Größte Gefahr durch Extremisten mit Schusswaffen?
Ein aktueller, seriöser, datenbasierter Befund zeigt, dass erkannte Rechtsextremisten in Deutschland weiterhin noch Zugriff auf mehr als etwa > 1700 < (!) noch legale Schusswaffen haben, da die verschiedenen Bundesländer diesbezüglich offenbar sehr schlecht organisiert sind und ihren sicherheitskritischen Auftrag die Waffen zu entziehen nur sehr schlecht bewältigt bekommen. Seit März 2022 und nochmal intensiviert seit Februar 2024 gibt es intensivierte Gesetzesverschärfungen diesbezüglich vom Bund und dennoch liegt bis heute eine so unzureichende Situation vor, dass derart viele Waffen noch nicht vom Staat eingezogen werden konnten.
Insgesamt geht man von min. 2500 Schusswaffen in extremistischen Händen aus in Deutschland (!), was wirklich krass ist, die deutlich größte Gefahrengruppe hier (zwei Drittel dieser Waffen, also über 1700) besteht aus Rechtsextremisten, Neonazis, "Reichsbürgern" oder radikalen Querdenkern.
Es gibt bekanntermaßen viele Extremisten, die leider erfolgreiche Anschläge "nur" mit Messern oder Autos durchgeführt haben, wie groß ist erst die Gefahr bei denen die aktiv mit Schusswaffen vorgehen? Und das obwohl die Bundesländer von dieser Situation und entsprechenden Waffenbesitzern wissen? Müsste _das_ Thema nicht Priorität haben?
21 Stimmen
1 Antwort
Wie viele Anschläge sind in den letzten Jahren mit legal besessenen Schusswaffen begangen worden?
Aber ja, bei der fortlaufenden Überprüfung der Zuverlässigkeit und der sonstigen Erlaubnisvoraussetzungen der WBK-Inhaber hängen die zuständigen Waffenbehörden teilweise massiv hinterher. Hier fehlt es über weite Strecken schlicht an Personal.
Anekdote dazu: Eine mir näher bekannte Person hat Anfang der 80er-Jahre mal eine WBK als Jäger erhalten. Der letzte Jagdschein wurde Mitte der 80er-Jahre gelöst. Und jetzt ratet mal, wann der hiesigen Waffenbehörde aufgefallen ist, dass die Voraussetzungen für die WBK gar nicht mehr vorliegen ;)
Ich will das Risiko durch Spinner mit Waffen keinesfalls kleinreden. Aber Fakt ist, dass die Zahl der vorsätzlichen Verbrechen, die mit legal besessenen Schusswaffen begangen werden, ausgesprochen klein ist.
Laut Statista wurden im Jahr 2023 rund 9.100 Delikte mit Schusswaffengebrauch begangen.
Und wie viele davon mit legal besessenen Schusswaffen?
In keinem der von dir genannten Fälle hat der Täter die Tatwaffe legal besessen.
In keinem der von dir genannten Fälle hat der Täter die Tatwaffe legal besessen.
Bitte...?! Das ist ganz klar sachlich falsch, Zitat:
"Der Attentäter von Hanau hatte eine rechtsextreme Gesinnung und war zudem psychisch krank, was jedoch den Behörden nicht bekannt war oder nicht ausreichend beachtet wurde. Die Waffe, die er für seine Tat verwendete, besaß er legal."
Zudem hängst du dich da grad sehr praxisfern an einem Wort auf, so funktioniert das nicht sinnvoll, wenn man diese Rechtsextremisten bzw. Extremisten generell stoppen will - wenn z. B. wie bei vielen school shootings, der Sohn oder der Enkel es geschafft hat an den Schlüssel vom Waffenschrank des Vaters/Onkels zu kommen, war die Waffe legal, aber der "Täter" hat sie auch nicht legal besessen, dennoch kommt es zu der Tragödie. Wenn nun z. B. besagter Vater/Onkel aber auch noch rechtsextrem ist und den Jungs in seinem Umfeld üblen aufhetzenden Dreck erzählt und ihn die gute Sicherung seiner Waffen wenig interessiert sind das alles zusätzliche Risiken, die der Staat unterbinden sollte, Extremist = erhöhte Gefahr und da gehören keine Schusswaffen in diese Hände. So klar ist das.
Es geht insbesondere um das große Gefahrenpotential und falls es dieses oder nächstes Jahr zu einem richtig krassen, neuen Vorfall mit vielen Opfern kommt, wäre es eine verdammt schwache Ausrede zu sagen "aber so oft kam das doch nicht vor, woher hätten wir wissen sollen, dass Extremisten ihre Schusswaffen auch häufiger wirklich benutzen können...".
Der Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 gehört zu einer Reihe von Neonazi-Anschlägen in Deutschland, darunter der Anschlag in Halle, der Mord an Walter Lübcke.
Winnenden, März 2009: Ein 17-Jähriger erschießt an einer Realschule sowie auf seiner Flucht 15 Menschen und sich selbst. Amoklauf in Erfurt, April 2002...
Klar ist, es gab in D. Vorfälle und es gibt auch viele internationale schlimme Vorfälle, insbesondere in den USA gibt es erschreckend viele school shootings, das sieht hier zwar im Schnitt deutlich besser aus (eben aufgrund besserer Gesetze), aber solche Vorfälle gab es bereits.
Laut Statista wurden im Jahr 2023 rund 9.100 Delikte mit Schusswaffengebrauch begangen. In etwas mehr als der Hälfte dieser Fälle wurde tatsächlich geschossen, in den anderen Fällen blieb es bei der Drohung (und "nur" eine ernste Todesdrohung mit so einem Gewaltpotential ist schon mehr als schlimm genug, wird sehr häufig zu jahrelang bestehenden psychischen Traumata führen...).