Wie findet ihr Leute, die meinen, sie würden lieber in der Wildnis, in Anarchie oder einer Diktatur leben als hier?
Ich kenne von früher noch einige, die so eine seltsame Romantik für "alternative Staats-Szenarien haben". z.B. eine "Autoritärer Staats-Romantik" oder eine "Das-Recht-des-Stärkeren-Überlebenskampf-Romantik" haben und die sich aus ihren eigenen positiven Vorurteilen, die sie von diesen Szenarien haben, ein geschöntes Bild zusammenschustern und so tun, als wäre so ein Leben angenehmer oder wahrhaftiger, als hierzulande.
Ich persönlich glaube ja, wenn die auch nur kurze Zeit in einer Diktatur oder in einer Anarchie leben müssten, würden sie schnell erkennen, dass sie einem Irrtum aufgesessen sind.
Meine Frau kommt selbst aus einem autoritären armen Land und regt sich immer tierisch auf, wenn ein in Europa geborener Mensch aus der Mittelschicht, dem sein Luxus-Leben quasi in die Wiege gelegt wurde, dann in ihrer Gegenwart seinen Frust über die hiesige Politik, die teuren Preise, die niedrigen Löhne oder das schlechte Wetter ablässt und dann ankommt von wegen "Ich will Survival in der Wildnis, Back to the roots" oder "In einer Diktatur, da halten die Leute noch zusammen, da geht was voran".
Denn ihrer Ansicht nach hat bei uns wirklich keiner was zu meckern.