Meine beste Freundin hat eine Essstörung. Das Problem ist, dass sie keine Anstalten macht, da irgendwie herausfinden zu wollen. Sie ist also gewissermaßen in diesem Teufelskreis gefangen. Ich verstehe sie vollkommen und versuche wirklich mein Bestes, um ihr zu helfen.
Aber ich habe auch eine ES und kann mich nur mit ihr vergleichen. Ich will es wirklich nicht, aber es kommt automatisch fast so, als hätte ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper und meine Gedanken. Die Stimme in meinem Kopf sagt mir immer wieder, ich solle mit der Genesung aufhören und zu alten Gewohnheiten zurückkehren.
Sie anzuschauen und mit ihr zusammen zu sein (besonders wenn wir mit unserer Freundesgruppe unterwegs sind und dabei auch essen) löst bei mir einen Trigger aus. Sie isst wenig bis gar nichts, nimmt immer den kleineren Löffen etc. etc. Alles, was ich damals auch gemacht hatte. Es zieht mich wieder in die Vergangenheit, von der ich mich endlich loslösen wollte.
Ich möchte mich nicht von ihr distanzieren, weil ich sie nicht für immer in dieser Situation bleiben lassen kann. Ich bin besorgt. Aber auf der anderen Seite bin ich erschöpft. Ich möchte nicht in meine alten Gewohnheiten zurückfallen. Ich weiß, dass ich Abstand halten muss, aber ich kann es einfach nicht. Es ist meine beste Freundin. Was für eine Freundin bin ich, wenn ich sie in einer Zeit wie dieser im Stich lasse? Es ist mir nicht einmal möglich, sie zu meiden, weil wir noch zusammen zur Schule gehen und uns privat viel treffen.
Ich merke einfach, dass mich allein ihr Anblick triggert und das hat auch nichts mit ihr zu tun. Ich hasse diese Gedanken, aber ich kann sie nicht abhalten.
Wie kann ich mit dieser Situation umgehen?