Wortfindungsstörung / Sprachstörung?

Hallo zusammen,

(kurze Vorgeschichte über mich, damit ihr mich besser einschätzen könnt.)

ich 24, habe mich über die letzten Jahre stark weiterentwickelt und wirklich konstant Punkte, welche sich negativ auf mein Leben geäußert haben, in Angriff genommen. Zum Beispiel habe ich 60kg abgenommen, treibe seit dieser Zeit sehr bewusst und regelmäßig Sport, ernähre mich gesund, hab mein Abitur mit 1er Schnitt beendet (obwohl ich in der Mittelstufe durchgeflogen bin und eigentlich immer schlecht in der Schule war), habe mich meiner Angst vor Konversationen gestellt (war früher stark introvertiert und war keineswegs in der Lage Small Talk zu führen) ….

Allgemein versuche ich jeden Tag ein "besserer Mensch" zu werden (nicht krankhaft und ich weiß, dass man nicht perfekt sein muss, aber ich will das Beste aus mir machen was möglich ist). Ich verbringe auch sehr viel Zeit mich zu reflektieren und über meine Handlungen nachzudenken und habe kein Problem aus meinen Fehlern zu lernen und diese auch zuzugeben.

Jetzt aber zu meinem nächsten und für mich persönlich sehr belastenden Problem. Wie ihr vlt schon lesen konntet, habe ich eine starke Disziplin. Ich lebe nach dem Motto, dass eventuell nicht alles möglich ist, aber man alles geben sollte, wenn man etwas ändern möchte.

Ich habe das Gefühl, dass ich in einer Unterhaltung keinen geraden Satz herausbekomme und das mir Wörter ständig nicht einfallen, verwechselt oder falsch ausgesprochen werden. Ich bewundere eigentlich jeden meiner Gegenüber, wenn sie einfach darauf los reden, ohne über jedes zweite Wort zu stolpern und einfach einen eloquenten Satz bilden können. Diese Sprachstörung ist manchmal stärker und andere male wieder weniger ausgeprägt.
Des Weiteren habe ich aber auch Probleme Texte fehlerfrei vorzulesen, obwohl ich für mein Medizinstudium alleine täglich schon sehr viele Fachtexte lesen und verstehen muss.

Was mich zusätzlich verwirrt ist, dass eines meiner Talente eigentlich der Umgang mit der Sprache ist. Ich bin ein sehr humorvoller Mensch und bringe eigentlich jeden zum Lachen, wenn ich es will. Dabei bin ich besonders gut darin Ironie und Sarkasmus anzuwenden und Sätze von anderen in einen anderen Zusammenhang zu bringen und relativ abstrakte Wortspiele innerhalb von Sekunden zu bilden.
Außerdem habe ich eigentlich eine sehr gute Aufnahmemöglichkeit und schneide in meinem Studium auch überdurchschnittlich ab.

Auch noch gegenteilig zu meinem Problem ist, dass ich aber sehr gesprächig und auch proaktiv bin. Ich starte mittlerweile gerne Konversationen, kann auch jetzt sehr gut Small Talk und auch lange intensivere Gespräche führen. Dies aber eben immer mit meinem Ausrutschern.

Ich komme an dieser Front seit irgendwie einfach nicht weiter und fühle mich von meiner "Sprachstörung" stark eingeschränkt und glaube, dass ich damit viel Potential verschenke, weswegen ich gerne daran arbeiten will. Bei verschiedenen Ärzten habe ich dies auch schon angesprochen, aber ich habe immer das Gefühl, dass diese mich nicht ernst nehmen und sagen, dass das ganz normal ist und eventuell einfach der Stress ist. Ich habe auch vor kurzem ein MRT von meinem Kopf, wegen eines anderen Problems machen lassen, aber in den Bereichen, welche für die Sprache zuständig sind, sah alles ganz normal aus.

Habt ihr eine Ahnung an was es liegen könntet und wie ich das in den Griff bekomme und hat von euch eventuell jemand das selbe Problem? 

Sprache, Logopädie, Sprachstörung

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