Findet ihr Klausuren etc. auch realitätsfern?

Nein, ich finde diese Klausurensituation größtenteils in Ordnung 76%
Ja, auch mehr oder weniger meine Ansicht 12%
Andere Antwort 12%

34 Stimmen

15 Antworten

Nein, ich finde diese Klausurensituation größtenteils in Ordnung

"größtenteils" finde ich sie in Ordnung.

Gut, die Klausur in Musiktheorie in der 12. Klasse hat jetzt nicht den größten Einfluss auf mein Leben gehabt.

Prinzipiell: Bloß weil es einfach ist, heißt es nicht, dass man es sich auch einfach machen muss. Man wächst an Herausforderung, nicht an geschenkten Noten. Soviel dazu. Natürlich kannst du jedes Wissen, wenn du willst aus einer KI oder aus dem Internet holen, du kannst es dir aber auch einfach so aneignen, wenn du willst.

Außerdem: Nicht immer kannst du dich auf andere verlassen. Andere können genauso irren oder Fehler machen. Etwas zu können und zu wissen hat noch nie geschadet und manchmal hat man nicht die Möglichkeit nachzugucken und muss es halt können... oder man scheitert.

Wenn alle nur so viel wissen und lernen würden, wie sie bräuchten, würden wir alle dümmer werden.

Nein, ich finde diese Klausurensituation größtenteils in Ordnung

wieso sollte das realitätsfern sein. Dass Google etwas weiß, wissen wir alle. Aber ob du es weißt, weiß niemand.

Daher dient die Klausur der schriftlichen Überprüfung, ob du die im Unterricht gesetzten Ziele erreicht hast. Das möchte man wissen, von dir, nicht von Google, Freunden oder Kollegen.


Dumby435 
Beitragsersteller
 13.04.2025, 23:58

Wie gesagt, ich verstehe den Sinn der Wissensabfrage und unterstütze diese auch.

Jedoch finde ich die Methode einfach schon etwas altmodisch - Unser Schulsystem stammt größtenteils aus dem 19. Jahrhundert.

Es geht ja auch nicht darum, dass Wissen aus dem Internet oder von qualifizierten und vertrauenswürdigen Freunden/ Bekannten/ Kollegen/ ... ohne Wenn und Aber einfach so zu übernehmen - Es gilt auch, es zu überprüfen und es danach auch korrekt anzuwenden. Die korrekte Anwendung setzt auch ein gewisses Maß an eigenem Können voraus.

CliffBaxter  14.04.2025, 01:02
@Dumby435

die Klausurmethode ist eben so angesehen, dass man sie nicht ohne weiteres streichen kann. Da ist altmodisch und modern doch einerlei, man möchte den Wissensstand nun mal überprüfen.

Liebeg  14.04.2025, 07:10
@Dumby435

sicher das du nicht das 20. jhdt meinst? Wenn man bei allem irgendwen anderen Fragen muss hat man ja gesellschaftlich eine Intelligenz abwärts Spirale.

Andere Antwort

Dreh es um.

Im Job bekommste ein unbekanntes, besc**ssenes, nerviges Problem, welches du in kurzer Zeit lösen sollst.

Das ist es, worauf dich eine Klausur trainiert.

Wenn Schüler alle Recherchiermöglichkeiten nutzen können, müssen Klausuren entsprechend viel schwerer gemacht werden. An der Uni gibts zum Teil Open Book Klausuren, bei denen man alles verwenden darf. Es ist nicht so hilfreich, wie du denkst.

Man braucht zum Teil recht lange, um etwas zu finden, damit gehen sich Klausuren nicht unbedingt aus. Auch das Suchen muss man halt lernen.

Viele werden dann auch einfach ChatGPT fragen, dann kriegst du ne gute Menge an Antworten die Blödsinn sind. Und das passiert garantiert. Egal wie oft du Schülern sagst dass ChatGPT auch einfach Zeug erfindet, du wirst trotzdem genug faule Leute haben. Das ist sinnlos.

Punkt ist aber auch, dass es wichtig ist ein Wissensfundament zu legen. Ja, du kannst alles nachschauen, aber dann fehlt dir Verständnis für komplexere, weiterführende Themen. Und es dauert halt immer Zeit, zum Teil recht viel.

Denk mal an ein Thema, über das du gerne redest. Kann ein Spiel sein, oder eine Serie, ein Buch, etc...

Was macht mehr Spaß? Mit wem reden, der sich so gut auskennt wie du, oder mit wem der ständig jeden Mist nachschauen muss, weil er keine Ahnung hat?

Nein, ich finde diese Klausurensituation größtenteils in Ordnung

Sicherlich sind manche Fragen, die in eienr solchen Klausur gestellt werden nicht (mehr) unbedingt realititätsnahe z.B. wenn eine Frage lautet:

Tim geht mit seinem Taschengeld zur Telefonzelle um seine Oma anzurufen. er hat zwei 10 Pfennigstücke, zwei 50 Pfennig Stücke, ein 1 DM Stück und ein 2 DM Stück.

Wenn die Minute 20 Pfennige kostet, und Tim gerne 4 Minuten lang mit seiner Oma sprechen würde, welche Münzen muss er einwerfen um möglichst preiswert davon zu kommen?

Ganz zu schweigen davon, dass es keine Telefonzellen mehr gibt, oder nur noch seehr vereinzelt, die meisten mit Karten funzen, es die D Mark nicht mehr gibt usw. sind die Tarife mitterlweile ja ganz anders. Aber es geht ja darum, dass man sich gedanken darum machen muss, wie das zusammen hängt.