Frage an Christen: hin und hergerissen zwischen Reue und Vergebung?
Ich bin ein bisschen Rechthaberisch und es kommt öfters zu Konflikte...
Hinterher reflektier ich das dann immer und bemühe mich um Reue für meine eigenen Verfehlungen und Vergebung für die Verfehlungen vom Gegenüber...
Was denkt ihr darüber? Macht ihr das auch so wenn es mal zu Konflikte kommt?
5 Stimmen
6 Antworten
Finde ich gut, wie du damit umgehst, nachdem du bemerkt hast, dass du etwas falsch gemacht hast. Am besten auch dem Herrn direkt im Gebet bekennen, wo du was falsch gemacht hast (falls du das nicht schon tun solltest),
denn auch das Bekennen von Sünden ist aus meiner Sicht ein Teil der Beziehung, die wir mit Gott pflegen.
Bitte ansonsten den Herrn auch darum, dass er dir Gnade für den richtigen Umgang mit deinem Gegenüber schenkt, damit das (also damit meine ich die Situationen, wo du in deinem Verhalten verfehlst) in Zukunft möglichst nicht mehr vorkommt.
LG
Der Fragesteller schrieb:
Hinterher reflektier ich das dann immer und bemühe mich um Reue für meine eigenen Verfehlungen
Da hielt ich das nicht für nötig das nochmal extra zu schreiben,
ggf. auch den Mitmenschen die eigenen Verfehlungen zu bekennen. ( wenn es angebracht ist) Das schließe ich nämlich unter Reue mit ein.
Wichtiger war es mir daher hier den Fragesteller stattdessen explizit auf seine Beziehung mit Gott hinzuweisen. (Und auch auf seine Abhängigkeit von Gott, da GOTT nach meiner festen Überzeugung ist, der uns Gnade schenkt Dinge zu tun, die wir sonst nicht tun können)
Ich wünsche dir noch einen schönen Tag!
LG
Und auch auf seine Abhängigkeit von Gott, da GOTT nach meiner festen Überzeugung ist, der uns Gnade schenkt Dinge zu tun, die wir sonst nicht tun können
bzw. auch nur durch SEINE Gnade (und nicht aus uns selbst heraus) dazu in der Lage sind Jesus Christus nachzufolgen
LG
Andere Antwort
Es kommt darauf an was ein solcher Konflikt auslöst bei dir als auch bei anderen, es muss daher auch nicht negativ sein wenn verbale Konflikte ausgelöst werden.
Rechthaberisch zu sein und Recht zu haben ist auch nicht das selbe und es gibt Situationen wo man nicht immer auf sein Recht pochen muss. Verbale Konflikte werden wir immer haben doch müssen sie nicht immer Unfrieden auslösen. Es kommt da immer auch auf die Reife beider " Konfliktgegner " an ob ein solcher Konflikt im Unfrieden endet.
" Ist es möglich, soviel an euch ist, so habt mit allen Menschen Frieden. " Römer 12.18
Wo ein verbaler Konflikt bei dir oder bei anderen Unfrieden auslöst kann es daran liegen das einer von euch Unrecht oder sogar hat und es nicht einsehen will. Es kommt eben immer darauf an ob das was den Konflikt ausgelöst hat einen bedrohlichen Aspekt für einen darstellt oder nicht. Über unwichtige Dinge zu streiten wobei Unfrieden entsteht ist töricht aber leider zu oft der Fall.
Ich befinde mich z.B. derzeit in einem Konflikt mit meinem Vermieter der viel zu spät auf mehrere Wasserschäden in meiner Wohnung, seit September letzten Jahres, die ich ihm sofort gemeldet habe reagiert hat und sich bis heute noch nicht richtig darum kümmert. Dadurch ist die Wohnung so gut wie unbewohnbar geworden da mehrere Wasserschäden sowohl im Bad als auch in der Toilette die nebeneinander liegen entstanden sind. Der Schaden und die damit verbundenen Kosten ist dadurch immens gestiegen, da inzwischen auch mein Nachbar unter mir davon betroffen ist. Das hätte verhindert werden können wenn der Vermieter sofort reagiert hätte. Seine Reaktion kam mit 3 Wochen Verspätung. 5 verschiedene Wasserschäden die innerhalb eines Monats entstanden sind sind zu reparieren. Seit Oktober letzten Jahres kann ich weder Toilette noch Bad nutzen und muss dies bei meinen Nachbarn tun.
Das hier auch verbale Konflikte entstanden sind kann sich jeder vorstellen.
Ich erzähle jetzt nicht die ganze Story nur so viel, das dieser Vermieter der erst seit knapp 3 Jahren der neue Eigentümer dieses Denkmal geschützten Hauses ist, leider aus Unerfahrenheit nicht wusste auf was er sich bei diesem alten Haus das er sehr billig bekommen hat einließ. Das nötige Verantwortungsgefühl für dieses Mietobjekt geht ihm dabei auch völlig ab. Da er noch relativ jung und unerfahren aber sehr stolz ist, reagiert er auf meine verbalen Anstupser die bewirken sollen das er mehr Verantwortung zeigen soll mit Unverständnis.
Hier ist eine Situation die für mich einen bedrohlichen Charakter hat und ich scheue den Konflikt mit ihm der auch rechtliche Maßnahmen nötig macht. Was mich betrifft so habe ich stets eine adäquate Ausdrucksweise bei meinen verbalen Attacken gewählt und habe mir deshalb nichts vorzuwerfen was ich bereuen müsste. Aus rechtlicher Sicht bin ich bei diesem Konflikt im Recht und mein Vermieter im Unrecht. Hier Klein bei zu geben nur weil man einen Konflickt vermeiden möchte der bei dem " Gegner " zu Recht Unfrieden auslöst weil man Christ ist, halte ich für falsch. Der Ton macht aber immer die Musik und wo man sich dabei dennoch respektvoll verhält was ich tue, dann gibt es nichts zu bereuen und zu vergeben.
PS: Ich finde es grundsätzlich sinnvoll bei Abstimmungsmöglichkeiten auch immer die Möglichkeit für eine Andere Antwort zu geben da nicht immer etwas von den Abstimmungsmöglichkeiten zutreffen muss. 😉
LG
Es sollte erst gar nicht zu einem Konflikt kommen! Vorher denken!
Was soll ich machen wenn mein Gegenüber mich ständig bevormundet und Kontaktabbruch keine Option ist...
Und wenn ich ja zum Großteil der Zeit gut klar komme mit denjenigen.
Ich bin ein bisschen Rechthaberisch und es kommt öfters zu Konflikte...
Kenne ich nur zu gut.
Macht ihr das auch so wenn es mal zu Konflikte kommt?
Nein.
Ich nutze die Gabe des Zuhörens und Abwartens bevor ich jemanden eine Antwort ins Gesicht klatsche und wohlmöglich jemanden damit verurteile. Ich arbeite in einer Kita. Ja manchmal möchte ich den Eltern einfach mal die Meinung ins Gesicht klatschen. Aber während der Ausbildung wurde sehr viel Wert auf Kommunikation gelegt und darauf wie man Gespräche führt. Und das nutze ich nicht nur beruflich, sondern auch privat.
Beispiel....
Nehmen wir mal an, jemand kommt auf mich zu mit einer Latte an Vorwürfen. Klar ich könnte aus der Haut fahren, vielleicht fühle ich mich auch zurecht angegriffen. Aber meistens sind diese Vorbehalten nicht stimmend. Es mag vielleicht eins von den Vorwürfen richtig sein, aber meistens ist es so, dass zB beruflich die Eltern einfach nur mal auskotzen wollen.
Ich lasse die Leute ausreden, überlege kurz was die Thematik der Person sein könnte, bzw was diese Person am dringendsten benötigt. Dann hinterfrage ich. Das Abwarten und Hinterfragen nimmt den Leuten meistens schon den Wind aus den Segeln, weil die sind auf Konfrontation aus, ich auf Deeskalation. Heißt ich werde ruhig und gebe keinen Grund um weiter angreifbar zu sein. Wenn sie merken, Ok die bleibt ruhig und geht nicht auf Angriff über, ist das Eis gebrochen und man kann sich Konstruktiv mit der Sache auseinander setzen.
Ich hinterfrage dann was ihnen am wichtigsten ist und auch nur diese Sache wird besprochen. Ruhig und Sachlich. Und ja, auch ich muss mir manchmal Kritik anhören. Sowas nennt man kritikfähig sein. Und wenn die Kritik gerechtfertigt ist, dann muss man auch in der Lage sein, sein Verhalten reflektieren zu können.
Es hilft keinem, wenn man aufbrausend und nachtragend ist und immer Recht haben will.
Hinterher reflektier ich das dann immer und bemühe mich um Reue für meine eigenen Verfehlungen und Vergebung für die Verfehlungen vom Gegenüber...
Zunächst mal bist du für die Verfehlungen deines Gegenüber nicht verantwortlich, sondern nur für deine Verfehlungen.
Hinterher reflektieren ist OK, aber du solltest lernen, dich vorher im Griff zu haben. Wenn du es schaffst dich vorher im Griff zu haben, dann musst du hinterher nur noch reflektieren aber nicht mehr Reue üben.
Was kann ich dir auf dem Weg mitgeben? Vielleicht 3 Denkweisen....
- Verabschiede dich von deinen Erwartungen. Denn wer Erwartungen hat kann nur enttäuscht werden und Enttäuschung sorgt nur für mehr Konflikte
- Hüte dich davor die Menschen zu Verurteilen, denn auch du selber bist voller Fehler und bist froh, wenn dich deswegen keiner Verurteilt, abgesehen davon steht es uns auch gar nicht zu
- Lerne Ruhe zu bewahren und nicht gleich in den Angriffsmodus zu wechseln
Am Besten immer ehrlich sein. Die Wahrheit ist immer richtig. Ob die Wahrheit nun hart ist - damit muss jeder klarkommen.
Lieber eine harte Wahrheit, als eine gezuckerte Lüge.
Und den Menschen gegenüber muss man nichts bekennen?