Aus welchem Grund prügeln sich Jungs in der Schule am häufigsten?
Aus welchem Grund habt ihr euch mal geboxt?
28 Stimmen
9 Antworten
Ich bin verprügelt worden:
a) weil ich 5 Pfennig von der Straße aufgehoben habe und nicht meinem stärkeren Mitschüler ausgehändigt habe
b) weil ich so dumm geguckt habe
c) weil ich mich geweigert habe, einen Ball unter dem Auto wegzuholen, den jemand anders hat darunter rollen lassen
Das ist systematisches Mobbing. Es geht um die Rolle derjenigen Erwachsenen, die bei "Widerworten" gegen sich knallhart regulieren, aber die Aufsichtspflicht dann massiv verletzen, wenn Kinder andere Kinder (Ausreden der Vernachlässiger: "gehören immer zwei dazu"; "gehört bei Jungs dazu", "regeln Kinder spielerisch untereinander"; "aber du hast dann mitgemacht" usw.) misshandeln.
Wow, drei wirklich willkürliche Anlässe. Ich habe mit 13 ohne Vorwarnung aufs Maul bekommen, weil ich mich mit einem Mädel im Hallenbad verabredet habe, mit dem ich nur Schwimmen wollte. Was er mit ihr so vorhatte, weiß ich nicht. Er ist später aber als schlimmer Womanizer und Macho in die Annalen unserer Kleinstadt gegangen. Jedenfalls hat er mich erst geboxt und dann gesagt, warum. Das ist das ja regelrecht ein plausibles Verhalten im Verhältnis zu Deinen Erfahrungen.
ok, da steckt vieles drin. Alphatiergehabe der anderen, ggf. Mobbing
Du scheinst für alle möglichen Konflikte nur Gewaltlösungen zu kennen. Das ist sehr erschreckend und sicher nicht normal.
Weder als Jugendlicher, noch als Erwachsener habe ich mich jemals auf körperliche Auseinandersetzungen eingelassen.
Mag sein, dass mich auch meine Größe vor körperlichen Angriffen geschützt hat, aber von mir wäre so etwas auch niemals ausgegangen. Da gibt es bessere Möglichkeiten Konflikte zu lösen oder Anerkennung zu bekommen.
Dazu gehört natürlich ein bisschen Grips.
Selig sind die Friedlichen und die Gewaltfreien, denn sie sind statistisch immer noch klar in der Mehrheit, obwohl es so viele Blödköppe und Wirre gibt auf diesem Planeten.🤣 Steht aber nie in der Bild-Zeitung: Nach üblen Beschimpfungen beruhigten sich die Streithähne und gingen heim zu Mutti.
Da gibt es wohl viele mögliche Gründe.
Ein Grund kann auch Gewalt und Stress zuhause sein.
Was ist passiert als du mal einen Kampf erlebt hast? Hat das Schulpersonal den schnell bemerkt?
Sie wollen Anerkennung.
Bekommt der, der verliert aber nicht auch Anerkennung weil der sich auch traut zu kämpfen?
Vermutungsweise gibt es die sich normal benehmenden Schüler. Die schlagen im äußersten Fall zurück, wenn man sie angreift. Und ansonsten benehmen sie sich eben normal.
Dann gibt es die große Masse, unter der solche starken Verhaltensauffälligkeiten ab und an vorkommen. Sie haben verschiedene Anlässe, wahrscheinlich vorausgegangener Streit sehr oft.
Und dann gibt es die Systemsprenger. Die brauchen keine Gründe, sondern suchen wie Hooligans eine Bühne für ihren Krawall.
Viel wichtiger ist die Frage, wie und ob die aufsichtshabenden und aufsichtspflichtigen Erwachsenen Kindergewalt auf das pädagogisch katastrophale "regeln die selbst" abwälzen, ob sie stattdessen sogar dagegen vorgehen: Prügler also unbürokratisch auch mal verweisen.
Ach ja: Kindern Gewalt als "Selbstbehauptung" einzutrichtern, war hier auch schon Thema. Viele befürworteten solche Kurse. Da erübrigt sich Ursachenforschung schon wieder zum Teil.
Was von beiden Vorgehensweisen der Erwachsenen würdest du denn eher bevorzugen?
Konsequent maßvolles Durchgreifen. Gewalt an Bildungseinrichtungen ist eine massive Regelübertretung, und hier geht der Opferschutz vor. Gewalttäter müssen mit deutlichen Maßnahmen sanktioniert und im Wiederholungsfall direkt von der Schule verwiesen werden.
Ich glaube das wird sehr unterschiedlich gehandhabt in den Schulen. Ich frage mich auch immer ob die Angst vor einer Sanktion mehr bewirkt als das Beibringen von konfliktfreien Wegen um Zwischenfälle zu reduzieren unter Schülern.
Das Problem ist, dass ganz unterschiedliche Charaktere da zusammengewürfelt werden. Und darunter sind eben oft auch einige, die keine Regeln kennen und damit wenig anfangen können. Auf der charakterlichen Grundlage, die bei jedem Menschen erstmal da ist, kann man versuchen, deren Fehlverhalten zu korrigieren. Wer das entsprechende Verhalten nicht mitbringt, stört den Betrieb der Schule, aber insbesondere die anderen Kinder. Ggf. ist es wenigstens ein Schrittchen, die getrennt von den anderen zu unterrichten, deren selbstgemachte Probleme sonst immer wieder Grund für Antigewaltmaßnahmen wären.
Ja nur werden Konsequenzen und Strafen dann oft kollektiv aufgestellt und vergangen, sodass diejenigen, die ausnahmsweise mal in eine körperliche Auseinandersetzung geraten auch mit denselben Konsequenzen rechnen muss wie diejenigen, die häufig kämpfen. M.E. sollte mehr der Augenmerk darauf gelegt werden, Konflikte aufzubereiten und Alternativen zu zeigen. Aber das wäre Aufgabe von Sozialarbeitern und davon gibt es zu wenige an den Schulen.
Das ist sehr löblich! Manchmal hat man als Heranwachsender nicht die Wahl und gerät in eine körperliche Auseinandersetzung hinein, auch wenn es verbal bleiben sollte, so oft jedenfalls beobachtet und selbst erlebt.
Ich kenne nicht nur Gewaltlösungen. Bin oft Zeuge davon.