Es wird halt oft so dargestellt, als ob man einen Schalter umlegt und plötzlich ist man sexuell und sonst nicht. Oder dass Sexualität so eine Sondersache wäre, die ab und zu unsere Vernunft ausschaltet.
Das ist halt ein sehr rationalistisches Verständnis vom Menschen. Ich studiere ja Theologie und da reden wir tatsächlich oft über Erotik und Körperlichkeit.
Z.B. wird manchmal Frauen vorgeworfen, sie würden sich ja nur freizügig kleiden, weil sie das irgendwie erregt. Aber eigentlich ist das nichts verwerfliches. Wenn Frauen ein gutes Gefühl dabei haben, freizügig zu sein, ist das ja völlig legitim. Die Frage wäre dann eher, wann es den gesellschaftlichen Normen entspricht, freizügig zu sein.
Ich mag es z.B. auch sehr, wenn ich im Sommer den Wind und die Sonne auf meinen Beinen spüre. Und das ist doch überhaupt nichts schlimmes.