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Als Erwachsener sich in Gummistiefeln dreckig machen? Verrückt? Spleen?

Hallo zusammen,

 

ich weiß nicht, ob ich hier wirklich richtig bin. Auch wenn es etwas länger wird, ich glaube ich muss mal bei Adam und Eva anfangen… 😊

 

Schon als Kind habe ich es wie ganz viele andere Kinder genossen, auf Baustellen und im Wald zu spielen und sah oft wie ein ferkel aus. Meiner Mutter wurde das irgendwann zu viel und hat ein Verbot ausgesprochen und bekam hausarrest . Aber – irgendwie war ich nicht aufzuhalten und es begann irgendwie ein Kreislauf – umso mehr Hausarrest ich bekam, umso mehr genoss ich es, mich dreckig zu machen, hab in Pfützen getobt, Matschengel gemacht, Schlammschlachten usw. Es kam dann tatsächlich eine Zeit, in der ich eher zurückhaltend war, bis ich eine Freundin hatte, mit der ich etwa ein Jahr zusammen war. Sie hatte eine Reitbeteiligung und ich habe sie oft im Stall besucht. Simone war etwas gleich alt wie ich und wir genossen die Zeit. Irgendwann ging das auseinander und wir hatten uns fast aus den Augen verloren. Auf einer Scheunenfete habe ich dann Simone wiedergetroffen und wir haben uns lange unterhalten. Irgendwann kam dann das Thema auf gemeinsames Spazieren auf und wir haben uns dann für eine Woche später verabredet. Am Wochenende vorher hat es wie aus Eimer geschüttet und wir sind dann Montags nach der Arbeit in der Nähe von Krefeld spazieren gewesen. Während des Spaziergangs grinste Simone auf einmal und rief noch „weißt du, worauf ich gerade tierisch lust habe…?“, ehe ich reagieren konnte, sprang sie mit Anlauf in eine Pfütze und ich hatte meine Schuhe, Hose und Jacke von oben bis unten besudelt. Das schrie nach Rache und wir sahen hinterher – hm – sehr gewöhnungbedürftig aus… Wir gingen fast schweigend zum Auto und ich habe sie dann bei ihr im Schwesternwohnheim einer Klinik abgesetzt. Eine Woche später klingelte bei mir im Büro das Telefon – Simone versuchte sich für die Aktion zu entschuldigen und suchte nach Worten. Ich habe mir das dann eine ganze Zeit angehört und gegrinst. Irgendwann habe ich dann gefragt, ob sie noch mal auf einen Spaziergang Lust hätte und müsste mich ja noch revanchieren… Gesagt getan, eine Woche später haben wir uns dann zuerst am Krefelder Egelsberg getroffen – ich habe damals in einem Supermarkt Gummistiefel und Regensachen gekauft. Wir haben uns am Auto umgezogen und sind losgestiefelt. Auf etwa halber Strecke bin ich dann in einer Traktorspur gelaufen und habe mir es dann nicht nehmen lassen immer und immer wieder in den Matsch zu springen. Simone lies es über sich ergehen und sie hatte nicht nur im Gesicht zig Sommersprossen. Wir sind dann weiter und sie fragte dann, ob ich nun fertig sei. Ich nickte fragend und dann bückte sie sich und nahm eine große Kugel Matsch in die Hand und warf sie auf mich. Das war dann unsere erste Schlammschlacht. In den folgenden Wochen, Monaten und auch Jahren haben wir uns dann immer wieder im Herbst / Winter und auch bei einer nassen Witterunsperiode getroffen und haben uns echt abreagiert. Wir sahen hinterher immer wie die Schweine aus, waren aber echt glücklich und haben den Alltag hinter uns gelassen. Als wir dann so Mitte zwanzig waren, hatte sie einen festen Partner und ich war verheiratet. Unsere Partner konnten damit nichts anfangen und wir haben uns dann dazu entschlossen, unsere gemeinsamen Abreagieraktionen einzustellen.

Ich habe irgendwie nie damit aufgehört und ab und zu ziehe ich mir alte Klamotten an, wenn es regnet und laufe durch den Wald. Ich genieße es total nicht an den Pfützen vorbei zu laufen, sondern dadurch. Bis vor – hm – sagen wir mal 10 Jahren beschränkte es sich tatsächlich darauf, dass ich am Auto recht normal wieder angekommen bin. Ich konnte da sogar noch mit den Klamotten und Stiefeln nach Hause fahren. Inzwischen steigert es sich immer weiter – ich ziehe mich am Auto inzwischen komplett um, habe eine Tasche, wo aktuell Gummireitstiefel, eine gummierte Reithose, alte Socken, Pulli und ne grüne kway Jacke drin sind. So ausgerüstet laufe ich dann eine Stunde durch den Wald und nehme tatsächlich jede Pfütze und jedes Matschloch mit. Da ich x-Beine habe, reibt sich der Matsch dann meist an an den Schäften und den Beinen hoch, bis in den Schritt. Auf dem Rückweg gibt es dann einige matschige Stellen, wo ich dann noch bis zu den Stiefelrändern im Matsch einsinke und es genieße. Irgendwann gehe ich dann zum Auto, in der Hoffnung, dass mich keiner sieht. Ich glaube, ich würde mich in Grund und Boden schämen, weiß aber eigentlich überhaupt nicht warum…. Da ist eigentlich nun meine „gute Frage“: wer kennt so etwas, warum machen das überwiegend nur Männer, oder gibt es Frauen, die da auch so einen Spaß daran haben? Ich bin auf euer Feedback gespannt. Im Vordergrund steht für mich der Spaß, ja das etwas zu tun, was absolut abseits der Norm ist. Achso – viele meiner Aktionen filme ich und setze sie bei Youtube rein – irre, wie viele Menschen da rein schauen…. Ich bin ehrlich gespannt auf eure Rückmeldungen. Viele liebe Grüße aus der Südeifel in RLP.

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Gummistiefel: Trend oder Tabu?

Ich habe vorhin etwas Interessantes gelesen: Wenn ein Junge im Sommer in Gummistiefeln zur Eisdiele geht, wird das oft als ungewöhnlich oder sogar seltsam angesehen. Macht es hingegen ein Mädchen, gilt es als modisches Statement. In ländlichen Gegenden ist es eher akzeptiert, wenn Jungs Gummistiefel tragen, während Mädchen in bestimmten Marken wie Hunter Boots schneller als eingebildet gelten es sei denn, die Stiefel sind offensichtlich gebraucht und zerkratzt.

In Kleinstädten ist die Situation anders: Jungs werden mit Vorurteilen belegt, und viele Mädchen trauen sich kaum, Gummistiefel zu tragen, weil sie nicht als Landeier abgestempelt werden möchten. Erst wenn eine ganze Clique mitzieht, kann sich das ändern aber kaum jemand will den ersten Schritt machen. Denn allein der Besitz solcher Stiefel könnte den sozialen Status beeinflussen. Akzeptiert werden sie meist nur dann, wenn sie für Schulausflüge ausdrücklich vorgeschrieben sind und selbst dann verschwinden sie oft kurz nach der Rückkehr aus dem Kleiderschrank.

In Grossstädten gibt es wiederum eine andere Dynamik: Auch wenn Jungs dort manchmal schief angesehen werden, ist die Akzeptanz grösser. Mädchen tragen Gummistiefel dort mit Selbstbewusstsein, sie gelten als stylisch und trendy. Oft besitzen sie mehrere Paare, die bei den ersten Gebrauchsspuren ersetzt werden. Auch Gruppenlook ist üblich, wobei bestimmte Farben oder Modelle gemieden werden, falls sie mit einer unbeliebten Person assoziiert werden.

Generell scheinen Mädchen oft mehr Wert auf Selbstdarstellung zu legen Kleidung wird entweder aus praktischen Gründen gewählt oder, um ein bestimmtes Image zu transportieren. Während es bei Jungs eher um das persönliche Tragegefühl geht, steht für viele Mädchen im Vordergrund, gut auszusehen und eine gewisse Wirkung zu erzielen.

Interessanterweise gibt es viele Mädchen, die Regenjacken und Gummistiefel gerne tragen, ohne dass es hinterfragt wird. Wenn jedoch ein Junge dieselbe Kleidung wählt, wird das schnell als ungewöhnlich oder auffällig betrachtet. Während es für Mädchen vor allem um Mode und Stil geht, wird bei Jungs oft nach einer besonderen Motivation gesucht.

Was denkt ihr darüber?

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