Belgien steigt wieder in Atomenergie ein?

7 Antworten

Wer hierzulande immer noch für die Revitalisierung der Atomenergie ist, hat Grundlegendes nicht verstanden.

Atomstrom war nur deshalb billig zu haben, weil er von Anfang an staatlich subventioniert war. Einerseits direkt und andererseits indirekt, weil man die Energiekonzerne, die früher alle staatlich oder kommunal waren, von den Folgelasten befreit hat. Mögliche Unfallfolgen wurden nie versichert und sie wären gar nicht versicherbar gewesen, wenn man mal nur an die Folgen von Tschernobyl in Europa denkt oder für die Japaner in Fukushima oder die Amerikaner in Harrisburg.

Aber Atomkraftwerke sind/waren hierzulande so sicher, also musste man sich darüber keine großartigen Gedanken machen. Insider wissen allerdings sehr genau, wo die Schwächen bei deutschen AKWs lagen und teilweise immer noch liegen.

Das größte Problem, das aber Deutschland (andere Länder auch!) hat, ist die sichere Lagerung von Atommüll. Dafür gibt es bei uns keine Lösung. Einzelne Länder haben das Problem für sich gelöst und bieten vielleicht sogar die Lösung, also eine endgültige Abnahme von strahlendem Müll auch von anderen Ländern an. Mit Sicherheit aber nicht billig und auch diese Kosten müssen in die Gesamtrechnung einbezogen werden.

Macht es Sinn, immer noch mehr stark strahlenden Müll zu produzieren, ohne zu wissen, wohin jemals mit dem Zeug?

Wenn nun Länder, wie Belgien, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Bulgarien usw. weiter oder nun erst recht auf Atomenergie setzen, werden diese schon wissen, wo sie ihren strahlenden Müll einlagern werden. Darauf haben wir keinen Einfluss auch wenn Folgeschäden womöglich auch mal auf unser Land ausstrahlen würden.

Es ist längst erwiesen, dass Atomstrom sehr teuer ist und eigentlich nur dann billig verkauft werden kann, wenn er staatlich subventioniert wird. Wenn andere Länder dazu bereit sind und die Bevölkerung dieser Länder das über ihre Steuergelder mitträgt, soll es mir recht sein. Wegen der Sicherheit der Anlagen mache ich mir weniger Gedanken, da letztlich alle diese Länder zunächst selbst betroffen wären, werden diese sich schon ausreichend um die Sicherheit der Anlagen kümmern.

Was bei uns fehlt sind nicht neue Atomkraftwerke, sondern die Netze und Speicher, die technologisch vorhanden, aber noch nicht umgesetzt sind.

Stromspeicher sollten mittlerweile überall da aufgestellt werden, wo Sonnen- oder Windstrom gewonnen wird. Das geht in jedem Haus, auf dessen Dach PV ist, an jeder Windkraftanlage oder bei Windparks und Freiflächen-PV-Anlagen. Ob das nun Batteriespeicher sind, Elektrolyseure zur Wasserstoffproduktion, Pumpspeicher oder was auch immer. Auch E-Autos können diese Rolle übernehmen.

Würde man das in großem Stil und vor allem dezentral ausbauen, wie es schon begonnen würde, könnten wir künftig ohne Probleme ein Stromnetz betreiben, das zu nahezu 100 % aus erneuerbaren Energien gespeist wird. Da sollte der Weg hingehen und nicht auf halber Strecke den Schwanz einziehen und veralteten Technologien nachweinen.


Oppulus  16.05.2025, 14:19

Nichts davon ist inhaltlich richtig.

Deutsche Kernkraft war noch nie staatlich subventioniert. Weder direkt noch indirekt. Die Unternehmen die Kernkraftwerke bauten mussten dafür Kredite aufnehmen und schon immer sind die Verursacher verpflichtet die Kraftwerke zurückzubauen und die Endlagerung des Atommülls zu bezahlen.

Doch selbst wenn sie es nicht wären, würde das keine Rolle spielen weil es hier nicht um riesige Kosten geht, sondern um sehr überschaubare Summen.

Finnland hat sein erstes Endlager fertig gebaut. Es hat 3 Milliarden Euro gekostet und 9 Jahre gedauert von Planung bis Fertigstellung. Mehrere Gemeinden haben sich darum beworben das Endlager haben zu dürfen. So schnell und billig geht Endlagerung wenn man es will und keine ideologischen Scheuklappen trägt.

Die Endlagerung kostet Peanuts.

Mögliche Unfallfolgen wurden nie versichert und sie wären gar nicht versicherbar gewesen, wenn man mal nur an die Folgen von Tschernobyl in Europa denkt oder für die Japaner in Fukushima oder die Amerikaner in Harrisburg.

Kernkraftwerke sind schon immer voll versichert. Auch das ist eine prominente und immer und immer wieder vorgetragene Lüge. Wogegen sie nicht versichert sind, sind fiktionale Ereignisse. Was in Tschernobyl passiert ist, wäre in einem westlichen Kernkraftwerk unmöglich. Weil wir eine andere Art von Reaktor haben. Wer das nicht weiß, hat sich nicht genug mit dem Thema beschäftigt. Ein westlicher Reaktor hat so wahrscheinlich eine Tschernobyl-Katastrophe wie ein Windkraftwerk.

Insider wissen allerdings sehr genau,

Witzig, dass du das sagst. Ich kenne Insider. Ich bin- oder war... gewissermaßen Insider und daher weiß ich: Als Insider stehen einem die Haare zu Berge über die seit den 1970'ern ständig wiederholten selben Fehlinformationen.

Das größte Problem, das aber Deutschland (andere Länder auch!) hat, ist die sichere Lagerung von Atommüll. Dafür gibt es bei uns keine Lösung

Für die Kritiker ist das Endlagerproblem ein unüberwindbares Problem weswegen wir die gesamte Technologie verbieten müssen. Dabei besteht das Endlagerproblem daraus ein ausreichend tiefes Loch zu graben und eine überschaubere Menge leicht zu behandelndes Material darin zu verbringen. Eine Aufgabe der die alten Römer gewachsen gewesen wären.

Doch das Gelingen der Energiewende beruht auf der Vorstellung, dass eine experimentelle und umweltschädliche Technologie die noch nicht im industriellen Maßstab funktioniert bis 2040 35% unserer Stromversorgung decken kann.

Und darauf setzen wir das Schicksal unserer Wirtschaft und das Überleben dieses Planeten! Und alles nur damit wir um Himmels Willen keine Kernkraftwerke betreiben müssen.

Und dann spreche ich noch nicht von Generation 4 Kernkraftwerken, die "Atommüll" als Treibstoff verwenden. Der Hauptgrund warum kaum ein Land ein Endlager baut ist der, dass sie eigentlich planen den Müll als Treibstoff für Gen4-KKW zu verwenden.

Es ist längst erwiesen, dass Atomstrom sehr teuer ist und eigentlich nur dann billig verkauft werden kann, wenn er staatlich subventioniert wird.

Ist schlicht falsch. Und lass mich diese Behauptung umdrehen: Warum müssen wir etwas verbieten das angeblich zu teuer ist um es zu verwenden? Wenn es so teuer und unwirtschaftlich ist, dann erlaubt doch den Bau!

Warum wollt ihr etwas verbieten, das niemand bauen möchte? Warum planen fast alle unsere Nachbarn etwas, das zu teuer ist?

Was bei uns fehlt sind nicht neue Atomkraftwerke, sondern die Netze und Speicher, die technologisch vorhanden, aber noch nicht umgesetzt sind.

Hier sieht man wie falsch herum die Debatte ist: Warum brauchen wir diese Dinge? Welchen Vorteil haben ausgebaute Netze und Speicher gegenüber Kernenergie? Dass sie keine Kernenergie sind.

Sie sind nicht billiger, sie sind nicht umweltfreundlicher, sie sind nicht leichter zu handhaben. Darauf beruht die gesamte deutsche Energieversorgung: Auf dem Mantra "Bloß keine Kernkraftwerke"

Wir haben den höchsten Strompreis in der Welt und einen der höchsten CO2-Ausstöße pro kWh in Europa weil wir keine Kernkraft wollten. Es hat keinen Vorteil gehabt außer, dass weniger Kernkraftwerke laufen.

das zu nahezu 100 % aus erneuerbaren Energien gespeist wird. Da sollte der Weg hingehen und nicht auf halber Strecke den Schwanz einziehen und veralteten Technologien nachweinen.

Das ist unmöglich. Aus physikalischen und technischen Gründen.

Der Irrtum ist hier zu glauben, dass wir mit der Energiewende den schwierigen Teil hinter uns haben und es ab jetzt leichter wird.

Das Gegenteil ist der Fall: Wir haben die "low hanging fruits" gepflückt. Ab jetzt wird es richtig schwer.

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Es ist ironisch wie typisch Deutsch unser verhalten hier ist: Hohe Ziele gesteckt, als einzige den Weg beschritten. Keines der Ziele erreicht, nur uns und unseren Nachbarn geschadet. In der Welt stehen wir da als Negativbeispiel und selbst unseren Verbündeten sind wir peinlich. Dabei behaupten wir großspurig auf dem richtigen Weg zu sein und wenn wir etwas falsch gemacht haben, dann, dass wir nicht radikal genug waren.

bwhoch2  16.05.2025, 14:33
@Oppulus

Da prallen zwei konträre Meinungen aufeinander. Ich bin informiert und Du auch. Ich wohl anders, als Du. Versuche jetzt einmal, aufbauend auf Deiner Meinung, Atomkraft in Deutschland wieder salonfähig zu machen und löse als erstes das Endlagerproblem. Erklär mal, wo Finnland das Endlager baut und warum genau dort und dann weise mal einen solchen Standort in Deutschland nach. Da fängt es dann wohl schon an.

Zu den Subventionen:

Atomstrom - mit 304 Milliarden Euro subventioniert | Greenpeace

Auch hier gibt es wohl mindestens 2 Ansichten. Welche ist wahr?

Oppulus  16.05.2025, 14:51
@bwhoch2

Danke für diesen vernünftigen Ansatz.

Und ich danke dir für die Quelle die du verlinkt hast.

Ich habe mich mit dieser Quelle auseinandergesetzt. Dein Link ist die 2013er Version. Ich habe mich mit der 2022er Version hier sehr ausführlich befasst:

https://www.gutefrage.net/frage/atomkraft-hochsubventioniert#answer-577005923

Ohne Scherz, da steht alles drin was ich dazu zu sagen habe. Ich diskutiere dort die neuere Version der Studie die du verlinkt hast.

Ich möchte nur eins hinzufügen: Im Jahr 2013 sprechen sie noch von "Subventionen". Im Jahr 2022 sprechen sie von "gesellschaftlichen Kosten". Weil (fast) nichts, das diese Studie ausweist tatsächlich Subventionen im Sinn dieses Wortes sind.

Lies es dir durch, du scheinst vernünftig. Und dann komm zurück und sag mir ob es deine Meinung geändert hat.

Oppulus  19.05.2025, 09:14
@bwhoch2

Um die Thesen kurz zusammenzufassen:

  1. Die Studie ist bezahlt von der Anti-Atom-Organisation Greenpeace (bzw ihrem gewinnorientierten Ableger Greenpeace Energy) und durchgeführt von einem Anti-Atom-Institut. Keine gute Grundlage für eine objektive Analyse.
  2. Die meisten "Subventionen" in der Studie sind hanebüchen und sowieso keine Subventionen im Sinn des Wortes (zum Beispiel Steuerfreiheit für Rücklagen die jede Großindustrie in Deutschland hat, Mitgliedsbeiträge in Organisationen in denen wir auch ohne Kernenergie Mitglied wären, oder Steuervergünstigungen welche Strom aus Kernkraft erhielt weil er umweltfreundlicher ist als fossile Energieträger).
  3. Selbst wenn die Zahlen der Studie zu 100% richtig wären, wäre die Energiewende in Deutschland mit einem vielfachen der Gelder unterstützt worden welche angeblich die Kernenergie erhalten hätte, für schlechtere Ergebnisse.

Erneut: Ich erkläre das ausführlicher in dem Link.

Es wurde eine Laufzeitverlängerung beschlossen. Neue AKW wird es vermutlich nicht geben. Zumindest hat der Belgische Energiekonzern angesichts der hohen Kosten kein Interesse neue AKW zu bauen.

Woher ich das weiß:Recherche

Gegen einen Neubau modernster Meiler ist nichts einzuwenden.

Leider verlängern sie auch die Laufzeit der maroden Schrott AKWs Tihange und Doe

Aber es ist schon schlau, so kann man den dummen Deutschen mit ihrem grünen Zappelstrom den dringend benötigten Strom zum Ausgleich der Flauten schön teuer verkaufen.

Woher ich das weiß:Recherche

Deutschland wird immer mehr zum Geisterfahrer.

Niemand hat die Energiewende nach deutschem Vorbild kopiert.

Deutschland hat einen der höchsten Strompreise der Welt (im Juni 2024 war es sogar der höchste der Welt) und einen der höchsten CO2-Ausstöße pro kWh in Europa. Weil wir aus Kernenergie ausgestiegen sind. Wären wir damals aus Kohlekraft ausgestiegen und hätten die Kernkraftwerke laufen lassen, wären wir jetzt klimaneutral in der Stromversorgung und hätten billige Strompreise (wie alle Länder die es so rum gemacht haben). Daran besteht kein Zweifel, das ist ein leicht überprüfbarer Fakt.

Bild zum Beitrag

Hätten wir Kohle ausgeschaltet und Kernenergie beibehalten hätten wir vor einigen Jahren unsere Klimaziele für 2035 erreicht. Ob wir jetzt überhaupt die Ziele für 2035 erreichen können ist äußerst fraglich.

Bild zum Beitrag

Ich höre andauernd, auch hier, die deutschen Einwände gegen die Kernenergie aus der Mottenkiste. Nichts davon ist wahr.

Ich wollte die eigentlich alle aufzählen und wenn es jemanden wahrlich interessiert kann ich euch für jedes einzelne erklären, warum dies Unsinn ist.

Doch am Ende ist die Faktenlage ganz einfach:

Jedes westliche Land das auf Kernenergie und Erneuerbare Energien setzt hat erheblich billigeren Strom als wir und einen erheblich niedrigeren CO2-Ausstoß als wir.

Nichts kann das wegdiskutieren. Der französische Strom ist nur so billig weil die EDF ein Staatsunternehmen ist? In Finnland sind alle Stromversorger gewinnorientierte Privatunternehmen.

Bild zum Beitrag

Dänemark steigt ebenfalls wieder in die Kernenergie ein. Und das ist hier ein besonders interessanter Fall. Dänemark hat ebenfalls einen der höchsten Strompreise weltweit, einen höheren Anteil Erneuerbarer Energien im Strommix als Deutschland (80%!) und einen höheren CO2-Ausstoß pro kWh als die meisten Staaten mit Kernenergie.

Dänemark ist bei den Erneuerbaren Energien weiter als wir und hat eingesehen, dass allein damit, eine günstige Stromversorgung nicht machbar ist.

 - (Politik, Deutschland, Wohnung)  - (Politik, Deutschland, Wohnung)  - (Politik, Deutschland, Wohnung)

heilaw  16.05.2025, 10:21

Ist dir bekannt dass Kernenegie eine der teuersten Energien ist.

Oppulus  16.05.2025, 11:23
@heilaw

Mir ist diese Behauptung bekannt.

Sie ist falsch und war schon immer falsch.

Jedes europäische Land mit Kernenergie hat erheblich günstigeren Strom als Deutschland (was nicht schwer ist, weil Deutschland den teuersten Strom der Welt hat).

Wie ist das möglich wenn Kernenergie so teuer ist?

Das ist keine rhetorische Frage: Warum ist der Strom in jedem Land mit Kernenergie deutlich billiger als bei uns, wenn Kernenergie so teuer ist?

Elektroheizer  16.05.2025, 12:23
@Oppulus

"Wie ist das möglich wenn Kernenergie so teuer ist?"

Schonmal den Begriff Subvention gehört?

Die Stromgestehungskosten eine neu zu bauenden AKW werden aktuell mit 15-50Cent/kWh prognostiziert. Auf Grund von höheren Lohnkosten wäre das in Deutschland vermutlich eher am oberen Ende.

Die Gestehungskosten bei EE liegen irgendwo bei 4-8 Cent. Tendenz fallend.

Da braucht man jetzt kein Hellseher zu sein um zu erkennen, wer am Ende die günstigere Ernergieversorgung haben wird.

Und genau aus diesem Grund wikt Engie ab und wird in dem Land keine neuen AKW bauen.

Oppulus  16.05.2025, 13:04
@Elektroheizer

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll dir all deine Irrtümer aufzuzählen.

Fangen wir mit dem offensichtlichsten an:

Ich argumentiere nicht gegen Erneuerbare Energien.

Ich bin für einen gemeinsamen Ausbau von Erneuerbaren Energien und Kernenergie um den Klimawandel zu bekämpfen. Wenn du mir also den Preis von EE gibst als Kontrast zum Preis von Kernenergie, greifst du einen Strohmann an.

Du widerlegst ein Argument, das ich nicht gebracht habe und nicht vertrete.

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Schonmal den Begriff Subvention gehört?

Kernenergie wurde und wird in Deutschland nicht subventioniert. Die Kernkraftwerke in Deutschland wurden von staatlichen, halbstaatlichen und kommunalen Betrieben gebaut mit Krediten. Das war vor der Liberalisierung des Strommarktes. Die Aufgabe dieser Unternehmen war nicht gewinnmaximierend zu arbeiten sondern ihr Versorgungsgebiet möglichst preiseffektiv mit Strom zu versorgen.

Die Situation im Ausland habe ich nicht für jedes Land auswendig. In Frankreich wurde er in dem Sinne subventioniert, dass ein staatliches Unternehmen die Kernkraftwerke gebaut hat. Dadurch hat, wie schon erwähnt, Frankreich einen sehr viel CO2-ärmeren Strom als wir und sehr viel billigeren Strom als wir.

In Finnland hat der Staat die Kernenergie überhaupt nicht subventioniert oder auch nur untertstützt und Finnland hat einen viel niedrigeren Strompreis und CO2-Ausstoß in der Stromversorgung als wir. Und das sind nur Beispiele. Du wirst kaum einen Fall finden in dem Kernkraftwerke von Staaten subventioniert (im Sinne dieses Wortes) wurden.

Besonders nicht in Deutschland.

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Da braucht man jetzt kein Hellseher zu sein um zu erkennen, wer am Ende die günstigere Ernergieversorgung haben wird.

Dieses Versprechen höre ich jetzt seit dem Jahr 2000- als ich noch dran geglaubt habe (da war ich aber auch noch ein Kind). Seit dem hat der deutsche Strompreis sich vervielfacht. Wann sinkt er denn jetzt nachhaltig? Wann ist es so weit? Er ist letztes Jahr minimal gesunken, aber alle wissen, das liegt an der Wirtschaftskrise, nicht an niedrigeren Erzeugerkosten.

Das ENDE ist überhaupt nicht wichtig. Ich lebe jetzt, nicht in 10 oder 20 Jahren. Es wird kein Ende geben. Der deutsche Strompreis müsste sich mehr als halbieren um günstiger zu sein als er vor dem Atomausstieg war. Wann kommen wir da an?

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Die Stromgestehungskosten eine neu zu bauenden AKW werden aktuell mit 15-50Cent/kWh prognostiziert.

Kommt stark darauf an welche Quelle du dir suchst. Mir ist wohl bewusst, dass atom-feindliche Quellen für Deutschland solche Stromgestehungskosten beim Neubau von Kernkraftwerken behaupten. Da man die in Deutschland überhaupt nicht bauen dürfte, selbst wenn man wollte, ist es das Geheimnis dieser Aktivisten wo die Zahlen herkommen.

Für Finnland haben wir mit dem Bau von OL3 mal ein robustes Beispiel. OL3 war extrem teurer als geplant und dauerte viel länger als geplant. Und doch können wir sagen, OL3 wird über seine Lebenszeit doppelt so viel Strom erzeugen wie Anlagen die Deutschland im letzten Jahr gebaut hat und hat dabei die Hälfte unserer Subventionen für die EE gekostet.

Das ist einfach Mathematik. Glaub mir nicht, rechne es aus:

Du nimmst die Baukosten von OL3 in Euro und die zu erwartende Strommenge das es über seine Lebzeit erzeugen wird in kWh. Und dann rechnest du aus, wie viel eine kWh gekostet hat.

Dann guckst du nach wie viel Subventionen die Erneuerbaren Energien in Deutschland im letzten Jahr gekriegt hat, wie viel EE dafür zugebaut wurden und wie viel Strom die über ihre Lebzeit erzeugen werden. Da rechnest du jetzt auch aus, wie viel Geld eine kWh gekostet hat. Wobei du da beachten musst: Das sind nicht die Baukosten, das sind die Subventionen die der deutsche Staat einem Unternehmer zusätzlich zu seinen Baukosten gibt, damit der Bau sich finanziell rechnet.

Wenn du seriöse Quellen nimmst, liegt der LCOE für Kernenergie und Erneuerbare Energien etwa gleich auf. Ein Netz zu 100% aus Kernenergie ist genauso dämlich und unmöglich wie 100% Erneuerbare Energien.

Das ist kein realistisches und kein erstrebenswertes Ziel. Außer Deutschland hat es nur noch Dänemark versucht: Die jetzt Kernenergie wollen, weil sie das Experiment als gescheitert ansehen.

Man sieht die deutsche Energiewende weltweit als abschreckendes Beispiel an.

Elektroheizer  16.05.2025, 13:35
@Oppulus

Ich bin auch kein AKW Gegner. Ich fand den übereilten Atomausstieg ebenfalls Dumm. Nun ist es aber so.

Inzwischen hat sich die Welt aber weitergedreht. Der Bau neuer AKW ist extrem teuer geworden. Woran das genau liegt, kann ich nicht sagen. Aber auch in Finnland hat das Kraftwerk 4x so viel gekostet wie unrsprünglich geplant. Andere Kraftwerksneubaueten sind noch viel teuer in Frankreich und England.

Aber auch die Betriebskosten haben sich extrem verteuert. Und das wird in Zukunft noch teurer werden.

Ja die Energiewende ist auch teuer. Insbesondere der damit verbundene Netzaus- und Umbau. Redispatchmaßnahmen, EEG und so weiter verschringen viele Milliarden.

Ich wäre sofort für einen AKW Neubau, wenn sagen wir 1GW für 2-3 MRD möglich wären. Das würde aber vermutlich mindestens das Zehnfache kosten. Und was sollen wir mir einem GW? Das wäre nur der berühmte Tropfen auf den Stein. Um richtig wieder in AKW einzusteigen wären mindestens 10GW sinnvoll. 10GW die wir absehbar viele Stunden jeden Tag nicht brauchen. Und in 10-20 Jahren ohnehin komplett überflüssig wären. Bis dahin wären die AKW aber noch nichtmal genehmigt. Und da rede ich noch nichtmal von den tausenden Demos, Gerichtsverfahren und Bürgerinitiativen. Das würde den Bau nicht nur fast unmöglich machen, sondern auch zusätzlich verteuern.

Ich warte nichtmer darauf, bis die Strompreise fallen. Das habe ich aufgegeben. Ich machen daher jetzt einen Teil meines Stromes selber.

Oppulus  16.05.2025, 13:50
@Elektroheizer

Es freut mich zu hören, dass du nicht gegen AKW bist. Das erspart mir die unsinnigsten Argumente zu widerlegen.

Finnland hat das Kraftwerk 4x so viel gekostet wie unrsprünglich geplant

Das ist korrekt. Das stimmt. Und weißt du was passiert ist als dieses Kernkraftwerk (OL3) ans Netz ging?

Der Strompreis in Finnland fiel über Nacht um 75%.

Als erstes muss man sagen: OL3 war ein Protoyp. Sein Schwesterwerk in Frankreich FA3 ebenso. Die beiden und zwei Reaktoren in China waren die ersten 4 neuen Kernkraftwerke der Generation 3+.

Können wir uns darauf einigen, dass ein fünftes, sechstes, zehntes Kernkraftwerk billiger wird? Dies waren die ersten Kernkraftwerke die Europa in mehr als 10 Jahren gebaut hat.

Rechnen wir doch mal durch. Rechnen wir einfach mal durch ob sich das rechnet:

Es ist sehr schwer geworden genaue Zahlen für die Kosten der Energiewende zu erhalten, weil das sehr transparente EEG-Fördergesetz in ein steuerfinanziertes Subventionssystem geändert wurde, für das man nicht mehr so leicht genaue Zahlen kriegt.

2020 lagen die EEG-Förderkosten bei 23 mrd Euro. Nehmen wir mal für die Rechnung an, die Energiewende hätte 2023 nur 22 mrd Euro gekostet. Ich finde das ist ein niedriger Wert, es wird mit Sicherheit mehr sein, aber nehmen wir einfach 22 an. Und es lässt sich leicht mit den Kosten von OL3 rechnen. OL3 hat mit 11 mrd also so viel gekostet wie ein halbes Jahr EEG-Subventionierung.

Ich nehme, um fair zu bleiben, für alle Werte den höchsten Wert, nicht den niedrigsten. Die im Jahr 2023 gebauten PV- und Windkraftanlagen werden über ihre gesamte Lebenszeit rund 470 TWh Strom erzeugen.

OL3 wird über seine Lebenszeit rund 780 TWh erzeugen.

OL3 hat also halb so viel gekostet wie ein Jahr Energiewende, wird aber fast doppelt so viel Strom liefern.

Aber halt! Das ist noch nicht alles. 11 mrd sind die Baukosten von OL3. Das sind nicht die Förderungen welche die TVO (Der Betreiber von OL3, ein privates Unternehmen) vom finnischen Steuerzahler/Stromverbraucher erhalten hat, zusätzlich zu den Baukosten. Das ist der Baupreis den die TVO selbst berappt hat und daraus ein schönes Kernkraftwerk gebaut hat ohne jegliche Förderung des finnischen Staates. Es kann dem Steuerzahler völlig Rille sein, wie viel das private Unternehmen TVO für OL3 bezahlt hat. Mit den 22 mrd Euro welche die Energiewende 2023 gekostet hat, kannst du nicht PV und Wind-Kapazitäten im Wert von 470 TWh schaffen. Das ist das Geld, das du privaten Investoren zusätzlich zu den Baukosten geben musst, damit sich ihre Investition überhaupt lohnt.

(Falls du an den Rechnungen zweifelst, kann ich dir gern alle Berechnungen offen legen.)

Ja die Energiewende ist auch teuer. Insbesondere der damit verbundene Netzaus- und Umbau. Redispatchmaßnahmen, EEG und so weiter verschringen viele Milliarden.

Ohne darauf inhaltlich weiter einzugehen möchte ich nochmal betonen: Im Ausland gilt die Energiewende als gescheitert. In all den Diskussionen in den Ländern in denen wieder über Kernkraft geredet wird: Belgien, Dänemark, Italien fällt immer wieder ein Wort "Energiewende". So wie es da steht. Ohne Übersetzung. Man sieht uns als ein negatives Beispiel an.

Unsere hohen Strompreise treiben die Preise in ganz Europa. Norwegen nannte die Situation "Scheiße" (sic!). Schweden hat sich beschwert. Die skandinavischen Länder halten- und das sagen sie genau so- den Bau eines Hochspannungskabels auf als Geisel gegen Deutschland- weil sie unseren teuren Strom nicht wollen.

Die EU möchte den deutschen Strommarkt in mehrere Strompreiszonen aufteilen was die wirtschaftlichen Folgen unseres Strompreises weiter verschlimmern wird.

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Und in 10-20 Jahren ohnehin komplett überflüssig wären

Sagt wer? Wieso? In 10 bis 20 Jahren brauchen wir keinen Strom mehr?

Bis dahin wären die AKW aber noch nichtmal genehmigt. Und da rede ich noch nichtmal von den tausenden Demos, Gerichtsverfahren und Bürgerinitiativen. Das würde den Bau nicht nur fast unmöglich machen, sondern auch zusätzlich verteuern.

Hier hast du komplett Recht. Nur siehst du wie rückwärts das ist?

"KKW sind zu teuer zu bauen, darum sollten wir keine bauen."
"Warum sind sie so teuer?"
"Weil wir sie bekämpfen werden!"
"Warum bekämpft ihr sie?"
"Weil sie so teuer sind."

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Ich warte nichtmer darauf, bis die Strompreise fallen. Das habe ich aufgegeben. Ich machen daher jetzt einen Teil meines Stromes selber.

Hier ist ein ganz wichtiger Irrtum in der deutschen Debatte. Der private Stromverbrauch mach ein Drittel des Stromverbrauchs aus. Die Industrie hat den bei weitem größten Teil. Du wirst ein Stahlwerk nicht mit Wind- und PV betreiben können.

Sämtliche Balkonkraftwerke in Deutschland zum Beispiel, haben eine geringere Kapazität als ein einziges Kernkraftwerk.

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Ein Irrtum ist hier, dass das schlimmste für die Energiewende vorbei ist und es ab jetzt schneller geht. Das Gegenteil ist der Fall. Die "low hanging fruits" wurden gepflückt. Ab jetzt wird es richtig schwer.

heilaw  16.05.2025, 13:57
@Elektroheizer

Warum ist der Strom billiger, nicht wegen Atomenergie, sondern, weil dieser Strom subventioniert wird. Der reine Erzeugerpreis ist auf jeden fall viel teurer.

Elektroheizer  16.05.2025, 14:14
@Oppulus

"Der Strompreis in Finnland fiel über Nacht um 75%."

Ja so ist es. Und damit wurden sämtliche Kalkulationen über den Haufen geworfen.

"Sagt wer? Wieso? In 10 bis 20 Jahren brauchen wir keinen Strom mehr?"

Das sage ich. Bereits heute sind wir im Jahresmittel bei 55% EE. 2030 werden es vorussichtlich 80% sein. Wegen mir auch erst 2032. Ist egal. Irgendwann um 2040 sind wir bei 95%. Dazu etwa 30GW Gaskraftwerke, die in den letzten Jahren gebaut wurden und noch gebaut werden. Die werden ja dann 2050, wenn eventuelle AKW ans Netz gehen würden, nicht verschrottet.

Ich sehe da ehrlichgesagt keine Lücke mehr, wo AKW sinnvollerweise ihren Strom reinquetschen könnten.

Ich muss dazu dagen, dass ich mich seit vielen Jahren mit den Netzen, Kraftwerkspark, Redispatch und so weiter beschäftige. Und narürlich auch was die anderen Länder machen. Und vor allem wie es in Zukunft weitergehen könnte.

Ein ganz großer Irrtum namhafter Institute war zum Beispiel, dass unser Stromverbrauch bis 2030 auf 700-900TWh steigen solle. Das habe ich bereits vor Jahren bezweifelt. Und? Jetzt hat man die Prognosen auf 640TWh reduziert. Und auch die werden wir vermutlich nicht erreichen. Eher im Gegenteil. Der Verbrauch sinkt nach wie vor. Auch in Q1 2025 haben wir wieder weniger verbraucht als vor einem Jahr.

Also ja. Wir brauchen die zusätzlichen 10GW nicht. Nicht heute und nicht in 10-20 Jahren.

Oppulus  16.05.2025, 14:39
@Elektroheizer

Erneuerbare Energien benötigen ein Backup. Immer. Keine Ausnahmen. Man kann die Physik hier nicht austricksen.

Wir benutzen in Deutschland Kohle als Backup.Eine modernes Kohlekraftwerk das auf einem Niveau läuft hat einen relativ geringen Ausstoß von CO2 und Giftstoffen (ja, Kohlekraftwerke stoßen Giftstoffe aus die Lungenkrankheiten verursachen. Daran sterben jährlich 1,3 Millionen Menschen). Doch ein Kohlekraftwerk das dauernd rauf und runter regeln muss (dazu sind sie nicht ausgelegt) erzeugt hohe Mengen CO2. Dies kann im Extremfall dazu führen, dass ein Windkraftwerk+Kohlebackup mehr CO2 erzeugt als wenn ein Kohlekraftwerk einfach auf einem Niveau durchläuft.

Deswegen haben wir in Deutschland den zweithöchsten CO2-Ausstoß in der EU und die höchsten Strompreise.

Das ändert sich auch nicht! Wir brauchen Strom auch wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint.

Egal wie viel installierte Leistung Deutschland hat: Wir brauchen ein Backup.

Deshalb sind Kernenergie und Erneuerbare Energien das perfekte Paar!

Dänemark hat 80% Erneuerbare Energien geschafft! Ist ihr Strom billig geworden? Nein. Er ist fast so teuer wie der in Deutschland. Wenn in den letzten Jahren Deutschland mal nicht den teuersten Strom der Welt hatte, war oft Dänemark vor uns.

Ist ihr Strom CO2-arm geworden? 152gCO2eq/kWh

Deutlich weniger als Deutschland, aber immer noch mehr als so ziemlich jedes EU-Land mit Kernenergie.

Dänemark will auf Kernenergie setzen weil sie sehen, dass die hervorragend zu EE passt. Sie kommen nicht weiter und sie haben entschieden den sinnvollen Weg zu gehen!

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Das ist etwas das ich an der Debatte nicht verstehe: Unser CO2-Ausstoß in der Stromversorgung ist ungewöhlich groß und unser Strompreis der höchste in der Welt.

Es muss doch offensichtlich sein, dass die Energiewende gescheitert ist!

Warum diskutiere ich darüber seit Jahren? Müssten wir uns nicht darauf leicht einigen können? Das Versprechen im Jahr 2000 war nicht: "Also die Strompreise verdoppeln sich bis 2025 und unser CO2-Ausstoß pro kWh sinkt nicht schneller als wenn wir nichts machen. Aber ab 2026 geht es dann richtig los!"

Das Versprechen war, dass wir 2025 praktisch CO2 sind zum Nulltarif!

Und jetzt höre ich: "Ja aber bis 2050! Da wird es jetzt klappen! Ganz bestimmt!"

Und ich weiß, ich werde 2050 in Deutschland wahrscheinlich immer noch diese Diskussion führen wenn es nicht ein Umdenken in der deutschen Energiepolitik gibt oder die Kernfusion funktioniert.

Das Maß für den Erfolg der Energiewende sollte unser CO2-Ausstoß sein, nicht die Menge an Erneuerbaren Energien! EE sind ein Mittel um den CO2-Ausstoß zu senken. Sie sind kein Selbstzweck! Wenn unser CO2-Ausstoß nicht sinkt, sind sie wertlos.

Das ist wie ein Kind das seinen Eltern versprochen hat eine 1 auf dem Zeugnis zu schreiben.

Kind: "Ich habe 10 Stunden jeden Tag gelernt! Jeden Tag!"
Eltern: "Welche Note hast du gekriegt?"
Kind: "10 Stunden! Sogar am Wochenende!"
Eltern: "Welche Note?"
Kind: "Zehn Stunden! Ziemlich cool, was?"
Eltern: "NOTE!"
Kind: "Eine 5. Ich habe eine 5 gekriegt. Aber keine Sorge. Nächstes Jahr lerne ich 12 Stunden am Tag! Da schaffe ich die 1!"

Elektroheizer  19.05.2025, 09:39
@Oppulus

"Egal wie viel installierte Leistung Deutschland hat: Wir brauchen ein Backup."

Da kommt Du aber mit 10GW AKW nicht weit. 10GW, die wir zu 99% der Zeit nicht brauchen werden. Und für das eine % würde es auch viel viel billigere Gaskraftwerke tun.

Oppulus  19.05.2025, 09:54
@Elektroheizer

Der Strom aus Gaskraftwerken ist deutlich teurer als aus Kernkraftwerken.

Und der Strom aus Gaskraftwerken ist nicht CO2-neutral: Wir werden also so niemals unser CO2-Ziel erreichen.

Ich rechne den Grünen hoch an, dass sie das Ziel neuer Gaskraftwerke aufgegeben haben nach dem Kriegsausbruch 2022. Ihnen wurde klar, dass es auf absehbare Zeit kein Erdgas aus russland mehr geben würde und ihre Ziele des Aufbaus eines Backups auf Gaskraftwerken nicht mehr möglich ist.

Offenbar hast du das Memo nicht erhalten.

Und wie kommst du auf 10 GW AKW? Erstmal sind GW gesicherte Leistung verdammt viel. Das ist wahnsinnig viel. 10 GW installierte Leistung sind sichere 87600 GWh pro Jahr. Ein vielfaches von 10 GW Windkraftwerken. Und 10 GW Windkraftwerke sind der Zubau von 3 Jahren Energiewende.

Wenn wir sagen, dass Kernkraftwerke nur die dreifache Verfügbarkeit eines Windkraftwerks haben, dann entsprechen 10 GW Kernkraft dem Windausbau von 9 Jahren.

Elektroheizer  19.05.2025, 09:59
@Oppulus

Versteh mich nicht falsch. Ich will auch nicht, dass Zig neue Gaskraftwerke gebaut werden, die kaum gebraucht werden. Aktuell haben wir über 30GW Gas. Und es sollen 20GW weitere gebaut werden. Alle sollen zu 100% H² betreibbar sein.

Alleine damit haben wir fast 100% unserer "Grundlast" Dazu noch Wasser und Biomasse. Müll und BHKW kommen auch noch dazu.

Also bereits heute haben wir genug Kerfatwerke ohne Wind und Sonne.

Warum 10GW AKW? naja Du kannst auch nur 1 GW bauen. Aber dann kann man es auch gleich ganz lassen. Mit unter 10GW brauch man nicht anfangen, wenn man wieder in Atom seinsteigen will.

Oppulus  19.05.2025, 10:15
@Elektroheizer

Das beste wäre eine idealisierte Energieversorgung basierend auf 60% EE und 40% Kernenergie.

Eine 100%-Verorgung mit Erneuerbaren Energien ist nicht wirtschaftlich machbar.

Und das wird überall verstanden, außer in Deutschland.

Elektroheizer  19.05.2025, 10:32
@Oppulus

"Das beste wäre eine idealisierte Energieversorgung basierend auf 60% EE und 40% Kernenergie."

Wie soll das Funktionieren? Bekanntlich ist es sehr teuer AKW zu regeln. Entweder die laufen 24/7 90% bis Volllast oder eben nicht. Und das eine GW mehr oder weniger, macht das Kraut nicht fett.

AKW sind numal "nur" reine Grundlastkraftwerke. Und die liefern 24/7 zuverlässig. Das ist gut, aber gleichzeitig auch schlecht. Denn die liefern auch dann, wenn man den Strom nicht braucht. Und dann verursachen sie nur Kosten.

Das Problem ist, dass die Zeiten, wo man die AKW nicht braucht im Laufe der Zeit immer mehr werden. Und das macht sie noch unwirtschaftlicher.

Daher passen AKW und EE ganz und gar nicht zusammen. Für EE brauchen wir flexible Kraftwerke.

Für kurzfristige Scwankungen haben wir Akkuspeicher und die guten alten PSW. Hier sehe ich das größte Potential. Und das Beste daran. Da brauchen wir keine Förderungen oder erst Investoren zu suchen. Die stehen nämlich schon Schlange.

Oppulus  19.05.2025, 10:40
@Elektroheizer

Weißt du was das größte Problem ist wenn du für Kernenergie diskutierst?

Wie tief sich Lügengeschichten auf der anderen Seite eingemottet haben. Egal worüber du sprichst du kriegst immer einen Schwall an Falschbehauptungen entgegen- diese Leute auch glauben!

Du kannst gar nicht über das eigentliche Thema diskutieren, weil du dich erst durch einen Wald aus Lügen kämpfen muss.

Das hier ist ein Beispiel:

Wie soll das Funktionieren? Bekanntlich ist es sehr teuer AKW zu regeln. 

Das stimmt nicht. Das stimmte noch nie.

Kernkraftwerke sind (fast) so gut regelbar wie Gaskraftwerke. Waren sie schon immer. Vor allem in Deutschland. In Deutschland vor der Energiewende, waren die Kohlekraftwerke für die Grundlast verantwortlich (denn die sind schlecht regelbar, bzw. deren Regelung ist teuer und umweltschädlich) und die Kernkraftwerke waren für die Residuallast da. Tatsächlich benutzen wir in Deutschland die Kohlekraft heute heute für die Residuallast was einer der Gründe ist warum unser Strom so teuer und CO2-intensiv ist und immer bleiben wird so lange wir Fossilkraftwerke für die Residuallast benutzen.

Und du hast diese Lüge so oft gehört und von Leuten denen du so vertraust. Die wahrscheinlich selbst daran glauben! Wenn du mir nicht glauben willst, bevor du sagst, dass das was ich sage nicht stimmt:

Ich habe in der Branche gearbeitet. (ist schon mehr als eine Weile her)

Ich kann dir Berge von Quellen vorlegen. Fachmagazine, Fachbücher. Ich habe beruflich und privat mit Experten darüber gesprochen. Ich habe entsprechende (nicht öffentliche) Dokumente gelesen.

Es ist nicht Mal ein Geheimnis!

Zahlreiche Umweltschützer (vor allem im Ausland) kämpfen für ein solches Stromnetz weil es die einzige realistische Art ist mit heute existierender Technologie CO2-neutral zu werden.

Du hörst davon in Deutschland nichts und glaubst darum ich bin ein Spinner oder verwirrt, doch im Ausland gibt es ganze links-grüne Strömungen die dieses Ziel anstreben.

Elektroheizer  19.05.2025, 11:20
@Oppulus
"Wie soll das Funktionieren? Bekanntlich ist es sehr teuer AKW zu regeln. 

Das stimmt nicht. Das stimmte noch nie."

Ach nein? Warum wurde das dann fast nie gemacht? Sieh Dir mal die Leistungskurven von AKW an. Fast eine gerade Linie. Egal ob die alten Erzeugungskurven aus Deutschland oder auch aktuell aus Spanien oder anderen Ländern. Da wird fast nicht geregelt.

Natürlich sind die technisch sehr gut regelbar. Das habe ich auch nie bestitten. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass das Geld kostet. Denn die Hersteller lassen nur eine bestimme Regelung zu, ohne dass eine zusätzliche Wartung nötig wäre, die Geld kostet. Daher vermeidet mann es die jeden Tag mehrmals hoch- und runterzufahren.

Wenn Du ein AKW runterregeln willst, musst Du Dampf ablassen. Also Energie verschwenden. Energie, die Du nicht bezahlt bekommst. Eher im Gegenteil. Du musst zusätzlich Energie für die Kühlung aufwenden.

Du kannst auch die Steuerstäbe einfahren und so die Kernspaltung bremsen. Aber auch das ist keine gute Idee. Denn sowohl die Steuerstäbe als auch die Brennstäbe werden dabei "verbraucht", müssen also irgendwann ausgetauscht werden. Also auch hier wieder zusätzliche Kosten, die gerne vermieden werden.

Noch schweiriger wird es, wenn die Steuerstäbe kompett eingefahren wurden. Dann dauert es wieder einige Tage, bis man das AKW hochfahren kann. In Spanien hat das bei einigen AKW 7 Tage gedauert. Das erste war erst 48h nach dem Blackout wieder am Netz.

Das kannst Du überall nachlesen. Das ist nunmal so. Technisch bedingt. Das stammt nicht von irgendwelchen grünen Spinnern oder Lügnern.

Wie gesagt beschäftige ich mich seit langen mit Kraftwerkstechnik, auch AKW. Und da gibt es eben so einige Zusammenhänge, die man eben einfach nicht wegdiskutieren kann.

Oppulus  19.05.2025, 11:32
@Elektroheizer

Juht. Du sagst es geht nicht, halb Europa macht es schon so oder plant, es bald so zu machen. Deutschland hat es Jahrzehntelang so gemacht. Wieso kann Europa machen was technisch gar nicht funktionieren soll?

Deutschland hat die höchsten Strompreise der Welt und einen der höchsten CO2-Ausstöße pro kWh in Europa.

Offenbar ist etwas das halb Europa bereits (und zum Teil seit Jahrzehnten) besser macht als wir es machen bei uns nicht möglich- nicht nur bei uns nicht möglich, nirgendwo möglich.

so einige Zusammenhänge, die man eben einfach nicht wegdiskutieren kann.

Wir drehen uns im Kreis, ich muss es trotzdem sagen: Was sich nicht wegdiskutieren lässt ist, dass wir die höchsten Strompreise haben, einen hohen Ausstoß von CO2/kWh, dass uns mehr versprochen wurde, und dass es nicht so aussieht als ob wir unsere Klimaziele erreichen werden während unsere Nachbarn die Kernenergie nutzen diese Probleme nicht haben. Und das nachdem wir viele hunderte Milliarden Euro, bald eine Billionen Euro auf das Problem geworfen haben.

Ich beobachte die Debatte seit meiner Kindheit (nicht immer auf der Pro-AKW-Seite) und was immer Deutschland versucht hat, hat das Problem schlimmer gemacht. Wie schlimm muss es noch werden bis wir umdenken?

Die Fakten sind bereits so schlecht und schlimm für uns. Wir graben die Grube in der wir sitzen immer tiefer. Und unsere europäischen Freunde stehen kopfschüttelnd daneben.

Elektroheizer  19.05.2025, 12:04
@Oppulus

"Was sich nicht wegdiskutieren lässt ist, dass wir die höchsten Strompreise"

FALSCH! Siehe oben.

"und dass es nicht so aussieht als ob wir unsere Klimaziele erreichen werden"

Für 2024 wurden die Klimaziele erreicht.

https://www.deutschlandfunk.de/expertenrat-fuer-klimafragen-pruefbericht-100.html

Es ist sicher nicht alles optimal gelaufen. Genauergesagt sogar sehr viel ist dumm gelaufen. Angefangen vom übereiltem Atomausstieg über die Laufzeitverlängerung diverser Kohlekraftwerke. Verschlafenem und ausgebremstem Netzausbau und so weiter und so weiter.

Dazu tausende Regulierungen der BNA, der Eichbehörden und was nicht alles noch.

All das hat uns dahin gebracht wo wir heute sind. Hohe Strompreise, die aber nicht so hoch sind, wie oft behauptet. Hoher Regulierungsaufwand. Hohe Netzkosten und so weiter.

Und was ist bisher rausgekommen? CO² /kWh wurde halbiert. Gut aber da ist noch Luft nach unten. In Sachen Verteilnetze sind wir kaum vorangekommen. Digitalisierung ist nach wie vor ein Fremmdwort.

Also alles in Allem tausend Gründen um zu beschreiben was dazu geführt hat wie es jetzt ist. Aber die AKW Geschichte ist nur ein klitzekleiner Puzzlestein. Nicht mehr und nicht weniger.

Und ich bleibe dabei. Ein neues AKW in Deutschland bauen zu wollen ist praktisch unmöglich. Angefangen, dass man keinen Investor findet über fehlende Baugenehmigungen bis zu Bürgerpotesten und vielleicht sogar Anschlägen.

Oppulus  19.05.2025, 12:15
@Elektroheizer
Für 2024 wurden die Klimaziele erreicht.

Aber doch weil unsere Wirtschaft schwächelt! Das ist doch gar keine Verschwörungstheorie oder kontrovers. Wir haben 2024 die Klimaziele erreicht weil aufgrund der hohen Strompreise unsere Wirtschaft schwächelt.

Würde die Wirtschaft brummen, hätten wir es nicht geschafft.

Und was ist bisher rausgekommen? CO² /kWh wurde halbiert.

Wurde nicht.

Sieh dir bitte diese Statistik an:

https://ourworldindata.org/grapher/carbon-intensity-electricity?tab=chart&country=DEU~USA

Zu Beginn der Energiewende, 2000, hatten wir 573 gCO2eq/kWh, 2023 waren es 381. Das ist ein Drittel. Nicht die Hälfte.

Die USA haben in der gleichen Zeit ihren CO2-Ausstoß pro kWh im gleichen Maße gesenkt (571 zu 369). Doch haben sie nicht eine Billion Euro in ihre "Energy Transition" gesteckt.

Auch sonst hat dies kein Land getan!

Klick dich einfach mal durch die Statistik durch die ich dir da geschickt habe: Wenn Deutschlands Ziel war den CO2-Ausstoß in der Stromversorgung zu senken, haben wir versagt! Uns sehr teuer versagt! Es wird Zeit, dass diese Erkenntnis in der deutschen Politik ankommt.

Und ich bleibe dabei. Ein neues AKW in Deutschland bauen zu wollen ist praktisch unmöglich. Angefangen, dass man keinen Investor findet über fehlende Baugenehmigungen bis zu Bürgerpotesten und vielleicht sogar Anschlägen.

Dann setz dich für die Legalisierung ein! Warum verbieten wir etwas, das niemand machen will?

Elektroheizer  19.05.2025, 14:52
@Oppulus

Na jetzt greifst Du aber ganz tief in die Trickkiste. In den 90ern lag der CO² Abdruck einer kWh Strom bei weit über 700g. Da ging bereits die Energiewende los. Die ersten WKA und PV Anlagen entstanden bereits zu der Zeit.

Natürlich haben Corona und die schwächelnde Wirtschaft unfreiwillig dazu beigetragen. Das ändert aber nichts am Ergebnis.

Eher im Gegenteil. Die Wirtschaft sind eher diejenigen, die uns in die CO² Suppe spucken.

Deutschland in die drittgrößte Wirtschaft auf der Welt. Ist also auch logisch, dass wir mehr CO² ausstroßen als ein kleines Land mit weniger Industrie.

"Dann setz dich für die Legalisierung ein! Warum verbieten wir etwas, das niemand machen will?"

Das frage ich mich allerdings auch. Aber wir werden in Belgien sehen ob neue AKW gebaut werden. Ich denke eher nicht.

Oppulus  20.05.2025, 08:25
@Elektroheizer
Das frage ich mich allerdings auch. Aber wir werden in Belgien sehen ob neue AKW gebaut werden. Ich denke eher nicht.

In Belgien, in Dänemark, in Polen, in Schweden, in Norwegen, in Finnland... um nur ein paar zu nennen.

Ich schaue viel internationale Presse und Nachrichten- eigentlich viel mehr als Deutsche. Und dort wurde gefeiert, dass die neue Bundesregierung ihren Widerstand gegen französische Kernenergie auf EU-Ebene aufgegeben hat. Davon habe ich in den deutschen Medien kaum etwas gesehen.

So manche pro-AKW-Gruppe (übrigens junge, politisch grüne Bewegungen mit hohem Bildungsgrad) hat schon gejubelt, dass dies eine Trendwende in Deutschland wäre und wir schon bald neue Kernkraftwerke bauen würden.

Und dann kamen Deutsche und sagten: "Immer langsam, es ist höchst unwahrscheinlich, dass Deutschland wieder in die Kernenergie einsteigt. Nicht bevor die Grünen ihre Meinung ändern."

Ich kenne die Sicht aus Deutschland und ich kenne die Sicht international. Und international versteht man uns überhaupt nicht. Ich habe ein Youtube-Video gesehen in denen ein Anthropologe erklärt woher die deutsche Obsession über Kernenergie kommt. Man erkennt sich darin dann kaum wieder und denkt: "So sieht uns ein Anthropologe?"

Worauf ich hinaus will: Die deutsche Sicht auf die Kernenergie ist das ungewöhnliche, das merkwürdige. Manche grüne Bewegung und sogar grüne Partei im Ausland ist für Kernenergie als Mittel gegen den Klimawandel.

Während deutsche Institute deutsche Studien in deutscher Sprache verfassen, die nur in Deutschland gelesen werden, wie man weltweit eine 100% Stromversorgung auf der Basis Erneuerbaren Energien herstellt, schreiben internationale Institute internationale Studien in englischer Sprache die weltweit gelesen werden aus denen hervorgeht, dass der Klimawandel ohne Kernenergie nicht aufzuhalten ist.

Während Deutsche, selbst deutsche Energieexperten (du ja auch) mir dauernd sagen, dass Kernenergie und Erneuerbare Energien nicht zusammen passen, ist der Konsens unter Experten weltweit, dass nur Kernenergie und Erneuerbare Energien die Lösung der Klimakrise sind in Ländern die nicht ausreichend Wasserkraft zur Verfügung haben.

Deutschland kann sich seinen Kurs und seine Politik und seinen moralischen Zeigefinger nur leisten weil niemand uns folgt. Würde ganz Europa auf den deutschen Weg setzen, wäre der Strom europaweit sehr viel teurer und entweder sehr viel dreckiger oder sehr viel unsicherer. Oder beides.

Elektroheizer  20.05.2025, 09:07
@Oppulus

"dass nur Kernenergie und Erneuerbare Energien die Lösung der Klimakrise sind in Ländern die nicht ausreichend Wasserkraft zur Verfügung haben."

Dort wo man kostengünstig AKW bauen kann, mag das durchaus Sinn machen. Das trifft aber nicht auf Deutschland zu. Und da rede ich nicht nur von den Genehmigungen und politischen Hürden.

Aber es gibt eine immer günstiger werdende Alternative. Und die heißt Akkuspeicher. Und ich bin mir sicher, dass die internationalen Experten diese Möglichkeit nicht ausreichend auf dem Schirm hatten/haben.

Um mal über den Tellerrand zu gucken: USA Kalifornien will bis 2045 komplett aus fosilen Energieträgern aussteigen. Dazu gehört auch die Stillegung der letzten AKW noch in diesem Jahr. Oder haben die bis 2030 verlängert? Egal aber dann ist Schluss mit AKW in Kalifornien. Auch gibt es dort ab 2035 ein Verbrennerverbot. Derzeit machen die ihren Strom zu einem großen Teil mit Erdgas und etwas Kohle. Der Rest sind bereits heute EE. Der Strompreis ist deutlich höher als im Rest der USA.

Kommt mir alles irgendwie bekannt vor. Dir auch?

Nur Dumm, dass die nicht auf die internationalen Experten hören.

Oppulus  20.05.2025, 09:40
@Elektroheizer
Aber es gibt eine immer günstiger werdende Alternative. Und die heißt Akkuspeicher.

Und das ist ein Traum- und nicht Mal ein schöner.

Erstmal ist das massiv umweltschädlich. Der Abfall aus der Produktion von Akkus sieht so aus wie sich Atomkraftgegener Atommüll vorstellen. Eine zähflüssige, hochgiftige Brühe welche die Umwelt zerstört.

Als nächstes ist diese Technologie in den Kinderschuhen. Es gibt nicht einen einzigen Akkuspeicher auf industriellem Niveau. Die Leute sagen immer: "Ja aber bei mir im Haus da habe ich ja einen und mit meinem Solarspeicher..." Blablabla

Das ist nicht Industrie. Ein mittelgroßes Stahlwerk hat den Strombedarf einer Großstadt. Das wirst du niemals mit Akkuspeichern betreiben. Es gibt nicht genug Lithium auf der Welt um genügend Akkuspeicher und E-Autos zu bauen. Es gibt nicht Mal genug Lithium auf der Welt um alle Autos auf E-Autos umzubauen. Das bleibt der Umwelttraum reicher Westler und wird niemals ein weltweit anwendbares Modell sein.

Dann macht Stromspeicherung Strom zwangsläufig teurer. Das ist einfach ein Gesetz der Natur und gilt im gesamten Universum. Etwas zu speichern macht es teurer. Ich hoffe ich muss das nicht näher erklären.

Wir machen also den ohnehin teuersten Strom der Welt noch teurer indem wir ihn speichern.

Und was ist der Vorteil von Akku-Speichern gegenüber Kernenergie?

Die sind keine Kernenergie. Das wars.

Die gesamte deutsche Energiewende ist darauf ausgerichtet keine Kernenergie zu wollen. Es geht nicht um Klimaschutz, billigen Strom oder Naturschutz. Es geht um die Abschaltung von Kernenergie. Alles andere ist Zweitrangig.

Als jemand dem Klimaschutz wichtig ist, Naturschutz und billiger Strom (in dieser Reihenfolge) finde ich das absurd und gefährlich.

Zu Kalifornien:

Kommt mir alles irgendwie bekannt vor. Dir auch?

Ja, klingt wie Deutschland. Und sie haben die selben Probleme. Wird auch heftig kritisiert und es gibt Gruppen die dagegen kämpfen.

Und Kalifornien hat die gleichen Probleme wie Deutschland obwohl die Sonne dort zuverlässiger scheint, der Wind zuverlässiger Wind und es in Südkalifornien scheinbar nie regnet (es gießt!).

Andererseits hat Kalifornien nicht hunderte Milliarden Dollar investiert. Das heißt die sind da wo wir sind, ohne dem große Mengen Geld hinterhergeworfen zu haben.

Dort wo man kostengünstig AKW bauen kann, mag das durchaus Sinn machen. Das trifft aber nicht auf Deutschland zu. Und da rede ich nicht nur von den Genehmigungen und politischen Hürden.

Kernenergie ist aktuell teuer zu bauen weil wir Jahrzehnte nichts neu gebaut haben. Ich glaube wir drehen uns im Kreis weil ich das oben schon gesagt habe: Die ersten ihrer Art waren teurer. Doch mit jedem Neubau wird es billiger.

Die ersten PV-Anlagen wurden subventioniert mit einem garantierten Strompreis von über 57 ct/kWh. Selbst heute liegt er noch bei 13 ct/kWh- was ungefähr dem doppelten bis dreifachen des Börsenpreises für Kernenergiestrom entspricht.

Ich sage dir: Wenn wir einem Kernkraftwerk einen Stromabnahmepreis von 13 ct/kWh garantieren, schießen die wie Pilze- Atompilze (haha) aus dem Boden.

Das ist auch etwas das ich dauernd höre: Die Erneuerbaren Energien seien ausgereizt und marktfähig. Gleichzeitig werden die weiterhin massiv gefördert und sobald jemand daran rüttelt kommt von der Lobby die Drohung, dass die gesamte Branche sterben könnte wenn man die Förderung auch nur senkt.

Elektroheizer  20.05.2025, 10:41
@Oppulus

"Als nächstes ist diese Technologie in den Kinderschuhen. Es gibt nicht einen einzigen Akkuspeicher auf industriellem Niveau."

Sag das mal der Bundesnetzagentur. Die listet aktuell 20GWh Speicher auf. Davon etwa 3,5GWh Industrie- und Gewerbespeicher. Für weitere etwa 60GW liegen Anträge auf Netzanschluss bei den Netbetreibern vor.

"Eine zähflüssige, hochgiftige Brühe welche die Umwelt zerstört."

Wohl kaum bei zukünftigen Na-Speichern.

"Es gibt nicht genug...."

Ja es gab vor über 100 Jahren auch nicht genug Fahrer für Autos, deswegen haben die sich nie durchgesetzt....

Also mir scheint Dein Wissensstand diverser Technologien ist in den 90ern stehen geblieben. Daher macht es keinen Sinn hier weiter zu diskutieren.

Oppulus  20.05.2025, 11:05
@Elektroheizer

Und du glaubst stumpf an Durchhalteparolen der Grünen.

Einerseits glaubst du nicht an die technische Machbarkeit einer gut ausgereiften und funktionierenden Technologie die überall auf der Welt hervorragend funktioniert (und hier bei uns besonders gut funktioniert hast), andererseits wettest du die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands und des Weltklimas auf unausgegorene Technologien deren wichtigste Eigenschaft ist, nicht "Atom" im Namen zu haben.

Sprechen wir uns in 20 Jahren nochmal- das ist zu lang. Sagen wir 10?

Lass uns eine Wette machen: Wir treffen uns hier im Jahr 2035 wieder.

Wenn Deutschland dann eine CO2-arme, billige Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien hat und immer noch ein reiches Land ist, gebe ich meine Unterstützung für die Kernenergie auf.

Wenn unsere Stromversorgung weiterhin CO2-reich, teurer als der EU-Schnitt oder Deutschland inzwischen ein armes Land ist, fängst du an Kernkraft zu unterstützen.

Deal?

Die hätte es ja auch wie wir machen können:

Inmer mehr Erneuerbahre so das wir immer mehr (tendenz Ssteigend) zu höchstzeiten drauf zahlen müssen damit Nachbarstaaten den Überstrom nehmen und bei flauten auf den Atomstrom der Nachbarländer angewiesen sind