Vorab möchte ich eine Sache anmerken: Es handelt sich hierbei um meine persönliche Auffassung der Dinge und meine Antwort leitet sich auch von meinem Verständnis von Freundschaft und Beziehungen ab. Wer auch immer sich hier mit mir streiten möchte ist fehl am Platz und sollte die eigenen Beweggründe mal ganz deutlich fragen, ob in Zeiten der Hilfe für andere es angebracht ist, Diskussionen über persönliche Wahrnehmungen zu führen.
Nun zur eigentlichen Antwort: Wenn ich das richtig verstehe handelt es sich bei jenen "hilfreichen Antworten" um die Auszeichnung auf GF? Anderes kann ich mir gerade nur schwer vorstellen, sollte dies aber so sein, bitte ich um Aufklärung.
Meiner persönlichen Auffassung nach muss man nicht immer Gleiches mit Gleichem vergelten, schon gar nicht, wenn es sich um eine Auszeichnung auf einer Internetplattform handelt, wo die meisten der Fragen sich nur um das Sexualleben von pubertierenden Jugendlichen handelt. Zwischen Gerechtigkeit und Gleichberechtigung herrscht auch immer ein gewisser Unterschied, ohne näher drauf einzugehen, als möglichen Denkanstoß.
In der Hinsicht, dass Freundschaften nicht auf "wie du mir, so ich dir" basieren sollen, stimme ich deiner Freundin zu. Zwar habe ich auch lange so gedacht, aber ist mir in den letzten Jahren auch klar geworden, dass Freundschaft auch bedeutet, man erledigt mal einen Gefallen für den Anderen ohne direkte Gegenleistung. Wahre Freundschaften, von denen man im Leben sowieso nicht viele haben wird, brauchen nicht als Fundament die Zweckgemeinschaft, sondern eher das gegenseitige Verständnis füreinander, den Kompromiss und gemeinsame Interessen. Zwei Menschen können unterschiedlichster Ansichten sein und sich nicht mögen, führen aber eine Freundschaft weil sie gleichermaßen sich aushelfen? So kann eine Freundschaft nicht funktionieren.
Anderseits verstehe ich genauso gut auch deine Seite, nicht ausgenutzt zu werden. Fakt ist nunmal, dass es häufig leider so funktioniert, dass die Meisten in Freundschaften, Beziehungen oder Partnerschaften ausgenutzt werden. Diese Angst bzw. Furcht ist nachvollziehbar und aus deiner Sicht, für mich nachvollziehbar, ein Grund, auch auf Gegenleistung zu setzen.
Aber siehe meinen Punkt von vorhin: Wahre Freundschaften wird man im Leben eh nicht viele haben und diese werden auch nicht einen ausnutzen, gerade weil es wahre Freundschaften sind. Wahre Freundschaften basieren auf Vertrauen. Wie man ja sagt: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser.
Hier jetzt mein Vorschlag, weil es auch die Devise ist, nach der ich lebe: Andere von einer Meinung zu überzeugen, indem man die eigene "aufdrückt" und argumentativ über die andere stellt, wird nie zu der ersehnten Überzeugung führen, die man gerne hätte. Der Mensch, emotional, wie er ist, hält an vielem fest, auch seiner Überzeugung. Der beste Weg einen Streit bzw. Interessenkonflikt zu beenden ist nicht durch "Dominanz" über die andere Konfliktpartei, sondern durch den Kompromiss, durch die Findung und Einigung des gemeinsamen Nenners und von dort aus gemeinsam zur Lösung finden.
Der erste Weg zur Besserung ist immer die Einsicht. Einsicht, dass man, wenn auch berechtigt, nicht die gleiche Ansicht wie die andere Partei hat, sondern auch, dass eben jene besagte andere Seite anderer Meinung ist. Auch Einsicht, dass das Festhalten an der eigenen Überzeugung nicht der richtige Weg ist, für beide Seiten. Einsicht, dass man sich vielleicht sogar geirrt hat und einen Fehler begangen hat.
Im empfehle Folgendes: Schreib ihr doch morgen nochmal, entschuldige dich für den Streit und redet gesittet darüber, sobald ihr die Zeit dazu findet. Wer nicht den ersten Schritt tut und nur auf die Gegenseite wartet, kann so lange warten, wie auf die Züge der Deutschen Bahn. Erkläre deine Seite genau, gesteh, wenn es dir im Moment angenehm ist, auch ein, dass aufgrund der Ausnutzung du da vorsichtiger bist und nähert euch somit an. Man wird verwundert sein, welche Türen sich dann öffnen, indem man diplomatisch ist.
Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr euren Streit lösen könnte.
Beste Grüße,
Thunder