Existiert das Patriarchat heute in Deutschland noch?

Ja 52%
Nein 48%

29 Stimmen

8 Antworten

Ja

In vielerlei Hinsicht ja, neulich z.B. erst wieder einen Beitrag gesehen, das Frauen in Wissenschaftlichen Teams wenn es zur Veröffentlichung kommt eine deutlich geringere Chance haben namentlich genannt zu werden, als Männer, um nur mal ein Beispiel zu nennen.

Ich schätze einige werden an meiner Antwort bemängeln, das dies ja noch kein Zeichen für ein Patriarchat wäre, aber es sind eben doch Patriarchische Strukturen die zu oben genanntem führen.


xNevan  29.04.2025, 11:12
das Frauen in Wissenschaftlichen Teams wenn es zur Veröffentlichung kommt eine deutlich geringere Chance haben namentlich genannt zu werden

Das ist schonmal fachlicher Unsinn. Die Nennung der Authoren richtet sich danach wer welchen Beitrag geleistet hat. Wenn die Hauptverantwortliche eine Frau ist steht sie auch mit drin. Wenn keine Frau einen nennenswerten Beitrag geleistet hat wird auch keine genannt. Gleiches gilt für Männer. Oder glaubst du ernsthaft, dass die Liste der Authoren festgelegt wird ohne, dass sie von den beteiligten abgesegnet wird?

Ich lese Arbektsbedingt jede Woche 1-2 wissenschaftliche Zeitschriften und in den wenigsten Artikeln sind nur Männer genannt. Meist überwiegt der Teil der Frauen sogar.

Entsprechend solltest du nicht alles glauben was du liest.

Ich schätze einige werden an meiner Antwort bemängeln, das dies ja noch kein Zeichen für ein Patriarchat wäre, aber es sind eben doch Patriarchische Strukturen die zu oben genanntem führen.

Liegt vermutlich daran, dass es keins ist. Es wäre nur dann eins, wenn es a) überhaupt stimmen würde und b) die Frauen tatsächlich unterdrückt würden in dem Bereich. Dies ist jedoch nicht der Fall.

Deamonia  29.04.2025, 11:16
@xNevan

https://www.spektrum.de/news/warum-frauen-in-der-wissenschaft-oft-unsichtbar-bleiben/2032513

Für ihre Studie werteten sie schließlich die Daten von 128 859 Personen aus 9778 Teams in den USA über einen Zeitraum von vier Jahren aus, einschließlich Informationen über das jeweilige Forschungsgebiet und die Karrierestufe, und glichen die Namen mit 39 426 Zeitschriftenartikeln und 7675 Patenten ab. Sie untersuchten, wie viele Personen eines Teams je zu Autoren werden, und fanden heraus, dass Frauen zwar knapp die Hälfte der Arbeitskräfte stellen (48,25 Prozent), aber nur in 34,85 Prozent der Fälle zu Studienautorinnen werden. Verglichen mit dem Durchschnitt aller Teammitglieder ist die Wahrscheinlichkeit, als Autorin im Artikel des eigenen Forschungsteams genannt zu werden, um 13 Prozent geringer, die Chancen sinken mit steigendem Einfluss des Artikels (in besonders angesehenen Fachzeitschriften publiziert, oft zitiert). »Zumindest ein Teil des beobachteten geschlechtsspezifischen Unterschieds beim wissenschaftlichen Output ist also wohl nicht auf Unterschiede im Forschungsbeitrag, sondern auf Unterschiede in der Anrechnung zurückzuführen«, heißt es im Artikel.
xNevan  29.04.2025, 11:56
@Deamonia

Und hier sehen wir ein herrliches Beispiel für Lügen mit Statistik:

128859 Personen in 9778 Teams bedeutet wir haben im Schnitt 13 Personen pro Forschungsteam. 13 Personen pro Forschungsteam bedeutet aber nicht 13 Autoren. Da zählt neben den tatsächlichen Autoren das Laborpersonal dazu. Und jeder der mal in einer wissenschaftlichen Forschungseinrichtung war weiß, dass der Antell der Frauen am Laborpersonal deutlich überwiegt, womit 50 % der Arbeitskräfte nicht gleichbedeutend ist mit 50 % der tatsächlichen Wissenschaftler und Autoren. Dass der Anteil der Wissenschaftler im STEM Bereich in vielen Feldern eher Männer sind ist hinlänglich belegt, entsprechend wundert die Aufteilung nicht.

Udo107  29.04.2025, 11:08

Dir ist aber bewusst, dass es dafür klare Regeln gibt? Nichts Patriachalisches.

Die Reihenfolge der Autoren in einer Publikation spiegelt typischerweise den Beitrag zum Forschungsprojekt wider. Der Erstautor ist in der Regel der Hauptautor, während der Letztautor oft der Leiter der Forschungsgruppe oder der Mentor ist.
Deamonia  29.04.2025, 11:18
@Udo107

"Typischerweise" und "in der Regel" sind alles andere als "klare Regeln".

Informiere dich mal über Gender Publication Gap

xNevan  29.04.2025, 14:39
@Deamonia
Informiere dich mal über Gender Publication Gap

Der völlig andere Gründe hat als das Geschlecht. Dass man beispielsweise in der IT oder unter den Ingenieuren und Physikern deutlich mehr Männer als Frauen als Wissenschaftler hat ist interessen geschuldet und nicht well Frauen unterdrückt werden.

Aber das passt natürlich nicht in dein Narrativ.

Ja

Durchaus.

Frau-Sein in Deutschland bedeutet häufig Armut, es bedeutet Abhängigkeit, es bedeutet Diskriminierung und Gewalt. Das Armutsrisiko für Frauen ist über alle Altersgruppen hinweg höher als bei Männern.¹Mehr als die Hälfte aller Frauen erwartet nach 40 und mehr Jahren harter Arbeit in Vollzeit eine Rente, die nicht zum Leben reicht.²Besonders hart trifft es Alleinerziehende, die zu fast 90% Frauen sind: Mehr als 42% von ihnen sind von Armut bedroht. Und das, obwohl die meisten von ihnen neben der unbezahlten Sorgearbeit auch einer Lohnarbeit nachgehen.³ Diese Armut führt zu Abhängigkeit. Eine Abhängigkeit von Ämtern, die uns erniedrigen, wenn sie uns mit jedem weiteren Antrag daran erinnern, dass wir hier Bittsteller sind, weil das Geld trotz Arbeit nicht reicht. Die uns dazu zwingen, immer wieder aufs Neue glaubhaft klarzustellen, dass wir und unsere Kinder ein Recht auf Wohnraum, auf Essen, auf Kleidung haben. Armut führt für Frauen aber auch oft zu einer Abhängigkeit von ihren Partnern. Immer wieder bringt diese Abhängigkeit Frauen dazu, in gewaltvollen Beziehungen zu bleiben. In der Beziehung zu bleiben, bedeutet Angst um das eigene Leben – eine Trennung aber bedeutet, in eine akute soziale Notlage zu geraten.⁴

Jede dritte Frau in Deutschland erfährt mindestens einmal in ihrem Leben physische und/oder sexualisierte Gewalt; Sehr häufig in der Partnerschaft. Jede vierte Frau erfährt Gewalt durch einen aktuellen oder früheren Partner. Und während die häusliche Gewalt in Deutschland weiter zunimmt, fehlen heute mehr als 14 000 Plätze in Frauenhäusern. Das ist nicht nur eine Zahl: Es bedeutet, dass es in Deutschland Alltag ist, dass Frauen, die auf der Suche nach Schutz sind, abgewiesen werden müssen. Oft führt ihr Weg wegen der bestehenden Abhängigkeit zurück in die Beziehung, aus der sie sich so mühsam herausgekämpft haben. Immer wieder endet dies tödlich. Jeden Tag versucht ein Mann in Deutschland seine aktuelle oder ehemalige Partnerin umzubringen. Jeden dritten Tag gelingt es einem. Armut, Abhängigkeit, Gewalt – das ist die Realität der Masse der Frauen in Deutschland. Ihre Leben sind geprägt von einer doppelten Unterdrückung: Als Arbeiterinnen und als Frauen.

(Aus: https://kommunistischepartei.de/stellungnahmen/seite-an-seite-fuer-die-befreiung-der-frau-im-sozialismus/ )

Quellen:

¹ https://www.diakonie.de/informieren/infothek/2021/dezember/armut-und-geschlecht

² https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/altersarmut-frauen-101.html

³

https://www.rnd.de/politik/armutsrisiko-fuer-kinder-und-alleinerziehende-eltern-gestiegen-das-zeigen-neue-daten-LAZYJSNHWBAK5IDDF6C7E75SDI.html

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/wie-frauen-unterdruckt-werden-freie-wahl-zwischen-armut-und-misshandlung-10437007.html

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Antifaschist und politisch aktiv!
Nein

Wo soll denn das Patriarchat noch existieren, fragen wir mal so rum?🤣

Googelt mal „Patriarchat“ dann kommt:

Gesellschaftsordnung, bei der der Mann eine bevorzugte Stellung in Staat und Familie innehat und bei der in Erbfolge und sozialer Stellung die männliche Linie ausschlaggebend ist

Wo hat der Mann den heute noch eine bevorzugte Stellung im Staat und der Familie?
Bin ich heute männlich, heterosexuell und weiß bin ich das ultimative Feindbild … Nix mit „bevorzugte Stellung“.
Männer können keine Vergewaltigungsopfer sein. Gewalt geht nur von Männern aus. Männer sind das Problem. Wo ist da eine „bevorzugte Stellung“. Frauen werden dich mittlerweile bevorzugt behandelt.

Also was soll das für ein Patriarchat sein, außer das der orthodoxen Kirche, das heute noch existiert.

Nein

Das wurde Stück für Stück abgeschafft

Ja

In Teilen. Je nach Familie, Dynastie, kultureller Prägung.