauf. Das meiste ist ja von der Kostenproblematik eine Menge Stahlbeton, den Bauarbeiter manuell bauen. Das ist dann wie bei Stuttgart21.
Es wäre zu teuer, alle diese Kosten dem Militär zuzurechnen.
Das dürfte ein klassisches Verschwörungsargument sein. Man unterstellt einfach, dass die Regierung spezielle geheim gehaltene Absichten hat, die man zudem sich anmaßt, akkurat erraten zu haben. Beweise für die Anschuldigung hat er aber nicht.
Reaktoren zur Stromerzeugung sind rentabel, sicher und retten vielen Menschen das Leben.
Lediglich das Fake-Gutachten der KKW-Basher, das gigantische nicht existiierende Kosten dazurechnet hält die Falschbehauptung von teurem Strom aus KKWs aufrecht.
Die Länder ohne eigenen Atom-U-Boot Bau wollen dann aber wahrscheinlich Atombomben bauen und ihre Kampfjets damit bestücken.